
Opportunismus (1979)
Siehe auch die Jahre 1953 1954 1956 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1975 1985
Allgemein: prinzipienloses Verhalten, Preisgabe von Grundsätzen zugunsten von Augenblickserfolgen. Im Verständnis des Marxismus-Leninismus auch als Bezeichnung verwandt für „Erscheinungsformen bürgerlicher, antisowjetischer Ideologie und Politik“ im Rahmen des proletarischen Internationalismus; weiterhin für „bürgerlich-ideologische Strömung in der Arbeiterbewegung“, die der Bourgeoisie dazu dient, die Arbeiter in das „staatsmonopolistische Herrschaftssystem“ politisch und sozial zu integrieren. Der O. leugnet, wie auch der Revisionismus und Reformismus, die Notwendigkeit des Klassenkampfes und einer revolutionären Umwälzung der kapitalistischen Gesellschaft. Schon Lenin vertrat die Ansicht, daß der O. objektiv die Arbeiterbewegung spalte. Nach dem II. Weltkrieg ist, in der Auffassung der SED, der „rechte“ O. zu einer Hauptwaffe des Sozialdemokratismus (in der Form antisowjetischer und antikommunistischer Aktionen) geworden. Der „linke“, politisch ebenfalls gefährliche O. verabsolutiere dagegen die bewaffneten Formen des Kampfes um die politische Macht und negiere die Notwendigkeit eines „breiten demokratischen Programms“.
Nach Auffassung der ideologischen Strategen in der UdSSR wie in der DDR hätten sich in der gegenwärtigen Etappe des „Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus“ neue, spezifische Verbindungen zwischen Imperialismus und O. ergeben. In diesem Zusammenhang wird behauptet, daß die ehemaligen revisionistischen Kritiker des Marxismus nach dem II. Weltkrieg auch programmatisch jegliches marxistische Denken ableugnen und sich offen zu den „reaktionären imperialistischen Gesellschaftstheorien“ bekennen. Maoismus.
Fundstelle: DDR Handbuch. 2., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage, Köln 1979: S. 774
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