DDR von A-Z, Band 1979

Caritas (1979)

 

 

Siehe auch die Jahre 1966 1969 1975 1985


 

[S. 238]Bezeichnung für die von der katholischen Kirche organisierte Tätigkeit auf allen Gebieten der Wohlfahrtspflege. Entsprechend der Haltung der SED-Führung gegenüber der Kirche wurde die Arbeit der C. zeitweilig stark behindert, insgesamt aber geduldet. Heute erfährt sie sogar eine begrenzte Förderung.

 

Der C.-Verband, in die kirchliche Organisation integriert und regional den Bischöfen unterstellt, unterhält 268 kirchlich-caritative Einrichtungen verschiedener Größenordnungen.

 

Einen der Schwerpunkte bilden 33 Krankenhäuser mit mehr als 5.400 Betten, Daneben gibt es 11 Pflege- und 107 Altenheime. Ferner werden 14 Einrichtungen für geistig Behinderte, 30 Kinderheime und 39 Kur- und Erholungsheime von der C. betreut. Die Zahl der Gemeindeschwesternstationen beträgt 137, die der Kindergärten und -horte 152.

 

Im Ausbildungssektor verfügt die C. über 7 Krankenpflegeschulen mit mehr als 500 Plätzen sowie 8 Seminare mit insgesamt mehr als 200 Plätzen. Die Gesamtzahl der Beschäftigten in den Einrichtungen der C. beträgt über 7.000 Personen, davon ca. 20 v. H. Ordensschwestern (Stand: 1977).

 

Zu den Krankenhäusern, Alters- und Pflegeheimen gibt der Staat Platzzuschüsse. Im Jahr 1975 traf der C.-Verband mit der Regierung ein Abkommen über die Ausbildung mittlerer Fachkräfte im medizinischen Bereich.


 

Fundstelle: DDR Handbuch. 2., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage, Köln 1979: S. 238


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.