
Parteikontrollkommissionen der SED (1985)
Siehe auch:
- Kontrollkommissionen der SED: 1979
Die Zentrale P. (ZPKK) sowie die P. auf Bezirks- und Kreisebene (BPKK, KPKK) wurden auf Beschluß des Parteivorstands der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) vom 16. 9. 1948 im Rahmen der Umformung der SED zu einer Kaderorganisation („Partei neuen Typus“) gebildet. Aufgaben: Kampf gegen „Parteifeinde“, Korruptionserscheinungen, Mißbrauch von Funktionen, Karrieristen und „Verleumdungen führender Genossen“; Untersuchung aller Vergehen von Parteimitgliedern (Parteidisziplin). Die ZPKK wird durch das Zentralkomitee (ZK) der SED, die BPKK und KPKK werden durch die Bezirks- und Kreisleitungen „berufen“. Die Vors. der BPKK und KPKK gehören den jeweiligen Sekretariaten als Mitglied an (Bezirksparteiorganisationen der SED; Kreisparteiorganisationen der SED).
Die P. können die im Statut vorgesehenen Parteistrafen: Rüge, strenge Rüge und Ausschluß aus der Partei beschließen. Sie sind auch für die Aufhebung oder Revision von Parteistrafen zuständig. Beschlüsse der P. bedürfen der Bestätigung durch die zuständige Parteileitung; die Grundorganisationen der SED dagegen haben die Beschlüsse der P. nur zur Kenntnis zu nehmen; „Rechtsmittel“ dagegen stehen ihnen nicht zu. Beschlüsse der ZPKK bedürfen der Bestätigung durch das ZK der SED. Die ZPKK bestand 1984 aus dem Vorsitzenden, E. Mückenberger (Mitglied des Politbüros des ZK der SED), dessen Stellvertreter sowie 7 Mitgliedern und 6 Kandidaten.
Fundstelle: DDR Handbuch. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage, Köln 1985: S. 967