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1956 Institute – Oral History Archive, Budapest, Ungarn

1956-os Intézet – Oral History Archívum

1956 Institute, Screenshot von der Website des Archivs

Das Oral History Archive (OHA) ist an das 1956 Institut in Budapest angeschlossen und bewahrt die Erinnerungen von mehr als tausend Zeitzeugen der ungarischen Revolution. Im Oktober 1956 protestierten ungarische Bürgerinnen und Bürger in einem Volksaufstand gegen die repressive Politik der kommunistischen „Partei der Ungarischen Werktätigen“ und gegen die Okkupation des Landes durch die Sowjetarmee. Die Ungarische Revolution dauerte vom 23. Oktober bis zum 11. November 1956, als die sowjetischen Streitkräfte den letzten bewaffneten Widerstand in der ungarischen Hauptstadt unterdrückten.
Die Wurzeln des Archivs gehen auf die Wende der 1970er und 1980er-Jahre zurück, als Aktivisten begannen Interviews zu führen. Unter den halb-legalen Bedingungen der letzten Jahre des kommunistischen Regimes verarbeitete das OHA die Aussagen von Einzelpersonen und Teilnehmenden der Revolution 1956. Der Zweck dieser auf einem Kassettenrekorder aufgezeichneten Gesprächsreihe war es, die Geschichte der Revolution, wie die Betroffenen sie kannten und erlebten, zusammenzutragen und mit den Aussagen anderer Beteiligter zu erweitern und zu vergleichen. Damit opponierten die Aktivisten gegen die offizielle, verfälschte historische Darstellung der Diktatur.
Nach 1989 arbeitete das Archiv weiter, um die Ereignisse einer Neuinterpretation zu unterziehen und Zugang zu authentischen Quellen und Zeitzeugnissen zu schaffen. Das OHA trägt somit maßgeblich zur Aufarbeitung und Historisierung des ungarischen Sozialismus bei und stellt wissenschaftliche Quellen zur Verfügung.

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