DDR von A-Z, Band 1985

Transportpolizei (1985)

 

 

Siehe auch:


 

Dienstzweig der Deutschen Volkspolizei (DVP), zuständig für Ordnung und Sicherheit auf den Anlagen und in den Einrichtungen der Deutschen Reichsbahn. Die T. ist damit dem Ministerium des Innern (MdI) unterstellt und Teil der Territorialverteidigung. Die Zuständigkeit der T. umfaßt nicht das gesamte Transportwesen der DDR, sondern nur den Schutz des Eisenbahnverkehrs, insbesondere der Militärtransporte. Zu ihren Aufgaben gehört u.a. die Kontrolle der Reisenden; hierzu werden Zugbegleitkommandos (ZBK) eingesetzt.

 

[S. 1365]Die T. gliedert sich territorial in 8 Abschnitte, die den 8 Eisenbahndirektionen der DDR entsprechen. Von den ca. 80 Kompanien der T. (mit ca. 8.000 Mann) werden 17 kaserniert als Verfügungsverbände gehalten und stehen somit der Territorialverteidigung unmittelbar zur Verfügung. Der Dienst in der T. ist dem aktiven Wehrdienst gleichgestellt. Die T. ist mit Maschinenpistolen und Granatwerfern ausgerüstet. Auf dem Gebiet der Reichsbahn in Berlin (West) wird die T. seit dem 13. 8. 1961 eingesetzt, seit dem 30. 1. 1962 unter der Bezeichnung „Bahnpolizei“. Allerdings müssen festgenommene Personen der Polizei von Berlin (West) übergeben werden. Kommandeur der T. ist (1982) Generalmajor Manfred Simon (SED). Eine am 23. 4. 1982 vom Nationalen Verteidigungsrat der DDR (NVR) erlassene AO über den Verlauf des Dienstes in den Kasernierten Einheiten des Ministeriums des Innern (GBl. I, 1982, S. 389 ff.), die auf der Grundlage des am 1. 5. 1982 in Kraft getretenen Wehrdienstgesetzes beruht, gilt auch für die T., die neben den VP-Bereitschaften, der Offiziershochschule und der Unterführerschule des Ministeriums des Innern — Bereitschaften — sowie „anderen entsprechenden Einheiten bzw. Einrichtungen des Ministeriums des Innern“ zu den Kasernierten Einheiten im Sinne der AO zählt. Der in der Anlage der AO befindliche Text des Fahneneides unterscheidet sich insofern vom Fahneneid des Wehrdienstgesetzes, als er ausdrücklich auf die Verbundenheit mit den Sicherheitsorganen der UdSSR und der anderen sozialistischen Staaten Bezug nimmt.


 

Fundstelle: DDR Handbuch. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage, Köln 1985: S. 1364–1365


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.