
Ostseewoche (1979)
Siehe auch:
Von 1958 bis 1975 alljährlich in Rostock stattfindende Festwoche, in deren Verlauf auf zahlreichen Veranstaltungen („Arbeiterkonferenzen“, Parlamentariertreffen, Jugendmeetings, Frauentagungen, Sportwettkämpfen) für eine Interessengemeinschaft aller Ostsee-Anliegerstaaten geworben wurde. Die Propagandafunktion der O., die regelmäßig von den Repräsentanten von Partei und Staat besucht wurde, bestand vor allem darin, die DDR als „friedliebenden Staat“ darzustellen. Bis 1972 diente die O. der SED vornehmlich dazu, ihre Ostseepolitik zu verdeutlichen („Die Ostsee muß ein Meer des Friedens sein“) und um diplomatische Anerkennung in den skandinavischen Staaten zu werben.
Seit 1976 findet die O. nicht mehr statt, ohne daß eine Begründung für ihre Einstellung gegeben wurde. Lediglich die „Arbeiterkonferenz“ wurde fortgeführt, zu der sich alljährlich vornehmlich linke Gewerkschaftler aus den Ostsee-Anliegerstaaten treffen.
Fundstelle: DDR Handbuch. 2., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage, Köln 1979: S. 782