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Die Kategorie Forschen bündelt Archive, Bibliotheken und wissenschaftliche Forschungseinrichtungen sowie Online-Portale.

 

In der Unterkategorie Wissenschaft werden universitäre und außeruniversitäre Forschungsinstitute aufgeführt, die sich mit der Geschichte Ostmitteleuropas, der Russischen Geschichte sowie der Geschichte der (post-) kommunistischen Länder und deren Folgen beschäftigen. Aufgenommen werden u.a. einschlägige Websites, Newsletter, Förderprogramme und Forschungsprojekte.

Unter Archive sind sowohl Online-Archive als auch wichtige länderspezifische Archive zu finden, welche die Hinterlassenschaften der kommunistischen Diktaturen aufbewahren und deren Bestände zum großen Teil erst nach 1990/91 zugänglich wurden.

Bibliotheken mit einem relevanten Bestand zur globalen Aufarbeitung der Kommunistischen Diktaturen sind Teil des Bereichs Forschen. Von großen Staatsbibliotheken reicht die Bandbreite bis zu kleinen Sammlungen von Aufarbeitungsinitiativen.

Forschungsinstitut

Institut zur Erforschung des Kommunismus (Kommunizmuskutató Intézet igazgatója)

Stiftung für die Erforschung der Geschichte und Gesellschaft Mittel- und Osteuropas

Der Screenshot der Startseite der Website des Instituts für die Erforschung des Kommunismus zeigt im Zentrum ein historisches Foto, auf dem der abgeschlagene Kopf eines Stalindenkmals von Budapester Bürgern umringt ist.

Das neu gegründete Institute for the Research of Communism in Budapest (Kommunizmuskutató Intézet) (Kommunismusforschungsinstitut) ist Teil der Stiftung für die Erforschung der Geschichte und Gesellschaft Mittel- und Osteuropas. Diese Stiftung betreibt auch das „Haus des Terrors“ (Terror Háza Múzeums) in Budapest. Direktor des neuen Instituts ist Rajmund Fekete. Er wurde 1987 in Hatvan, Ungarn, geboren. Fekete absolvierte ein Bachelor- und Masterstudium in Geschichte und Internationale Beziehungen an der Universität Debrecen und erwarb 2021 einen Ph.D. in Geschichte mit summa cum laude an der Pázmány Péter Katholischen Universität.

Das Institut widmet sich der Sammlung und Erweiterung der Forschungsergebnisse zum Kommunismus. Die Direktorin der Stiftung, Mária Schmidt, betont die Bedeutung des Kommunismus als längste totale Diktatur des 20. Jahrhunderts, die bis zum Zusammenbruch des repressiven Systems in Russland im November 1917 demokratie- und menschenfeindliche Züge bewahrte. Nach Schätzungen fielen fast hundert Millionen Menschen diesem zerstörerischen System zum Opfer, das nicht nur halb Europa, sondern auch die meisten anderen Kontinente beeinträchtigte. Mária Schmidt hebt hervor, dass der Kommunismus heute noch Millionen von Menschen daran hindert, über ihr eigenes Schicksal zu bestimmen. Die Aufarbeitung der im Namen des Kommunismus begangenen Verbrechen und die Auseinandersetzung mit den Geschichten der Staatsparteiendiktaturen habe erst nach dem Zusammenbruch des Sowjetkommunismus beginnen können. Noch heute bestünden viele weiße Flecken, auch wirke die kommunistische Propaganda, die über ein halbes Jahrhundert hinweg das öffentliche Denken sowohl im Westen als auch im Osten "vergiftete", bis heute nach​​​​​​, so Schmidt.

Die Website des Instituts befasst sich mit verschiedenen Aspekten des Kommunismus und seiner Geschichte. Zu den jüngsten Beiträgen gehört eine Ausstellung von Sam Havadtoy im Terror Háza Múzeum, die kommunistische Führer auf satirische Weise darstellt. Ein anderer Beitrag beleuchtet die Nachwirkungen der Niederschlagung der ungarischen Revolution von 1956, ein Thema, das lange Zeit als Tabu galt. Außerdem wird die Berichterstattung der jugoslawischen Medien über die Ereignisse in Ungarn im Jahr 1956 hervorgehoben. Es gibt auch Interviews und Artikel, die sich mit der aktuellen politischen und historischen Bedeutung des Kommunismus auseinandersetzen.

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