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Research Institute and Archives for the History of the Hungarian Regime Change, Budapest, Ungarn

Rendszerváltás Történetét Kutató Intézet és Archívum

Screenshot von der Website des Archivs

Das Research Institute and Archives for the History of the Hungarian Regime Change hat zum Ziel, Wissen über die Ereignisse zu vermitteln, die in Ungarn zum Ende des kommunistischen Regimes führten. Anders als z. B. In der ehemaligen Tschechoslowakei, wo auf die Ereignisse der späten 1980e-Jahre als „(Samtene) Revolution“ Bezug genommen wird, ist im ungarischen Diskurs über diese Zeit eher vom „Regimewechsel“ die Rede. Dieser Begriff taucht auch im Namen des Archivs auf und spiegelt das schwierige Verhältnis großer Teile der ungarischen Bevölkerung zu den Ereignissen 1989 wider. Die Ursachen für diese Haltung sind vielfältig. Unter anderem fand der Regimewechsel in Ungarn eher schrittweise statt, viele Bürgerinnen und Bürger waren nicht direkt involviert, es kam zu keinen Massendemonstrationen vergleichbar denen in der damaligen DDR oder Tschechoslowakei. Die Ereignisse seit 1989 werden im öffentlichen Diskurs, der maßgeblich durch die nationalkonservative Regierung geprägt wird, oft negativ konnotiert. Das Archiv wurde 2013 gegründet und ist dem Büro des Premierministers eng verbunden. Kritikerinnen und Kritiker befürchten, dass das Institut vornehmlich der regierungskonformen Geschichtsschreibung dienen wird, als der Bereitstellung unabhängiger Informationen über die Ereignisse 1989. 

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