
Jüdische Gemeinden (1979)
Siehe auch die Jahre 1975 1985
Die Zahl der Mitglieder der JG. in der DDR hat kontinuierlich abgenommen. 1946 wurden in der damaligen SBZ und in Berlin (Ost) 3.100 Mitglieder der jüdischen Religionsgemeinschaft gezählt, 1952 2.600, 1978 noch etwa 900. Ursachen sind die Abwanderung und die Überalterung der Gemeinden.
Die größte JG. besteht in Berlin (Ost) mit 400 Mitgliedern. Nur hier finden noch regelmäßig freitags und samstags Gottesdienste statt. Zum Verband der JG. in der DDR gehören außerdem die Gemeinden in Dresden. Erfurt, Halle. Karl-Marx-Stadt, Leipzig, Magdeburg und Schwerin. Präsident des Verbandes ist der Vorsitzende der Dresdner Gemeinde, Helmut Aris. Seit 1969 sind die JG. in der DDR ohne einen Rabbiner.
Eine Synagoge in Berlin (Ost) sowie in Magdeburg und Leipzig sind mit staatlicher Hilfe wiederaufgebaut worden. Neue jüdische Gotteshäuser entstanden in Dresden und Erfurt. Die Berliner Gemeinde unterhält ein Altenheim und eine koschere Schlächterei. Mit staatlicher Unterstützung pflegen die Gemeinden im Gesamtgebiet der DDR 130 jüdische Friedhöfe. Der größte jüdische Friedhof Europas liegt im Bezirk Weißensee von Berlin (Ost) mit mehr als 114.000 Grabstätten. Antisemitismus; Kirchen.
Fundstelle: DDR Handbuch. 2., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage, Köln 1979: S. 557