
Neues Ökonomisches System (NÖS) (1985)
Siehe auch:
[S. 945]Wirtschaftspolitische Reformkonzeption in den Jahren 1963–1967 zur Modernisierung und Rationalisierung des Wirtschaftssystems, die in wichtigen Teilaspekten auch im Ökonomischen System des Sozialismus (ÖSS) (1967–1970) Gültigkeit behielt. An die Stelle eines theoretisch nicht fundierten, vor allem auf Mengenplanung und zentrale Steuerung ausgerichteten Leitungssystems sollte ein stärker wissenschaftlich begründetes System der Steuerung und Lenkung der Wirtschaft treten, das die zentrale Planfestlegung durch einen indirekten Steuerungsmechanismus mittels einer Reihe monetärer Leitungsinstrumente (z.B. Zins, Prämien, dynamische Preisbildung) ergänzt. Ziel war „eine gewisse Selbstregulierung“ der Wirtschaft auf der Grundlage des Plans. Während die Rahmenelemente des indirekten Steuerungssystems — wie das Vertragssystem, das Prinzip der Eigenerwirtschaftung der Mittel, die Form der Kreditvergabe und die betriebliche Kostenrechnung — weiterhin wirksam sind, haben monetäre Plankennziffern als Steuerungsinstrumente seit 1970/71 beträchtlich an Bedeutung verloren. Wirtschaft, II. D.
Fundstelle: DDR Handbuch. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage, Köln 1985: S. 945