DDR von A-Z, Band 1985

Voluntarismus (1985)

 

 

Siehe auch die Jahre 1975 1979


 

Bezeichnung für jene philosophischen Richtungen, die den Willen des Subjekts als grundlegend für alles Sein betrachten. Ebenso wie der Subjektivismus wird der V. vom Marxismus-Leninismus bekämpft; denn er „mißachtet die materiellen Existenzbedingungen des gesellschaftlichen Lebens und die objektiven Gesetzmäßigkeiten; er leugnet die Möglichkeit wissenschaftlich begründeten Handelns, das sich auf die erkannten Gesetzmäßigkeiten stützt, und führt damit das praktische Handeln der Menschen auf subjektive Willkür, spontane Willensentscheidungen, revolutionären Elan usw. zurück. In der Konsequenz führt er zu einer Politik der Willkür und des Abenteurertums“ (Kleines Wörterbuch der marxistisch-leninistischen Philosophie, 4., überarb. Aufl., Berlin [Ost] 1979, S. 332). Der V. steht aus marxistisch-leninistischer Sicht in der Nähe des Anarchismus.


 

Fundstelle: DDR Handbuch. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage, Köln 1985: S. 1445


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.