
Einzelleitung (1979)
Siehe auch die Jahre 1963 1965 1966 1969 1975 1985
Das Prinzip der E. wird im Staats- und Wirtschaftsapparat der DDR sowie in den Apparaten der Parteien und Massenorganisationen angewendet. Ministerien, Fachabteilungen, VVB. Kombinate und VEB werden wie andere staatliche Institutionen und Einrichtungen nach diesem Prinzip geleitet, das auf dem Demokratischen Zentralismus beruht und seine strikteste Ausprägung im militärischen Bereich hat.
E. bedeutet, daß der Leiter die volle persönliche Verantwortung für seine Entscheidungen trägt und das Recht zur Durchsetzung dieser Entscheidungen mit Hilfe von Weisungen besitzt. Die E. wird beispielsweise in den Ministerien und den Wirtschaftsorganen durch die kollektive Beratung der Entscheidungen ergänzt. Damit sollen deren „Wissenschaftlichkeit“ erhöht und die Mitglieder eines Leitungsbereiches partiell in die Entscheidungsfindung und Kontrolle der Durchführung einbezogen werden. Die Verbindung von E. und kollektiver Beratung bedeutet nicht die Einführung bzw. Institutionalisierung des kollektiven Führungs- und Leitungsstils, auch wenn in der Praxis der Entscheidungsfindung bei wichtigen Fragen des Leitungsbereichs die vom Leiter gefällten Entscheidungen in der Regel den Empfehlungen des kollektiven Beratungsorgans, z. B. des Kollegiums eines Ministeriums, entsprechen.
Die E., die eine „direkte, objektbezogene und unkomplizierte Leitungstätigkeit“ ermöglichen soll, ist nicht mit der operativen Leitungspraxis zu verwechseln; diese stellt eine andere Form der Leitungstätigkeit dar. Betriebsformen und Kooperation.
Fundstelle: DDR Handbuch. 2., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage, Köln 1979: S. 323
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