Neues Ökonomisches System (NÖS) (1979)
Siehe auch:
Wirtschaftspolitische Reformkonzeption in den Jahren 1963–1967 zur Modernisierung und Rationalisierung des Wirtschaftssystems, die in wichtigen Teilaspekten auch im Ökonomischen System des Sozialismus (ÖSS 1967–1970) Gültigkeit behielt. An die Stelle eines verbreiteten Praktizismus sollte ein stärker wissenschaftlich fundiertes System der Steuerung und Lenkung der Wirtschaft treten, das die zentrale Planfestlegung durch einen indirekten Steuerungsmechanismus mittels einer Reihe monetärer Leitungsinstrumente (z. B. Zins, Prämien, dynamische Preisbildung) ergänzt. Ziel war „eine gewisse Selbstregulierung“ der Wirtschaft auf der Grundlage des Plans. Während die Rahmenelemente des indirekten Steuerungssystems — wie das Vertragssystem. das Prinzip der Eigenerwirtschaftung der Mittel, [S. 764]die Form der Kreditvergabe und die betriebliche Kostenrechnung — weiterhin wirksam sind, haben monetäre Plankennziffern als Steuerungsinstrumente seit 1970/71 beträchtlich an Bedeutung verloren. Phasen der Wirtschaftspolitik seit 1963.
Fundstelle: DDR Handbuch. 2., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage, Köln 1979: S. 763–764