Kandidat (1985)
Siehe auch die Jahre 1953 1954 1956 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1975 1979
Neben den in der deutschen Sprache üblichen Bedeutungen des Wortes (K. in einer Wahl, Prüfungs-K., Heirats-K. usw.) gibt es in der DDR 2 spezifische:
1. In der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED), Kap. XX. ist K. derjenige, der sich auf seine Mitgliedschaft in der Partei vorbereitet und in der Grundorganisation der SED nur über begrenzte Rechte verfügt (z.B. kein Stimmrecht). Gemäß dem (5.) Statut der SED von 1976 (§ 19) braucht derjenige, der K. der Partei werden will, 2 Bürgen, die ihn wenigstens 1 Jahr kennen und selbst mindestens 2 Jahre Mitglied der Partei sind. Die K.-Zeit beträgt in der Regel 1 Jahr. Über die endgültige Aufnahme entscheidet die Grundorganisation. In Betrieben, Verwaltungseinrichtungen, wissenschaftlichen Institutionen usw., in denen weniger als 3 Parteimitglieder, aber mehrere K. vorhanden sind, werden mit Zustimmung der übergeordneten Parteileitung K.-Gruppen gebildet, deren Arbeit 1 Vollmitglied anleitet.
In ähnlicher Bedeutung wird das Wort K. für nicht stimmberechtigte Angehörige der Kreisparteiorganisationen [S. 709]der SED, der Bezirksparteiorganisationen der SED, des Zentralkomitees (ZK) der SED und des Politbüros des ZK der SED gebraucht.
2. K. der (medizinischen, technischen usw.) Wissenschaften ist ein akademischer Grad, der in der UdSSR verliehen wird und in etwa dem Doktorgrad in der DDR entspricht.
Fundstelle: DDR Handbuch. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage, Köln 1985: S. 708–709