DDR von A-Z, Band 1979

Kraftstoffversorgung (1979)

 

 

Siehe auch:


 

Bis Mitte der 60er Jahre erfolgte die K. noch überwiegend durch aus Braunkohle gewonnene Vergaser- und Dieselkraftstoffe. Seitdem ist eine ständige Substitution von carbochemischen Rohstoffen durch Erdöl erfolgt. Zwischen 1960 und 1976 hat sich die Kraftstoffproduktion fast vervierfacht (Mengen in 1.000 t):

 

 

Über den Produktionsumfang von Düsentreibstoff (Kerosin) werden entsprechende Zahlenangaben nicht veröffentlicht. Das Produktionsvolumen im VEB Petrolchemisches Kombinat Schwedt an „Turbinenkraftstoffen“ betrug 1975 516.000 t. In diesem 1970 gebildeten Kombinat mit seinen Kombinatsbetrieben Schwedt, Böhlen und Zeitz waren 1975 55 v. H. der Benzin- und 80 v. H. der Dieselkraftstoffproduktion konzentriert.

 

Ihren Kraftstoffbedarf kann die DDR aus der inländischen Produktion voll decken. Darüber hinaus wurden 1976 noch 0,4 Mill. t Benzin und 1,4 Mill. t. Dieselkraftstoff exportiert. Verglichen mit der Bundesrepublik Deutschland ist jedoch das Verbrauchsniveau bei Benzin noch relativ niedrig, bei Diesel ist es dagegen höher. Einem Pro-Kopf-Verbrauch von 0,15 t (Benzin) und 0,22 t (Diesel) in der DDR stehen entsprechende Werte für die Bundesrepublik von 0,33 t (Benzin) und 0,18 t (Diesel) gegenüber.

 

Die Preise (pro Liter) für Benzin betragen 1,65 Mark: (96 Oktan; Superbenzin) bzw. 1,50 Mark (88 Oktan; Normalbenzin). Gewerbliche Abnehmer zahlen für Normalbenzin 0,80 Mark. Der Preis für Dieselkraftstoff beträgt 1,40 Mark. Darüber hinaus verkauft die DDR an ca. 125 Inter-Tankstellen Benzin und Dieselkraftstoff gegen frei konvertible Währung. Die Preise sind abhängig von den in der Bundesrepublik Deutschland herrschenden Kraftstoffpreisen; sie liegen stets rd. 0,15 DM darunter.


 

Fundstelle: DDR Handbuch. 2., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage, Köln 1979: S. 612


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.