Friedensrat der DDR (1979)
Siehe auch:
- Friedensrat: 1969
Gesellschaftliche Organisation und leitendes Organ der Friedensbewegung in der DDR. Im Mai 1949 ― nach der Bildung eines Ständigen Komitees des Weltfriedenskongresses im April 1949 in Paris und Prag ― konstituierte sich in Berlin (Ost) ein Deutsches Komitee der Kämpfer für den Frieden. Dieses Organ der Friedensbewegung in der DDR wurde im folgenden mehrfach umbenannt: im Dezember 1950 in Deutsches Friedenskomitee, im Januar 1953 in Deutscher Friedensrat, im Juni 1963 in F. der DDR. Die Mitglieder des F. sind Vertreter des öffentlichen Lebens sowie aller Parteien und Massenorganisationen in der DDR. Präsident ist Prof. Dr. Günther Drefahl (1978). Proklamierte Ziele des F. sind u. a. die friedliche Koexistenz zwischen Staaten unterschiedlicher gesellschaftlicher und staatlicher Ordnung; ein System der Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, das von der endgültigen Anerkennung der aufgrund des II. Weltkrieges entstandenen territorialen Veränderungen auszugehen habe; der Verzicht auf Androhung und Anwendung von Gewalt zur Lösung von Konflikten; absolutes Verbot des Einsatzes von Massenvernichtungsmitteln; eine Weltabrüstungskonferenz unter Teilnahme aller Staaten zur Erreichung einer allgemeinen und vollständigen Abrüstung. Der F. unterstützt die nationalen Befreiungskämpfe in der sog. Dritten Welt. Er tritt ein für nationale Unabhängigkeit jener Staaten und für Solidarisierung mit allen Bewegungen und Aktionen, die dem Kampf gegen Kolonialismus und Rassismus gelten. Der F. ist Mitglied des Weltfriedensrates und seiner ständigen Organe, er unterstützt dessen Programme und Aktivitäten, so z. B. die weltweite Kampagne zur Ächtung der Neutronenwaffe.
Fundstelle: DDR Handbuch. 2., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage, Köln 1979: S. 432
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