DDR von A-Z, Band 1985

Arbeiter-und-Bauern-Fakultät (ABF) (1985)

 

 

Siehe auch:


 

ABF wurden 1949 an allen Universitäten und einigen Hochschulen eingerichtet. Sie waren zum großen Teil aus den sog. [S. 53]Vorstudienanstalten hervorgegangen. Zugelassen wurden Arbeiter- und Bauernkinder sowie Kinder der „werktätigen Intelligenz“, die über eine abgeschlossene Grundschul- und Berufsausbildung verfügten und sich durch hervorragende Arbeitsleistungen in der Produktion auszeichneten. Bevorzugt wurden die von „sozialistischen“ Betrieben vorgeschlagenen und delegierten Bewerber. 1962 gab es noch 10 ABF mit 3.340 Studierenden, von denen 2.540 Arbeiter- und Bauernkinder waren. Von 1951 bis 1963 gelangten 33.729 Absolventen der ABF zum Hochschulstudium. 1963 wurden alle ABF bis auf 2 (Halle/S. und Freiberg/Sa.) aufgelöst. Die ABF Freiberg nimmt Bewerber für Bergbau, Hüttenwesen und Naturwissenschaften auf. Absolventen der ABF werden nicht in das Aufnahmeverfahren der Universitäten und Hochschulen (V., A.) einbezogen, sondern auf dem Wege des Fakultätswechsels zum Studium zugelassen. Die ABF „Walter Ulbricht“ an der Universität Halle entstand in der heutigen Form 1966. 1946 war in Halle die erste ABF in der SBZ gegründet worden, eine zweite wurde 1954/55 eingerichtet und diente der Vorbereitung auf ein Auslandsstudium. Nach ihrer Zusammenlegung 1966 dient die ABF Halle ausschließlich dieser Aufgabe.


 

Fundstelle: DDR Handbuch. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage, Köln 1985: S. 52–53


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.