DDR von A-Z, Band 1985

Dogmatismus (1985)

 

 

Siehe auch die Jahre 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1975 1979


 

das starre Festhalten an Lehrmeinungen (Dogmen).

 

Im Marxismus-Leninismus bezeichnet D. eine der ideologisch-politischen Abweichungen. D. wird denjenigen vorgeworfen, die Erscheinungen mit Hilfe abstrakter und festgeschriebener Kategorien und Lehrsätze erklären, ohne die konkret gegebenen politisch-historischen Situationen im Sinne der jeweils durch die Partei vertretenen Strategie und Taktik miteinzubeziehen. Somit werden am D. vor allem folgende Einzelmomente kritisiert: abstraktes Denken, die Trennung der Theorie von der Praxis, die Loslösung von den Massen (Sektierertum; Subjektivismus).

 

D. gilt innerhalb des Marxismus-Leninismus als „Linksabweichung“. Damit befindet er sich zwar im Gegensatz zum Revisionismus. Da der D. aber dazu führe, daß die Partei den Kontakt zu den „Massen“ verliere, würden diese für „rechte“ Abweichungen anfällig. Daraus folge, daß der D. dem Revisionismus „in die Hände arbeitet“.


 

Fundstelle: DDR Handbuch. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage, Köln 1985: S. 312


 

Information

Dieser Lexikoneintrag stammt aus einer Serie von Handbüchern, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland vom Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen (ab 1969 Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen) herausgegeben worden sind.

Der Lexikoneintrag spiegelt den westdeutschen Forschungsstand zum Thema sowie die offiziöse bundesdeutsche Sicht auf das Thema im Erscheinungszeitraum wider.

Ausführliche Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.