DDR von A-Z, Band 1979

Meinungsforschung (1979)

 

 

Siehe auch die Jahre 1965 1966 1969 1975 1985


 

Mit M. werden die regelmäßigen repräsentativen Umfragen bezeichnet, die vom Institut für Meinungsforschung beim ZK der SED im Auftrag des Politbüros, des ZK-Sekretariats oder einzelner Abteilungen des zentralen ZK-Apparates u. a. über die Stimmung der Bevölkerung durchgeführt werden. Eine M. durch unabhängige Institute gibt es in der DDR nicht.

 

Allerdings veranstalten Rundfunk, Fernsehen und einzelne Zeitungen in unregelmäßigen Abständen Meinungsumfragen in der Form von Aufforderungen an Hörer, Zuschauer und Leser, zu bestimmten, scheinbar unpolitischen Fragen schriftlich Stellung zu nehmen (vgl. z. B. den Bericht im „Sonntag“. Nr. 28 vom 9. 7. 1978 über das Ergebnis einer Umfrage zum Thema „Was mir im Leben besonders wert erscheint“).

 

Soweit die Ergebnisse veröffentlicht werden, lassen sich aus diesen Aktionen begrenzt Schlüsse auf die Fortexistenz tradierter Werthaltungen, auf einen möglichen Wandel im Normengefüge, wie auf sog. allgemein-menschliche Problemsituationen, auf Stimmungslagen und Erwartungskumulationen in einzelnen Schichten der Bevölkerung ziehen.


 

Fundstelle: DDR Handbuch. 2., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage, Köln 1979: S. 720


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.