DDR von A-Z, Band 1985

Meinungsforschung (1985)

 

 

Siehe auch die Jahre 1965 1966 1969 1975 1979


 

Als M. werden regelmäßige oder einmalige repräsentative (in der DDR geheimgehaltene) Umfragen bezeichnet, die im Auftrage des Politbüros des ZK der SED, des Sekretariats des Zentralkomitees (ZK) der SED, einzelner Abteilungen des zentralen ZK-Apparates oder auch von Parteiinstitutionen, z.B. von der Akademie für Gesellschaftswissenschaften beim ZK der SED (AfG) bzw. einzelnen Sozialwissenschaftlern unter strikter Kontrolle der Partei über die Stimmungen der Bevölkerung durchgeführt werden. Eine M. durch unabhängige Institute gibt es in der DDR nicht. Allerdings veranstalten Funk, Fernsehen und einzelne Zeitungen in unregelmäßigen Abständen Meinungsumfragen in der Form von Aufforderungen an Hörer, Zuschauer bzw. Leser, zu bestimmten Fragen schriftlich Stellung zu nehmen. Soweit die Ergebnisse derartiger Meinungsumfragen auszugsweise veröffentlicht werden, lassen sich aus ihnen begrenzte Schlüsse auf die Fortexistenz tradierter Werthaltungen, auf Wandlungen im Normengefüge ebenso ziehen wie auf sog. allgemein-menschliche Problemsituationen, auf Stimmungslagen und Erwartungskumulationen in einzelnen Schichten der Bevölkerung der DDR.


 

Fundstelle: DDR Handbuch. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage, Köln 1985: S. 883


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.