
In der Kategorie DDR A-Z verlinkt die Website auf Handbücher zur DDR, die zwischen 1953 und 1985 in Westdeutschland erschienen sind.
Zwischen 1953 und 1985 veröffentlichte die Bundesregierung mehrere Handbücher über die Deutsche Demokratische Republik (DDR) unter verschiedenen Titeln, darunter SBZ von A–Z (1953–1966), A bis Z (1969) und das DDR Handbuch (1975–1985). Diese Werke verfolgten das Ziel, umfassende Informationen über die DDR zu liefern. Die Artikel behandelten Themen wie die staatliche Organisation, die politische und wirtschaftliche Entwicklung sowie die führenden Akteure der DDR. Diese Informationen wurden teils in kurzen Stichworterklärungen, teils in ausführlichen Darstellungen aufbereitet.
Mit dem Ende der DDR trat eine zusätzliche Dimension dieser Handbücher zutage: Sie fungieren als Zeitzeugen, die nicht nur die Entwicklung innerhalb der DDR, sondern auch die sich verändernde Perspektive der Bundesrepublik auf die DDR über drei Jahrzehnte hinweg dokumentieren. Diese Handbücher bieten daher eine wertvolle Quelle, um den Wandel der historischen Sichtweisen nachzuvollziehen.
Der gesamte Text dieser Handbücher ist nun auf der Plattform www.kommunismusgeschichte.de zugänglich gemacht worden. Dabei wurde der ursprüngliche Charakter des Nachschlagewerks beibehalten, indem die Querverweise der Originaltexte als Links integriert wurden. Neu ist die Möglichkeit, die Veränderungen der Einträge über die verschiedenen Ausgaben hinweg zu verfolgen, was einen einzigartigen Vergleich der historischen Perspektiven ermöglicht. Weitere Informationen zu den Handbüchern finden Sie hier.
DDR A-Z 1985

DDR A-Z 1985
Brigadetagebuch (1985)
Siehe auch: Brigadetagebuch: 1979 Brigadetagebücher: 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1975 Die „Traditionspflege“ einer Brigade in Form des B., also einer ständig zu führenden Chronik der Arbeits- und Wettbewerbsinitiativen und -ergebnisse im Rahmen der Bewegung „Sozialistisch arbeiten, lernen und leben“, wird als wichtigstes Mittel sowohl für die ideologische Erziehung als auch für den Leistungsanreiz gewertet. Das B. soll sowohl wirtschaftliche als auch ideologische und kulturelle Funktionen erfüllen. Es zählt zu den wichtigsten „Dokumenten“ eines Arbeitskollektivs im Betrieb. Im Sozialistischen Wettbewerb um den Titel „Kollektiv der sozialistischen Arbeit“ hat es als Nachweis über die Erfüllung der im „ökonomisch kulturellen Leistungsvergleich“ von der Brigade übernommenen Aufgaben eine besondere Funktion, da für die Titelvergabe nicht nur „gute Arbeitsergebnisse“, sondern auch „vorbildliches gesellschaftliches Verhalten“ zur Bedingung gemacht werden. In diesem Sinne soll das B. der Erziehung und Selbsterziehung der Brigademitglieder dienen. Daneben gilt es zugleich als eine besondere Form des literarischen Schaffens der Werktätigen. Fundstelle: DDR Handbuch. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage, Köln 1985: S. 246 Brigade A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z BücheraustauschDDR A-Z 1985
Ostseewoche (1985)
Siehe auch: Ostseewoche: 1962 1963 1965 1966 1969 1975 1979 Ostseewochen: 1959 1960 Von 1958 bis 1975 alljährlich in Rostock stattfindende Festwoche, in deren Verlauf auf zahlreichen Veranstaltungen für eine Interessengemeinschaft aller Ostsee-Anliegerstaaten geworben wurde. Bis 1972 diente die O. der SED vornehmlich dazu, ihre Ostseepolitik zu verdeutlichen („Die Ostsee muß ein Meer des Friedens sein“) und um diplomatische Anerkennung in den skandinavischen Staaten zu werben. Seit 1976 findet die O. nicht mehr statt, ohne daß eine Begründung für ihre Einstellung gegeben wurde. Fundstelle: DDR Handbuch. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage, Köln 1985: S. 961 Örtliche Organe der Staatsmacht A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z Pädagogische Wissenschaft und ForschungDDR A-Z 1985
Haushaltsausgleich (1985)
Siehe auch die Jahre 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1975 1979 Der Begriff H. entspricht dem in der Bundesrepublik Deutschland gebräuchlichen Finanzausgleich. Er bezeichnet die Gesamtheit aller finanziellen Maßnahmen, mit denen die Gebietskörperschaften verschiedener Ebenen in den Stand gesetzt werden, die Aufgaben zu erfüllen, die ihnen vorgegeben sind. In der DDR vollzieht sich der planmäßige H. in 3 Formen: 1. Übertragung unmittelbar eigener Einnahmequellen, z.B. auf dem Gebiet der Gemeindesteuern, die von den Räten der Städte und Gemeinden zu erheben sind und dem Gemeindehaushalt zufließen. Typische, den Gemeinden zustehende Einnahmen sind in der DDR z.B. Grundsteuern, Vergnügungssteuer, Hundesteuer, auch Kurtaxen und Kulturabgaben. Ebenfalls fließen den örtlichen Organen die Einnahmen aus den ihnen unterstellten Betrieben und Einrichtungen zu. 2. Beteiligung an bestimmten Steuereinnahmen übergeordneter Haushalte in absoluten Größen. 3. Zuführung eines Anteils an den Gesamteinnahmen des Staatshaushalts, der als absoluter Betrag im voraus für ein Jahr festgelegt wird (bei Städten und Gemeinden für mehrere Jahre). Dieser Anteil am Gesamthaushalt [S. 597]hat den Charakter einer eigenen Einnahme, über deren Verwendung die örtlichen Organe in eigener Verantwortung bestimmen können. Im Bedarfsfalle erhalten Städte und Gemeinden „außerplanmäßige Einnahmen“, wenn ihnen durch Beschlüsse übergeordneter Organe zusätzliche, vorher nicht geplante Aufgaben übertragen werden. Fundstelle: DDR Handbuch. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage, Köln 1985: S. 596–597 Hausgemeinschaften A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z HaushaltsorganisationenDDR A-Z 1985
Kriminalität (1985)
Siehe auch die Jahre 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1975 1979 [S. 757] I. Kriminalstatistik Nach marxistisch-leninistischer Auffassung geht die K. nicht aus der Natur des Menschen, sondern aus den gesellschaftlichen Verhältnissen hervor. Die K. ist somit keine unausweichliche Gesetzmäßigkeit der menschlichen Existenz, sondern der gesellschaftlichen Entwicklung unterworfen; in der kommunistischen Gesellschaft werde sie überwunden sein. Eine günstige, d.h. rückläufige Entwicklung der K. kann somit als Beweis für den gesellschaftlichen Fortschritt gewertet werden. Das mag der Grund dafür sein, daß in Veröffentlichungen aus der DDR stets der Eindruck eines ständigen Rückgangs der K. auf dem Gebiet der DDR seit 1946 vermittelt wird. Die in den Statistischen Jahrbüchern der DDR bis 1971 veröffentlichte K.-Statistik weist zwar für 1970 eine um nahezu 80 v.H. geringere K. gegenüber 1946 aus, jedoch ist diese Entwicklung nicht so kontinuierlich verlaufen, wie andere Veröffentlichungen glauben machen wollen. Die in dieser Statistik fehlenden Straftatenzahlen der Jahre 1949 und 1951–1956 sind niemals veröffentlicht worden. Das gleiche gilt für die K.-Ziffern mit Ausnahme von 1951 (K.-Ziffer 1027). Eine über 1970 hinausgehende K.-Statistik wurde mehrere Jahre nicht mehr veröffentlicht. Nachdem das Statistische Jahrbuch 1972 unter dem Vorwand, die Ergebnisse des Jahres 1971 hätten bei Redaktionsschluß noch nicht vorgelegen, nur die bereits 1971 veröffentlichten Zahlen wiederholte, fehlte in den Ausgaben 1973–1977 jede Information über die K. und die Tätigkeit der Strafjustiz. Die darauf gestützte Vermutung, daß die K. — wie schon durch die veröffentlichten Zahlen für 1968–1970 belegt — seit 1971 weiter gestiegen ist, wird durch seit 1978 veröffentlichte Statistiken bestätigt. Durchschnittszahlen für Zeiträume statt Jahresziffern sollten dies zwar zunächst verschleiern, die K.-Statistiken der folgenden Jahre weisen jedoch einen deutlichen Anstieg der K. um etwa 29 v.H. gegenüber dem niedrigsten Stand von 1968 aus. Die K.-Ziffer für 1980 ist mit 772 höher als die des Jahres 1965 und entspricht in etwa dem für den Zeitraum 1960–1969 angegebenen Durchschnitt. Der Anteil der durch die staatlichen Gerichte verurteilten Täter ist von knapp 67 v.H. im Jahre 1977 bis 1982 auf über 76 v.H. gestiegen. Dem entspricht eine rückläufige Entwicklung der Übergaben an Gesellschaftliche Gerichte : Die Informationen über den Stand der K. gaben schon in der Vergangenheit zu Zweifeln Anlaß. Auch gibt es einige Anzeichen dafür, daß die veröffentlichten Statistiken manipuliert worden sind: 1. Die K.-Ziffern der Bezirke zeigen erhebliche Unterschiede und z.T. mit der allgemeinen Entwicklung der K. im Widerspruch stehende Schwankungen auf (vgl. xref=dd10.757c Tabelle). [S. 758]Im Gegensatz zur Zunahme der K. in der gesamten DDR weist diese Statistik für Berlin (Ost) für 1969 einen erheblichen Rückgang und für 1970 einen weit über dem DDR-Durchschnitt liegenden Anstieg auf. Die Ziffern für den Bezirk Frankfurt/Oder übertreffen im Jahr 1969 die K.-Ziffern von Berlin (Ost) und weisen damit für diesen Bezirk 1969 die höchste K. in der DDR auf. 1970 liegt Berlin (Ost) erneut an der Spitze. Bei Gera und Rostock fällt der der allgemeinen Tendenz widersprechende Rückgang der K.-Ziffern für 1970 auf, nachdem 1969 die K. im Bezirk Rostock höher gewesen war als in Berlin (Ost). Bemerkenswert ist schließlich der Vergleich der K.-Ziffern der Bezirke Karl-Marx-Stadt und Neubrandenburg. Während diese in dem Industriebezirk Karl-Marx-Stadt fast unverändert gering blieben und damit weit unter dem DDR-Durchschnitt lagen, hatte die ohnehin höhere K. in dem eher ländlichen Bezirk Neubrandenburg überdurchschnittlich zugenommen und 1970 einen mit fast 40 v.H. höheren Stand als im Bezirk Karl-Marx-Stadt erreicht. Die z. T. der allgemeinen Tendenz widersprechende merkwürdig unterschiedliche Entwicklung der K. in den einzelnen Bezirken läßt sich auch aus den für die folgenden Jahre veröffentlichten K.-Ziffern dieser — und der anderen — Bezirke ablesen: Auffällig bleibt der unvermindert niedrige Stand der K. im Industriebezirk Karl-Marx-Stadt. Eine Erklärung für diese — mit den Erfahrungen der Kriminologie nicht zu vereinbarenden — starken örtlichen Unterschiede der K.-Entwicklung ist wohl darin zu sehen, daß auch die Örtlichen Organe der Staatsmacht miteinander im Sozialistischen Wettbewerb stehen und um Anerkennung als „Bereich der vorbildlichen Ordnung, Sicherheit und Disziplin“ ringen. Dafür ist eine günstige K.-Statistik von großer Bedeutung. Kleine Manipulationen bei der Zählung der Straftaten dürften vielfach nicht auszuschließen sein. 2. Eigenartig sind ferner die starken Schwankungen bei einzelnen Deliktgruppen. So soll die Zahl der Straftaten gegen das persönliche Eigentum von 68.869 im Jahr 1957 zunächst bis 1960 um etwa 37 v.H. auf 43.436 zurückgegangen, dann bis 1963 um mehr als 45 v.H. auf 63.163 gestiegen sein und seitdem erneut um mehr als 50 v.H. auf 30.747 im Jahr 1967 abgenommen haben. Der angegebene starke Rückgang in dieser zahlenmäßig größten Deliktgruppe seit 1963 ist besonders hervorzuheben, weil zu jener Zeit die Behandlung geringfügiger Delikte, insbesondere kleinerer Vergehen gegen das persönliche Eigentum, den gesellschaftlichen Gerichten übertragen worden war und diese Delikte so entgegen den geltenden Bestimmungen möglicherweise in einigen Fällen nicht mehr statistisch erfaßt wurden. Seit 1977 wurden jährlich mehr als 31.000 gegen das persönliche oder private Eigentum gerichtete Straftaten gezählt (Neue Justiz, 1969, H. 13, S. 390, und Statistisches Jahrbuch der DDR 1981). 3. Mit dem Inkrafttreten des neuen StGB am 1. 7. 1968 werden Bagatelldiebstähle sowie einige andere Verstöße gegen Strafbestimmungen, wie Hausfriedensbruch, Beleidigung und Verleumdung, nicht mehr als Straftaten, sondern als Verfehlungen (Strafrecht, III.) gewertet und damit nicht mehr von der K.-Statistik erfaßt. Der durch die K.-Statistik ausgewiesene Rückgang der Zahl dieser Straftaten beruht seit 1968 zum großen Teil nicht auf einer tatsächlichen Abnahme dieser Delikte, sondern nur auf einer anderen Wertung derartiger Gesetzesverletzungen. 4. In der DDR-Statistik der einzelnen Delikte sind nicht alle, sondern nur die 26 wichtigsten Straftatengruppen aufgeführt. Zu den nicht genannten Tatbeständen gehören vor allem die aus dem politischen Bereich wie ungesetzlicher Grenzübertritt (versuchte Republikflucht), alle Staatsverbrechen, die Straftaten gegen die staatliche und öffentliche Ordnung und Asoziales Verhalten. Es fällt auf, daß die Zahl der nicht den im Statistischen Jahrbuch aufgeführten Straftatengruppen zuzuordnenden Straftaten noch stärker zugenommen hat als die Gesamtzahl aller Straftaten: 18.221 (= 15,7 v.H. aller Straftaten) im Jahre 1977, 23.412 (18,5 v.H.) in 1978, 28.374 (22 v.H.) in 1979, 30.795 (23 v.H.) in 1980 und 37.599 im Jahre 1981 (Statistisches Jahrbuch der DDR 1982). Bei fast ¼ aller Straftaten sagt die Statistik also nichts über die Art der Delikte. Obwohl ein echter Vergleich der K. in beiden Teilen Deutschlands wegen der unterschiedlichen Rechts[S. 759]ordnungen und wegen der geschilderten Bedenken gegen die Zuverlässigkeit der K.-Statistik der DDR nur teilweise möglich ist, kann dennoch davon ausgegangen werden, daß die K. in der DDR geringer ist als in der Bundesrepublik Deutschland. Es besteht allerdings kaum Anlaß, dies auf ein verändertes „sozialistisches Bewußtsein“ der Bevölkerung der DDR zurückzuführen. Eher bieten sich folgende Gründe an: 1. Stärkere Kontrolle des Bürgers durch staatliche und gesellschaftliche Organe und durch Nachbarn und Arbeitskollegen (vgl. #495#v. V.) Dazu gehört auch die Pflicht zur gesellschaftlich nützlichen Arbeit. Das verhindert weitgehend den im Westen bekannten Typ des „reisenden Verbrechers“ und „Berufsverbrechers“. 2. Abschiebung nicht erziehbarer Asozialer und Krimineller in die Bundesrepublik Deutschland. 3. Geringere Diebstahls- und Betrugs-K. infolge geringeren Warenangebotes und des Fehlens einer zum übersteigerten Konsum anreizenden Werbung. Auf Versorgungslücken im wirtschaftlichen Bereich sind andererseits zahlreiche DDR-typische Straftaten zurückzuführen, wie z.B. Diebstähle von Baumaterial, der illegale Handel mit Kraftfahrzeugen und anderen hochwertigen Gebrauchsgütern sowie Fälle der Korruption. II. Schwerpunkte Schwerpunkte der K. sind Diebstahl, Verkehrsdelikte, Rowdytum und Körperverletzung sowie Gefährdung der öffentlichen Ordnung durch asoziales Verhalten. Obwohl seit dem 1. 7. 1968 Bagatellsachen nicht mehr als Straftaten gezählt werden (s. #495#i. I., 3), bildet Diebstahl auch 1982 mit 50.531 Straftaten die weitaus größte Deliktgruppe. 28.902 gegen das persönliche Eigentum gerichtete Diebstähle stehen 21.629 Diebstählen zum Nachteil sozialistischen Eigentums gegenüber. Damit überwiegt jetzt wieder — wie früher — die Zahl der gegen das persönliche Eigentum gerichteten Straftaten. Im Jahr 1957 war die Zahl der gegen das persönliche Eigentum gerichteten Delikte mit 68.869 noch etwa doppelt so hoch wie die Straftaten gegen das sozialistische Eigentum (Neue Justiz 1969, H. 13, S. 390). Die Diebstähle persönlichen Eigentums sind dann zurückgegangen und waren 1970 mit 22.158 geringer als die Straftaten zum Nachteil sozialistischen Eigentums (23.240). Die Zahl dieser Straftaten ist seitdem etwa konstant geblieben im Gegensatz zu den auf etwa 30.000 angestiegenen Diebstählen persönlichen Eigentums (Statistische Jahrbücher der DDR 1971 und 1983). Bei den Straftaten gegen die Verkehrssicherheit hat mit dem Rückgang der Zahl der Unfälle im Straßenverkehr auch die Zahl der als Herbeiführung eines schweren Verkehrsunfalls nach § 196 StGB strafbaren Delikte abgenommen. Nachdem die Zahl dieser Straftaten von 2.526 im Jahre 1969 auf 4.006 bis 1978 gestiegen war, werden für 1982 nur noch 3.637 derartige Taten angegeben. Demgegenüber hat sich die bis 1977 festgestellte rückläufige Tendenz der Verkehrsgefährdungen durch Trunkenheit in den letzten Jahren nicht fortgesetzt. Die Zahl dieser Straftaten blieb seitdem mit jeweils über 3.000 im Jahr konstant. Den weitaus größten Anteil dieser Deliktgruppe bildet weiterhin das unbefugte Benutzen von Fahrzeugen. Nach einer ständigen Zunahme der Zahl dieser Straftaten bis 1978 auf 6.917 wurde allerdings seitdem bis 1982 eine Abnahme auf 5.349 in der Statistik ausgewiesen. Der unverhältnismäßig große Anteil dieser Straftaten an der Gesamtzahl der Straftaten gegen die Verkehrssicherheit dürfte im wesentlichen auf die Schwierigkeit des Erwerbs eines Kraftfahrzeuges zurückzuführen sein (Statistische Jahrbücher der DDR 1971 und 1981). Bei Rowdytum (§§ 215, 216 StGB) und Körperverletzung ist der Anteil der Jugendlichen und der unter Alkoholeinfluß stehenden Straftäter besonders hoch. Die vorsätzlichen Körperverletzungen haben bis 1977 um fast 15 v.H. gegenüber 1969 von 9.817 auf 11151 derartiger Delikte zugenommen. Für 1982 weist die Statistik mit 10.840 eine ähnliche Zahl aus (Statistische Jahrbücher der DDR 1971 und 1983). Zahlen der als Rowdytum bezeichneten Straftaten werden erstmals wieder im Statistischen Jahrbuch 1978 genannt. Im Jahresdurchschnitt 1970–1974 soll es 1882 und 1975 2.092 dieser Delikte gegeben haben. Für 1977 sind nur noch 1550 Straftaten nach §§ 215, 216 StGB gezählt worden. Dieser in der Statistik 1977 ausgewiesene erhebliche Rückgang steht im Widerspruch zu den zahlreichen Zeitungsberichten über Rowdytumdelikte und Veröffentlichungen, in denen Rowdytum immer wieder als ein Schwerpunkt der K. genannt ist. Die für die folgenden Jahre angegebenen höheren Zahlen (1978: 2.190, 1979: 2.418, 1980: 2.205, 1982: 2.026) dürften daher eher der Wirklichkeit entsprechen (Statistisches Jahrbuch der DDR 1983). Ein weiterer Schwerpunkt der K. ist das Delikt „Gefährdung der öffentlichen Ordnung durch asoziales Verhalten“ (§ 249 StGB). Zahlen hierüber werden zwar in den Statistiken nicht genannt. Die Bedeutung dieses strafrechtlichen Komplexes hat in den letzten Jahren jedoch anscheinend ständig zugenommen, wie Veröffentlichungen und Berichte ehemaliger Häftlinge erkennen lassen. Über die Zahl der politischen Straftaten (Politische ➝Häftlinge) gibt die K.-Statistik nach wie vor keine Auskunft. III. Ursachen Als Ursache der noch vorhandenen K. werden vor allem schädliche Einflüsse aus dem Westen, insbesondere durch Fernsehen und Rundfunk, Besuche [S. 760]und Briefe aus der Bundesrepublik Deutschland sowie Überreste noch vorhandener, aus dem Kapitalismus überkommener Bewußtseinselemente, so z.B. Reste „spießbürgerlicher Lebensgewohnheiten und bürgerlicher Eigentumsideologie und Egoismus“, die vor allem als Ursache der auf kleinbürgerliches Besitzstreben gerichteten Eigentumsdelikte gelten, angesehen. Das über Jahrtausende die Menschheit formende, ihre sozialen Verhältnisse und Verhaltensweisen, ihre Denkweisen bestimmende Privateigentum an den Produktionsmitteln besitze eine solche Kraft, „daß die von ihr produzierten Denk- und Verhaltensmuster noch sehr lange über Generationen und ganze historische Prozesse fortwirkten“, zumal „beim heutigen internationalen Stand der Kommunikationstechnik mehr oder weniger das ganze Sein und Bewußtsein der Welt“ auf die Bürger der DDR eindringe und dadurch das Nachwirken alter „Denk- und Verhaltensweisen massiv unterstützt“ werde (Buchholz in Neue Justiz 1983, S. 199 ff.). Zu diesen früher stets als alleinige Ursachen für die in der DDR vorhandene K. genannten Gründen wird seit einiger Zeit noch eine „Reihe innerer Erscheinungsformen“ in der sozialistischen Gesellschaft angeführt, die „auf Widersprüchen und Konflikten beruhen, die mit der komplizierten Entwicklung und Herausbildung der sozialistischen Gesellschaft zusammenhängen“. Der Prozeß des Abbaues dieser Konflikte vollziehe sich nicht im Selbstlauf. Man habe es gegenwärtig mit einer „ungleichmäßigen und widerspruchsvollen Entwicklung“ zu tun. IV. Jugendkriminalität Die Jugend-K. ist relativ hoch. Informationen aus der DDR darüber sind allerdings besonders spärlich. Die Straftatenbelastung bei verschiedenen Altersgruppen läßt folgende Durchschnittswerte der Jahre bis 1969 erkennen: Die K.-Ziffer erreicht also bereits bei den 16–18jährigen ihr Maximum und fällt bei den Erwachsenen schnell ab. Demgegenüber verläuft in der Bundesrepublik Deutschland die Kurve der Verurteiltenziffer erheblich flacher. Der verhältnismäßig hohe Anteil der Jugend an der Gesamt-K. hat, wie Veröffentlichungen aus der DDR erkennen lassen, weiterhin eine steigende Tendenz. Für diese Entwicklung werden folgende Ursachen genannt: Einflüsse der ideologischen Diversion aus dem Westen (s. o.). Mängel in den Beziehungen der Erwachsenen zu den Jugendlichen, die den Prozeß der Entwicklung des gesellschaftlichen Bewußtseins junger Menschen hemmen. Vorhandensein spontaner Elemente unter der Jugend, die durch Kontakte der verschiedenen Altersgruppen „immer weitervererbt werden“ und zum Entstehen eines fehlerhaften Weltbildes und spontan-anarchistischen Ausbrüchen aus den Regeln gesellschaftlichen Zusammenlebens führen. Mangelhafte Entwicklung eines freien sozialistischen Jugendlebens mit der Folge spontaner Gruppenbildung und der Gefahr der Entwicklung gesellschaftswidriger Tendenzen (Rowdytum). Gestörte Bildung und Erziehung sowie mangelhafte Einstellung zur Arbeit. Ca. 50 v.H. der jugendlichen Straftäter haben die Schule ohne abgeschlossenen Ausbildung verlassen. Alkoholmißbrauch. Tatsächlich dürften jedoch besonders das zunehmende Rowdytum und der häufig Straftaten auslösende Alkoholmißbrauch vor allem auch auf die dauernden Reglementierungen und Kontrollen bei der Einhaltung gesellschaftlicher Normen zurückzuführen sein. Angaben über die Jugend-K. enthalten die K.-Statistiken der DDR nicht. 85 v.H. der Straftaten Jugendlicher entfallen seit Jahren fast gleichbleibend auf Straftaten gegen das sozialistische und persönliche Eigentum, die Verkehrssicherheit, die staatliche und öffentliche Ordnung sowie auf vorsätzliche Körperverletzung. V. Vorbeugung Nach der VO über die Aufgaben der örtlichen Räte und der Betriebe bei der Erziehung kriminell gefährdeter Bürger vom 19. 12. 1974 (GBl. I, S. 130) i.d.F. der 2. VO vom 6. 7. 1979 (GBl. I, S. 195) sind die Räte der Kreise, Städte und Gemeinden für die Erfassung, Erziehung und Kontrolle kriminell gefährdeter Bürger verantwortlich. Als kriminell gefährdet gelten Bürger, die ernsthafte Anzeichen von arbeitsscheuem Verhalten oder in anderer Weise die Entwicklung einer asozialen Lebensweise erkennen lassen, infolge Alkoholmißbrauchs fortgesetzt die Arbeitsdisziplin verletzen oder die Regeln des gesellschaftlichen Zusammenlebens mißachten, sowie Jugendliche, bei denen wegen ihres sozialen Fehlverhaltens auch nach Vollendung des 18. Lebensjahres die Weiterführung der Erziehung (Jugendwerkhöfe) nötig ist. [S. 761]Ihre Erziehung erfolgt insbesondere durch Arbeit, Berufsausbildung und Einflußnahme auf eine sinnvolle Freizeitgestaltung. Ihnen kann aufgegeben werden, einen Arbeitsplatz und die ihnen zugewiesene Wohnung nicht zu wechseln, eine Ausbildung fortzusetzen und abzuschließen, den Umgang mit Personen, die einen ungünstigen Einfluß ausüben, zu unterlassen, bestimmte Gebäude, Gaststätten oder sonstige Örtlichkeiten zu meiden, einer Meldepflicht nachzukommen, finanzielle Verpflichtungen zu erfüllen, für die Familie zu sorgen, sich fachärztlicher Untersuchung oder Heilbehandlung bei Alkoholmißbrauch zu unterziehen. Die kriminell Gefährdeten haben dem Leiter ihres Betriebs oder dem Arbeitskollektiv über die gewissenhafte Einhaltung der ihnen erteilten Auflagen zu berichten. Der Vorbeugung durch Abschreckung und Erziehung dienen auch die zahlreichen Strafverfahren vor erweiterter Öffentlichkeit (Schauprozesse), deren Zahl in den letzten Jahren erheblich zugenommen hat, Verfahren vor Gesellschaftlichen Gerichten sowie die verstärkten Bemühungen um die Wiedereingliederung Straffälliger (Strafvollzug). Der K. vorbeugenden Charakter wird der Entwicklung des wissenschaftlich-technischen Fortschritts zugeschrieben, weil dadurch ein höheres Niveau an Bildung, Disziplin, Bewußtheit und Sicherheit erreicht wird und neue Formen und Methoden der Leitung und Organisation der Arbeits- und Produktionsprozesse erzeugt werden, die die Vorbeugung begünstigen. Eine hervorragende Rolle sollen auch die objektiven kollektiven Lebensformen der Menschen spielen. So hänge die Wirksamkeit der K.-Vorbeugung wesentlich vom Niveau der sozialistischen Lebensweise in den Arbeitskollektiven, Lernkollektiven, Familien, Wohngemeinschaften und Freizeitgruppen ab. Horst Hildebrand Literaturangaben Aue, Herbert: Die Jugendkriminalität in der DDR. Berlin (West): Berlin Verl. 1976. Freiburg, Arnold: Kriminalität in der DDR. Zur Phänomenologie des abweichenden Verhaltens im soz. deutschen Staat. Opladen: Westdeutscher Verl. 1981. Sozialistische Kriminologie. Ihre theoretische und methodische Grundlegung. 2., erw. Aufl. Berlin (Ost): Staatsverl. d. DDR 1971. <LI>Szewezyk, Hans: Der fehlentwickelte Jugendliche und seine Kriminalität. Jena: Fischer 1982. (Medizinisch-juristische Grenzfragen. 15.) Fundstelle: DDR Handbuch. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage, Köln 1985: S. 757–761 Kriegsverbrecherprozesse A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z Kritik und SelbstkritikDDR A-Z 1979

DDR A-Z 1979
Handwerkskammern der Bezirke (1979)
Siehe auch: Handwerkskammern: 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 Handwerkskammern der Bezirke: 1975 1985 Bis 1946 bestanden die H. in der SBZ in ihrem traditionellen Aufbau weiter. Nach befohlener Auflösung der Innungen und H. auf der Basis des SMAD-Befehls 161 vom 27. 5. 1946 durften die H. bis zur Neuschaffung der 5 Landes-H. Weiterarbeiten. An die Stelle der Innungen traten unselbständige Fachabteilungen und Berufsgruppen bei den H. Die Organe der H. wurden mit SED-Mitgliedern besetzt. Im Zuge der Verwaltungsreform von 1952 wurden durch VO (GBl., 1953, Nr. 94) die 5 Landes-H. in 15 Bezirks-H. umgewandelt. Ein verbindliches Musterstatut löste das dem SMAD-Befehl 161 beigefügte Statut ab. Die Aufsicht über die H. führen die Räte der Bezirke. Ausführende Organe der H. in den Kreisen sind die Kreisgeschäftsstellen. Neben der politischen Aufgabe, den Staat bei der Einbeziehung des Handwerks in den sozialistischen Aufbau zu unterstützen, oblag den H. die wichtige Funktion der Auftrags- und Materialplanung, die ihnen 1958 durch VO (GBl. I, Nr. 13) entzogen wurde. Mit dergleichen VO wurden die bis dahin nur den H. rechenschaftspflichtigen Kreisgeschäftsstellen auch den Räten der Kreise unterstellt. Die Lehrlingsausbildung und die Facharbeiterprüfung (Gesellenprüfung) liegen bereits seit Anfang der 50er Jahre in den Händen des Ministeriums für Volksbildung. Die H. wirken lediglich bei der Ausarbeitung von Berufbildern und Ausbildungsunterlagen mit. Auf das Meisterstudium und die Meisterprüfung hatten die H. bisher weitgehend Einfluß. Ab 1. 9. 1975 gilt eine neue Ausbildungs-AO für „Meister des Handwerks“ (GBl. I, 1975, Nr. 9), nach der den H. nur noch beratende Funktionen zukommen. Durch die Novellierung des Musterstatuts von 1953 im Februar 1973 (GBl. I, Nr. 14) sind die H. vollkommen in die örtlichen Räte der Bezirke eingegliedert. Von den 3 Organen der H. und Kreisgeschäftsstellen, Vorstand, Präsidium und Bezirksdelegiertenkonferenz, blieb nur noch der Vorstand als Leitungsorgan bestehen. Alle seine Mitglieder und der Vorsitzende werden nunmehr vom Rat des Bezirkes bzw. des Kreises berufen. Bis zur Novellierung wählte die Bezirksdelegiertenkonferenz die Mitglieder des Vorstandes nach einem festen Schlüssel. Neben der Hauptaufgabe, die Erfüllung der Pläne sowie die Einhaltung der Qualität und Preise zu kontrollieren, sind die H. nach dem neuen Statut verpflichtet, private Handwerker und Gewerbetreibende für die genossenschaftliche Arbeit zu gewinnen. Durch die Förderungspolitik im Handwerk seit 1976 kommt den H. wieder verstärkte Bedeutung zu. 1977 nahm erstmals die Zahl der selbständigen Mitglieder der H. wieder zu. Neben den selbständigen Handwerkern und Gewerbetreibenden, die in der Handwerks- und Gewerberolle eingetragen werden, sind die PGH und deren Mitglieder sowie die Einkaufs- und Liefergenossenschaften (ELG) Mitglieder der H. Entsprechend führen die H. das Verzeichnis der PGH und ELG, die Kartei der PGH-Mitglieder sowie die Handwerks- und Gewerberolle. Die H. sind Tarifpartner der Gewerkschaften des FDGB für die Beschäftigten im privaten Handwerk. Fundstelle: DDR Handbuch. 2., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage, Köln 1979: S. 505 Handwerk A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z HandwerkssteuerDDR A-Z 1979
Toto (1979)
Siehe auch die Jahre 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1975 Lotterie. Fundstelle: DDR Handbuch. 2., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage, Köln 1979: S. 1084 Totalitarismus A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z TouristikDDR A-Z 1979
Ausländervermögen (1979)
Siehe auch die Jahre 1966 1969 1975 Treuhandvermögen. Fundstelle: DDR Handbuch. 2., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage, Köln 1979: S. 89 Ausländerstudium A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z AuslandsdeutschtumDDR A-Z 1979
Betriebsschutz (1979)
Siehe auch die Jahre 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1975 1985 [S. 190]Unabhängig von den Kampfgruppen der SED und weit älter als sie ist der B., eine Gliederung der Deutschen Volkspolizei. Ihm obliegen die ständige Bewachung und der Werkschutz in Betrieben und Behörden aller Art. Er gliedert sich in den B. „A“ (aktive Volkspolizisten, ca. 15.000 Mann) und „B“ (Arbeitnehmer der Betriebe, die nur für Zwecke des B. unter Polizeibefehl stehen und seit 1. 1. 1954 Lohnzuschläge beziehen). Um Arbeitskräfte für die Produktion zu gewinnen, wurde ab 1. 1. 1958 der Bestand des zivilen Werkschutzes („B“) örtlich geringfügig verringert. Als Volkspolizisten wirken die Angehörigen des B. „A“ als Ausbilder in den Kampfgruppen. Die Angehörigen des B. „B“ gehören fast stets den Kampfgruppen an. Zuweilen werden die Einheiten „B“ des B. als „Betriebswachen“ bezeichnet. Fundstelle: DDR Handbuch. 2., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage, Köln 1979: S. 190 Betriebsschulen, Technische A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z BetriebssoziologieDDR A-Z 1975

DDR A-Z 1975
Kultur- und Sozialfonds (1975)
Siehe auch die Jahre 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1979 1985 Betrieblicher Fonds für betriebliche Sozialleistungen, dessen Höhe vom jeweils übergeordneten Organ zu Lasten der Selbstkosten festgelegt wird. Bei der Planung und der Bildung des KuS. ist das jeweils erreichte Niveau der kulturellen und sozialen Betreuung zu berücksichtigen. In letzter Zeit werden Betriebe mit einem hohen Anteil von Frauen und Schichtarbeitern bevorzugt. Die Fondsmittel werden zur Förderung 1. verbesserter Arbeits- und Lebensbedingungen vor allem der Mehrschichtarbeiter, 2. berufstätiger Frauen, insbesondere Mütter und Jugendlicher durch kulturelle und soziale Maßnahmen, 3. von Bildung und künstlerischer Selbstbetätigung, 4. von Sport und gesundheitlicher Betreuung und 5. des betrieblichen Wohnungswesens verwandt. Auch Leistungen aus besonderen Anlässen (z. B. Zuwendungen für Arbeitsjubiläen) werden aus diesem Fonds finanziert. Fundstelle: DDR Handbuch. Köln 1975: S. 493 Kulturstätten A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z KündigungsrechtDDR A-Z 1975
Ost-West-Handel (1975)
Siehe auch die Jahre 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1979 Außenwirtschaft und Außenhandel. Fundstelle: DDR Handbuch. Köln 1975: S. 611 Ostseewoche A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z PädagogikDDR A-Z 1975
Schrittmacher (1975)
Siehe auch die Jahre 1969 1979 Sozialistischer Wettbewerb. Fundstelle: DDR Handbuch. Köln 1975: S. 739 Schriftstellerverband der DDR A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z SchuldverschreibungenDDR A-Z 1975
Arbeit, Gesetz der (1975)
Siehe auch: Arbeit, Gesetz der: 1953 1954 1956 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1979 1985 Arbeitsgesetzbuch: 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 Arbeitsgesetzbuch (AGB): 1979 1985 Gesetzbuch der Arbeit: 1963 1965 1966 1969 Gesetzbuch der Arbeit (GBA): 1979 1985 Kurztitel für Gesetz der Arbeit zur Förderung und Pflege der Arbeitskräfte, zur Steigerung der Arbeitsproduktivität und zur weiteren Verbesserung der materiellen und kulturellen Lage der Arbeiter vom 19. 4. 1950 (GBl., S. 349); wurde von der kommun. Propaganda als das arbeitsrechtliche Grundgesetz bezeichnet. In Wahrheit enthielt es bereits einen weitgehenden Abbau alter Rechte der Arbeiterschaft. Am 1. 7. 1961 wurde es abgelöst durch das Gesetzbuch der Arbeit. Arbeitsrecht. Fundstelle: DDR Handbuch. Köln 1975: S. 32 Arbeit, Gesellschaftliche A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z ArbeiterDDR A-Z 1969

DDR A-Z 1969
Wartburg (1969)
Siehe auch die Jahre 1959 1960 1962 1963 1965 1966 Die W. über Eisenach, nach der Sage Ort des Sängerkrieges von 1206 oder 1207, Martin Luthers Zuflucht 1521 und Stätte des W.-Festes der Burschenschaften 1817, wurde in den Jahren 1952–1954 nach den Vorschlägen der W.-Stiftung und ihres wissenschaftlichen Beirats gründlich instand gesetzt, wobei der durch Umbauten des 19. Jh. veränderte alte Zustand nach Möglichkeit wiederhergestellt wurde. Die W. wird gern als symbolträchtiger Tagungsort für kommun. gesteuerte „gesamtdeutsche Begegnungen“ (von Pädagogen, Gesangvereinen usw.) gewählt. Erhalten und gepflegt wird die W. von einer Stiftung, die der Aufsicht des Ministeriums für Kultur untersteht. 1967 war die W. Stätte von Erinnerungsfestlichkeiten aus Anlaß ihres 900jährigen Bestehens (27. 3. Festakt des Nationalrates), der 450-Jahrfeier der Reformation (4. 5. Festveranstaltung der Ev.-luth. Kirche Thüringens) und des 150. Jahrestages des W.-Festes der Deutschen Burschenschaften. Von allen diesen Festlichkeiten waren Teilnehmer aus der BRD ausgeschlossen. Fundstelle: A bis Z. Elfte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1969: S. 701 Warschauer Beistandspakt A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z WartezeitenDDR A-Z 1969
Bekleidungsindustrie (1969)
Siehe auch die Jahre 1975 1979 1985 Die B. steht mit rd. 100.000 Beschäftigten an 10. Stelle der Industriezweige. Ihr Anteil an der industriellen Warenproduktion beträgt knapp 3 v. H. Fast die Hälfte der Beschäftigten ist noch in privaten oder halbstaatlichen Betrieben tätig. Der Umsatzanteil dieser Betriebe beträgt noch immer rd. 40 v. H. Von den 980 Betrieben der B. sind nur 95 volkseigen. Bei allen anderen Betrieben handelt es sich um Klein- und Kleinstbetriebe. Die Produktion der B. ist aufgesplittert. Hinsichtlich ihrer technischen Ausstattung gehören die Betriebe der B. zu den am meisten vernachlässigten. Um trotzdem eine höhere Produktivität zu erreichen, soll der Industriezweig in den nächsten Jahren durchgehend nach Erzeugnisgruppen organisiert und spezialisiert werden. Seit 1967 werden in einigen Erzeugnisgruppen Kooperationsverbände gebildet. Für die nächsten Jahre ist eine Verminderung der Arbeitskräfte zugunsten anderer Industriezweige vorgesehen. Gleichwohl soll sich die Produktion erhöhen. Die Versorgung der Bevölkerung mit Erzeugnissen der B. ist noch uneinheitlich und unbefriedigend. Der Anteil der Erzeugnisse aus pflegeleichten synthetischen Fasern (Chemiefaserindustrie) ist noch zu gering. Herren- und Kinderbekleidung wird noch zu wenig angeboten, insbesondere fehlen bessere Qualitäten. Modische Gesichtspunkte bleiben vielfach unberücksichtigt. (Mode) Fundstelle: A bis Z. Elfte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1969: S. 83 Beistandsverträge A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z BeraterDDR A-Z 1969
Fraktionsbildung (1969)
Siehe auch: Fraktion, Fraktionsbildung: 1985 Fraktionsbildung: 1965 1966 1975 1979 Im Pj. im Gegensatz zum westlichen Sprachgebrauch, der unter Fraktionen vor allem die Abgeordnetengruppen der verschiedenen Parteien im Parlament versteht, der innerparteiliche Vorgang der Bildung unterschiedlicher Meinungen und Gruppen in der jeweiligen kommun. Monopolpartei. Fraktionen sind danach Gruppen innerhalb einer kommun. Partei, die die offizielle Linie nicht anerkennen und (vor allem in obersten parteilichen Führungsgremien) Parteigänger für Abweichungen werden bzw. Zusammenschlüsse solcher Abweichler darstellen. In der SED haben 1953 (Zaisser-Herrnstadt-Fraktion) und 1956/57 (Schirdewan-Wollweber-Oelßner-Fraktion) derartige F. eine wirkliche oder gemäß der Behauptung der erfolgreich gebliebenen Ulbricht-Gruppe eine gewisse Rolle gespielt. (Säuberungen, Opposition, Widerstand) Literaturangaben Jänicke, Martin: Der dritte Weg — Die antistalinistische Opposition gegen Ulbricht seit 1953. Köln 1964, Neuer Deutscher Verlag. 267 S. Stern, Carola: Porträt einer bolschewistischen Partei — Entwicklung, Funktion und Situation der SED. Köln 1957, Verlag für Politik und Wirtschaft. 372 S. Dies.: Ulbricht — eine politische Biographie. Köln 1964, Kiepenheuer und Witsch. 352 S. m. Abb. Fundstelle: A bis Z. Elfte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1969: S. 219 FPG A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z Frankfurt (Oder)DDR A-Z 1969
Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei (BDVP) (1969)
Siehe auch: Bezirksbehörde der Deutschen Volkspolizei (BDVP): 1960 1962 1963 1965 1966 1975 1979 Bezirksbehörde der Volkspolizei: 1956 1958 1959 Leitbehörde der Deutschen Volkspolizei in einem Bezirk. Untersteht der HVDVP. Fundstelle: A bis Z. Elfte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1969: S. 120 Bezirk A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z Bezirksdirektionen für den Kraftverkehr (BDK)DDR A-Z 1966

DDR A-Z 1966
Örtliche Organe der Staatsmacht (1966)
Siehe auch: Örtliche Organe: 1958 1959 1960 Örtliche Organe der Staatsmacht: 1962 1963 1965 1969 1975 1979 1985 Bezeichnung für die Organe der Staatsmacht auf Bezirks-, Kreis- und Gemeindeebene. (Bezirk, Kreis, Gemeinde) Fundstelle: SBZ von A bis Z. Zehnte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1966: S. 344 Örtliche Landwirtschaftsbetriebe (ÖLB) A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z Örtliche RäteDDR A-Z 1966
Jugendbrigade der DDR, Hervorragende (1966)
Siehe auch: Hervorragende Jugendbrigade der DDR: 1956 Jugendbrigade: 1975 1979 1985 Jugendbrigade der DDR, Hervorragende: 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1969 Ehrentitel für Jugendbrigaden und Jugendkollektive, die „auf dem Gebiete des politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Aufbaues hervorragende Arbeitsergebnisse erzielen“. (Auszeichnungen) Fundstelle: SBZ von A bis Z. Zehnte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1966: S. 223 Jugendarzt A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z JugendförderungsplanDDR A-Z 1966
Internationale (1966)
Siehe auch die Jahre 1953 1954 1956 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1969 1975 1979 1985 Zusammenschlüsse der sich auf Marx' Lehre berufenden Sozialisten auf zwischenstaatl. Grundlage unter dem Motto „Proletarier aller Länder, vereinigt euch!“ I. „Internationale Arbeiterassoziation“, unter entscheidendem Einfluß von Marx in London gegründet (1864 bis 1872). II. (Amsterdamer) I., 1889 auf der Grundlage einer evolutionären Arbeiterpolitik gegründet, löste sich 1914 auf, als sich bei Ausbruch des ersten Weltkrieges zeigte, daß das Nationalgefühl der Arbeiter stärker war als die vom Marxismus behauptete internationale Klassensolidarität. 1951 wurde an ihrer Stelle (in Frankfurt a. M.) ein neuer lockerer Zusammenschluß der demokratisch-sozialistischen Parteien (sozialistische Internationale) gegründet, der der Fühlungnahme dieser Organisationen im Kampf um ihr Ziel, eine weitestgehende sozialökonomische Evolution, in weltweitem Maßstab, dient. III. I. Komintern. Fundstelle: SBZ von A bis Z. Zehnte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1966: S. 214 Intermetall A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z Internationale Bank für Wirtschaftliche Zusammenarbeit (IBWZ)DDR A-Z 1966
Weimar (1966)
Siehe auch die Jahre 1956 1960 1962 1963 1965 1969 Stadtkreis im thüringischen Bezirk Erfurt, Kreisstadt, an der Ilm, mit (1964) 63.985 Einwohnern (1950: 64.452), reich an Erinnerungen an eine glanzvolle Vergangenheit: Goethe-Haus (mit Goethe-Nationalmuseum), Goethe-Gartenhaus, Schiller-Haus (mit Schillermuseum), Fürstengruft (mit Goethe-Schiller-Gruft), Schloß, Wittumspalais, Franz-Liszt-Haus, Jagdschloß Belvedere, Deutsches Nationaltheater; vielseitige Industrie: Eisengießereien, Fahrzeug- und Apparatebau, elektrische, feinmechanische und optische Geräte, Bekleidung, Nelkenkulturen; Hochschulen für Musik und für Architektur. Im 17. und 19. Jh. war W. (insbesondere unter Großherzog Karl August) Mittelpunkt des deutschen Geisteslebens (Goethe, Schiller, Wieland, Herder, Jean Paul); durch Liszt und Nietzsche erlebte W. sein „Silbernes Zeitalter“. 1919 tagte in W. die Nationalversammlung, die die Unterzeichnung des Versailler Vertrages billigte und die Reichsverfassung (Weimarer Verfassung) beschloß. Nach dem Zusammenschluß der thüringischen Staaten 1920 war W. bis 1948 Landeshauptstadt von Thüringen. Literaturangaben Böhmer, Karl Hermann: Deutschland hinter dem Eisernen Vorhang — Sowjetische Besatzungszone (neubearb. v. Eugen Stamm). Essen 1962, Tellus-Verlag. 64 S. m. zahlr. Abb. Fundstelle: SBZ von A bis Z. Zehnte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1966: S. 527 Weihnachtsgratifikation A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z WeinbauDDR A-Z 1965

DDR A-Z 1965
Selbstlauf (1965)
Siehe auch die Jahre 1958 1959 1960 1962 1963 1966 Im Pj. Abweichung im politischen und wirtschaftlichen Verhalten von den angeblich wissenschaftlich begründeten Forderungen und Plänen, die die politische Führung für die Weiterentwicklung aufstellt. Was dem S. überlassen wird, entzieht sich damit dem Fortschritt, und wer dem S. das Wort redet, macht sich konterrevolutionärer Gesinnung verdächtig, Tatsächlich trifft der Vorwurf des S. meist Praktiker, die die industrie- und agrarökonomischen Gegebenheiten realistisch einschätzen und die der Überzeugung sind, daß bestimmte von der Partei aufgestellte Forderungen, da übertrieben, mehr Schaden als Nutzen stiften, z. B. das Tempo der Kollektivierung der Landwirtschaft. Fundstelle: SBZ von A bis Z. Neunte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1965: S. 386 Selbstkritik A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z SelbststudiumDDR A-Z 1965
DVD (1965)
Siehe auch die Jahre 1953 1954 1956 1958 1959 1960 1962 1963 1966 1969 Abk. für Deutscher Veranstaltungsdienst. (Deutsche ➝Konzert- und Gastspieldirektion) Fundstelle: SBZ von A bis Z. Neunte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1965: S. 106 Düngemittel, Mineralische A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z DVPDDR A-Z 1965
Winzer, Otto (1965)
Siehe auch die Jahre 1959 1960 1962 1963 1966 1969 * 3. 4. 1902 in Berlin als Sohn eines Arbeiters, Volksschule, Schriftsetzer. 1919 Mitgl. der Freien Sozialistischen Jugend, später des KJVD. Hauptamtl. Funktionär. 1922 bis 1925 Mitarb., später Leiter des Verlags der Jugend-Internationale. 1925 KPD, bis 1933 hauptamtlich im KPD-Apparat. 1935 Emigration über Frankreich und Holland in die SU, dort unter dem Decknamen „Lorenz“ Agitator unter deutschen Kriegsgefangenen. 29. 4. 1945 Rückkehr in der „Gruppe Ulbricht“ nach Deutschland, Mitgl. des ZK der KPD. 1945–1946 Leiter der Abt. Volksbildung beim Berliner Magistrat. Seit 1947 ununterbrochen Mitgl. des Parteivor[S. 478]standes bzw. des ZK der SED. Haupt- amtl. Mitarbeiter des Zentralsekretariats der SED, 1949 zeitweilig stellv. Chefredakteur des „Neuen Deutschland“. 1949 Staatssekretär und Chef der Privatkanzlei des Präsidenten der SBZ. Seit 1956 Botschafter und 1. Stellv. des Ministers für Auswärtige Angelegenheiten. Seit 1950 Abg. der Volkskammer. Literaturangaben SBZ-Biographie — Ein biographisches Nachschlagebuch über die SBZ Deutschlands (bearb. vom Untersuchungsausschuß Freiheitl. Juristen). 3., erw. Aufl. (BMG) 1965. 406 S. Fundstelle: SBZ von A bis Z. Neunte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1965: S. 477–478 Die biographischen Angaben spiegeln den Kenntnisstand der Handbuchredaktion im Jahre 1965 wider. Sie sind daher für allgemeine Informationszwecke als veraltet anzusehen und zudem häufig nicht fehlerfrei. Für diesen Eintrag wird auf den Personeneintrag in der Rubrik BioLeX www.kommunismusgeschichte.de/article/detail/winzer-otto verwiesen. Winkler, Werner A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z WirtschaftDDR A-Z 1965
Erbschaftsteuer (1965)
Siehe auch: Erbschaftsteuer: 1962 1963 1966 1969 Erbschaftsteuern: 1975 1979 Grundsätzlich gilt das E.-Gesetz vom 22. 8. 1925. Nach 1945 wurden Bestimmungen erlassen, die der E. einen stark konfiskalischen Charakter gaben. Als Freibeträge werden anerkannt: in Steuerklasse I für den Ehegatten 20.000 DM Ost; für die Kinder (unabhängig von ihrer Zahl) 10.000 DM Ost; für jeden Erwerber der Steuerklasse II 1.000 DM Ost. Eine Erweiterte Steuerfreiheit des Ehegatten, wenn im Zeitpunkt des Erbfalls auch noch Kinder leben — wie in der BRD —, gibt es nicht. Die Tabelle zeigt Beispiele der unterschiedlichen erbschaftsteuerlichen Belastung in der BRD und der SBZ. Fundstelle: SBZ von A bis Z. Neunte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1965: S. 114 Erbrecht A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z ErdölindustrieDDR A-Z 1963

DDR A-Z 1963
Straßen (1963)
Siehe auch: Straßen: 1960 1962 1965 1966 1969 1975 1979 Straßenwesen: 1956 1958 1959 Verkehrswesen: 1953 1954 1956 1958 1959 1975 1979 1985 Das klassifizierte St.-Netz ist 46.000 km lang (BRD = 130.000 km). Davon sind rd. 12.300 km Staats-St. des Fernverkehrs und rd. 33.700 km St. I. u. II. Ordnung. Das St.-Netz war bei Kriegsende in einem außerordentlich schlechten Zustand. Seit Kriegsende sind praktisch nur solche St. notdürftig repariert worden, die den zunehmenden Kraftverkehr aufzunehmen hatten. Die staatlichen St.-Bau- und Unterhaltungsbetriebe waren bisher, wie auch offiziell zugegeben wird, stets nur „im Feuerwehreinsatz“ tätig, d. h. wenn Verkehrsstockungen unmittelbar drohten oder bereits eingetreten waren. Ursache sind der Mangel an Baumaschinen, an St.-Baumaterial und an Arbeitskräften. — Durch die im Siebenjahrplan vorgesehene Verstärkung des Güterkraftverkehrs ist die beschleunigte Instandsetzung der St. nunmehr unaufschiebbar geworden. Bis 1956 sollen 2.700 km Staats-St. und 5.700 km Bezirks-St. (also St. I. und II. Ordnung) eine verstärkte St.-Decke erhalten, wobei auch die Fahrbahn verbreitert werden soll. 700 km neue St., u. a. zum Anschluß der neuen Industriegebiete östlich der Elbe, sollen ebenfalls bis 1965 fertiggestellt werden. Schließlich ist auch die Wiederherstellung zerstörter Brücken im Zuge der Staats-St. geplant. 1966 soll mit dem Bau einer 225 km langen Autobahn begonnen werden, die den neuen Seehafen Rostock mit Berlin verbinden soll. Die SBZ-Behörden erheben für die Benutzung der Autobahn Helmstedt–Berlin von Autofahrern aus der BRD eine Benutzungsgebühr. Von 1951 bis 1961 hat die SBZ-Verwaltung dafür fast 300 Mill. DM West kassiert. Fundstelle: SBZ von A bis Z. Achte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1963: S. 467 Stralsund A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z StraßenverkehrDDR A-Z 1963
Staatsapparat (1963)
Siehe auch die Jahre 1959 1960 1962 1965 1966 1969 1975 1979 1985 Zum S. gehören nach kommun. Lesart die Regierung, der Verwaltungsapparat, die Streitkräfte, die Polizei, der Sicherheitsdienst, die Gerichte und Staatsanwaltschaften. Der S. wird als das „Hauptinstrument zum Aufbau des Sozialismus“ mit „politisch-erzieherischen und wirtschaftlich-organisatorischen Funktionen“ bezeichnet. Grundlegendes Organisationsprinzip des S; ist der demokratische Zentralismus, wonach alle unteren Glieder den höheren untergeordnet und verantwortlich sind. Verpflichtendes Arbeitsprinzip ist die Parteilichkeit im Sinne der SED, die über die regionalen und zentralen Organe den S kontrolliert und anleitet. (Apparat, Regierung und Verwaltung) Fundstelle: SBZ von A bis Z. Achte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1963: S. 453 Staatsanwaltschaft A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z StaatsarchiveDDR A-Z 1963
Unterrichtstag in der sozialistischen Produktion (1963)
Siehe auch die Jahre 1959 1960 1962 1965 1966 1969 1975 1979 Seit Beginn des Schuljahres 1958/59 sind alle 7. bis 12. Klassen der allgemeinbildenden Schulen gehalten, an einem Tage in der Woche in industriellen oder landwirtschaftlichen Betrieben „zu lernen und produktiv tätig zu sein“. Die Lehrpläne verlangen, daß die produktive Arbeit nicht als Gelegenheitsbeschäftigung, sondern planvoll und in systematisch aufgebauten Grundlehrgängen zu erfolgen hat. Auf den Grundlehrgang Metallbearbeitung (33 Tage) folgen die in Maschinenkunde I (20 Tage), Elektrotechnik (13), landwirtschaftlicher Produktion (33) und Maschinenkunde II (30 Tage). Für die 10-klassigen Oberschulen landwirtschaftlicher Gebiete ist ein besonderer, um die Landwirtschaft konzentrierter Aufbau der Lehrgänge vorgesehen. Schüler der 10. Klasse der polytechnischen Oberschule haben ein zweiwöchiges Praktikum abzuleisten. Die Diskrepanz zwischen den umfassenden systematischen Lehrplananforderungen und der von ökonomischen Gesichtspunkten bestimmten Produktion ist bisher längst noch nicht pädagogisch gemeistert worden und dürfte auch weiterhin der erstrebten sinnvollen produktiven Arbeit der Kinder und Jugendlichen manche Hemmnisse bereiten. Angesichts dieser Tatsache erhalten die polytechn. Kabinette eine immer größere Bedeutung. Ausgestattet mit Werkzeugen, Maschinen, Anschauungsmitteln usw. dienen sie der vorbereitenden Belehrung und der Übung der Fähigkeiten und Fertigkeiten, die der Lehrplan vorschreibt. Die Fachlehrer sind gehalten, nach Möglichkeit eine Ver[S. 486]bindung zwischen dem Fachunterricht und der produktiven Arbeit herzustellen. Doch darf dabei nicht von der vorgeschriebenen Systematik der einzelnen Fächer abgewichen werden. Zur Bewältigung der zahlreichen pädagogisch-organisatorischen Fragen, die der Ü. mit sich gebracht hat, sind in den Betrieben „Polytechnische Beiräte“ geschaffen worden. Sie haben die Leiter der Betriebe und Schulen sowie die Lehrer bei der Planung, Durchführung und Kontrolle zu beraten. Sie haben auch bei der Auswahl der Betreuer der Schüler und bei ihrer „Qualifizierung“ mitzuwirken. (Polytechnische Bildung und Erziehung, Schule) Fundstelle: SBZ von A bis Z. Achte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1963: S. 485–486 Unterhaltspflicht A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z UnterstellungDDR A-Z 1963
Volksbuchhandel (1963)
Siehe auch die Jahre 1962 1965 1966 1969 Buchhandel. Fundstelle: SBZ von A bis Z. Achte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1963: S. 504 Volksbegehren A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z VolksdemokratieDDR A-Z 1962

DDR A-Z 1962
Diplomatische Vertreter (1962)
Siehe auch: Diplomatische Beziehungen: 1960 1963 1965 1966 1969 1975 1979 1985 Diplomatische Vertreter: 1960 Das Regime der SBZ verwendet bei der Wahrnehmung seiner diplomatischen Beziehungen keine Berufsdiplomaten, sondern fast stets Altkommunisten und Moskau-Emigranten. Unter den ersten DV. befanden sich Spitzenfunktionäre des Partei- und Staatsapparates wie Johannes König (Peking und Moskau), Rudolf Appelt (Moskau), Werner ➝Eggerath (Bukarest), Georg ➝Handke (Bukarest). Unter ihnen waren auch namhafte linientreue Schriftsteller und Redakteure wie Friedrich Wolf (Warschau), Stefan Heymann (Budapest), Sepp ➝Schwab (Budapest). Folgende „Botschafter“ vertreten die SBZ: 1. in Albanien: Anne Kundermann; 2. in Bulgarien: Rudi Jahn; 3. in Rotchina: Paul ➝Wandel; 4. in Jugoslawien: (als Gesandtin) Eleonore Staimer (Tochter Wilhelm ➝Piecks); 5. in Nordkorea: Kurt Schneidewind; 6. in der Mongolei: Wilhelm Dick; 7. in Polen: Josef Hegen; 8. in Rumänien: Wilhelm Bick; 9. in der Tschechoslowakei: Walter Vesper; 8. in Ungarn: Wilhelm Meißner; 9. in der SU: Rudolf ➝Dölling; 10. in Vietnam: Eduard Claudius Schmidt. Fundstelle: SBZ von A bis Z. Siebente, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1962: S. 100 Diplomatische Beziehungen A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z DirektorfondsDDR A-Z 1962
Wasserwirtschaft (1962)
Siehe auch die Jahre 1956 1958 1959 1960 1963 1965 1966 1969 1975 1979 1985 Als Folge des durch überhöhten Holzeinschlag verursachten Absinkens des Grundwasserspiegels, aber auch durch die erhebliche Zunahme des Wasserbedarfs der Industrie und des Bergbaus traten in den Nachkriegsjahren in der SBZ sehr fühlbare Wasserversorgungsschwierigkeiten auf. Etwa 80 v. H. des Wasseraufkommens werden als Brauchwasser von der Industrie benötigt. Man stellte 1951 fest, daß zur Erfüllung der hochgesteckten Planziele in Industrie und Landwirtschaft eine 75proz. Steigerung der Wasservorratshaltung erforderlich ist. Nach Auflösung der etwa 3.500 regionalen Wasser- und Bodenverbände wurde 1952 eine zentralistische Neugliederung der Organisation der W. verfügt. Man [S. 479]legte 15 Großeinzugsgebiete fest, in denen je ein „VEB W.“ für Wasserversorgung, Kanalisation, Vorflut- und Abwasserregelung sowie für Wasserhygiene zuständig ist. Die Verwaltungsspitze ist das Zentrale Amt für W., Sitz Berlin. Das erste größere wasserwirtschaftliche Bauvorhaben war die Errichtung der „Sosa-Talsperre“ im Erzgebirge, die 1953 fertiggestellt wurde. Sie dient mit ihrem Fassungsvermögen von maximal 5 Mill. cbm der Sicherstellung des Wasserbedarfs für den sowjet. Uranbergbau im Erzgebirge. Das zweite und bisher größte Projekt ist der 1952 in Angriff genommene und im Okt. 1959 fertiggestellte Bau der „Rapp-Bode-Talsperre“ bei Blankenburg im Harz. Sie kann 110 Mill. cbm Wasser speichern und ist damit der viertgrößte Wasserspeicher in Gesamtdeutschland. Durch sie wird die Wasserversorgung für die Industrie, die Landwirtschaft und für 2 Mill. Menschen im Raum Halle-Magdeburg sichergestellt. Das dritte Vorhaben ist noch Projekt: Der Bau eines großen mitteldeutschen Verbundnetzes mit dem Namen „Elbaue-Projekt“ ist geplant. Rohrleitungen von 480 km Länge sollen das Industriegebiet im Raume Dessau-Halle-Leipzig-Torgau-Wittenberg-Bitterfeld umschließen und den Industriebetrieben täglich zusätzlich 200.000 cbm Wasser zuführen. Weitere „Perspektivpläne“ sehen u. a. vor: Bau von drei Talsperren im Thüringer Wald, einer Talsperre im Südharz und 15 Rückhaltebecken im Unstrutgebiet. Nach Meinung von Fachleuten der SBZ sollen jedoch alle diese Pläne nicht ausreichen, um den zu erwartenden Bedarf der Industrie sicherzustellen. — Erhebliche Schwierigkeiten macht auch das Problem der Regenerierung und Wiederverwendung der in immer größeren Mengen anfallenden Abwässer der Chemischen Industrie, wofür nur unzureichend Investitionsmittel bereitgestellt werden. Zur Erzeugung von Elektroenergie dient die Wasserkraft in der SBZ nur in geringem Umfange: nur 1,8 v. H. der Elektroenergie (Energieerzeugung) wird in Wasserkraftwerken erzeugt. Zum Ausgleich der Belastungsspitzen an einigen Stunden des Tages sind die Wasserkraftwerke jedoch von Bedeutung. Fundstelle: SBZ von A bis Z. Siebente, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1962: S. 478–479 Wasserstraßen A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z WattfraßDDR A-Z 1962
Kostenrechnung (1962)
Siehe auch die Jahre 1959 1960 1963 1965 1966 1969 1975 1979 Rechnungswesen. Fundstelle: SBZ von A bis Z. Siebente, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1962: S. 229 Kosmopolitismus A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z KPDDR A-Z 1962
Hoffmann, Karl-Heinz (1962)
Siehe auch: Hoffmann, Heinz: 1953 Hoffmann, Karl-Heinz: 1954 1956 1958 1959 1960 1963 1965 1966 1969 * 28. 11. 1910 in Mannheim als Sohn eines Arbeiters, Maschinenschlosser. 1926 KJVD, 1930 KPD-Mitgl., emigrierte 1935 in die SU, Besuch der Frunse-Akademie, 1936–1937 Bataillonskommandeur und später Politkommissar im Spanischen Bürgerkrieg, danach Flucht nach Frankreich, 1939 Rückkehr in die SU, 1941 bis 1943 Besuch der Kominternschule. 1945 Rückkehr nach Deutschland, 1946 in der SED-Landesleitung Berlin tätig, dann ständiger Vertr. des Leiters der Deutschen Verwaltung des Innern und Leiter der Hauptabt. Polit-Kultur in der Hauptverwaltung der Volkspolizei. Im Febr. 1949 Generalinspekteur und Leiter der „Hauptverwaltung für Ausbildung“, der damals die militärischen Verbände der Volkspolizei unterstellt waren. Seit 1952 ist H. Generalleutnant der KVP und Stellv. des Ministers des Innern. Seit Okt. 1953 auch Chef der KVP-See und der KVP-Luft. Nach Gründung der Nationalen Volksarmee am 18. 1. 1956 als Generalleutnant Chef des Heeres und Vertr. der „DDR“ im Stab des Oberkommandos der Warschauer-Pakt-Staaten (Warschauer Beistandspakt), seit 1958 Chef des Stabes der NVA. Seit 1. 10. 1959 Gen.-Oberst, seit 1. 2. 1961 Armeegeneral. Am 14. 7. 1960 als Nachfolger von Willy ➝Stoph Minister für Nationale Verteidigung. Seit Juli 1950 Kandidat, seit April 1954 Mitgl. des ZK der SED, seit 1950 Abg. der Volkskammer. Fundstelle: SBZ von A bis Z. Siebente, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1962: S. 183 Die biographischen Angaben spiegeln den Kenntnisstand der Handbuchredaktion im Jahre 1962 wider. Sie sind daher für allgemeine Informationszwecke als veraltet anzusehen und zudem häufig nicht fehlerfrei. Für diesen Eintrag wird auf den Personeneintrag in der Rubrik BioLeX www.kommunismusgeschichte.de/article/detail/hoffmann-heinz verwiesen. Hoernle, Edwin A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z HolzindustrieDDR A-Z 1960

DDR A-Z 1960
Sachsen-Anhalt (1960)
Siehe auch die Jahre 1956 1958 1959 1962 1963 1965 1966 1969 Land in der SBZ; gebildet 1945–47 aus den preußischen Provinzen Halle-Merseburg und Magdeburg, dem Land Anhalt und kleineren braunschweigischen und thüringischen Gebietsteilen; 24.657 qkm, 4,1 Mill. Einwohner (1950); Verfassung vom 10. 1. 1947, Hauptstadt: Halle; Landesfarben: Schwarz-Gelb; Wirtschaft: Braunkohlenbergbau und -industrie, Kali-, Salz-, Kupfer- und Eisengewinnung, Metall-, Stickstoff- und chemische Industrie, hochintensive Landwirtschaft. — Landtag und Landesregierung im Sommer 1952 im Zuge der verfassungswidrigen Verwaltungsneugliederung unter gleichzeitiger Bildung der Bezirke Halle und Magdeburg aufgehoben; staatsrechtliche Stellung des Landes seither unklar. S.-A. ist hervorgegangen aus der 1815 gebildeten preußischen Provinz Sachsen (Brandenburg, Sachsen), die 1944 im Zuge der sog. Reichsreform bei Unterstellung des Reg.-Bez. Erfurt unter den Reichsstatthalter in Thüringen in die Provinzen Halle-Merseburg und Magdeburg geteilt wurde. In den letzten Wochen des 2. Weltkrieges wurden die Provinzen von amerikanischen, britischen und sowjetischen Truppen besetzt; am 1. 7. 1945 fiel auf Grund der alliierten Abkommen über die Zoneneinteilung auch das westlich der vorläufigen Demarkationslinie gelegene Gebiet an die Sowjets. Wenige Tage später befahl die SMAD die Einbeziehung des Landes Anhalt in die wiedervereinigte Provinz und die Errichtung der „Provinzialverwaltung für die Provinz Sachsen“ unter Präsident Dr. Erhard Hübener (LDP), der sie im Oktober 1945 ein beschränktes Gesetzgebungsrecht einräumte. Am 20. 10. 1946 fanden die ersten Landtagswahlen statt, bei denen trotz massivster sowjetischer Wahlbeeinflussung die SED nur 45,8 v. H. der abgegebenen Stimmen erhielt. Der Landtag bestätigte im Dezember 1946 die auf der Grundlage der Blockpolitik gebildete Provinzialregierung unter Ministerpräsident Dr. Erhard Hübener (LDP) und beschloß am 10. 1. 1947 die „Verfassung der Provinz S.-A.“, die am folgenden Tage in Kraft trat. Nach der Auflösung Preußens durch den Alliierten Kontrollrat wurde die Provinz im Juli 1947 auch staatsrechtlich Land. An Stelle des im August 1949 zurückgetretenen Dr. Hübener wurde Werner Bruschke (SED) Ministerpräsident. Seit Bildung der Sowjetzonen-Republik im Oktober 1949 ist S.-A. Land der „DDR“. Das dem Landtag am 25. 7. 1952 aufgezwungene „Gesetz über die weitere Demokratisierung des Aufbaus und der Arbeitsweise der staatlichen Organe im Lande S.-A.“ beraubte das Land seiner staatsrechtlichen Handlungsfähigkeit. Fundstelle: SBZ von A bis Z. Sechste, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1960: S. 357 Sachsen A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z SachversicherungDDR A-Z 1960
Krolikowski, Werner (1960)
Siehe auch die Jahre 1962 1963 1965 1966 1969 1955 1. Sekretär der SED-Kreisleitung Greifswald, 1958 Sekretär für Agitation und Propaganda in der SED-Bezirksleitung Rostock, seit Mai 1960 als Nachfolger von Fritz Reuter 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung Dresden. Fundstelle: SBZ von A bis Z. Sechste, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1960: S. 225 Die biographischen Angaben spiegeln den Kenntnisstand der Handbuchredaktion im Jahre 1960 wider. Sie sind daher für allgemeine Informationszwecke als veraltet anzusehen und zudem häufig nicht fehlerfrei. Für diesen Eintrag wird auf den Personeneintrag in der Rubrik BioLeX www.kommunismusgeschichte.de/article/detail/kroeger-herbert verwiesen. Kröger, Herbert A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z KubaDDR A-Z 1960
Dessau, Paul (1960)
Siehe auch die Jahre 1962 1963 1965 1966 * 19. 12. 1894 in Hamburg. Musikalische Ausbildung in Berlin. 1913 Korrepetitor am Stadttheater Hamburg. Soldat im 1. Weltkrieg, dann bis 1923 am Opernhaus in Köln, bis 1924 in Mainz als Kapellmeister. Emigration 1933. In den USA zwischen 1939 und 1948 enge Zusammenarbeit mit Bert ➝Brecht, die danach in Berlin ihre Fortsetzung fand. Vors. des Komponistenverbandes der Bezirke Berlin und Brandenburg, Vizepräsident der Akademie der Künste. In seinen Werken — u. a. „Deutsches Miserere“, „Die Thälmann-Kolonne“, Musik zum „Verhör des Lukull“ — verbinden sich atonale Klangelemente und bewußt „klassenkämpferische“ Ausdrucksformen. (Musik) Fundstelle: SBZ von A bis Z. Sechste, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1960: S. 87 Die biographischen Angaben spiegeln den Kenntnisstand der Handbuchredaktion im Jahre 1960 wider. Sie sind daher für allgemeine Informationszwecke als veraltet anzusehen und zudem häufig nicht fehlerfrei. Für diesen Eintrag wird auf den Personeneintrag in der Rubrik BioLeX www.kommunismusgeschichte.de/article/detail/dessau-paul verwiesen. Dessau A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z Deter, AdolfDDR A-Z 1960
Seepolizei (1960)
Siehe auch die Jahre 1953 1954 1956 1958 1959 1962 1963 1965 1966 Bis 1955 Tarnbezeichnung der Seestreitkräfte der Kasernierten Volkspolizei. Fundstelle: SBZ von A bis Z. Sechste, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1960: S. 368 Seebäder A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z SeeschiffahrtDDR A-Z 1959

DDR A-Z 1959
König, Johannes (1959)
Siehe auch die Jahre 1956 1958 1962 1963 1965 1966 * 2. 4. 1903 in Arnstadt/Thür. als Sohn eines Arbeiters. 1919 Freie Soz. Jugend und KPD, Redakteur und Chefredakteur an kommun. Zeitungen, 1929 1½ Jahre Festung, anschließend Chefredakteur der KP-Zeitung „Der Kämpfer“ in Chemnitz. 1931 verhaftet, KZ, 2 Jahre Zuchthaus, dann nach Schanghai emigriert. Arbeitete dort in der KP Chinas. 1947 Rückkehr, Chefredakteur der „Sächsischen Zeitung“. Am 18. 4. 1950 zum Chef der Diplomatischen Mission, später zum Botschafter in China ernannt. Im Aug. 1955 als Nachfolger des verstorbenen Rudolf Appelt zum Außerordentl. und Bevollmächtigten Botschafter der „DDR“ in der SU und zum Außerordentl. Gesandten und Bevollm. Minister in der Mongolischen Volksrepublik ernannt, seit Juli 1959 Stellv. des Ministers für Auswärtige Angelegenheiten. Fundstelle: SBZ von A bis Z. Fünfte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1959: S. 183 Die biographischen Angaben spiegeln den Kenntnisstand der Handbuchredaktion im Jahre 1959 wider. Sie sind daher für allgemeine Informationszwecke als veraltet anzusehen und zudem häufig nicht fehlerfrei. Für diesen Eintrag wird auf den Personeneintrag in der Rubrik BioLeX www.kommunismusgeschichte.de/article/detail/koenig-johannes verwiesen. Konföderation A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z KonkursrechtDDR A-Z 1959
Haushaltsausgleich (1959)
Siehe auch die Jahre 1958 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1975 1979 1985 Finanzausgleich. „Der Haushaltsausgleich hat die Aufgabe, die finanziellen Beziehungen der staatlichen Organe, die auf dem gleichen Territorium in bestimmter Gliederung bestehen, mit dem Ziel zu regeln, die Haushalte der verschiedenen staatlichen Organe untereinander abzugrenzen und auszugleichen.“ Dem H. geht die Verteilung der Aufgaben zwischen den verschiedenen staatlichen Organen voraus. Von ihrer Größe hängt die Höhe des Finanzbedarfs ab. Zwei Grundformen des H. gibt es in der SBZ: 1. Überlassung eigener Einnahmen, 2. Finanzierung durch übergeordnete Organe in Form von Beteiligungen und Zuweisungen. Die Grundlage für den H. bilden das jeweilige Gesetz über den Staatshaushalt sowie das Abgabengesetz vom 9. 2. 1950 (GBl. S. 130) und das Gesetz vom 17. 2. 1950 über die Staatshaushaltsänderung (GBl. S. 207). Literaturangaben Kitsche, Adalbert: Die öffentlichen Finanzen im Wirtschaftssystem der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands. (BMG) 1954. 68 S. m. 1 Anlage. Kitsche, Adalbert: Das Steuersystem in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands. Bonn (Diss.) 1958. 162 S. Fundstelle: SBZ von A bis Z. Fünfte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1959: S. 143 Haushaltsaufschläge A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z Haus- und HofgemeinschaftenDDR A-Z 1959
Volkswald (1959)
Siehe auch die Jahre 1958 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1975 1979 Forstwirtschaft. Fundstelle: SBZ von A bis Z. Fünfte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1959: S. 382 Volksvertretungen A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z VolkswirtschaftsplanDDR A-Z 1959
Institut für Volkskunstforschung (1959)
Siehe auch die Jahre 1958 1960 1962 1963 1965 1966 1969 Volkskunst. Fundstelle: SBZ von A bis Z. Fünfte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1959: S. 155 Institut für Marxismus-Leninismus beim ZK der SED A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z Institut für Zeitgeschichte, DeutschesDDR A-Z 1958

DDR A-Z 1958
1958: P
Pädagogik Pädagogische Fakultät Pädagogische Hochschulen Pädagogische Institute Pädagogischer Rat Pädagogisches Kabinett Pädagogisches Zentralinstitut, Deutsches (DPZI) Papierindustrie Parteiaktiv Parteiauftrag Parteidisziplin Parteidokument Parteien Parteigruppe Parteihochschule Parteikabinett Parteikonferenz Parteikontrollkommissionen der SED Parteilehrjahr der SED Parteilichkeit, Bolschewistische Parteilichkeit der Rechtsprechung Parteipresse der SED Parteischulen der SED Parteiveteranen Paßwesen Patenschaften Patenschaftsvertrag Patentrecht Patriotische Erziehung Patriotismus Pawlow, Iwan Petrowitsch Pazifismus PDA Personalausweise Personenkult Personenstandswesen Persönliches Konto Perspektive Perspektivplanung Perwuchin, Michail Georgiewitsch Pestalozzi-Medaille für treue Dienste Pflichtversicherung PGH Philatelie Piduch, Walter Pieck, Wilhelm Pionierecke Pionierleiter Pionierpalast Pisnik, Alois Plankommission, Staatliche Planung Plenikowski, Anton Poliklinik Politarbeiter Politbüro Polit-Kultur-Offizier Politoffizier Politökonomie Politschulung Politstatut Politverwaltung Polizeihelfer Polizeistunde Polizeitruppen Polizentralismus Polytechnische Erziehung Postsparkasse Post- und Fernmeldewesen Postzensur Potsdam Potsdamer Abkommen Praktisches Jahr Praktizismus Prämienfonds Prämiensparen Prämienwesen Prämienzeitlohn Präsident der Republik Präsidium des Ministerrates Preispolitik Presseamt beim Ministerpräsidenten Presse, Verband der Deutschen (VDP) Pressewesen Produktionsberatung Produktionsbrigaden, Ständige Produktionsgenossenschaften, Landwirtschaftliche (LPG) Produktionsgenossenschaften werktätiger Fischer (FPG) Produktionsmassenarbeit Produktionsministerien (auch Industrieministerien genannt) Produktionsmittel Produktionspropaganda Produktions- und Dienstleistungsabgabe (PDA) Produktionsverhältnisse Produktionszonen, Landwirtschaftliche (LPZ) Produktivkräfte Profilierung Progress-Film Progress-Film-Vertrieb Projektionsbüros Proletarier Propaganda Protest Puschkin, Georgi Maximowitsch PV-VerfahrenDDR A-Z 1958
Krankenversicherung, Freiwillige (1958)
Siehe auch die Jahre 1953 1954 1956 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1975 1979 1985 Alleiniger Träger der freiwilligen K. ist die Deutsche ➝Versicherungsanstalt, nachdem die Sozialversicherung als Träger ausgeschieden ist (VO vom 29. 3. 1953, GBl. S. 463 und vom 25. 6. 1952, GBl. S. 823). Sie kann abgeschlossen werden als Krankentagegeldversicherung oder als Krankenkostenversicherung. Infolge der großen Ausdehnung der Sozialversicherungspflicht (Sozialversicherungs- und Versorgungswesen) ist der Bestand relativ klein. Literaturangaben Leutwein, Alfred: Die sozialen Leistungen in der sowjetischen Besatzungszone. 4., erw. Aufl. 1957, Teil I (Text) 157 S., Teil II (Anlagen) 168 S. Leutwein, Alfred: Die Sach- und Personenversicherung in der SBZ. 2., erg. Aufl. (BB) 1958, Teil I (Text) 158 S., Teil II (Anlagen) 192 S. Fundstelle: SBZ von A bis Z. Vierte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1958: S. 171 Krankenstand A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z KreditwesenDDR A-Z 1958
Grundstudium, Gesellschaftswissenschaftliches (1958)
Siehe auch die Jahre 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1975 1979 Ein für alle Hoch- und Fachschulabsolventen vorgeschriebenes Studium in den wichtigsten Teildisziplinen des Marxismus-Leninismus, das etwa ein Viertel des gesamten Studiums einnimmt. Wichtigste Gebiete: Historischer und <➝Dialektischer Materialismus — oft auch als „Philosophie“ zusammengefaßt —, Politische Ökonomie — oft eingeteilt in die des Kapitalismus und die des Sozialismus — sowie Geschichte der Arbeiterbewegung. Das GG wird in einigen Fakultäten ausschließlich in den ersten Semestern absolviert, in anderen erstreckt es sich über die gesamte Studien[S. 123]dauer. Zielsetzung ist, daß die Studenten so den Marxismus-Leninismus nicht nur kennenlernen, sondern möglichst auch auf ihren Fachgebieten anwenden sollen. Die Abschlußprüfung im GG. ist mitentscheidend für die Gesamtnote der Examina. — Als Vorbereitung des GG. ist das schulische Lehrfach Gegenwartskunde anzusehen. Das GG. gehört zu den unbeliebtesten und umstrittensten Lehrfächern der SBZ-Hochschulen. Sowohl 1953 wie 1956 unternahmen die Studenten Versuche, den Einfluß des GG. zurückzudrängen, ohne dabei Erfolg zu haben. Fundstelle: SBZ von A bis Z. Vierte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1958: S. 122–123 Grundschule A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z Gruppensieger im WettbewerbDDR A-Z 1958
Jugendstunden (1958)
Siehe auch die Jahre 1956 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1975 1979 Veranstaltungen, in denen alle Jugendlichen im Jahre der Schulentlassung auf die Jugendweihe als „Aufnahmefeier ins gesellschaftliche Leben“ vorbereitet werden sollen. Die Jugendstunden werden nach einem Themenplan ausgefüllt, der u. a. die Entstehung des Lebens auf der Erde, das Werden des Menschen, die Entwicklung der menschlichen Gesellschaft, den Kampf um den gesellschaftlichen Fortschritt und die Beziehungen der Menschen untereinander behandelt; er stützt sich vorwiegend auf sowjetische Literatur und führt die Jugendlichen in die materialistische Weltanschauung des Bolschewismus ein. Der atheistische Charakter der Jugendstunden geht aus dem Themenplan und den Anweisungen für die Leiter eindeutig hervor. (Erziehungswesen) Literaturangaben Jeremias, U.: Die Jugendweihe in der Sowjetzone. 2., erg. Aufl. (BMG) 1958. 120 S. Fundstelle: SBZ von A bis Z. Vierte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1958: S. 149 Jugendstrafrecht A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z JugendweiheDDR A-Z 1956

DDR A-Z 1956
Konsumgenossenschaften (1956)
Siehe auch die Jahre 1953 1954 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1975 1979 1985 Nach den Satzungen des am 27. 8. 1948 gegründeten „Verbandes Deutscher Konsumgenossenschaften“ sind die K. eine „demokratische Massenorganisation“: „Ihre Hauptaufgabe besteht in der aktiven Unterstützung der Politik unserer Regierung im Kampf um ein einheitliches, demokratisches Deutschland sowie im Kampf zur Erhaltung des Weltfriedens an der Seite der großen sozialistischen SU. Das zweite Jahr unseres großen Friedensplans stellt den K. die Aufgabe, durch Verbesserung der massenpolitischen Arbeit und der Handelstätigkeit die Produkte unserer Aktivisten und Arbeiter schneller, billiger und als gute Qualitäten und Sortimente an die Bevölkerung heranzubringen.“ (Aus „Das Wirtschaftsjahr 1952“, Verlag „Die Wirtschaft“, Berlin.) Die K. der SBZ sind also nicht mehr Einrichtungen der organisierten Verbraucherschaft mit dem Zwecke der verbilligten Versorgung mit Lebensmitteln und Verbrauchsgütern. Ihre Spitzenorganisation ist der „Verband Deutscher K. e. G. m. b. H.“, Berlin W 8. Die K. unterhalten zur Zeit für ihre rund 3 Mill. Mitglieder 27.000 Verkaufsstellen. Die Verkaufsstellenzahl ist in den letzten Jahren insbesondere durch die Errichtung sogen. Dorfkonsumgenossenschaften, in denen hauptsächlich Industrieerzeugnisse angeboten werden sollen, angestiegen. Im VdK sind z. Z. etwa 225.000 Personen beschäftigt, davon 110.000 im Verkauf. Die K. werden bevorzugt mit Mangelwaren beliefert und halten zum Teil auch Waren zu HO-Preisen feil. Im Jahre 1950 übernahmen sie die Warenbeschaffung, die Lagerung und zum Teil auch den Verkauf für die „Wirtschaftsabteilung der Besatzungsmacht“ (GSOW, Konsum-Spezialhandel). In den letzten Jahren ist eine gewisse Konkurrenz zwischen HO und K. entstanden. Literaturangaben Pöhler, Felix: Der Untergang des privaten Einzelhandels in der sowjetischen Besatzungszone. (BB) 1952. 64 S. m. 11 Anlagen. Pöhler, Felix: Die Vernichtung des privaten Großhandels in der sowjetischen Besatzungszone. (BB) 1952. 88 S. m. 15 Anlagen. *: Der Einzelhandel in der Versorgung der Bevölkerung der sowjetischen Besatzungszone. (Mat.) 1953. 64 S. m. 15 Tab. u. 22 Anlagen. Fundstelle: SBZ von A bis Z. Dritte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1956: S. 139 Konstruktivismus A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z KonsumgüterversorgungDDR A-Z 1956
VEB (1956)
Siehe auch die Jahre 1953 1954 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1975 Abk. für „Volkseigener“ Betrieb, Volkseigene Industrie. Fundstelle: SBZ von A bis Z. Dritte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1956: S. 270 VEAB A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z VEB-PlanDDR A-Z 1956
TGL (1956)
Siehe auch die Jahre 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1975 Abk. für Technische Normen, Gütevorschriften und Lieferbedingungen. (Staatliche ➝Standards) Fundstelle: SBZ von A bis Z. Dritte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1956: S. 258 Territoriale Verwaltung (TVW) A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z Thälmann, ErnstDDR A-Z 1956
Gesamtdeutsche Abteilung (1956)
Westkommission. Fundstelle: SBZ von A bis Z. Dritte, überarbeitete und erweiterte Auflage, Bonn 1956: S. 94 Gerlach, Manfred A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z GesellschaftsgefährlichkeitDDR A-Z 1954

DDR A-Z 1954
Frauenarbeit (1954)
Siehe auch die Jahre 1953 1956 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966 Alle gesetzlichen Bestimmungen über F. gehen zurück auf Art. 7 der Verfassung der „DDR“: „Mann und Frau sind gleichberechtigt Alle Gesetze und Bestimmungen, die der Gleichberechtigung entgegenstehen, sind aufgehoben.“ Daher bestimmt das Gesetz der ➝Arbeit (§ 1, 4), daß die staatlichen Organe Bedingungen zu schaffen haben, die es den Frauen ermöglichen, in größerem Maße von ihrem „Recht auf Arbeit in allen Zweigen der Volkswirtschaft“ Gebrauch zu machen Ferner werden alle Betriebe und Verwaltungen verpflichtet, Arbeitsplätze mit weiblichen Arbeitskräften zu besetzen (§ 27). Die verstärkte F. erwies sich vor allem zur Durchführung des Fünfjahrplanes als notwendig. 2,8 Mill. Frauen, die 1950 bei den Arbeitsämtern als nicht erwerbsfähig registriert waren, bezeichnete Grotewohl als die „einzige große, noch unerschlossene Arbeitskraftreserve“. Der Anteil der Frauen an der Gesamtzahl der Arbeitskräfte betrug 1952 bereits 37,3 v. H. und soll 1955 auf 40,8 v. H. gesteigert werden. Auch in typischen Männerberufen wird die F. verwirklicht (Untertagearbeit, besonders im Uranerzbergbau). Nachtarbeit ist zulässig. Der Ehemann hat kein Einspruchsrecht, auch nicht, wenn die Berufsarbeit der Frau eine zeitweilige örtliche Trennung der Eheleute mit sich bringt. Über das politische Ziel der F. sagte Stalin: „Aus der Arbeitsreserve der Frauen eine Armee der Arbeiterinnen und Bäuerinnen zu schmieden, die an der Seite der großen Armee des Proletariats kämpft — darin besteht die entscheidende Aufgabe der Arbeiterklasse“ (Stalin, „Kurze Lebensbeschreibung“, S. 128). (Arbeitsrecht, Gleichberechtigung der Frau) Literaturangaben Becker, O. E. H.: Der perfekte Sklavenstaat. Die Ausbeutung des Arbeiters im staatskapitalistischen System der sowjetischen Besatzungszone (Rote Weißbücher 4). Köln 1951, Kiepenheuer und Witsch. 172 S. *: Die Ausbeutung der menschlichen Arbeitskraft in der Sowjetzone. Materielle, ideologische und disziplinarische Mittel zur Steigerung der Arbeitsproduktivität und ihre sowjetischen Vorbilder. 2., überarb. Aufl. (BB) 1953. 106 S. mit 6 Anlagen. Haas, Gerhard, und Alfred Leutwein: Die rechtliche und soziale Lage der Arbeitnehmer in der Sowjetzone und in Ost-Berlin. 2., erw. Aufl. (BB) 1953. 103 S. m. 2 Anlagen. Fundstelle: SBZ von A–Z. Zweite, durchgesehene und erweiterte Auflage, Bonn 1954: S. 57 Franik-Bewegung A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z Freie SpitzenDDR A-Z 1954
Verdienter Lehrer des Volkes (1954)
Siehe auch: Lehrer des Volkes, Verdienter: 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 Verdienter Lehrer des Volkes: 1953 1956 Ehrenbezeichnung des Pj. für „hervorragende“ Lehrer, geschaffen durch Verordnung der DWK vom 31. 3. 1949. Die letzte Entscheidung über die Auswahl liegt beim Ministerium für Volksbildung und bei der Kaderabteilung der SED (Vorschlagsrecht der Räte der Bezirke und Massenorganisationen). Verleihung erfolgt alljährlich. Die „Verdienten Lehrer“ erhalten eine Personalrente bei Verlust der Arbeitsfähigkeit und eine Medaille, sowie für ihre Kinder unentgeltlichen Unterricht an Fach- und Hochschulen und Stipendien. Gute Chancen bei Beförderungen und bei Gehaltsfestsetzung. Die Ehrenbezeichnung ist ein Mittel, mit dem die Lehrerschaft für das kommunistische System gewonnen werden soll. Fundstelle: SBZ von A–Z. Zweite, durchgesehene und erweiterte Auflage, Bonn 1954: S. 174 Verdienter Arzt des Volkes A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z VerfassungDDR A-Z 1954
Leuschner, Bruno (1954)
Siehe auch die Jahre 1953 1956 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966 * 12. 8. 1910 in Berlin, erlernter Beruf: kaufm. Angestellter, seit 1931 Mitglied der KPD, arbeitete 1933–36 illegal in Berlin-Neukölln, 1936 verhaftet und zu 6 Jahren Zuchthaus verurteilt, 1942–45 in den KZ Sachsenhausen und Mauthausen, 1945–46 Leiter der Abteilung Wirtschaft des Zentralsekretariats der KPD/SED, beteiligt am Aufbau der DWK, später Leiter der Abteilung Wirtschaftsfragen der DWK, dann Leiter der Hauptabt. Planung und stellvertretender Vorsitzender der DWK, seit Gründung der „DDR“ Staatssekretär im Planungsministerium, 1950 Mitglied des ZK der SED, nach Bildung der Staatlichen ➝Plankommission am 8. 11. 1950 deren stellvertretender Vorsitzender im Range eines Staatssekretärs, seit Mai 1952 Vorsitzender im Range eines Ministers; seit der 15. ZK-Tagung (Juli 1953) Kandidat des Politbüros. Fundstelle: SBZ von A–Z. Zweite, durchgesehene und erweiterte Auflage, Bonn 1954: S. 104 Die biographischen Angaben spiegeln den Kenntnisstand der Handbuchredaktion im Jahre 1954 wider. Sie sind daher für allgemeine Informationszwecke als veraltet anzusehen und zudem häufig nicht fehlerfrei. Für diesen Eintrag wird auf den Personeneintrag in der Rubrik BioLeX www.kommunismusgeschichte.de/article/detail/leuschner-bruno-max verwiesen. Lernkollektive A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z LiebeDDR A-Z 1954
Bildender Künstler, Verband (1954)
Siehe auch: Bildender Künstler Deutschlands, Verband: 1960 1962 1963 1965 1966 Bildender Künstler, Verband: 1953 1956 1958 1959 Verband Bildender Künstler Deutschlands: 1969 Verband Bildender Künstler (VBK) der DDR: 1985 Bis 1952 Gruppe des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands, wurde dann herausgelöst, um die Mitglieder politisch stärker zu aktivieren. Der II. Kongreß des VbK. (Juni 1952) wählte einen aus Vorkämpfern des Kommunismus bestehenden Vorstand und erließ ein „Manifest an die deutsche Künstlerschaft in Ost und West“, das im Tonfall der SED-Proklamationen den „Friedenskampf der breiten Massen“ forderte. Fundstelle: SBZ von A–Z. Zweite, durchgesehene und erweiterte Auflage, Bonn 1954: S. 32 Bibliothekswesen A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z BlockpolitikDDR A-Z 1953

DDR A-Z 1953
Jehovas Zeugen (1953)
Siehe auch: Jehovas Zeugen: 1954 1956 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 Zeugen Jehovas: 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1975 1979 1985 Diese Sekte wurde am 31. August 1950 durch den Innenminister Dr. Steinhoff verboten, für ihre weitere Tätigkeit wurden Strafen angedroht. Zur Begründung führte Steinhoff an, daß die Sekte „illegales Schriftmaterial“ verbreite, „systematische Hetze gegen die bestehende demokratische Ordnung und deren Gesetze unter dem Deckmantel einer religiösen Veranstaltung“ treibe und „dem Spionagedienst einer imperialistischen Macht dienstbar“ sei. Einen Tag vor Erlaß des Verbotes waren bereits die ersten Verhaftungen von Angehörigen der Sekte erfolgt. Diese wurden am 4. 10. 1950 durch das Oberste Gericht verurteilt. Es wurden 2 lebenslängliche Zuchthausstrafen, zweimal 15 Jahre Zuchthaus, 12 Jahre Zuchthaus, 10 Jahre Zuchthaus und 8 Jahre Zuchthaus verhängt. An dieses Urteil schloß sich eine Fülle von Verhaftungen und Verurteilungen Angehöriger der Sekte an. Im Durchschnitt lauteten die Urteile auf 5 Jahre Zuchthaus wegen Boykotthetze und Spionage. Fundstelle: SBZ von A–Z. Bonn, 1953: S. 66 Investitionsbank, Deutsche A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z Jendretzky, HansDDR A-Z 1953
DIA (1953)
Siehe auch die Jahre 1954 1956 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 Abk. für Deutscher ➝Innen- und Außenhandel. Fundstelle: SBZ von A–Z. Bonn, 1953: S. 35 DHZ A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z Dialektischer MaterialismusDDR A-Z 1953
Rundfunk (1953)
Siehe auch: Rundfunk: 1954 1956 1958 1959 1960 1962 1963 1965 1966 1969 1975 1979 1985 Rundfunk-Komitee, Staatliches: 1954 1956 1958 1959 1960 1962 Rundfunkordnung: 1979 1985 Staatliches Rundfunkkomitee: 1969 1975 1979 [S. 119]Seit 14. 8. 1952 untersteht der R. einem „Staatlichen R.-Komitee“. Dessen Vorsitzender, Kurt Heiß, zentralisierte das gesamte Sendewesen in dem neuen Funkhaus Köpenick im sowjetischen Sektor Berlins. Die Landessender Weimar, Leipzig, Dresden, Halle, Potsdam, Schwerin, die bisher den Schein und die Reste einer gewissen landschaftlichen Eigentümlichkeit aufrechterhalten hatten, wurden der Berliner Zentrale völlig untergeordnet. Heiß bezeichnete den R. der SBZ trotz gewissen Verdiensten in den Jahren 1945–52 als überholt: Denn angesichts des beginnenden Kampfes der SED für den Sozialismus und die Einheit Deutschlands „erwies es sich, daß die Mitarbeiter des demokratischen Rundfunks auf Schranken der bisherigen, viel zu dezentralisierten Struktur stießen. Auch andere Erscheinungen im Rundfunk entsprachen nicht mehr den heutigen Erfordernissen. Und so, wie unsere Regierung daran ging, unseren Staatsapparat … umzustellen, so mußten auch im Rundfunk die entsprechenden Schlüsse gezogen“ werden („Neues Deutschland“ vom 16. 9. 1952). Vor allem will Heiß „eingedenk sein der großen Hilfe durch unsere Freunde des Rundfunks in der SU“. Es werden nur noch drei Programme gesendet. Berlin I wendet sich „an alle Deutschen, um sie für Frieden und Einheit zu gewinnen. Besonders wird sich dieser Sender der Patrioten in Westdeutschland annehmen und sie in ihrem Kampf anleiten“ („Nationalzeitung“ vom 4. 10. 1952). Berlin II soll allgemeine, wirtschaftliche und populärwissenschaftliche Sendungen bringen. Berlin III hat in besonders abgestimmten Sendungen und mit Musik- und Kunstdarbietungen die einzelnen Berufe und Bevölkerungsschichten mittelbar für die sowjetdeutschen Ziele anzusprechen und zu bearbeiten. Die Programmgestaltung des gesamten R. der SBZ ist somit praktisch der Propaganda und den sonstigen politischen Erfordernissen des Regimes angepaßt. Fundstelle: SBZ von A–Z. Bonn, 1953: S. 119 Rückversicherung A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z RussifizierungDDR A-Z 1953
DAHA (1953)
Siehe auch die Jahre 1954 1956 1958 1959 1960 1962 Deutscher Außenhandel, Anstalt öffentlichen Rechts, Außenhandel. Fundstelle: SBZ von A–Z. Bonn, 1953: S. 32 Correns, Erich A, B, C, D, E, F, G, H, I, J, K, L, M, N, O, P, Q, R, S, T, U, V, W, Z Dahlem, Franz