Biografie

Leonid Breschnew. Staatsmann und Schauspieler im Schatten Stalins.

Susanne Schattenberg

Leonid Breschnew: Staatsmann und Schauspieler im Schatten Stalins, Screenshot vom Cover der Biographie

Anlässlich seines 35. Todestages veröffentlicht die Osteuropahistorikerin Susanne Schattenberg im November 2017 die erste wissenschaftliche Biographie über Leonid Breschnew, der von 1964 bis 1982 die Entwicklung der Sowjetunion als Vorsitzender der KPdSU fast zwei Jahrzehnte lang prägte.
Geboren am 19. Dezember 1906 als Sohn eines Metallarbeiters, begann seine politische Karriere in einer Zeit, in der Josef Stalin für viele Jungkommunisten ein Idol und unangefochtener Führer der KPdSU war. Während und nach der Zeit des "Großen Terrors" von 1936 bis 1938 stiegen Ingenieure, Techniker und Naturwissenschaftler in der Partei vorrangig auf - Breschnew, der eine technische Ausbildung und ein Studium am Metallurgischen Institut in Kamjanske absolviert hatte, machte rasch Karriere. Doch er litt auch unter Stalin und hatte im Zweiten Weltkrieg so viel Leid gesehen, dass er „Wohlstand für alle“ zur Generallinie der Partei erklärte. Auf der Suche nach dem Ausgleich mit dem Westen, mimte Breschnew den westlichen Staatsmann und wurde von seinen Partnern akzeptiert. Doch als 1974 Georges Pompidou starb und Willy Brandt und Richard Nixon zurücktraten, sah sich Breschnew vor dem Trümmerhaufen seiner Entspannungspolitik. Denn was im Westen niemand ahnte: Im Kreml gab es keinen politischen Kurswechsel.

Bibliografische Angabe

Susanne Schattenberg: Leonid Breschnew. Staatsmann und Schauspieler im Schatten Stalins. Eine Biographie, Köln: Böhlau Verlag, 1. Auflage Oktober 2017.