Umlaufmittel (1985)
Siehe auch die Jahre 1962 1963 1965 1966 1969 1975 1979
[S. 1369]Als U. werden im betriebswirtschaftlichen System der DDR Produktionsvorräte, unfertige Erzeugnisse sowie Fertigwaren (Industrie) oder Warenbestände (Handel) einerseits und Bestände an Zahlungsmitteln (Geld), Postscheck- und Bankguthaben sowie an Forderungen andererseits bezeichnet. Die erste Gruppe bildet die materiellen U. und die zweite die finanziellen U. Die U. sind mit den Güter- und Zahlungsströmen im Kreislaufmodell westlicher Prägung vergleichbar. Die Bewertung bzw. die Ermittlung des monetären Werts der materiellen U. erfolgt auf der Grundlage der geplanten oder tatsächlichen Kosten. Die Problematik dieses Verfahrens besteht darin, daß die Kosten auf staatlich, d.h. gesetzlich fixierten Planpreisen beruhen, die z.B. vom Weltmarktpreis mehr oder weniger stark abweichen können (Industriepreisreform; Preissystem und Preispolitik). U.-Planung und U.-Bilanzierung werden im Rahmen der Materialwirtschaft von den DDR-Betrieben und -Kombinaten vorgenommen. Sie gehen in die Volkswirtschaftsplanung mit ein (Planung).
Wichtigste volkswirtschaftliche Plankennziffer ist die U.-Intensität. Sie setzt die U.-Bestände ins Verhältnis zum Produktions- und Leistungsergebnis. Das umgekehrte Verhältnis ist die U.-Quote. Anhand der U.-Bestände wird die Produktionsfondsabgabe bzw. die Handelsfondsabgabe der Betriebe an den Staatshaushalt ermittelt.
Fundstelle: DDR Handbuch. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage, Köln 1985: S. 1369
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