DDR von A-Z, Band 1979

Industrieinstitute (1979)

 

 

Siehe auch die Jahre 1963 1965 1966 1969 1975 1985


 

Institute an Hochschulen und Universitäten, in denen seit 1954 Wirtschafts-, Staats- und Parteifunktionäre sowie „bewährte Brigadiere und Facharbeiter, die Fähigkeiten zu einer leitenden Tätigkeit besitzen“ (GBl. II, 1961, S. 383), fachlich herangebildet werden. Inhalt dieser Ausbildung ist ein ingenieur-ökonomisches Studium, das aus einer Kombination von naturwissenschaftlichen, technischen und wirtschaftswissenschaftlichen Fächern besteht und mit dem akademischen Grad eines „Diplom-Ingenieurökonomen des I.“ abgeschlossen wird.

 

Nach Beschlüssen des Sekretariats des ZK der SED und des Ministerrats im November 1969 bzw. Mai 1970 zur Veränderung des Studiums an den I. wurden ab 1972 vor allem befähigte Produktionsarbeiter zum Studium zugelassen.

 

Die Ausrichtung der I. auf diesen Personenkreis begann im Jahr 1970 an zunächst 2 Instituten. Studienvoraussetzungen sind der Abschluß der 10. Klasse der polytechnischen Oberschule, eine Berufsausbildung bzw. eine mehrjährige Berufstätigkeit, eine mindestens 10jährige Beschäftigung in der Industrie und die besondere Bereitschaft zu gesellschaftspolitischen Aktivitäten. Seit dem Jahr 1976 werden neben Arbeitern, Meistern. Erfindern, Neuerern auch politisch und fachlich [S. 520]bewährte SED-Funktionäre ausgebildet. Die I. nehmen lediglich Personen auf, die durch staatliche Leitungsinstanzen bzw. SED-Gremien zum Studium delegiert werden. Die Ausbildung soll zur unmittelbaren Übernahme von Leitungspositionen befähigen und ist entsprechend stark anwendungsorientiert.

 

Das Studium besteht aus einem vorbereitenden Selbststudium und einem Direktstudium von 2¾ Jahren am I. Unter die Regelung der I. fallen auch das Handels-Institut an der Handelshochschule Leipzig und das Außenhandels-Institut an der Hochschule für Ökonomie „Bruno Leuschner“. Berlin (Ost). Universitäten und Hochschulen.


 

Fundstelle: DDR Handbuch. 2., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage, Köln 1979: S. 519–520


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.