Radiofeature

Die Verfolgung der Kirchen im Kommunismus

| vom 03.11.2007

Till Janzer

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Die Verfolgung der Kirchen von 1948 bis 1989 unter dem kommunistischen Regime stellt bis heute eines der dunkelsten Kapitel in der Geschichte der Tschechoslowakei dar. Das Radiofeature „Die Verfolgung der Kirchen im Kommunismus“ von Till Janzer beleuchtet diese Ereignisse und zeichnet die immer umfassendere Verfolgung der Kirche in der Tschechoslowakei unter dem kommunistischen Staatspräsident Klement Gottwald nach. Bereits kurz nach Gottwalds Machtübernahme begannen die Säuberungen, von denen besonders katholische Schüler und Lehrer betroffen waren. Ziel war die Neutralisierung der Kirche und Einführung einer Nationalkirche, die dem Regime dienen würde. Zu diesem Zweck wurden im Oktober 1949 zahlreiche Glaubensgemeinschaften enteignet, Schätze der Kirche zerstört und am 26. Februar 1950 beschloss das Zentralkomitee der Kommunistischen Partei die Liquidierung aller Klöster des Landes. Im Rahmen dieser „Aktion K“ wurden alle Klöster überfallen, zahlreiche Ordensschwestern interniert und über 2000 Ordensbrüder in Lagern inhaftiert. Diese umfassende Verfolgung und Vernichtung der Kirche hatte weitreichende Folgen: Gehörten 1950 noch rund 65 % der tschechoslowakischen Bevölkerung dem Christentum an, so sank diese Zahl durch die jahrzehntelange Unterdrückung bis 1960 auf unter 35%. Noch heute ist die Zahl der bekennenden Christen in Tschechien so niedrig wie in kaum einem anderen europäischen Land.

 

Spieldauer

8:49 Minuten

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