DDR von A-Z, Band 1979

Personenkult (1979)

 

 

Siehe auch die Jahre 1956 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1975 1985


 

P. ist die abwertende Bezeichnung für die Hervorhebung einer Person entgegen dem Leninschen Prinzip der Kollektiven Führung. Der Begriff P. gehörte seitdem XX. Parteitag der KPdSU (Februar 1956), auf dem die Abkehr vom stalinistischen P. erstmals öffentlich dokumentiert wurde, lange Jahre auch zum Sprachschatz der SED. W. Ulbricht, bis Mai 1971 Erster Sekretär des ZK der SED, folgte zwar formal der Verdammung des P. (vgl. vor allem seine Rede auf der SED-Bezirksdelegiertenkonferenz in Berlin [Ost] am 17. 3. 1956), jedoch hat sich gerade um seine Person in den 60er Jahren ein beispielloser P. entwickelt. Der P. ist, wenn auch in vermindertem Maß, auch in der UdSSR unter Breschnew wieder aufgelebt. Das gilt auch für die DDR unter Honecker.


 

Fundstelle: DDR Handbuch. 2., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage, Köln 1979: S. 800


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.