DDR von A-Z, Band 1985

Brigadetagebuch (1985)

 

 

Siehe auch:


 

Die „Traditionspflege“ einer Brigade in Form des B., also einer ständig zu führenden Chronik der Arbeits- und Wettbewerbsinitiativen und -ergebnisse im Rahmen der Bewegung „Sozialistisch arbeiten, lernen und leben“, wird als wichtigstes Mittel sowohl für die ideologische Erziehung als auch für den Leistungsanreiz gewertet. Das B. soll sowohl wirtschaftliche als auch ideologische und kulturelle Funktionen erfüllen. Es zählt zu den wichtigsten „Dokumenten“ eines Arbeitskollektivs im Betrieb. Im Sozialistischen Wettbewerb um den Titel „Kollektiv der sozialistischen Arbeit“ hat es als Nachweis über die Erfüllung der im „ökonomisch kulturellen Leistungsvergleich“ von der Brigade übernommenen Aufgaben eine besondere Funktion, da für die Titelvergabe nicht nur „gute Arbeitsergebnisse“, sondern auch „vorbildliches gesellschaftliches Verhalten“ zur Bedingung gemacht werden. In diesem Sinne soll das B. der Erziehung und Selbsterziehung der Brigademitglieder dienen. Daneben gilt es zugleich als eine besondere Form des literarischen Schaffens der Werktätigen.


 

Fundstelle: DDR Handbuch. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage, Köln 1985: S. 246


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.