
Konsumgütermessen (1985)
Siehe auch das Jahr 1979
Die K. sind die wichtigste zentrale Einkaufsform für Wiederverkäufer im Handel. Unter der Bezeichnung Binnenhandelsmessen fanden sie erstmals 1973 für die Sortimente Bekleidung, Schuhe und Lederwaren sowie einige technische Konsumgüter (Möbel, Kulturwaren, Sportartikel) statt. Seitdem werden sie zweimal jährlich, im Frühjahr und im Herbst, abgehalten. In dieser Zeit finden ebenfalls die K. „Waren des täglichen Bedarfs“ statt. Einmal jährlich im Oktober gibt es K. für die übrigen Industriewaren und für Erzeugnisse der obst- und gemüseverarbeitenden Industrie.
Die K. haben die bisherige Einkaufsform des Großhandels und des direktbeziehenden Einzelhandels auf Musterausstellungen der Industrie (Kaufhandlungen oder Submissionen) abgelöst. Sie stehen unter der Leitung der zuständigen Ministerien und werden auf der Grundlage einer zwischen Industrie und Großhandel ausgearbeiteten Sortimentskonzeption von den wirtschaftsleitenden Organen des Großhandels organisiert. Als Einkäufer bzw. deren Berater treten die seit 1960 bestehenden Einkaufskollektive von Groß- und Einzelhandel auf den K. auf. Sie werten die Bedarfsforschungsunterlagen aus, wirken bei der Ausarbeitung der Einkaufspläne, beim Einkauf und der Auswertung der Einkaufsergebnisse mit. Neben den K. bestehen als ergänzende Einkaufsformen der zentrale Einkauf für Nahrungs- und Genußmittel, haushaltschemische Erzeugnisse und technische Konsumgüter, der Einkauf nach Katalog sowie der Direkteinkauf im Herstellungsbetrieb (Industrievertrieb).
Fundstelle: DDR Handbuch. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage, Köln 1985: S. 738
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