DDR von A-Z, Band 1985

Subjektivismus (1985)

 

 

Siehe auch die Jahre 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1975 1979


 

Bezeichnung für die philosophischen Richtungen, die das erkennende Subjekt und dessen Sichtweise in den Mittelpunkt stellen. Der Marxismus-Leninismus behauptet, daß der S. die Möglichkeit, die „objektive Gesetzmäßigkeit“ zu erkennen, und letztlich die „objektiv“ gegebene Realität überhaupt leugne. Er lehnt den S. daher ab, denn er postuliert die Einheit oder Wechselwirkung von Subjekt und Objekt. Philosophische Lehren der Aufklärung, des Idealismus bis hin zum Positivismus werden als subjektivistisch kritisiert. Aber auch bei der Bekämpfung ideologischer Abweichungen und der Abwehr westlicher Einflüsse wird der Begriff eingesetzt. S. sei die Grundlage des Voluntarismus.


 

Fundstelle: DDR Handbuch. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage, Köln 1985: S. 1347


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.