DDR von A-Z, Band 1979

Jugendherbergen (1979)

 

 

Siehe auch die Jahre 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1975 1985


 

J. sind staatliche Einrichtungen, geleitet vom Komitee für Touristik und Wandern. Rechtsträger sind die Räte der Gemeinden und Städte. FDJ- und Pioniergruppen, Schüler- und Lehrlingskollektive werden (für max. 5 Tage) vorrangig aufgenommen. Den J. sind freizeit-pädagogische Aufgaben zugewiesen (Beschluß über die Entwicklung des Jugendherbergswesens vom 1. 6. 1962, GBl. II, S. 389), die Herbergsleiter pädagogisch ausgebildet. Seit 1972 absolvieren sie ein 4jähriges Fachschulfernstudium beim Institut für Heimerzieherausbildung Hohenprießnitz.

 

1976 gab es 257 J. mit 23.124 Plätzen. Übernachtende Personen 1976: 1.117.229. Zum J.-Wesen der DDR zählen ferner die Jugendtouristenhotels (gem. Ordnung über die Stellung, Aufgaben und Funktionen der Jugendtouristenhotels vom 30. 10. 1975, abgedr. in: Ferien-Urlaub-Touristik der Jugend in der DDR. Rechtsvorschriften, Beschlüsse, Kommentare 2, hrsg. v. Amt für Jugendfragen, Berlin [Ost] 1977). Diese sind nachgeordnete Einrichtungen der Räte der Bezirke und deren Abteilungen für Jugendfragen, Körperkultur und Sport unterstellt. Ausstattung und Service sollen dem internationalen Niveau des Jugendtourismus entsprechen. Die Jugendtouristenhotels dienen der FDJ zur Unterbringung ausländischer Jugendgruppen und zur Begegnung mit diesen; daneben sollen sie insbesondere der werktätigen Jugend und jungen Familien zur Verfügung stehen. Erforderlich ist eine „Einweisung zum Aufenthalt“. Anfang 1977 gab es 12 Jugendtouristenhotels (Frankfurt/Oder, Potsdam-Werder, Rostock, Binz, Oberhof. Leipzig. Oberwiesenthal, Weimar, Bad Schandau, Joachimsthal, Koblenz am Knappensee und Eckertsberga. 2 weitere waren im Ausbau: Berlin [Ost] und Scharmützelsee).


 

Fundstelle: DDR Handbuch. 2., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage, Köln 1979: S. 563


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.