Brigadetagebuch (1985)
Siehe auch:
- Brigadetagebuch: 1979
Die „Traditionspflege“ einer Brigade in Form des B., also einer ständig zu führenden Chronik der Arbeits- und Wettbewerbsinitiativen und -ergebnisse im Rahmen der Bewegung „Sozialistisch arbeiten, lernen und leben“, wird als wichtigstes Mittel sowohl für die ideologische Erziehung als auch für den Leistungsanreiz gewertet. Das B. soll sowohl wirtschaftliche als auch ideologische und kulturelle Funktionen erfüllen. Es zählt zu den wichtigsten „Dokumenten“ eines Arbeitskollektivs im Betrieb. Im Sozialistischen Wettbewerb um den Titel „Kollektiv der sozialistischen Arbeit“ hat es als Nachweis über die Erfüllung der im „ökonomisch kulturellen Leistungsvergleich“ von der Brigade übernommenen Aufgaben eine besondere Funktion, da für die Titelvergabe nicht nur „gute Arbeitsergebnisse“, sondern auch „vorbildliches gesellschaftliches Verhalten“ zur Bedingung gemacht werden. In diesem Sinne soll das B. der Erziehung und Selbsterziehung der Brigademitglieder dienen. Daneben gilt es zugleich als eine besondere Form des literarischen Schaffens der Werktätigen.
Fundstelle: DDR Handbuch. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage, Köln 1985: S. 246