
Caritas (1985)
Siehe auch die Jahre 1966 1969 1975 1979
[S. 252]Bezeichnung für die von der katholischen Kirche organisierte Tätigkeit auf allen Gebieten der Hilfe und Fürsorge. Entsprechend der Haltung der SED-Führung gegenüber der Kirche wurde die Arbeit der C. in den ersten Jahren der SBZ bzw. der DDR stark behindert, insgesamt aber geduldet. Heute erfährt sie eine gewisse Wertschätzung und begrenzte Förderung. Der C.-Verband, in die kirchliche Organisation integriert und regional den Bischöfen unterstellt, unterhält auf den verschiedensten Gebieten der Fürsorge und Wohlfahrt mehrere hundert Einrichtungen unterschiedlicher Größenordnung und Qualität.
Einen der Schwerpunkte bilden 34 Krankenhäuser mit mehr als 5.400 Betten. Daneben gibt es 19 Pflegeheime mit ca. 550 Betten und 107 Altenheime mit ca. 3.240 Plätzen. Ferner werden 14 Einrichtungen für geistig Behinderte, 36 Kinderheime mit 1638 Plätzen und 39 Kur- und Erholungsheime mit 1180 Plätzen von der C. betreut. Die Zahl der Gemeindeschwestern-Stationen beträgt 137, die der Kindergärten und -horte 142 mit 7.108 Plätzen.
Im Ausbildungssektor verfügt die C. über 7 Krankenpflegeschulen mit mehr als 500 sowie 8 Seminare mit insgesamt mehr als 200 Plätzen. Die Gesamtzahl der Beschäftigten in den Einrichtungen der C. beträgt ca. 7.300 Personen, davon etwa 1400 Ordensschwestern (Stand: 1981).
Zu den Krankenhäusern, Alters- und Pflegeheimen gibt der Staat Platzzuschüsse. Im Jahr 1975 traf der C.-Verband mit der Regierung ein Abkommen über die Ausbildung mittlerer Fachkräfte im medizinischen Bereich, das die in kirchlichen Institutionen ausgebildeten Kräfte denen im staatlichen Bereich gleichstellt.
Fundstelle: DDR Handbuch. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage, Köln 1985: S. 252
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