Veranstaltungsmitschnitt

Sandrine Kott: Ende des Staatssozialismus – Ende des Sozialstaats? Sozialpolitik im langen 20. Jahrhundert

| vom 30.05.2017 | Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam | Centre Marc Bloch
Flyer der Veranstaltungsreihe: Nach dem Ende der Illusion: Was bleibt vom Kommunismus im 21. Jahrhundert?
Flyer der Veranstaltungsreihe: Nach dem Ende der Illusion: Was bleibt vom Kommunismus im 21. Jahrhundert?

Im Manifest der kommunistischen Partei formulierte Marx eine grundlegende Kritik der sozialen Reform: "Ein Teil der Bourgeoisie wünscht den sozialen Mißständen abzuhelfen, um den Bestand der bürgerlichen Gesellschaft zu sichern." Die kommunistischen Parteien und Regime griffen diese Kritik auf und taten bis in die 1960er Jahre "Sozialpolitik" als eine "Krücke des Kapitalismus" ab. Zugleich aber begünstigte die Angst vor einer revolutionären Ansteckung in Europa seit 1919 die Entstehung einer internationalen sozialpolitischen Agenda. Während des Kalten Kriegs sorgte die Systemkonkurrenz auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs für ein weiteres Anwachsen der Ausgaben für Sozialpolitik. Lässt sich im Umkehrschluss folgern, dass Niedergang und Sturz des kommunistischen Modells das Ende des westlichen Wohlfahrtsstaats verursacht haben?

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