JHK 2004

Das neue Babylon – Strukturen und Netzwerke der Kommunistischen Internationale und ihre Klassifizierung

Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung | Seite 181-270 | Aufbau Verlag

Autor/in: Bernhard H. Bayerlein

in memoriam Prof. Dr. Siegfried Bahne, 1928–2004[1]

 

Im Rahmen der folgenden Übersicht unter dem Titel »Das neue Babylon«[2] wird der Versuch gemacht, die Gesamtstruktur der Komintern systematisch, unter Berücksichtigung und Erklärung der multiplen Vernetzungen annähernd hierarchisch zu beschreiben und dabei zugleich die Gesamtüberlieferung des Kominternarchivs zu berücksichtigen. Der Beitrag ist eine Um- und Überarbeitung sowie Ergänzung mehrerer für das INCOMKA-Projekt (International Committee for the Computerization of the Komintern Archives) sowie das Hannoveraner Projekt des Biographischen Handbuchs der Kommunistischen Internationale angefertigten Expertisen.[3] Der Versuch, die Gesamtheit der Kominternstruktur terminologisch, typologisch und hierarchisch zu definieren, die Strukturteile im Gesamtgefüge zuzuordnen, muss zwangsläufig bedeuten, dass in der Sachdarstellung – und vielleicht auch in der Konzeption – noch zahlreiche Unklarheiten und auch Fehler zu finden sind. Gerade dies könnte jedoch Anreiz sein, ein zentrales Desiderat der Grundlagenforschung zur Geschichte des Kommunismus im Rahmen einer internationalen Kooperation einzulösen. Aufgrund der Komplexität der Aufgabe sei mit der Veröffentlichung dieser Arbeitsfassung die Bitte an die Forschergemeinschaft verbunden, Korrekturen, Kommentare und Ergänzungen zu liefern und so gemeinsam dieses Forschungswerkzeug zu verbessern. Vor der Archivrevolution in der ehemaligen Sowjetunion konnte eine solche Doppelaufgabe nicht umfassend gelöst werden.[4] Auch nach dem Einschnitt von 1989/1990 ist sie noch nicht systematisch unternommen worden, mit Ausnahme des 1997 in russischer Sprache erschienenen, wesentlichen und maßgeblichen Bandes von Adibekov, Šachnazarova und Širinja, der allerdings konzeptionell andere Ziele verfolgt, als das hier vorgelegte, typologisch orientierte
Strukturschema.[5]

 

Zur Strukturproblematik der Kommunistischen Internationale

 

Der folgende systematische Aufriss, der auch bisher weitgehend unbekannte oder unerforschte Bereiche der Komintern-Aktivität berücksichtigt, ist das Ergebnis meiner Forschungen seit den Siebzigerjahren über ein historisch einmaliges, fein gesponnenes subversives und zu großen Teilen illegales internationales Netzes von über 100 Struktureinheiten und einem Vielfachen von Substrukturen, etwa 60 Organisationen internationalen Zuschnitts mit jeweils eigenen, oftmals über den gesamten Globus verteilten Leitungs- und Auxiliärstrukturen. Sieben dieser Organisationen bilden die so genannten Internationalen Organisationen (auch als Internationalen Zentralleitungen bezeichnet), weitere zehn Organisationen die so genannten parteilosen Massenorganisationen. Ergänzt wird diese Konstruktion von 20 weiteren internationalen Strukturen im Umkreis der Komintern und 15 offiziellen Vertretungen der Komintern in sowjetischen Organisationen. Dieses weltumspannende Netz wurde in der einen oder der anderen Weise im Exekutivkomitee der Komintern und seinem Apparat zusammengeführt, das 80 kommunistische und revolutionäre Parteien, ein Vielfaches an internationalen Organisationen – man denke allein an die gewerkschaftlichen Organisationen in den unterschiedlichen Ländern – »anleiten« sollte. Die lexikographisch interessanten Bemühungen um eine systematische Beschreibung dieser Strukturen seit der (Teil-)Öffnung der Archive haben neben den vorgelegten Archivführern einige neuere methodologische Vorschläge von Seiten der russischen Archivverwaltung erbracht.[6] 

 

Komintern-Struktur versus Überlieferung des Komintern-Archivs  

 

[7] Die folgende Übersicht fußt zugleich auf einer Durchsicht der Fonds des Komintern-Archivs und berücksichtigt den aktuellen Stand der archivalischen Aufarbeitung der Komintern-Bestände im Russischen Staatsarchiv für sozial-politische Geschichte (RGASPI).[8] Im Ergebnis eine Mischform, verbindet sie die Ergebnisse der historischen Forschung, besonders der politischen und Organisationsgeschichte mit archivwissenschaftlicher Bestandsanalyse und Klassifizierung (die ihrerseits nicht auf eine historische Durchdringung verzichten kann). Beträchtlich sind allerdings die ideologischen Hindernisse, die bereits die archivalische Aufarbeitung reproduzieren musste. Aufgrund des spezifischen archivbildnerischen Profils des Komintern-Archivs – die Erschließung erfolgte unter der Ägide des ZK der VKP (b) im Hochstalinismus der Vierziger- und Fünfzigerjahre – kann eine Definition der Strukturteile der Komintern nicht ausschließlich unter Gesichtspunkten der Archivklassifikation durchgeführt werden. Dies betrifft bereits die Definition der Hauptgruppen der Kominternstruktur und die Art und Weise der Verzahnung der diversen funktionalen Struktureinheiten bzw. Teilstrukturen. 

Nach der (Teil-)Öffnung der Archive haben archivspezifische und historische Untersuchungen erste Ergebnisse zur Frage der realen Entscheidungsstruktur der Komintern zutage gefördert. Auch die vorliegende Übersicht kann diese Entscheidungsstruktur nicht hundertprozentig abbilden, denn ihr Zentrum lag in großen Teilen außerhalb der Komintern, in den sowjetischen Partei- und Staatsstrukturen. Ebenso ist die Gesamtheit der in Frage kommenden Bestände noch nicht zugänglich. Doch sie entwirft ein Bild der durch eine Vielzahl von Veränderungen in Raum und Zeit recht komplizierten Gesamtstruktur und bezieht – wo möglich und sinnvoll – die Bedeutung der einzelnen Strukturteile für die Rangfolge im Entscheidungsprozess der Macht- und Entscheidungsstrukturen innerhalb der Organisation mit ein. Noch heute bewegt die historische Forschung das Problem der informellen, gleichwohl außerordentlich wichtigen Kanäle und Verbindungen zwischen der Komintern und sowjetischen Partei-, Staats- und anderweitigen Strukturen im Zentrum der Macht, wie sie in den Dimitrov-Tagebüchern erstmals in größerem Umfang und über eine längere Zeit dokumentiert sind.[9] Die Klärung weiterer Fragen wird eine ausführlichere Bearbeitung der hier als Supplement eingeführten hybriden Strukturteile Sowjetische Partei-, Staats- und Militärorgane und Komintern sowie die Nachfolgeorgane der Komintern im Rahmen eines Komplemetärprojektes erbringen. Hier sollen auch die empirischen und methodischen Probleme, die aus der Existenz solcher Verbindungen erwachsen, mitsamt ihren Rückwirkungen auf die bestehenden Strukturen weiter aufgearbeitet werden. Das hier vorgelegte Forschungsergebnis entwirft das Strukturmodell eines weltpolitischen, größtenteils unter russischer bzw. sowjetischer Kontrolle agierenden Global Players. Durch Typologisierung und Strukturanalyse wird die Einzigartigkeit dieses internationalen, weltumspannenden Netzwerkes und dieses internationalen Apparates der politischen, ideologischen und militärischen Intervention bzw. der (größtenteils) subversiven transnationalen »flows« von Ideen und Gütern der unterschiedlichsten Art transparenter gemacht. Weltgeschichtliche Analysen erfordern ein globales methodisches Instrumentarium.

 

Zu Anlage und Methodik

 

Eine historisch-kritische Überprüfung der Überlieferungen des Kominternarchivs führte in einigen Fällen zur Konkretisierung oder Ergänzung der vorliegenden Beschreibungskriterien (Findbücher). Nur auf eine kombinatorische Weise kann im Rahmen der äußerst heterogenen und wandelbaren Komintern-Strukturen ein gesicherter methodologischer Zugang für systematische Beschreibungen erreicht werden. 

Was die Zuordnung der Einzelorgane zu den Hauptgruppen angeht, habe ich mich ebenfalls eines gemischten Zugangs bedient. Die Verknüpfungen sind entweder chronologisch – nach der Präsenz der diversen Organe oder hierarchisch – nach den internen Weisungsstrukturen aufgebaut. Analysen und Beschreibungen der Kominternstrukturen sollten, so weit aufgrund der empirischen Befunde möglich, mit der Analyse organisatorisch-politischer Hierarchien und Entscheidungsstrukturen korreliert und nicht ausschließlich nach formalen (auch statutenmäßigen) Gesichtspunkten oder etwa den formalen Beschreibungskriterien und Zuordnung im Kominternarchiv durchgeführt werden. Entsprechende Ordnungskriterien gehen nicht zwangsläufig aus den archivischen Zuordnungen der Provenienzen hervor.[10] Auch deswegen ist es geboten, die Erkenntnisse der historischen Forschung zum Problem der Kominternstruktur und der Entscheidungsabläufe heranzuziehen.[11] In diesem Lichte können auch ältere Zuordnungen überprüft und ggf. modifiziert oder ergänzt werden. Für eine Beschreibung der Realstrukturen der Komintern käme es darauf an, die Haupt- und Untergruppen nicht hermetisch gegeneinander abzugrenzen, weitere funktional begründete Verschiebungen von Gruppe zu Gruppe zuzulassen und ggf. weitere (Teil)Überlieferungen in die Darstellung mit einzubeziehen, die nach strengen Provenienzregeln nicht mehr die Komintern selbst betreffen, z. B. die international zuständigen Organe der VKP (b) oder die informellen Vorschaltorgane im Umkreis des Generalsekretärs der VKP (b). In der folgenden systematisch-hierarchischen Aufstellung werden die Hauptgruppen und die funktionalen Teilstrukturen kurz charakterisiert und beschrieben und Kriterien für die Zuordnung angegeben. Definitions- und Zuordnungskriterien der einzelnen Gruppen werden kurz erläutert. Die Teilstrukturen der Kommunistischen Internationale werden im Gesamtgefüge sieben Hauptgruppen zugeordnet. Die Definition der Hauptgruppen erfolgte sowohl nach sachsystematischen, als auch nach Kriterien der archivischen Provenienz. Die Untergruppen wurden entweder nach sachsystematischen oder nach hierarchischen Kriterien festgelegt. Diese Untergruppen bilden funktional bzw. gattungsmäßig gleich ausgerichtete Organgruppen innerhalb einer Hauptgruppe. So werden z. B. innerhalb der Hauptgruppe des Hilfsapparates (Zentralapparates) des Exekutivkomitees der Kommunistischen Internationale (EKKI) die territorial ausgerichteten Organgruppen im EKKI-Apparat als funktionale Teilstrukturen definiert, die konkreten Strukturteile, wie die Ländereferenten, Ländersektionen oder Ländersekretariate als Einzelorgane und Struktureinheiten zugeordnet. Nach den funktionalen Teilstrukturen, deren Definition methodologisch der schwierigste Teil der Beschreibung ist, folgt auf der nächsten Unterteilungsebene der reale Strukturteil, der eine spezifische Organisationsform im Rahmen der Struktur des EKKI umschreibt. Eine Ausnahme bilden Großgruppen wie die Massenorganisationen, die als vielschichtig gegliederte internationale Organisationen und nicht als Untergruppen bezeichnet werden können. Aus diesem Grund habe ich den Hilfsbegriff Intermediäre internationale Strukturen eingeführt. Eine genauere Beschreibung des Strukturteils erfolgt nur für den Fall, dass die Zuordnung der entsprechenden Teilstruktur im Gesamtgefüge nicht eindeutig ist. Gleichwohl wird im vorliegenden Aufriss die Gliederung der Gesamtstruktur bis auf die unteren Hierarchieebenen fortgeführt. Den Strukturteilen sind die diversen (und im Falle der Komintern vielfältigen) Substrukturen zugeordnet. Bei unklarer Zuordnung werden Definition und Zuordnungskriterien erläutert. Nur so lässt sich ein Gesamtbild der Kominternstruktur aufbauen. Die Aufführung der Gesamtheit der Organe ermöglicht auch, bestimmte Teilstrukturen anders zuzuordnen, bzw. im Rahmen des Systems Umstellungen vorzunehmen. 

Das Klassifizierungsschema beinhaltet somit Hauptgruppen, intermediäre internationale Strukturen, Strukturteile und Substrukturen. Hinzugefügt werden einige Angaben über die sprachlichen bzw. terminologischen Varianten der Benennung, wobei vom Deutschen ausgegangen wird, das in der Komintern normativen Status hatte. Aus der Übersicht herausgenommen wurde ein typologisches Profil des Komintern-Personals, der Akteurs- und Personengruppen und ihrer Schichtungen (Personengruppen, Funktionäre, Mitarbeiter, technisches Personal), das ebenfalls im Komplementärprojekt dargestellt werden soll. Die chronologischen Angaben sind, falls nicht näher gekennzeichnet, annähernd. Sie sollen die Zeitschiene in der Veränderung der Organisationsstruktur verdeutlichen und damit die bisweilen verwirrende Vielzahl der Organe durchschaubarer machen. Die dargestellten Organe waren in den meisten Fällen in Moskau angesiedelt. Die Standorte der peripheren bzw. exterritorialen, nicht in Moskau angesiedelten Organe, werden aufgeführt.

 

Sieben organisatorisch-typologische Hauptgruppen der Komintern

 

[12] Die vorliegende Übersicht nimmt eine Einteilung der gesamten Kominternstruktur in sieben Hauptgruppen und drei Supplementgruppen vor. Es wird vorgeschlagen, die formal, d. h. statutengemäß höchsten Organe als Hauptgruppe von den führenden Organen des Exekutivkomitees der Komintern, d. h. den »Governing bodies« als exekutive und operative Organe zu trennen, die eine weitere Hauptgruppe bilden.[13] Seine Abteilungen bilden zusammen mit anderen Hilfsorganen die Hauptgruppe 2 (Zentralapparat des EKKI). Eine Analyse der Struktur des EKKI ergibt eine recht deutliche Unterscheidung zwischen den leitenden Organen (»Governing bodies«) und dem Hilfsapparat des EKKI. Dieser Hilfsapparat (»Auxiliary Bodies«) setzt sich zusammen aus den diversen funktionalen und geographischem Substrukturen (Abteilungen, Ländersekretariate, Kommissionen, Büros usw.).

 

1

Die höchsten Organe und die Leitungsorgane der Komintern (»Governing Bodies«)

2

Der Zentralapparat (Hilfsapparat) des EKKI: Abteilungen,  Ländersekretariate, der Komintern »Auxiliary Bodies«)

3

Vorgelagerte Regionalorgane und ausländische Büros der Komintern  (»Regional Bodies and Foreign Bureaus«)

4

Multifunktionales Imperium – Die Internationalen Zentralleitungen und die Internationalen Massenorganisationen für spezielle Zwecke  (»International Mass Organizations«)

5

Das Verlagswesen, die Presse und der Rundfunk der Komintern

6

Das Bildungswesen der Komintern – Kurse, Schulen und Universitären  (»Knowledge Bodies«)

7

Das EKKI und die Kommunistischen Parteien – Die Sektionen der Komintern

Suppl. 1

Die Internationalen Brigaden im spanischen Bürgerkrieg

Suppl. 2

Nachfolgeorganisationen der Komintern (1943–1946)

Suppl. 3

Sowjetische Strukturen und Komintern: Vermischte und gemeinsame Organe

 

1

Die höchsten Organe und die Leitungsorgane der Komintern

1.1

Die Kongresse und Plenartagungen des EKKI

1.2

Die Zentralorgane und der Leitungsapparat der Komintern (»Governing Bodies«)

1.3.

Die Kongresse und Plenartagungen des EKKI

 

Vor allem während der ersten zehn Jahre der Komintern sind die statutengemäß obersten Entscheidungsorgane der Komintern (Kongresse und EKKI-Sitzungen) auch für den realen Entscheidungsprozeß relevant, allerdings seit 1923 mit deutlich abnehmender Tendenz zugunsten einer Verlagerung der Entscheidungen auf den Leitungsapparat, das Präsidium, das Sekretariat, bzw. Politsekretariat und die angeschlossenen Organe und weiter in einem schleichenden Prozess auf informelle Organe im Umkreis der RKP (b). Insgesamt vermitteln die Weltkongresse und Plenartagungen – im Besonderen nach dem IV. Weltkongress 1922 – nur ein sehr undeutliches Bild der realen Entscheidungsstrukturen. Das EKKI sollte mittels seines Apparats die Leitungsarbeit der Komintern zwischen den Kongressen erledigen. In Rang und Funktion entsprach es in etwa dem ZK in der KP der Sowjetunion. Während der ersten Jahre der Komintern arbeitete das Exekutivkomitee der Komintern tatsächlich als politisches Leitungsorgan, die EKKIPlenen waren als erweiterte Plenumssitzungen eine Art Ersatz für die Weltkongresse. Allerdings erfuhr dieses Leitungsorgan von Beginn der Zwanzigerjahre an einen rapiden Bedeutungsverlust, der sich angesichts nur noch sporadisch einberufener Weltkongresse noch verstärkte. Die EKKI-Sitzungen wurden immer sporadischer einberufen, die Leitungstätigkeit ging rasch auf kleinere Organe über. Seiner eigentlichen Funktion in der politischen Führung kam das EKKI im Verlauf der Zwanzigerjahre kaum mehr nach, zumal die Russische Delegation im EKKI die Entscheidungsabläufe kontrollierte. Die operative Leitung ging auf den Apparat mit seinen Leitungs- und Hilfsorganen über.

 

1.1

Die höchsten Organe der Komintern: Kongresse, Plenartagungen des EKKI etc. 

1.1.1

Weltkongresse der Komintern

 

1.1.2

Exekutivkomitee der Komintern und die Plenen des EKKI

 

1.1.3

Kongresse der Völker des Osten 

 

1.1.4

Internationale Kontrollkommission der Komintern

 

 

1.1.1

Die Weltkongresse der Komintern

1919–1935

1.1.1.1

I. Weltkongress der Komintern 

3/1919

1.1.1.2

II. Weltkongress der Komintern 

7–8/1920

1.1.1.3

III. Weltkongress der Komintern 

6–7/1921

1.1.1.4

IV. Weltkongress der Komintern 

11–

12/1922

1.1.1.5

V. Weltkongress der Komintern 

6–7/1924

1.1.1.6

VI. Weltkongress der Komintern 

7–9/1928

1.1.1.7

VII. Weltkongress der Komintern

7–8/1935

 

1.1.2

Das Exekutivkomitee der Kommunistischen Internationale 

1922–

4/1943

1.1.2.1

Sitzungen des EKKI

1922–1943

1.1.2.2

I. Erweitertes Plenum des EKKI 

2–3/1922

1.1.2.3

II. Erweitertes Plenum des EKKI 

06/1922

1.1.2.4

III. Erweitertes Plenum des EKKI 

06/1923

1.1.2.5

IV. Erweitertes Plenum des EKKI 

07/1924

1.1.2.6

V. Erweitertes Plenum des EKKI 

3–4/1925

1.1.2.7

VI. Erweitertes Plenum des EKKI 

2–3/1926

1.1.2.8

VII. Erweitertes Plenum des EKKI 

11–

12/1926

1.1.2.9

VIII. Plenum des EKKI 

5/1927

1.1.2.10

IX. Plenum des EKKI 

2/1928

1.1.2.11

X. Plenum des EKKI 

7/1929

1.1.2.12

XI. Plenum des EKKI 

3–4/1931

1.1.2.13

XII. Plenum des EKKI 

8–9/1932

1.1.2.14

XIII. Plenum des EKKI 

11–

12/1933

 

1.1.3

Der Kongress der Völker des Ostens und der Propaganda- und Aktionssowjet der Völker des Ostens[14]

 

1.1.3.1

Erster Kongress der Völker des Ostens, Baku und der Propaganda- und Aktionssowjets der Ostvölker[15]

1.–8. 9.

1920

1.1.3.2

Erster Kongress der revolutionären Organisationen des Fernen Ostens (Moskau und Petrograd)

22. 1.– 2. 2.

1922

 

1.1.4

Die Internationale Kontrollkommission der Komintern (IKK) und Vorläuferorgane[16] 

1920–1943

1.1.4.1

Revisionskommission der Komintern

8. 8. 1920 (BG)

1.1.4.2

(Provisorische) Kontrollkommission der Komintern

1920 (E)

1.1.4.3

Internationale Kontrollkommission der Komintern (IKK)[17]

13. 7. 1921 (BG)–1943

1.1.4.3.1

Sekretariat der IKK

14. 9. 1928 (BG)

1.1.4.3.2

Ständige Revisionskommission der IKK

14. 9. 1928 (BG)

 

Der Hauptgruppe des Leitungsapparats (»Governing Bodies«) werden die für die politische und organisatorische Tätigkeit zuständigen Organe mit exekutiven und operativen Funktionen zugeordnet. Für die politische Leitungstätigkeit war vorerst das der Stellung des russischen Politbüros ähnliche Präsidium des EKKI zuständig. Einen ständig steigenden Anteil übernahm das Organisationsbüro des EKKI, ab 1926 auch das Politische Sekretariat (Politsekretariat), dem der gesamte organisatorisch-technische und politische Hilfsapparat des EKKI angegliedert war. Bis zu seiner Abschaffung 1926 fiel die Kompetenz für allgemeine (übergreifende) organisatorische Fragen aus dem unmittelbaren Sekretariatsbereich heraus; hierfür war das so genannte Organisationsbüro zuständig. Neben den »großen« Leitungsorganen können einige kleinere Strukturteile zusätzlich in diese Hauptgruppe aufgenommen werden. Dies betrifft die um den Vorsitzenden des EKKI oder den Präsidenten der Komintern gruppierten Sekretariatsstrukturen, das Generalsekretariat und die persönlich zugeordneten Sekretariate. In russischen Archivbeschreibungen bleiben bisher sowohl die Institution des ersten Vorsitzenden des EKKI Zinov’ev (1919 bis 1926), als auch entsprechende Strukturen um seinen Nachfolger Nikolaj Bucharin (EKKI-Vorsitzender 1926 bis 1928/29) ungenannt, während sie nach 1935 in der unter Dimitrov neu geschaffenen Struktur wieder aufgeführt werden. Bei Ausklammerung bestimmter Strukturteile der Komintern entsteht notwendigerweise ein empirisch unzutreffendes Gesamtbild der Komintern, in der gerade der personelle Einfluss und die Macht des Vorsitzenden/Generalsekretärs von großer Bedeutung war. Auf die personellen bzw. informellen, nicht der Komintern zugehörigen Organe im Umkreis des Generalsekretärs Stalin sei hier nur hingewiesen, sie sind das Thema einer komplementären Untersuchung.[18] Dafür ist abweichend von der formalen Einordnung die Russische Delegation des EKKI, als Leitungsorgan aufgenommen, durch die de facto alle zentraleren Beschlüsse der Komintern gutgeheißen bzw. abgelehnt wurden. In der vom ZK der VKP (b) vorgenommenen archivischen Verzeichnung existierte dieses Organ allerdings nur im Zeitraum von 1925/1926 bis 1930. Die Sekretariatsstrukturen bilden de facto eine Zwischenstruktur zwischen Leitungs- und Hilfsorganen. In ihrer Spitze gehören sie zur Leitungsebene, in den Verästelungen des Sekretariatsapparats gehören sie zu den Auxiliärorganen. Was ihre Zuordnung angeht, könnten sie statt der Hauptgruppe der Leitungsorgane auch als spezielle Gruppe der Hauptgruppe 2 (Zentralapparat der Komintern) zugeordnet werden. 

 

1.2

Die Zentralorgane und der Leitungsapparat – Die Ebenen von »Governing Bodies« der Komintern

1.2.1

Die Vorsitzenden/Generalsekretäre der Komintern  und die Organe in ihrem unmittelbaren Umkreis

1919–1943

1.2.2

Präsidium und Kleines Büro des EKKI 

1919–1943

1.2.3

Orgbüro des EKKI (Organisationsbüro)

1921–1926

1.2.4

Politsekretariat, Politkommission und agregierte Organe

1926–1935

1.2.5

Personalsekretariate des EKKI

1935–1943

1.2.6

Sekretariat des EKKI – die Sekretariatsstruktur

1921–1943

1.2.7

Russische Delegation im EKKI (Siehe 7.4.1)

1919–1943

 

1.2.1

Die Vorsitzenden/Generalsekretäre der Komintern und die Organe in ihrem unmittelbaren Umfeld

 

1.2.1.1

Petrograder Büro der Komintern[19]

1919–1922

1.2.1.2

Der Vorsitzende des EKKI und seine Stellvertreter[20]

1919 (?)–1926

1.2.1.3

Sekretariat des Vorsitzenden der EKKI

1919 (?)–1926

>1.2.1.4

Der Generalsekretär des EKKI[21]

1935–1943

1.2.1.5

Sekretariat des Generalsekretärs des EKKI

1935–1943

1.2.2.

Das Präsidium und das Kleine Büro des EKKI

1919–1933

1.2.2.1

Kleines Büro des EKKI

1919–08/1921

1.2.2.2

Präsidium des EKKI

1921–1933

1.2.2.3

Generalsekretariat des EKKI, der Generalsekretär und seine

Stellvertreter

12/1921–

1926 (?)

1.2.3

Das Orgbüro des EKKI (Organisationsbüro)

10/1921–1926

1.2.4

Das Politsekretariat, die Politkommission und agregierte Organe

1926–1935

1.2.4.1

Politsekretariat des EKKI (das Politische Sekretariat)

1926–1935

1.2.4.1.1

Kleine Kommission des EKKI[22]

1924/1925 –

1934

1.2.4.2

Politkommission des Politsekretariats des EKKI

1929–1935

1.2.4.3

Westeuropäische Büro des EKKI (WEB), Berlin, Brüssel und

Paris[23]

13. 4. 1927–

1933 

1.2.5

Die Personalsekretariate des EKKI

1935–1943

 

Die 1935 bis 1939 gebildeten zehn Personalsekretariate füllten zunächst die durch die Auflösung der Ländersekretariate entstandene Lücke aus. Nicht weisungsbefugt gegenüber den einzelnen Parteien, bereiteten sie die Beschlüsse des Gesamtsekretariats oder des Präsidiums vor. Die eigentliche Kontrolle über die Parteien wurde nun unter der Aufsicht des Generalsekretärs von den Mitgliedern des EKKI in Zusammenarbeit mit den Parteivertretern ausgeübt. Einige der Personalsekretariate waren auch für verschiedene Bereiche des Kominternapparates verantwortlich, so das Personalsekretariat Manuil’skij für die Kaderabteilung, das Personalsekretariat Kuusinen für die Kommunistische Jugend-Internationale, das Personalsekretariat Marty für die Komfraktion in der Internationale Rote Hilfe, das Personalsekretariat Moskvin für die Finanzen des EKKI, die Abteilung für internationale Verbindungen und die Administration. Gottwald war zuständig für die Abteilung für Propaganda und Massenorganisationen und die Redaktion der Zeitschrift Die Kommunistische Internationale, Dimitrov, Togliatti und Pieck gemeinsam für die Rote Gewerkschaftsinternationale.[24] Jedes der Personalsekretariate verfügte über Parteivertreter aus den jeweiligen Regionen, politische Adjutanten des Sekretariatsleiters, Länderreferenten und weitere Mitarbeiter (meist so genannte technische Sekretäre). Darüber hinaus leitete Dimitrov als Sekretär (nicht als Generalsekretär) – wie die meisten anderen Sekretäre auch – noch ein so genanntes Personalsekretariat (das für China zuständige).

 

1.2.5.1

Sekretariat des EKKI-Sekretärs Georgi Dimitrov

10/1935 (G)

1.2.5.2

Sekretariat des EKKI-Sekretärs Ercoli (Palmiro Togliatti)

10/1935–1937

1.2.5.3

Sekretariat des EKKI-Sekretärs Klement Gottwald

1938–1941

1.2.5.4

Sekretariat des EKKI-Sekretärs Dmitrij Manuil’skij

10/1935–1941

1.2.5.5

Sekretariat des EKKI-Sekretärs Wilhelm Pieck

10/1935–1941

1.2.5.6

Sekretariat des EKKI-Sekretärs Otto Kuusinen

10/1935–1939

1.2.5.7

Sekretariat des EKKI-Sekretärs André Marty

10/1935–1941

1.2.5.8

Sekretariat des EKKI-Sekretärs Wilhelm Florin

10/1935–1941

1.2.5.9

Sekretariat des EKKI-Sekretärs Dolores Ibarruri

10/1939–1941

1.2.5.10

Sekretariat des EKKI-Sekretärs Moskvin (Michail Trilisser)

10/1935–1938

1.2.5.11

Sekretariat des EKKI-Sekretärs Van Minh (Chen Shao-yü)

10/1935–1939

1.2.5.12

Sekretariat des EKKI-Sekretärs José Díaz

8/1939–1941

1.2.6

Das Sekretariat des EKKI – die Sekretariatsstruktur

1921–1943

1.2.6.1

Kanzlei des Sekretariats des EKKI

11/1924 (G) 

1.2.6.2

Ständige Kommission des Sekretariats des EKKI[25]

1924–1934

1.2.6.3

Ländersektionen des EKKI, die Sektionssekretariate des EKKI (Siehe 2.4.3)

3/1926 (G)

 

Der personell größere Teil des Hilfsapparats gliederte sich in einen funktionalen Bereich, der von einzelnen Abteilungen in den Hauptbereichen Organisation, Information, Agit-Prop. Presse, Kader und Internationale Verbindungen gebildet wurde, sowie einen geographischen Bereich, der in bis zu 13 so genannte Ländersekretariate aufgegliedert war. Geschäftsleitung, Verwaltung und Kommissionen runden die Struktur des Hilfsapparates ab. Auch hier sind bisweilen die Übergänge zum Leitungsapparat fließend. Im Rahmen der Verwaltung und administrativen Strukturen des EKKI lassen sich fünf Struktureinheiten unterscheiden, neben der Geschäftsleitung (ab 1920) die Geschäftsabteilung (ab 1939), die Operative Wirtschaftsverwaltung (mit Teilen des Verbindungsdienstes), das technische Sekretariat des EKKI, die Wirtschaftsobjekte und Heime des EKKI. Ab 1939 verstärkte sich die Tendenz, die Verwaltung (als allgemeine Abteilung des EKKI) zunehmend mit operativen Kompetenzen auszustatten. Es wäre auch möglich, den technischen Apparat des EKKI als eigene funktionale Teilstruktur abzuspalten oder als eigene Hauptgruppe aufzuführen. Im Arbeitsplan der ständigen Kommission des Sekretariats des EKKI wurden folgende technischen Abteilungen erwähnt: Bibliothek, Garage, Lux, Geschäftsleitung, Verlagsabteilung, Übersetzungsabteilung, Archiv und Büro des Sekretariats.

 

2.

Der Zentralapparat des EKKI – Abteilungen, Büro des Sekretariats, Ländersekretariate, Büros, Redaktionen und technischer Apparat; »Auxiliary Bodies«

2.1

Büro des Sekretariats und die Kanzlei des EKKI 

1924–1941

2.2

Verwaltung, Geschäftsleitung, Kanzlei und Wirtschaftsunternehmen des EKKI

1919–1943

2.3

Abteilungen des EKKI und ähnliche funktionale Strukturen

1919–1943

2.4

Länderkommissionen beim Sekretariat des EKKI, Ländersektionen des EKKI und Ländersekretariate des EKKI

1926–1935

2.5

Kommissionen des EKKI für besondere Aufgaben und spezielle Länder

1919–1943

 

2.1

Das Büro des Sekretariats und die Kanzlei des EKKI 

1924–1941 

2.1.1

Übersetzungsbüro des EKKI (beim Büro des Sekretariats) 

 

2.1.2

Expedition des EKKI (beim Büro des Sekretariats) 

 

2.1.3

Archiv des EKKI (beim Büro des Sekretariats)

 

2.1.4

Protokollsektor des Büros des Sekretariats

 

2.1.5

Kontrollsektor des Büros des Sekretariats

 

2.1.6

Technischer Sektor des Büros des Sekretariats

 

2.2

Verwaltung, Geschäftsleitung, Kanzlei und Wirtschaftsunternehmen des EKKI

1919–1943

2.2.1

Geschäftsleitung des EKKI

3/1919–1941 (?)

2.2.2

Geschäftsabteilung des EKKI[26]

1939 (G)

2.2.3

Vertrauliche Geschäftsführung im Apparat des EKKI

1931 (E)[27]

 

2.2.3

Technisches Sekretariat des EKKI

23. 1. 1923 (BG)

2.2.4

Operative Wirtschaftsverwaltung des EKKI[28]

21. 8. 1941–1943

2.2.5

Wirtschaftsobjekte und Heime des EKKI

 

2.2.6

Vertrauliche Geschäftsführung im Apparat des EKKI

1931 (E)[29]

 

2.2.1

Die Geschäftsleitung des EKKI

3/1919–1941

2.2.1.1

Der Geschäftsführer des EKKI

3/1919 (G)

2.2.1.2

Kanzlei des Sekretariats

1920 (G) (?)

2.2.1.3

Personalbüro

1921–1943

2.2.1.4

Finanzteil

1926 (E)

2.2.1.5

Bausektor

1926 (E)

2.2.1.6

Versorgungssektor

1926 (E)

2.2.1.7

Kommandantur

1926 (E)

2.2.1.8

Kraftfahrzeugpark und Garage des EKKI[30]

1926 (E) –

1938 (E) 

2.2.1.9

Hotel Lux

1920/21

(G) (?)–1943 (E)

2.2.1.10

Hotel Sojusnaja

 

2.2.1.11

Erholungsheim des EKKI 

1926 (E)

2.2.1.12

Kadersektor

1928 (E)

2.2.1.13

Expedition

1928 (E)

2.2.1.14

Geheimkabinette

1928 (E)

2.2.1.15

Übersetzungs- und Schriftsektor

1928 (E)

2.2.1.16

Zentralarchiv und die Zentralbibliothek (Siehe 2.1.3 und 2.3.10)

1928 (E)

2.2.1.17

Personalregistratur

1935 (G)

2.2.1.18

Budgetbuchhaltung

1935 (E)

2.2.1.19

Wirtschaftsverwaltung des EKKI

1935 (E)

2.2.1.19.1

Sektor Soziales

1935 (E)

2.2.1.19.2

Hauptbuchhaltung

1935 (E)

2.2.1.19.3

Baubüro31

1935 (E)

2.2.1.19.4[31]

Kommandantur

1935 (E)

2.2.1.19.5

Garage des EKKI

1935 (E)

2.2.1.19.6

Personalabteilung bei der Geschäftsleitung[32]

1935 (E)

2.2.2

Die Geschäftsabteilung des EKKI[33]

1939 (G)

2.2.2.1

Leitung der Geschäftsabteilung

1939 (G)

2.2.2.2

Sekretariat der Geschäftsabteilung

1939 (G)

2.2.2.3

Administrativer Sektor

1939 (G)

2.2.2.4

Buchhaltung

1939 (G)

2.2.2.5

Soziale Sicherstellung

1939 (G)

2.2.2.6

Hausverwaltung

1939 (G)

2.2.2.7

Sektor Versorgung/Sicherstellung

1939 (G)

2.2.2.8

Kommandantur

1939 (G)

 

2.2.3

Das Technische Sekretariat des EKKI[34]

23. 1. 1923

(BG)

2.2.3.1

Auslandsabteilung beim Technischen Sekretariat des EKKI

23. 1. 1923 (BG)

2.2.3.2

(Geheime) russische Abteilung

23. 1. 1923 (BG)

2.2.3.3

Allgemeine Kanzlei

23. 1. 1923 (BG)

2.2.3.4

Die persönlichen Sekretäre des Leiters des technischen Sekretariats[35]

23. 1. 1923

(BG)

2.2.4

Die Operative Wirtschaftsverwaltung des EKKI[36]

21. 08. 1941–

1943

 

2.2.4.1

Apparat der Operativen Wirtschaftsverwaltung, Moskau

21. 08. 1941– 1943

2.2.4.2

Personalbüro

21. 08. 1941– 1943

2.2.4.3

Gruppe für soziale und versorgungstechnische Dienste

21. 08. 1941– 1943

2.2.4.4

Zentrale Buchhaltung

21. 08. 1941– 1943

2.2.4.5

Versorgungssektor 

21. 8. 1941– 1943

2.2.4.6

Wirtschaftssektor

21. 8. 1941– 1943

2.2.4.7

Feuerwehr

21. 8. 1941– 1943

2.2.4.8

Bausektor

21. 8. 1941– 1943

2.2.4.9

Expedition

21. 8. 1941– 1943

2.2.4.10

Garage

21. 8. 1941– 1943

2.2.4.11

Kantine

21. 8. 1941– 1943

2.2.4.12

Erholungsheime im Moskauer Umland (6)

21. 8. 1941– 1943

2.2.4.13

Apparat der operativen Wirtschaftsverwaltung, Ufa

11/1941 (G)

2.2.4.14

Buchhaltung

11/1941 (G)

2.2.4.15

Kommandantur

11/1941 (G)

2.2.4.16

Hausverwaltung

11/1941 (G)

2.2.4.17

Garage

11/1941 (G)

2.2.4.18

Internat

11/1941 (G)

2.2.4.19

Kantine

11/1941 (G)

2.2.5

Wirtschaftsobjekte und Heime der Komintern

 

2.2.5.1

Erholungsheim Puškino

1939/1940 (E)

2.2.5.2

Erholungsheim Barysi

1939/1940 (E)

2.2.5.3

Erholungsheim Kuncevo

1939/1940 (E)

2.2.5.4

Erholungsheim Planernaja

1939/1940 (E)

2.2.5.5

Erholungsheim Mamontovka

1939/1940 (E)

2.2.5.6

Datschensiedlung Iljinskoe (Datschenwirtschaft)

1939/1940 (E)

2.2.5.7

Internationales Kinderheim Ivanovo[37]

7/1933 (G)

2.2.5.8

Kinderheim Gorkij Lesnoj Kurort (Kinderkombinat)

1941/1942

2.2.5.9

Kinderinternat Ufa

1941/1942

2.2.5.10

Spanische Kinderheime

1936/1937 (G)

2.2.5.11

Chinesische(s) Kinderheim(e)

1938 (E)

2.2.5.12

Kinderkolonie der Komintern

1933 (E)

2.2.5.13

Sovchoz und Erholungsheim Nemčinovka

 

2.2.5.14

Geschlossene Kooperative 

1933 (E)

2.2.6

Diverse Unternehmen der Komintern

 

2.2.6.1

Imprimob, Schweiz[38]

 

2.2.6.2

La Compagnie Maritime France Navigation, Paris und Brüssel[39]

1935 (E)

2.2.6.3

Hermes-Annoncen Büro, Basel

15. 4. 1937– 1941 (?)

 

Entscheidende Voraussetzung für das Funktionieren des Apparats war die im Zuge der »Bolschewisierung« vollzogene Angleichung der Leitungsstrukturen der Komintern (und der Sektionen) an das Vorbild der VKP (b). Wie im ZK-Apparat der sowjetischen KP erfolgte im EKKI-Apparat eine funktionale Aufsplitterung der Tätigkeitsbereiche in die Bereiche der Politik, der Ideologie und der so genannten Massenarbeit einerseits und der Organisationsebene andererseits. Dazu wurden  spezielle Abteilungen geschaffen. Weitere Abteilungen beschäftigten sich mit den Problemen der Presse und Information. Generell stand jeder Abteilung ein verantwortlicher Sekretär des EKKI vor.

 

2.3

Die Abteilungen des EKKI und ähnliche funktionale Strukturen

1920–1943

2.3.1

Organisationsabteilung des EKKI

12/1923 (E)10/1936

2.3.2

Agitprop-Abteilung des EKKI

1919-1935 (?)

2.3.3

Informationsabteilung des EKKI

1923/1924–

1930 (?)

2.3.4

Abteilung für die Arbeit auf dem Lande des EKKI[40]

13. 10. 1935

(BA)

2.3.5

Redaktions- und Verlagsabteilung des EKKI (Editionsabteilung)

13. 10. 1935 (BA)

2.3.6

Presseabteilung des EKKI und die Übersetzungsabteilung des EKKI

1920–1943

2.3.7

Frauenabteilung des EKKI

1926–

13. 10. 1935

(BA)

2.3.8

Abteilung für internationale Verbindungen des EKKI[41]

1921–1943

2.3.9

Kaderabteilung des EKKI

06/1932–1943

2.3.10

Archivabteilung des EKKI und die Bibliotheksabteilung des EKKI

1920–1943

2.3.11

Besondere Abteilung des EKKI[42]

 

2.3.12

Genossenschaftsabteilung (Kooperativabteilung) (Siehe 4.1.4)

1921–

2. 10. 1935 (BA)

 

2.3.1

Die Organisationsabteilung des EKKI – Proto- und Nachfolgestrukturen

1920–1943

2.3.1.1

Organisatorisch-Technisches Büro des EKKI

8/1920 (E)

2.3.1.2

Organisationskommission des EKKI[43]

1/1922 (E)

2.3.1.3

Organisationsabteilung des EKKI

12/1923 (E)– 10/1936

2.3.1.3.1

Informsektor der Organisationsabteilung

1929/1930 (G)

2.3.1.3.2

Kadersektor der Organisationsabteilung des EKKI

1930 (E)–

1931/1932

2.3.1.3.3

Abteilung für den Parteiaufbau des EKKI

9/1933 (E)– 13. 10. 1935

(BA)

2.3.2

Die Agitprop-Abteilung des EKKI – Proto- und Nachfolgestrukturen

1919–1935 (?)

2.3.2.1

Abteilung für internationale Propaganda der Komintern

3/1919 (G)

2.3.2.2

Propagandakommission beim EKKI

8/1921 (G)

2.3.2.2.1

Unterabteilung Bildung (Bildungsabteilung)

12/1922 (G)

2.3.2.3

Agitprop-Abteilung des EKKI

1924 (G)–1940

(?)

2.3.2.3.1

Unterabteilung für Agitation

1924 (G)

2.3.2.3.2

Unterabteilung für Propaganda

1924 (G)

2.3.2.3.3

Unterabteilung für die Presse

1924 (G)

2.3.2.3.4

Unterabteilung für die Verarbeitung der Erfahrungen

1924 (G)

2.3.2.4

Ständige Kommission zur Popularisierung der Errungenschaften der UdSSR beim Politsekretariat

9/1933 (E)

2.3.2.5

Kommission zum Kampf gegen Krieg, die Zweite Internationale und Faschismus

1933 (E)

 

2.3.2.6

Abteilung für Propaganda und Massenorganisationen des EKKI

10/1935 (G)

2.3.2.7

Sektion für Veröffentlichungen und Propaganda

11/1939 (A)

2.3.2.8

Propagandasektion des EKKI

11. 1. 1939 (BG)

2.3.3

Die Informationsabteilung des EKKI – Proto- und Nachfolgestrukturen

1923/1924–

1930 (?)

2.3.3.1

Petrograder Informationsabteilung

1920

2.3.3.2

Organisations- und Informationsabteilung

10/1920 (E)

2.3.3.3

Abteilung für Information und Statistik, Petrograd

7/1921 (E)

2.3.3.4

Sektionen der Abteilung für Information und Statistik (20)

1921 (E)

2.3.3.5

Informationsabteilung des EKKI

1923/1924 (?) –

19. 8. 1929 (BA)

2.3.3.6

Die Informanten der Informationsabteilung

1925 (E)

2.3.3.7

Die Berichterstatter der Informabteilung

1925 (E)

2.3.3.8

Ländergruppen des EKKI

1925

2.3.3.9

Die Referenten der Informationsabteilung/des EKKI[44]

1925 (E)

2.3.3.10

Informsektor (Siehe 2.3.1.3.1)[45]

1930 (G)

2.3.3.11

Informations- und Statistikabteilung

1922 (G)

2.3.3.12

Unterabteilung zur Bekämpfung der Sozialdemokratie

1925 (E)

2.3.3.13

Archiv für Zeitungsausschnitte[46]

1925 (E)

2.3.4

Fachabteilungen für die Arbeit auf dem Lande des EKKI[47] 

1922–1935

2.3.4.1

Agrarkommission des EKKI[48]

1922 (E)–

1928 (E)

2.3.4.2

Abteilung für die Arbeit auf dem Dorf

1931 (G) –

 

 

10/1935

2.3.5

Die Editionsabteilung des EKKI – Proto- und Substrukturen (Siehe 5.1.1)

1920–1943

2.3.5.1

Editionsabteilung des EKKI[49]

8/1921 (E)

2.3.5.2

Verlagspunkte der Komintern

8/1920 (E)

2.3.5.3

Redaktions- und Verlagsabteilung des EKKI (Redizdat)

1929 (E)–1938

2.3.5.4

Übersetzerbüros der Komintern

1922 (E)

3.3.5.5

Redaktionskommission des EKKI

1926 (E)

2.3.5.6

Sektor für Distribution

10/1933 (G)

2.3.5.7

Redaktions- und Verlagssektor (Siehe 2.3.6.4)

1935/1936 (E)

2.3.5.8

Westlicher Verlagssektor mit fünf Verlagsgruppen: Eine mitteleuropäische, eine skandinavische, eine spanische, eine romanische und eine angloamerikanische 

4/1935 (E)

2.3.5.9

Östlicher Verlagssektor mit drei Verlagsgruppen: Eine fernöstliche, eine nahöstliche und eine mittelöstliche 

4/1935 (E)

2.3.5.10

Redaktionssektor mit vier Arbeitsgruppen: Zur Popularisierung des Marxismus-Leninismus, für Lehr- und populärtheoretische Literatur, zur Popularisierung der UdSSR, für aktuelle politische Literatur zu internationalen Fragen

4/1935 (E)

2.3.5.11

Redaktionen: Für Übermittlung bolschewistischer Erfahrungen, für Belletristik, für die Geschichte der internationalen revolutionären Bewegung 

4/1935 (E)

2.3.5.12

Methodisches Büro zur Kontrolle der Übersetzungen 

4/1935 (E)

2.3.5.13

Sektor für Distribution

4/1935 (E)

2.3.5.14

Redaktions- und Verlagssektor des EKKI[50]

1938–1943

 

Die Tätigkeit der Presseabteilung des EKKI war zwischen der zentralen Ideologievermittlung, der Information und den Bereichen Propaganda und Agitation, Publikations- und Verlagstätigkeit, Redaktions- und Übersetzungsarbeiten und technischer Dienstleistungen (als Schreibbüro) angesiedelt. Dies ist auch der Grund, warum sowohl ihre Struktur als auch ihre Tätigkeitsfelder vielfach verändert wurden. Nach 1941 war sie auch für die Sektoren Funk, Abfangen des Funkverkehrs, Information, Übersetzung, Telegraphenagentur und Bibliothek zuständig.

 

2.3.6

Die Presseabteilung und der Presseapparat des EKKI 

1920–1943

2.3.6.1

Übersetzungssektoren des EKKI

1930 (E)

2.3.6.2

Übersetzerbüro der Komintern

7/1919 (G)

2.3.6.3

Übersetzungsabteilung des EKKI

1928 (G)

2.3.6.4

Abteilung für Propaganda und Massenorganisationen

10/1935 (BG)

2.3.6.4.1

Redaktions- und Verlagssektor

1935–1936

2.3.6.5

Presse- und Propagandaabteilung des EKKI

1935 (E) 

2.3.6.6

Übersetzungsbüro des EKKI

1935 (E)–1941

(?)

2.3.6.6

Die Presse- und Agitationsabteilung des EKKI

11/1939 (BG)

2.3.6.6.1

Pressesektor

 

2.3.6.6.2

Telegraphenagentur Inprekorr

 

2.3.6.6.3

Informationssektor

 

2.3.6.6.4

Fotodienst

 

2.3.6.6.5

Archiv für Zeitungsausschnitte

 

2.3.6.6.6

Zeitungsbüro

 

2.3.6.7

Die Presseabteilung des EKKI

1940 (E)–1941

2.3.6.7.1

Pressesektor

 

2.3.6.7.2

Telegraphenagentur des EKKI

1940 (E)

2.3.6.7.3

Telegraphenagentur, Gruppe Kujbyšev

1941 (E)

2.3.6.7.4

Telegraphenagentur Ufa

1941 (E)–1943

2.3.6.7.5

Telegraphenagentur, Moskauer Gruppe

1941 (E)

 

2.3.6.7.6

Redaktion Rundschau

 

2.3.6.7.7

Fotodienst

 

2.3.6.7.8

Korrespondenten

 

2.3.6.7.9

Redaktion Informationsbulletin

 

2.3.6.7.10

Funk- und Kinosektor

 

2.3.6.7.11

Sektor für die Popularisierung der UdSSR

 

2.3.6.7.12

Schulungssektor für Parteikader

 

2.3.6.7.13

Abhörgruppe

 

2.3.6.7.14

Übersetzerbüro

 

2.3.6.7.14.1

Russische Sektion

 

2.3.6.7.14.2

Deutsche Sektion

 

2.3.6.7.14.3

Romanische Sektion

 

2.3.6.7.14.4

Englische Sektion

 

2.3.6.7.14.5

Bibliothek

 

2.3.6.7.15

Senderedaktionen des EKKI

6/1941 (E)

2.3.6.8

Presse- und Rundfunkabteilung des EKKI[51] 

1/1943–7/1943

2.3.6.8.1

Funksektor

 

2.3.6.8.2

Redaktionen der Presse- und Rundfunkabteilung des EKKI

 

2.3.6.8.3

Österreichische Redaktion

 

2.3.6.8.4

Bulgarische Redaktion

 

2.3.6.8.5

Ungarische Reaktion 

 

2.3.6.8.6

Spanische Redaktion

 

2.3.6.8.7

Italienische Redaktion

 

2.3.6.8.8

Deutsche Redaktion

 

2.3.6.8.9

Norwegische Redaktion 

 

2.3.6.8.10

Polnische Redaktion

 

2.3.6.8.11

Rumänische Redaktion

 

2.3.6.8.12

Slowakische Redaktion

 

2.3.6.8.13

Sudetendeutsche Redaktion

 

2.3.6.8.14

Finnische Redaktion

 

2.3.6.8.15

Französische Redaktion 

 

2.3.6.8.16

Tschechische Redaktion

 

2.3.6.8.17

Jugoslawische Redaktion

 

2.3.6.8.18

Sektor Abfang des Funkverkehrs

 

2.3.6.8.19

Sektor Information

 

2.3.6.8.20

Sektor Übersetzung

 

2.3.6.8.21

Sektor Telegraphenagentur

 

2.3.6.8.22

Sektor Bibliothek

 

 

Nach Auflösung der Komintern 1943 wurden fast alle Mitarbeiter von der Nachfolgerin der ehemaligen Presse- und Funkabteilung des EKKI, dem neugeschaffenen Wissenschaftlichen Forschungsinstitut Nr. 205 übernommen. Hauptaufgabe des Instituts war die Organisation und Abstrahlung von Sendungen für verschiedene Länder[52] Es wies als Strukturteile eine Direktion, eine Länderredaktion, eine Zentralredaktion (für den Rundfunk) und eine Auskunftsredaktion auf. Darüber hinaus gab es Abteilungen für das Informationsbulletin, die Abhörabteilung ausländischer Sender und die technische Abteilung. Nach 1945 wurde das Institut zu einem Zentrum der Analyse und Information über die kommunistische Weltbewegung, die nationale Befreiungsbewegung, Frauen-, Genossenschafts- und Bauernbewegung umgestaltet.

 

2.3.6.9

Das Wissenschaftliche Forschungsinstitut Nr. 205

5/1943–1946

2.3.6.9.1

Zentrale Redaktion

 

2.3.6.9.1.1

Länderredaktionen

 

2.3.6.9.2

Informationssektor

 

2.3.6.9.3

Redaktion Informationsbulletin[53]

 

2.3.6.9.4

Abhörgruppe und –technik ausländischer Sender

 

 

Technische Abteilung

 

2.3.6.9.5

Bibliothek 

 

2.3.7

Die Frauenorganisationen des EKKI (Siehe 4.1.3)

1920–1935

2.3.7.1

Internationales Frauensekretariat der Komintern. (Siehe

4.1.3)

8/1920–1926

2.3.7.2

Frauenabteilung des EKKI.

1926–

13. 10. 1935 (BA)

 

Die Internationale Verbindungsabteilung (Otdel meždunarodnich svjazej, OMS) bildete das Nervensystem der Komintern. Im Rahmen des EKKI besaß es zunächst Abteilungsstatus. Die russische Abkürzung OMS wurde generell gebraucht, auch nach dem VII. Weltkongress 1935, als es als Verbindungsdienst des Sekretariats des EKKI reorganisiert (Služba svjazej, SS) wurde. Mit Kriegsbeginn erfolgte die Ausgliederung des versorgungswirtschaftlichen Teils des Verbindungsdienstes als Institut Nr. 301, vornehmlich aus Geheimhaltungsgründen, der Ausbau des Informations- bzw. Nachrichtendienstes und die Unterhaltung mehrerer Spezialschulen. Nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion wurde am 21. August 1941 die Verwaltung des EKKI und der Verbindungsdienst zusammengelegt, später erfolgte erneut eine Umwandlung, und zwar in die Operative Wirtschaftsverwaltung (bis 1943). Nach Evakuierung des EKKI aus Moskau wurde die Erste Abteilung des EKKI als Nachfolgeorgan des OMS/SS vollzogen und die Trennung der gesamten prioritären Auslandstätigkeit von der Operativen Wirtschaftsverwaltung (Leiter: I. A. Morozov) vollzogen (z. B. die Versorgung der kommunistischen Parteien über Funk oder Kuriere). Nach dem Auflösungsbeschluss der Komintern erfolgte 1943 die Überleitung (bis auf einen Sektor, der vollständig zum NKVD ging) in das Wissenschaftliche Forschungsinstitut Nr. 100, das dem Sektor für internationale Informationen des ZK der KP der Sowjetunion unterstand.

 

 

2.3.8

Die Abteilung für internationale Verbindungen (OMS) und der Verbindungsdienst des EKKI (SS)[54]

1921–1943

2.3.8.0

Besondere Kommission: Die Abteilung für internationale Verbindungen des EKKI (OMS)

1919 (G)

2.3.8.0.1

Geheimabteilung

8/1920

2.3.8.0.2

Konspirative Abteilung

 

2.3.8.1

Die Abteilung für internationale Verbindungen des EKKI (OMS)[55]

07/1921–

1935/36

2.3.8.1.1

Chiffrierabteilung des OMS

 

2.3.8.1.2

Datenbank des OMS

 

2.3.8.1.3

Passabteilung des OMS

 

2.3.8.1.4

Fotoabteilung des OMS

 

2.3.8.1.5

Geheime Instruktionsabteilung[56]

1929 (BG)

2.3.8.2

Der Verbindungsdienst des EKKI (SS)[57]

1935/1936

(E)–1942

2.3.8.2.1

Zentraler Apparat des Verbindungsdienstes in Moskau

12/1938 (E)

2.3.8.2.1.1

Objekte des Verbindungsdienstes

12/1938 (E)

2.3.8.2.1.1.1

Objekt Nr. 1

12/1938 (E)

2.3.8.2.1.2

Objekt Nr. 2

12/1938 (E)

2.3.8.2.1.3

Objekt Nr. 3

12/1938 (E)

2.3.8.2.1.4

Objekt Nr. 5

12/1938 (E)

2.3.8.2.1.5

Objekt Nr. 7

12/1938 (E)

2.3.8.2.1.6

Objekt Nr. 11

12/1938 (E)

2.3.8.2.2

Punkte des Verbindungsdienstes OMS/SS[58]

1920–1942

 

2.3.8.2.2.1

Punkte in Europa: Wien, Amsterdam, Stockholm, Vardö (Nordnorwegen), Varna, Oslo, Stettin, Riga, Berlin, Paris, Südfrankreich, Prag, Brüssel, Jugoslawien

 

2.3.8.2.2.2

Punkte des OMS/SS im Osten: Shanghai, Baku, Konstantinopel, Sevastopol, Odessa, Vladivostok, Irkutsk, Citta, Leningrad,

Murmansk, Kiev

 

2.3.8.2.2.3

Punkte des OMS/SS in Nord- und Südamerika: Mexiko, Chile 

1939 (G)

2.3.8.2.2.3

Sonstige Punkte des OMS/SS

 

2.3.8.2.3

Sekretariat

1939 (G)

2.3.8.2.4

Buchhaltung

1939 (G)

2.3.8.2.5

(Sektor Personalkontrolle)

1939 (G)

2.3.8.2.6

(Dokumentensektor)

1939 (G)

2.3.8.2.7

(Sektor für die Organisierung der Aufenthalte, An- und Abreise)

1939 (G)

2.3.8.3

Die Erste Abteilung des EKKI[59]

11. 7. 1942–

1943

2.3.8.3.1

Informationsdienst des EKKI im Ausland[60]

 

2.3.8.3.2

Verbindungspunkte der Ersten Abteilung im Ausland[61]

 

2.3.8.3.3

Sektionen (Sektoren) der Ersten Abteilung

 

2.3.8.3.3.1

Verbindungs- und Informationssektion

 

2.3.8.3.3.2

Sektion für die Vorbereitung der Dokumente

 

2.3.8.3.3.3

Sektion für die Ausfüllung der Dokumente

 

2.3.8.3.3.4

Sektion für Kryptographie 

 

2.3.8.3.3.5

Sektion für Expedition und Assistenz

 

2.3.8.3.3.6

Sektion für die Schaffung von speziellen Kadern 

 

2.3.8.3.3.7

Funksektion

 

 

2.3.8.3.3.7.1

Reserve-Funkstation in Ufa

1941–1943

2.3.8.3.3.7.2

Funkstationen im Ausland: Frankreich, Schweden, Türkei, China, Singapur, Polen, Niederlande, Belgien, Dänemark, Österreich, Mongolei, Iran, Slowenien, Kroatien, Jugoslawiens, Partisanenzone, England, USA.

 

2.3.8.3.4

Buchhaltung für besondere Aufgaben

 

2.3.8.3.5

Funkschule, Ufa

 

2.3.8.3.6

Funkschule, Moskau

 

2.3.8.4

Das Wissenschaftliche Forschungsinstitut Nr. 301, Ufa[62] 

7/1941 (G)

2.3.8.4.1

Sekretäre des EKKI

8/1942 (E)

2.3.8.4.2

Sekretariat 

 

2.3.8.4.3

Parteivertreter beim EKKI

 

2.3.8.4.4

Personaldienst[63]

 

2.3.8.4.5

Sektor für Veröffentlichungen[64]

 

2.3.8.4.6

Exekutivkomitee der Kommunistischen Jugend-Internationale

 

2.3.8.4.7

Verwaltung

 

2.3.8.5

Das Wissenschaftliches Forschungsinstitut Nr. 100 – Substruktur des Sektors für Internationale Information des ZK der VKP (b)

1943 (G)

2.3.8.5.1

Operative Abteilung (Kurierverbindung, Transport von Personen und Gütern, Vorbereitung der Dokumentation),

1943 (G)

2.3.8.5.2

Technische Abteilung (Verfassung von Instruktionen für den

Funkverkehr, technische Ausrüstung der Korrespondenten mit Funkausrüstungen und ihre Kontrolle)

1943 (G)

2.3.8.5.3

Objekt Nr. 1: Sendezentrum in Scelkovo bei Moskau

1943 (G)

2.3.8.5.4

Objekt Nr. 2: Sendeempfangszentrum in Podol’sk bei Moskau

1943 (G)

2.3.8.5.5

Objekt Nr. 3: Experimentelles Produktionslaboratorium in

1943 (G)

 

Moskau zur Herstellung spezieller Funkapparate und –technik.

 

2.3.8.5.6

Objekt Nr. 4: Internationale Spezialschule in Puškino bei Moskau für Funkerausbildunng

1943–1946

2.3.8.5.7

Objekt Nr. 5: Funkzentrum in Ufa

1943–

10/1944

 

Im Gesamtdesign des Kominternarchivs lassen sich grosso modo vier Arten von Personalbeständen unterscheiden: Neben den Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI sind dies die Kaderdokumente der Kommunistischen Parteien, die persönlichen Dossiers und privaten Sammlungen und schließlich die übrigen Provenienzen mit personalrelevanten Materialien. In russischen Archivklassifikationen wird nicht immer zwischen den personal papers und den personal fonds unterschieden. Ich plädiere für eine klare Unterscheidung zwischen den beiden sowohl funktional als auch archivbildnerisch unterschiedlichen Gruppen. Während es sich im zweiten Fall um Sammlungen von Materialien bekannterer Funktionäre der Komintern handelt, geht es bei den Personalakten dar (ličnij deli) um die überwiegend im Auftrag der Kaderabteilung der Komintern geschaffenen »Kaderakten« zur Kontrolle und Überwachung der Funktionäre und des Personals. Diese Unterscheidung wird am Beispiel der englischen Fachterminologie deutlich: Während es sich im ersten Fall um so genannte »personal files« handelt, trifft im zweiten Fall die Bezeichnung »personnell files« zu. Im Gesamtdesign des Kominternarchivs lassen sich allerdings mindestens vier Arten von Personalbeständen unterscheiden: Neben den erwähnten beiden Hauptgruppen handelt es sich um die Kaderdokumente der Kommunistischen Parteien und weiterer Instanzen von Komintern und VKP (b), z. B. Schulen und Universitäten, die eigene Personalakten anfertigten. Ein weiterer Sonderfall bilden die Personalakten der Freiwilligen und Angehörigen der Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg (Siehe Supplementgruppe 2 – Supl. 2).

 

2.3.9

Die Kaderabteilung des EKKI und die mit Personalangelegenheiten befassten Spezialgremien der Komintern

1928–1943

2.3.9.1

Kadersektor der Organisationsabteilung des EKKI (Siehe

2.3.1.3.2)

1928 (G)

2.3.9.2

Kaderabteilung des EKKI

6/1932–1943

2.3.9.3

Referenten für Kaderfragen der einzelnen Parteien

2/1936 (G)

2.3.9.4

Sektor für Kaderausbildung

1935/1936 (G)

2.3.9.5

Spezialabteilung[65]

1931 (G)

2.3.9.6

Sektor der internationalen Apparate und der politischen Emigration[66]

19. 5. 1935

(BG)

2.3.9.7

Sektor für leitende Parteikader

1935/1936 (G)

2.3.9.8

Sektor für Kadervorbereitung (für die Schulen der Komintern)

1935/1936 (G)

2.3.9.9

Sektor für Überprüfung und Registratur

1935/1936 (G)

 

Formal betrachtet gehören die Kaderakten zum Zentralapparat des EKKI, die Aktenbildung oblag der Kaderabteilung des EKKI. Ihre operative und nach innen gerichtete erheblich Bedeutung im Geamtgefüge der Aktivität der Komintern (mit dem Höhepunkt des Terrors in den Dreißigerjahren), die sich im Umfang der Überlieferung widerspiegelt, sind hinreichende Gründe dafür, sie als eigene organisatorische Struktur einzuordnen. Die Kaderregistratur enthält die so genannten Kaderakten, die auf der Grundlage der existierenden Materialien (größtenteils in der Orgabteilung des EKKI) in den Zwanziger- und Dreißigerjahren gebildet und ab 1931 von der geheimen Spezialabteilung (siehe 2.3.9.5) kontrolliert wurden. Etwa 120 000 dieser Kaderakten liegen vor, in sehr unterschiedlicher Größe, zu unterscheiden wäre in die Einzelpersonen betreffenden Akten und die mehrere Personen umschließenden »kollektiven Personalakten«. Die elektronische Aufarbeitung dieser bis vor kurzem streng geheimen Bestände ist im Rahmen des INCOMKA-Projekts erfolgt, Die Akten betreffen Mitglieder der kommunistischen Parteien, in einigen Fällen auch Personen der Zeitgeschichte, sie sind geographisch nach Ländern gegliedert. Bis zum Abschluss der INCOMKADatenbank, die alle Namen enthält, sind handschriftlich angefertigte Kartotheken und nach Ländern angefertigte Registrationsbücher die einzigen (und unzugänglichen) Findmittel zur Erschließung gewesen. Im strengen Sinne sind die Kaderdossiers nicht durchgängig im Rahmen der Kaderabteilung des EKKI entstanden, zahlreich Dossiers und Länder wurden nach der Komintern-Periode ergänzt, sie wurden durch die Internationale Abteilung des ZK der VKP (b) fortgeschrieben.

 

 

2.3.9.9.1

Kaderregistratur: Die Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI (Kaderakten) und Personaldokumente (Kaderdokumente)[67]

15. 6. 1932

(G)–1943

2.3.9.9.1.1

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Ägypten

 

2.3.9.9.1.2

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Afghanistan

 

2.3.9.9.1.3

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Albanien

 

2.3.9.9.1.4

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Algerien

 

2.3.9.9.1.5

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Argentinien

 

2.3.9.9.1.6

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Australien

 

2.3.9.9.1.7

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Bangladesh

 

2.3.9.9.1.8

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Belgien

 

2.3.9.9.1.9

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Birma

 

2.3.9.9.1.10

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Bolivien

 

2.3.9.9.1.11

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Brasilien

 

2.3.9.9.1.12

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Bulgarien

 

2.3.9.9.1.13

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Ceylon

 

2.3.9.9.1.14

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Chile

 

2.3.9.9.1.15

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: China

 

2.3.9.9.1.16

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Chinsan (Korea?)

 

2.3.9.9.1.17

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Costa Rica

 

2.3.9.9.1.18

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Dänemark

 

2.3.9.9.1.19

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Deutschland

 

2.3.9.9.1.20

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Dominikanische Republik

 

2.3.9.9.1.21

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Ecuador

 

 

2.3.9.9.1.22

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Finnland

 

2.3.9.9.1.23

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Frankreich

 

2.3.9.9.1.24

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Ghana

 

2.3.9.9.1.25

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Griechenland

 

2.3.9.9.1.26

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Großbritannien

 

2.3.9.9.1.27

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Guadeloupe 

 

2.3.9.9.1.28

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Guatemala

 

2.3.9.9.1.29

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Haiti

 

2.3.9.9.1.30

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Honduras

 

2.3.9.9.1.31

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Indien

 

2.3.9.9.1.32

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Indochina

 

2.3.9.9.1.33

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Irak

 

2.3.9.9.1.34

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Iran

 

2.3.9.9.1.35

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Irland

 

2.3.9.9.1.36

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Island

 

2.3.9.9.1.37

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Israel

 

2.3.9.9.1.38

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Italien

 

2.3.9.9.1.39

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Japan

 

2.3.9.9.1.40

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Jemen

 

2.3.9.9.1.41

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Jordanien

 

2.3.9.9.1.42

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Jugoslawien

 

2.3.9.9.1.43

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Jure-Jugoslawien, (Rumänien)

 

2.3.9.9.1.44

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Kamerun

 

2.3.9.9.1.45

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Kanada

 

2.3.9.9.1.46

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Katalonien (Spanien)

 

 

2.3.9.9.1.47

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Kolumbien

 

2.3.9.9.1.48

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Korea

 

2.3.9.9.1.49

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Kuba

 

2.3.9.9.1.50

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Div. Länder Asiens und Afrikas

 

2.3.9.9.1.51

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Laos

 

2.3.9.9.1.52

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Lesotho

 

2.3.9.9.1.53

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Libanon

 

2.3.9.9.1.54

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Luxemburg

 

2.3.9.9.1.55

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Lybien

 

2.3.9.9.1.56

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Malaya

 

2.3.9.9.1.57

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Malta

 

2.3.9.9.1.58

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Mandschurei

 

2.3.9.9.1.59

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Marokko

 

2.3.9.9.1.60

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Martinique

 

2.3.9.9.1.61

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Mauritius

 

2.3.9.9.1.62

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Mexiko

 

2.3.9.9.1.63

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Mongolei

 

2.3.9.9.1.64

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Nepal

 

2.3.9.9.1.65

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Neuseeland

 

2.3.9.9.1.66

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Nicaragua

 

2.3.9.9.1.67

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Niederlande

 

2.3.9.9.1.68

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Norwegen

 

2.3.9.9.1.69

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Österreich

 

2.3.9.9.1.70

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Oman

 

 

2.3.9.9.1.71

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Panama

 

2.3.9.9.1.72

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Paraguay

 

2.3.9.9.1.73

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Peru

 

2.3.9.9.1.74

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Philippinen

 

2.3.9.9.1.75

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Polen

 

2.3.9.9.1.76

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Portugal

 

2.3.9.9.1.77

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Puerto Rico

 

2.3.9.9.1.78

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Rumänien

 

2.3.9.9.1.79

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Salvador

 

2.3.9.9.1.80

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Saudi Arabien

 

2.3.9.9.1.81

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Schweden

 

2.3.9.9.1.82

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Schweiz

 

2.3.9.9.1.83

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Senegal

 

2.3.9.9.1.84

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Singapur

 

2.3.9.9.1.85

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Spanien

 

2.3.9.9.1.86

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Südafrika

 

2.3.9.9.1.87

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Sudan

 

2.3.9.9.1.88

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Syrien

 

2.3.9.9.1.89

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Tannu-Tuva

 

2.3.9.9.1.90

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Thailand

 

2.3.9.9.1.91

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Transkarpatische Ukraine

 

2.3.9.9.1.92

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Triest

 

2.3.9.9.1.93

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Tschechoslowakei

 

2.3.9.9.1.94

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Tunesien

 

2.3.9.9.1.95

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Türkei

 

2.3.9.9.1.96

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Tuva

 

2.3.9.9.1.97

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Ungarn

 

2.3.9.9.1.98

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Uruguay

 

2.3.9.9.1.99

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: USA

 

2.3.9.9.1.100

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Venezuela

 

2.3.9.9.1.101

Personaldossiers der Kaderabteilung des EKKI: Vietnam

 

 

2.3.9.10

Sektor für Spezialschulen (Funk, Spionage und Militärschulen)

2/1936 (G)

2.3.9.11

Kaderreferenten für Gruppen von Parteien

1935/1936 (G)

2.3.9.12

Gruppe von Spezialschulen

 

2.3.9.13

Sekretariat

 

2.3.9.14

Sektor für illegale Parteien

1940 (E)

2.3.9.15

Sektor für legale Parteien

1940 (E)

2.3.9.16

Sektor für die Parteien des Ostens

1940 (E)

2.3.9.17

Sektor für die Balkanparteien

1940 (E)

2.3.9.18

Sektor für Information

1940 (E)

2.3.9.19

Sektor für die Auswahl und Überprüfung der Kader des EKKIApparates

1940 (E)

2.3.9.20

Das Wissenschaftliche Forschungsinstitut Nr. 301 (Siehe 2.3.8.4)

7/1941 (G)

2.3.9.21

Operative Gruppe der Kaderabteilung, Ufa

1941–1943

2.3.10

Archiv und Bibliothek des EKKI und dazu gehörige Organe 

1920–1943

2.3.10.1

Archiv- und Bibliotheksabteilung des EKKI[68]

9/1920–

1928 (?)

2.3.10.1.1

Unterabteilung Archiv

9/1920 (G) 1928 (?)

2.3.10.1.1.1

Allgemeines Archiv

1921 (E)

2.3.10.1.1.2

Geheimes Archiv[69]

1921 (BG)

2.3.10.1.2

Unterabteilung Literaturversorgung

9/1920–

1928 (?)

2.3.10.1.3

Unterabteilung Bibliothek

9/1920–

1928 (?)

2.3.10.1.3.1

Unterabteilung Lesesaal

9/1920–

1928 (?)

2.3.10.1.3.2

Unterabteilung Zeitungen

9/1920–

1928 (?)

2.3.10.1.3.3

Lexikalisch-bibliographische Abteilung

1939/1940 (E)

2.3.10.1.3.4

Abteilung für Bearbeitung

1939/1940 (E)

2.3.10.1.3.5

Ausleihabteilung

1939/1940 (E)

2.3.10.1.3.6

Spezialfonds

1939/1940 (E)

2.3.10.2

Kommission zur Verlegung des Kominternarchivs in das Lenin-

Institut

1939 (G)

2.3.10.3

Bibliothek des Marx-Engels-Lenin-Instituts (Siehe 6.7.4)

 

2.3.11

Die Besondere Abteilung des EKKI[70]

1931 (G)

2.3.12

Die Genossenschaftsabteilung (Siehe 4.1.4)

1921–

2. 10. 1935

(BA)

 

Die territorial ausgerichteten, in den Jahren 1926/1927 errichteten Ländersekretariate bilden wie die funktionalen Abteilungen eine Substruktur im Rahmen des EKKI-Apparates. Im Folgenden werden auch die territorialen Protostrukturen im EKKI-Apparat einzelnen und mit Angabe des geographischen Zuständigkeitsbereiches aufgeführt, selbst wenn ihre Strukturen äußerst hybride waren. Eine feste Struktur ergab sich definitiv – trotz weiter andauernder Umschichtungen im Apparat – mit der Bildung der Ländersekretariate.[71]

 

2.4

Die Ländersekretariate des EKKI und die territorial ausgerichteten Strukturen der Komintern 

1922–

13. 10. 1935

(BA)

2.4.1

Informelle Sprachgruppen des EKKI

1922 (G)

2.4.2

Länderreferenten des EKKI

1922/1923 (G)

2.4.3

Länderkommissionen beim Sekretariat des EKKI

1925/1926

(G) (?)

2.4.4

Ländersektionen des EKKI, Sektionssekretariate des EKKI

3/1926 (G)

2.4.5

Ländersekretariate des EKKI

1926/1927– 1935

2.4.6

Personalsekretariate des EKKI. (Siehe 2.21)

1935–1943

 

2.4.1

Die Informellen Sprachgruppen des EKKI

1922 (G)

2.4.1.1

Anglo-amerikanische Sprachgruppe 

 

2.4.1.2

Baltisch-balkanische Sprachgruppe

 

2.4.1.3

Deutsche Sprachgruppe

 

2.4.1.4

Lateinamerikanische Sprachgruppe

 

2.4.1.5

Sprachgruppe der so genannten Grenzstaaten[72]

 

2.4.2

Die Länderreferenten des EKKI[73]

1922/1923 (G)

2.4.2.1

Der Länderreferent für Frankreich, Luxemburg und Belgien

 

2.4.2.2

Der Länderreferent für Italien, Spanien und Portugal

 

2.4.2.3

Der Länderreferent für Deutschland, die Niederlande und die Schweiz 

 

2.4.2.4

Der Länderreferent für Polen, Litauen, Lettland und Finnland

 

2.4.2.5

Der Länderreferent für Österreich, die Tschechoslowakei und Ungarn

 

2.4.2.6

Der Länderreferent für Großbritannien und Irland, die USA und das übrige Amerika[74]

 

2.4.2.7

Der Länderreferent für Finnland, Skandinavien und Island

 

2.4.2.8

Der Länderreferent für die Balkanstaaten

 

2.4.2.9

Der Länderreferent für die Sowjetunion

 

2.4.2.10

Der Länderreferent für die Länder des Ostens

 

2.4.2.11

Der Länderreferent für Italien

 

2.4.2.12

Der Länderreferent für Spanien, Portugal, Mexiko und Südamerika

 

2.4.2.13

Der Länderreferent für Zentraleuropa (Deutschland, die Niederlande, Schweiz, Österreich und die Tschechoslowakei)

 

2.4.3

Die Ländersektionen des EKKI, Sektionssekretariate des EKKI[75]

3/1926–1927

2.4.3.1

Sekretariat für Frankreich, die französischen Kolonien, Belgien und seine Kolonien, Italien und die Schweiz 

3/1926–1927

2.4.3.2

Sekretariat für Deutschland 

3/1926–1927

2.4.3.3

Sekretariat für Großbritannien, Irland, die Niederlande, Australien und Neuseeland, inkl. einer Untergruppe für BritischIndien 

3/1926–1927

2.4.3.4

Sekretariat für die Tschechoslowakei, Österreich und Ungarn 

3/1926–1927

2.4.3.5

Sekretariat für Amerika und Kanada, inkl. einer Untergruppe für Japan 

3/1926–1927

2.4.3.6

Sekretariat für Spanien, Portugal, Mexiko, Argentinien, Brasilien, Chile, Uruguay, Paraguay und Kuba 

3/1926–1927

2.4.3.7

Sekretariat für Schweden, Norwegen, Dänemark und Island 

3/1926–1927

2.4.3.8

Sekretariat für Polen, Finnland, Estland, Lettland und Litauen

3/1926–1927

2.4.3.9

Sekretariat für Bulgarien, Jugoslawien, Rumänien, Albanien und Griechenland 

3/1926–1927

2.4.3.10

Sekretariat für die Sowjetunion[76]

3/1926 (BG)

2.4.3.11

Sekretariat für den Nahen und Fernen Osten (Siehe 3.13)

 

2.4.4

Die Ländersekretariate des EKKI  

1926/1927– 1935

2.4.4.1

Mitteleuropäisches Ländersekretariat des EKKI 

7/1927–

10/1935

2.4.4.2

Skandinavisches Ländersekretariat des EKKI 

9/1928–

10/1935

2.4.4.3

Balkan-Ländersekretariat des EKKI 

7/1927–

10/1935

2.4.4.4

Anglo-Amerikanisches Ländersekretariat des EKKI 

7/1927–

10/1935

2.4.4.5

Lateinisches Ländersekretariat des EKKI[77]

7/1927–

10/1935

2.4.4.6

Lateinamerikanisches Ländersekretariat des EKKI 

9/1928–

10/1935

2.4.4.7

Polnisch-Baltisches Ländersekretariat des EKKI[78]

9/1928–

10/1935

2.4.4.8

Das Ost-Ländersekretariat und der Ostapparat des EKKI[79]

1919–1935

2.4.4.8.1

Negersektion des EKKI[80]

1929–1931 (P)

 

Während in der russischen Archivliteratur die Kommissionen des EKKI zumeist gemeinsam aufgeführt werden, lassen sich deutlich verschiedene Typen unterscheiden. Neben Kommissionen des EKKI für besondere funktionale Aufgabe wurden Kommissionen des EKKI für spezielle Länder und kommunistische Parteien eingerichtet (geographisch ausgerichtete Kommissionen). Wie bei Kommissionen üblich, lässt sich auch, was die Zeitdauer ihrer Existenz angeht, eine Unterscheidung von Ad-hoc-Kommissionen und permanenten Kommissionen vornehmen, wobei letztere nicht unbedingt für die Gesamtzeit der Existenz der Komintern, sondern nur über einen gewissen Zeitraum hinweg Bestand hatten. Die Kommissionen traten unregelmäßig zusammen und waren heterogen zusammengesetzt. 

 

2.5

Die Kommissionen des EKKI

1919–1943

2.5.1

Kommissionen des EKKI für besondere funktionale Aufgaben

 

2.5.2

Kommissionen des EKKI für spezielle Länder und kommunistische Parteien[81]

1922–1934

 

2.5.1

Die Kommissionen des EKKI für besondere funktionale Aufgaben 

1919–1943

2.5.1.1

Budgetkommission des EKKI

1919–1927 (P)

2.5.1.2

Agrarkommission des EKKI (Siehe 3.3.4)

1922–1928 (P)

2.5.1.3

Illegale Kommission des EKKIV[82]

1922–1926 (P)

2.5.1.4

Kommission für die Reorganisierung des Apparats des EKKI

1921 (G), 1923– 1929 (P)

2.5.1.5

Programmkommission des EKKI

1922–1928 (P)

2.5.1.6

Gewerkschaftskommission des EKKI

1926–1929 (P)

2.5.1.7

Kommission des EKKI zum Studium des Faschismus

1922 (?)

2.5.1.8

Permanente Kommission des EKKI für internationale politische und ökonomische Probleme

 

2.5.1.9

Permanente Kommission des EKKI zur Nationalitätenfrage und zur revolutionären Bewegung des Ostens

 

2.5.1.10

Die Ständige Militärkommission des EKKI[83]

11/1924 (G)

2.5.1.11

Ständige Kommission des EKKI zur Arbeit in der Armee

12/1922 (E)

2.5.1.12

Antikriegskommission des EKKI[84]

1932–1935

2.5.1.13

Kommission zum Kampf gegen Krieg, Faschismus und die Sozialdemokratie

13. 10. 1935 (BA)

2.5.1.14

Kommission zur Popularisierung des sozialistischen Aufbaus in der UdSSR

13. 10. 1935 (BA)

2.5.1.15

Kommission zur Überprüfung der Qualifikation der Mitarbeiter des Apparates des EKKI[85]

1/1936 (E)

2.5.1.16

Besondere Kommission zur Überprüfung der Mitarbeiter des Apparates des EKKI 

5/1937–7/1937

2.5.1.17

Kommission des EKKI zur Arbeit unter den Kriegsgefangenen. 

10/1941–1943

2.5.1.18

Institut Nr. 99

1943–1946

2.5.2

Kommissionen des EKKI für spezielle Länder und kommunistische Parteien (Geographisch ausgerichtete Kommissionen – Länderkommissionen)

 

2.5.2.1

Österreichische Kommission des EKKI

1924/1925 (P),

1927 (P), 1930 (P)

2.5.2.2

Amerikanische Kommission des EKKI

1924–1930 (P)

2.5.2.3

Englische Kommission des EKKI

1924–1932 (P)

2.5.2.4

Bulgarische Kommission des EKKI

1923/1924 (P); 1930 (P)

2.5.2.5

Ungarische Kommission des EKKI

1923–1925 (P), 1929–1930 (P)

2.5.2.6

Holländische Kommission des EKKI (Niederländische Kommission)

1924–1928 (P)

2.5.2.7

Indische Kommission des EKKI

1926–1931

2.5.2.8

Italienische Kommission des EKKI

1924–1930 (P)

2.5.2.9

Chinesische Kommission des EKKI

1927–1931 (P)

2.5.2.10

Koreanische Kommission des EKKI

1921–1924 (P), 

1926–1928 (P),

1930 (P)

2.5.2.11

Deutsche Kommission des EKKI

1925–1929 (P)

2.5.2.12

Mexikanische Kommission des EKKI

1928/1929

2.5.2.13

Polnische Kommission des EKKI

1924–1928 (P)

2.5.2.14

Norwegische Kommission des EKKI

1924–1933 (P)

2.5.2.15

Rumänische Kommission des EKKI

1925–1930 (P)

2.5.2.16

Skandinavische Kommission des EKKI

1924–1926 (P)

2.5.2.17

Ukrainische Kommission des EKKI

1924 (P), 1927 (P)

2.5.2.18

Französische Kommission des EKKI

1922 (P), 1925–

1927 (P), 1930 (P),

1932 (P), 1933 (P)

2.5.2.19

Tschechoslowakische Kommission des EKKI

1925–1930 (P)

2.5.2.20

Schwedische Kommission des EKKI

1929 (P)

2.5.2.21

Jugoslawische Kommission des EKKI

1922 (P), 1924– 1927 (P)

2.5.2.22

Japanische Kommission des EKKI

1927–1928 (P)

 

Angesichts der militärischen Lage im Bürgerkrieg und der problematischen Verbindungen mit Mittel- und Westeuropa beschloss das Büro des EKKI bereits im April 1919, zur Organisierung der Verbindungen exterritorial so genannte Regionalbüros der Komintern zu installieren. Die ausländischen Büros waren unterschiedlich strukturiert. Es gab zudem große Bedeutungsunterschiede. Erst mit dem VI. Weltkongress der Komintern 1928 wurde die Verbreitung solcher Organe statutengemäß verallgemeinert, wobei ein Südamerikanisches Büro und ein Ostbüro des EKKI erwähnt wurden.[86] Da diese beiden Organe bereits bestanden vollzog der VI. Weltkongress der Komintern nur noch die nachträgliche Offizialisierung. Einige dieser Büros können nicht als Teil des Zentralapparates betrachtet werden, andere, wie das Westeuropäsche Büro der Komintern in Berlin (siehe 1.2.4.3), müssen den Leitungsorganen zugeordnet werden. Das Westeuropäische Büro nahm als koordinierendes und operatives Leitungsorgan eine Sonderstellung ein. In der folgenden Definition der funktionalen Teilstrukturen werden alle exterritorialen Büros unabhängig von ihrer besonderen Funktion eingeschlossen. Zu beachten ist auch die hybride Struktur oder die nur kurze Lebensdauer zahlreicher Büros (siehe das Büro der Dritten Internationale bei der bayrischen Räterepublik, München, bei der ungarischen Räterepublik, Budapest, das Südbüro der Komintern in der Ukraine oder das Amsterdamer Büro der Komintern). Negative Erfahrungen mit Vertretern der äußersten Linken im Amsterdamer Büro führten im Verbund mit der allmählichen Verbesserung der Lage und des Aufbaus festerer Verbindungsstrukturen zwischen Russland und Westeuropa (z. B. des Westeuropäischen Sekretariats in Berlin) zu Krise und baldigen Auflösung. Die Regionalbüros der Komintern insgesamt konnten offenbar die vom EKKI in sie gesetzten Erwartungen nicht erfüllen. Statt sich auf eine Mittlerrolle zwischen Kominternführung und kommunistischen Parteien vor Ort zu beschränken, übernahmen sie – wie etwa im Falle des Amsterdamer Büros – die Lösung politischer Fragen, was der Kominternspitze in Moskau nicht Recht sein konnte. In einem Beschluss des EKKI vom 8. August 1920 wurde die weitere Existenz von mit solcherlei politischen Befugnissen ausgestatteten Büros abgelehnt.[87] Schritt für Schritt löste man das Westeuropäische und alle anderen Hilfsbüros auf und installierte neue Formen für Regionalvertretungen der Komintern. So wurde z. B. im Sommer 1920 in Odessa das Südbüro in eine Zelle aus Vertrauensleuten umfunktioniert. Zu Beginn des III. Weltkongresses arbeiteten nur noch das Stockholmer politische Büro, das Wiener Büro und das Westeuropäische Sekretariat. Am 26. August 1921 löste das Kleine Büro des EKKI das Stockholmer Büro, und am 8. März 1922 das Präsidium des EKKI das Wiener Büro auf: Beide wurden in Verbindungspunkte des OMS umgewandelt.[88] Seit Mitte der Zwanzigerjahre) wurden erneut ex-territoriale regionale Vorschaltorgane gebildet. Zu diesen mit Leitungsbefugnissen ausgestatteten Büros, die als intermediäre Struktur für große Regionen zuständig waren, gehörten das Südamerikanische Büro sowie das Karibische Büro der Komintern. 

 

3

Vorgelagerte Regionalorgane und ausländische Büros der Komintern (»Regional and Foreign Bodies«)

1919–1935

3.1

Büro der Komintern bei der Ungarischen Räterepublik, Bupest

14. 4. 1919 (BG)

3.2

Büro der Komintern bei der Bayrischen Räterepublik, München

14. 4. 1919 (BG)

3.3

Kiever Büro der Komintern

4/1919 (BG)–

4. 5. 1919 (BA)

3.3.1

Südabteilung der Komintern, Kiev/Charkov[89]

4. 5. 1919 (BG)–

11. 8. 1920 (BA)

3.3.1.1

Südbüro der Komintern, Odessa 

1919/1920–1920 (BA)

3.3.1.2

Südbüro der Komintern, Kiev

1/1920 (G)

3.4

Amsterdamer Büro der Komintern, Amsterdam[90]

28. 9. 1919 (BG)–

4. 5. 1920 (BA)

3.5

Westeuropäisches Sekretariat der Komintern, Berlin[91]

24. 11. 1919 (G)–

1925/1926

3.5.1

Wiener Büro/Wiener Sektion der Komintern[92]

4/1919–8. 3. 1922

3.6

Panamerikanisches provisorisches Büro der Dritten Internationale, New York und Mexiko 

4/1919 (BG)–

5/1920

3.6.1

Amerikanische Agentur der Komintern in Mexico

29. 9. 1920 (BG)

3.7

Südamerikanisches Sekretariat der Komintern, Buenos Aires und Montevideo[93]

1925–1935 (BA)

3.7.1

Kommunistisches Propagandabüro für Südamerika, Buenos

Aires[94]

1931–1935 (?), 1930–

1936 (P)

3.7.2.

Lateinamerikanisches Büro der Komintern, Mexico

14. 4. 1919 (BG)

3.8

Karibisches Büro der Komintern

1931–1935 (?), 1930– 1936 (P)

 

3.9

Skandinavisches Büro der Komintern

14. 4. 1919 (BG)

3.9.1

Stockholmer politisches Büro der Komintern

20. 4. 1920 (BG)–

26. 8. 1921 (BA)

3.9.2

Norwegisches Büro der Komintern 

20. 4. 1920 (BG)

3.10

Balkan-Büro der Komintern, Sofia

2. 2. 1920 (BG)

3.11

Turkestaner Büro der Komintern (Siehe 3.13.5.1)

1919–1922

3.12

Petrograder Büro der Komintern (Siehe 1.2.1.1)

1919–1922

3.13

Das Ostbüro der Komintern und der Ostapparat (Ostsektor) des EKKI[95]

7/1920–1935 (?)

3.13.1

Ostabteilung beim Büro des EKKI

1919 (G)

3.13.2

Ostbüro des EKKI, Vladivostok

5/1920–6/1923

3.13.3

Sektion der Ostvölker beim Sibirischen Büro des ZK der RKP (b)[96]

7/1920–1921

3.13.4

Fernostsekretariat des EKKI, Irkutsk

1/1921–1922 (?)

3.13.4.1

Mongolische Sektion

1921 (G)

3.13.4.2

Chinesische Sektion

1921 (G)

3.13.4.3

Koreanische Sektion

1921 (G)

3.13.4.4

Japanische Sektion

1921 (G)

3.13.4.5

Abteilungen des Fernostsekretariats

1921 (G)

3.13.4.5.1

Unterabteilungen des Fernostsekretariats

1921 (G)

3.13.5

Nah- und Fernostsektion des EKKI

1922 (G)

3.13.5.1

Nahostbüro der III. Internationale, Buchara/Taschkent[97]

5. 4. 1920 (BG)

3.13.6

Ostbüro des EKKI[98]

1922–24. 3. 1926

(BA)

3.13.6.1

Abteilung Naher Osten

1922 (G)

3.13.6.2

Abteilung Mittlerer Osten

1922 (G)

3.13.6.3

Abteilung Ferner Osten

1922 (G)

3.13.6.4

Organisations-Unterabteilung

 

3.13.6.5

Unterabteilung für Agitation und Propaganda

 

3.13.7.1

Nahost-Sektionssekretariat des EKKI

4/1926 (G)–1927 (?)

3.13.7.2

Fernost-Sektionssekretariat des EKKI 

9. 4. 1926–1927

3.13.8

Das Ost-Ländersekretariat der Komintern[99]

7/1926–1935

3.13.8.1

(Länder)Sekretariat/Sektion des Fernen Ostens

9/1928-–1935

3.13.8.2

(Länder)Sekretariat/Sektion des Nahen Ostens

9/1928-–1935

3.13.8.3

(Länder)Sekretariat/Sektion des Mittleren Ostens

9/1928–1935

3.13.8.4

Ständige Kommissionen der Sektionen

9/1929 (G)

3.13.8.5

Negerbüro

1929-9/1929

3.13.8.6

Schwarzafrika-Sektion

9/1929 (G)

3.13.9.

Fernostbüro der Komintern, Schanghai 

1930 (E)

3.13.9.1

Politische Abteilung

 

3.13.9.2

Abteilung Organisation

 

3.13.10

Südbüro der Komintern, Hongkong 

1930 (?)

3.13.11

Büro der Komintern, Baku

1921 (G)

3.13.12

Indonesisches Büro der Komintern (Perkomind), Amsterdem

1924 (E)

 

Es gibt eine methodische Schwierigkeit, die genaue Anzahl dieser »SideOrganizations« zu ermitteln. Einige besaßen keinen internationalen organisatorischen Rahmen, sie waren nur national präsent, andere waren ähnlich aufgebaut wie die Komintern selbst. Insgesamt hat es die Forschung mit einem feingesponnenen Netz von nicht weniger als sechzig Organisationen internationalen Zuschnitts zu tun. Davon bilden sechs Organisationen die so genannten Internationalen Organisationen (auch: Internationalen Zentralleitungen) und weitere zwölf, die so genannten parteilosen Massenorganisationen. Hinzu kommen ca. 17 weitere internationale Strukturen im Umkreis der Komintern und schließlich 15 bekannte offizielle Vertretungen der Komintern in sowjetischen Organisationen. Dieses weltumspannende Netz wurde in der einen oder der anderen Weise im Exekutivkomitee der Komintern und seinem Apparat zusammengeführt. Bei den Massenorganisationen handelt es sich um intermediäre internationale Strukturen der Komintern, die zwischen die funktionalen Teilstrukturen und die Struktureinheiten eingeordnet werden können. Was die typologische und funktionale Einteilung angeht, können die gemeinhin als »Massenorganisationen« bezeichneten Teilstrukturen des offeneren Typs im Umkreis und unter Kontrolle der Komintern entsprechend ihrem historischen Entstehungsprozess und ihrer besonderer Bedeutung im Gesamtgefüge in zwei Gruppen unterteilt werden, die Internationalen Zentralleitungen der Komintern sowie die Internationalen Massenorganisationen für spezielle Zwecke. Zur ersten Gruppe gehörten Organisationen für Jugend-, Gewerkschafts-, Frauen- und Genossenschaftsarbeit. Die wichtigsten und formal eigenständigen Massenorganisationen waren die Kommunistische JugendInternationale (KJI), die die engsten Beziehungen zum EKKI unterhielt, und die Rote Gewerkschafts-Internationale (RGI), die auf verschiedene Weise mit dem EKKI verknüpft war. Dieses Netz weitete sich in den Zwanzigerjahren aus. Auch die Rote Sport-Internationale (RSI) gehört in diese Rubrik. Hinzu kamen im Laufe der Jahre die so genannten »sympathisierenden Massenorganisationen für spezielle Zwecke«. Zu ihnen zählten die Internationale Rote Hilfe (IRH), die Internationale Arbeiter-Hilfe (IAH) sowie die Vereine der Arbeiterfreunde für das neue Rußland, aus der später die so genannten Freunde der Sowjetunion und die Antiimperialistische Liga hervorgingen. Auch für weitere Zielsetzungen, wie z. B. die Antikriegskampagne, wurden – verstärkt ab 1926 – spezifische Organisationen geschaffen. Während jedoch eine internationale Friedens- bzw. Antikriegsorganisation sowie eine (internationale) proletarische Selbstschutzorganisation nicht aufgebaut wurden, war die so genannte Antiimperialistische Liga als internationaler Organisation »gegen Kolonialgräuel und Unterdrückung der Orientvölker« konzipiert. Eine zeitweise nicht eindeutig definierte Stellung zwischen den Fachabteilungen des EKKI und den sympathisierenden Organisationen der Komintern nahmen das Internationale Frauensekretariat (später zur Frauenabteilung degradiert) und der Internationale Bauernrat (früher Abteilung zur Arbeit auf dem Dorf) ein, zum Teil auch die Kooperativ-Sektion des EKKI. Der Aufbau der

»Massenorganisationen für spezielle Zwecke« war ein Spezifikum der BucharinStalinschen Periode (1926–1928) in der Komintern. Auf dem VI. EKKI-Plenum 1926 wurden entsprechende interne Richtlinien verabschiedet. In der Spätphase der Stalinisierung wurden einige Massenorganisationen (darunter Friedensorganisationen) nicht mehr als Mitgliederorganisationen konzipiert. Man strebte fortan kollektive Mitgliedschaften anderer Organisationen, Initiativen usw. an. Die – insofern eher bürokratische – Spitze solcher Organisationen wurde dann häufig von besonderen Komitees gebildet. Sie waren besonders flexibel, da sie einer ständigen Rückkoppelung mit der Mitgliedschaft nicht mehr bedurften. Auch im kulturellen und künstlerischen Bereich waren derartige Organisationen vertreten (Internationaler Revolutionärer Theaterbund, die internationalen Schriftstellerorganisationen u. a). Fakultativ war der Aufbau von eigenständigen Organisationsformen im Bereich der Arbeiterbildung und der Freizeitvereine. Hier verzichtete man auf einen internationalen Zusammenschluss und zog flexiblere nationale Lösungen vor. Unabhängig von der konkreten Organisationsform mussten jedoch die kommunistischen Parteimitglieder immer als kommunistische Fraktion agieren. Kommunistische Fraktion war ein Organisationsbegriff. Bei individueller Mitgliedschaft bestand auch hier der Zwang zu kollektivem Handeln nach den Regeln der Parteispitze bzw. des EKKI. Richtlinien für das bisweilen minutiös festgelegte Auftreten dieser »Komfraktionen« wurden erstellt. Die Nebenorganisationen waren nicht nur Rekrutier- und Auffangbecken für die Parteien, auch zahlreiche Parteimitglieder zogen die konkrete Arbeit z. B. in der IRH der Parteiarbeit vor. 

In ähnlicher Weise wie die Abteilungen des EKKI waren dem Sekretariat so genannte Internationale Zentralleitungen für Jugend-, Gewerkschafts-, Frauen- und Genossenschaftsarbeit angegliedert. Die wichtigsten Massenorganisationen, die formal eigenständig waren, waren KJI und die RGI. Um die Übersicht nicht noch umfangreicher zu gestalten, wird im Unterschied zu den engeren Kominternorganen die exakte innere Struktur der Neben- und Massenorganisation hier nicht weiter ausgeführt. Allein die Darstellung der Massenorganisationen der Komintern als Strukturmodell würde eine eigene Veröffentlichung rechtfertigen.

 

4

Die Internationalen Massenorganisationen, intermediäre internationale Strukturen, Internationale Zentralleitungen (»International Mass Organizations«)

4.1

Die Internationalen Zentralleitungen der Komintern

1919–1938

4.1.1

Kommunistische Jugendinternationale (KJI) 

11/1919–1. 6. 1943

4.1.1.1

Internationales Kinderbüro (IKB)

1920 (G)

4.1.2

Rote Gewerkschaftsinternationale (RGI)[100]

7/1921 (G); 1920–1938 (P)

4.1.3

Internationales Frauensekretariat der Komintern (IFS)

1920–1926

 

4.1.4

Kooperativ-Sektion der Komintern[101]

8/1921–13. 10. 1935; 1919–

1937 (P)

4.1.5

Die Rote Gewerkschaftsinternationale (RGI)[102]

7/1921 (G), 1920–1938 (P)

4.1.5.1

Internationaler Rat der Gewerkschafts- und Fachverbände

15. 7. 1920

4.1.5.2

Mitteleuropäisches Büro der Roten Gewerkschaftsinternationale

1921 (G)

4.1.5.3

Englisches Büro der Roten Gewerkschaftsinternationale 

12/1922 (BG)

4.1.5.4

Lateinisches Büro der Roten Gewerkschaftsinternationale 

5/1923 (G)

4.1.5.5

Internationale der See- und Hafenarbeiter

1930 (G)

4.1.5.6

Internationale Gewerkschaftsschule

 

4.2

Die Internationalen Massenorganisationen für spezielle Zwecke 

1920–1943

4.2.1

Rote Sportinternationale (RSI)

7/1921 (G); 1921–1937 (P)

4.2.2

Internationale Arbeiterhilfe (IAH)

1921–1935 (P)

4.2.2.1

Internationale Hungerhilfe für Sowjetrussland

9/1921–1922 (?)

4.2.3

Internationale Rote Hilfe (IRH)

12/1922–1941 (P)

4.2.4

Internationaler Bauernrat (IBR)[103]

10/1923–1931 (P)

4.2.4.1

Europäisches Bauernkomitee 

3/1930 (BG)

4.2.4.2

Komfraktion im Internationale Bauernrat

1923 (G) (?)

4.2.4.3

Internationales Agrarinstitut (MAI)

8. 3. 1926–1940; 1925–1940 (P)

4.2.5

Internationale der Kriegsopfer und ehemaligen Frontkämpfer (IAC), Berlin u. a.[104]

6/1920 (G)

4.2.6

Internationale       Arbeiter-Korrespondentenbewegung (AKORR)[105]

1923 (?)– 3/1926 (?)

4.2.7

Liga gegen Imperialismus und für nationale Unabhängigkeit

2/1927 (G) 1927–1935 (P)

4.2.7.1

Liga Antiimperialista Panamericana, México D. F. 

12/1924 (G)

4.2.7.2

Liga gegen Koloniale Unterdrückung

2/1926 (G)

4.2.7.2.1

Liga Antiimperialista de las Américas (LADLA)

1926 (G)

4.2.8

Die Vereinigungen der »Freunde der Sowjetunion«[106]

1920–1937 (P)

4.2.8.1

Gesellschaften der Freunde des neuen Russland

1923–1933

4.2.8.2

Arbeiterdelegationen in die Sowjetunion und ausländische Delegationen in die Sowjetunion

1925/1926 (E)

4.2.8.3

Klubs der Freunde des neuen Russland und 

11/1927 (E) 

4.2.8.4

Arbeiterklubs der Freunde des neuen Russland

1926 (BG)

4.2.8.5

Internationaler Bund der Freunde der Sowjetunion, Berlin

5/1928–1945 (?)

4.2.8.5.1

Internationales Komitee der Freunde Sowjetrusslands, Berlin[107]

1928 (G)

4.2.9

Internationale Proletarische Freidenker und Atheisten (IPF), Wien[108]

6/1925 (G)

4.2.10

Internationale Proletarischer Esperantisten (IPE)[109]

1932

4.2.11

Internationaler Arbeitertheaterbund (IATB) und Internationaler Revolutionärer Theaterbund (IRTB)[110] 

22. 12. 1929–16. 1. 1937

4.2.11.1

Internationales Musikbüro (MBB)[111]

1935 (G)

 

4.2.12

Internationale Schriftstellerorganisationen

1920 (G)

4.2.12.1

Provisorisches Internationales Büro für Proletkult, Moskau,  

1920 (G)

4.2.12.2

Bewegung »Clarté«

1920 (G)

4.2.12.3

Internationales Verbindungsbüro für proletarische Literatur

9/1924–3/1926

4.2.12.4

Internationales Büro für revolutionäre Literatur (IBRL)

3/1926–11/1930

4.2.12.5

Internationales     Sekretariat            für               proletarischrevolutionäre Literatur

1928 (E)

4.2.12.6

Internationale Vereinigung Revolutionärer Schriftsteller (IVRS)

11/1930–12/1935

4.2.12.7

Internationale Schriftstellervereinigung zur Verteidigung der Kultur (ISVK)

6/1935 (G)

4.2.12.8

Internationales Kino-Büro[112]

1933

4.2.13

Internationale Organisationen gegen Faschismus und Krieg

1932–1939

4.2.13.1

Weltkomitee gegen den imperialistischen Krieg, Amsterdam[113]

8/1932–8/1933

4.2.13.2

Weltkomitee gegen Krieg und Faschismus (WKKF),

Paris[114]

20. 8. 1933–10/1939

4.2.13.2.1

Internationales Frauenkomitee gegen Krieg und Faschismus, Paris[115]

8/1934–9/1939

4.2.13.2.2

Weltkomitee der Jugend gegen Krieg und Faschismus

9/1933 (G)

4.2.13.2.3

Weltstudentenkomitee gegen Krieg und Faschismus

9/1933 (G)

4.2.13.3

Welthilfskomitee für die Opfer des deutschen Faschismus, Paris[116]

16. 4. 1933 (G)

 

4.2.13.4

Internationales Antifaschistisches Archiv, Paris

1933 (G) (?)

4.2.13.5

Internationaler Untersuchungsausschuss zur Aufklärung des Reichstagsbrandes und Internationale Juristenkommission

4/1933 (G)

4.2.13.6

Internationales Komitee für die Verteidigung des äthiopischen Volkes, Paris

9/1935 (G)

4.2.13.7

Internationales Befreiungskomitee für G. Dimitroff, E. Thälmann, E. Torgler, B. Popov, V. Tanev und alle eingekerkerten Antifaschisten, Paris

5. 1. 1934

4.2.13.8

Internationales Befreiungskomitee für Ernst ThälmannS und alle eingekerkerten Antifaschisten

2/1934 (G)

4.2.13.9

Internationale Studentenvereinigung für Frieden, Freiheit und Kultur[117]

12/1934 (BG)

4.2.13.10

Rassemblement universel pour la paix (RUP)[118]

9/1936–1939 (?)

4.2.13.11

Comité Mondial des Jeunes pour la paix, la liberté et le progrès[119]

1/1936 (E)

4.2.13.12

Centre International de documentation antiguerrière (CIDA) 

 

4.2.13.13

Internationales Koordinations-, Informations- und Hilfskomitee für das republikanische Spanien, Paris

8/1936 (BG)

4.2.14

Internationale Mieterbewegung[120]

1929 (E)

4.2.15

Arbeiter-Radio-Internationale, Berlin[121]

9/1927 (G)–1932

4.2.16

Internationales Kino-Büro[122]

1933 (E)

4.2.17

Kommunistische Fraktion der Internationalen Studentenvereinigung

6/1937 (E)

4.2.18

Internationale Studentenvereinigung für Frieden,

4/1940 (E)

 

Freiheit und Kultur

 

 

Bereits vor dem II. Weltkongress der Komintern 1920 wurde in Petrograd ein Komintern-Verlag gegründet, der zunächst von Michail Kobeckij geleitet wurde und der Presseabteilung des EKKI zugeordnet war.[123] Nach dem Kongress ging die Redaktion des Zentralorgans Die Kommunistische Internationale daran, ihr Erscheinen regional auszuweiten und dazu im Ausland legal tätige Verlage aufzubauen, besonders in Deutschland (Berlin, ab 1920, und Hamburg), Großbritannien (London, ab 1924) Frankreich (Paris, ab 1925), Italien, Österreich und den USA (ab 1926).[124] Insgesamt verfügte die Komintern im Ausland nach dem Stand vom 1. Januar 1929 über 18 Verlage: die größten von ihnen sind hier aufgeführt. Zu dieser Auflistung gehören auch russisch Verlage, die, obwohl nicht der Komintern angehörig, de facto als Kominternverlage arbeiteten. Bekanntestes Beispiel ist die Verlagsgenossenschaft ausländischer Arbeiter in der UdSSR (VEGAAR)/Verlag für fremsprachige Literatur. Einige Verlage wurden direkt von Moskau aus geleitet, andere durch die nationalen Parteien, die bisweilen auch Anteile besaßen. Das Verlagsprogramm der Komintern für 1929/1930 sah für den europäischen Sprachbereich die Veröffentlichung von insgesamt 448 Titeln mit einer Gesamtauflage von etwa 22 Millionen Exemplaren vor, davon 50 Titel in östlichen Sprachen mit einer Gesamtauflage von 2,2 Millionen.[125] Zu den Kominternverlagen im Ausland trat 1936 die Leitung der in Moskau ansässigen VEGAAR, die jedoch äußerlich unabhängig von der Komintern blieb. Aufgrund der Verzahnung der Großprojekte (Marx-Engels, Lenin-, Stalin-Editionen, antifaschistische Schriftsteller) ergab sich jedoch eine enge Zusammenarbeit mit dem EKKI, dem Marx-Engels-Institut (MEI) und der Unionsgesellschaft für kulturelle Verbindung mit dem Ausland (VOKS).

 

5

Das Verlagswesen, Presse, Agenturen und der Rundfunk der Komintern

5.1 

Verlagswesen, Druckereien und weitere Unternehmen der Komintern

5.2

Die Kominternpresse: Redaktionen der zentralen Organe, Presse- und Telegraphenagenturen

5.3

Die Rundfunksender und Rundfunksendungen im Umkreis der Komintern

 

5.1

Verlagswesen, Druckereien und weitere Unternehmen der Komintern.

 

5.1.1

Verlage der Komintern 

1919–1943

5.1.1.1

Verlagsgenossenschaft ausländischer Arbeiter in der UdSSR (VEGAAR)/Der Verlag für fremsprachige Literatur 

27. 3. 1931 (G)

5.1.1.1.1

Zentrale Redaktion 

1931 (G)

5.1.1.1.2

Deutsche Redaktion

1931 (G)

5.1.1.1.3

Lehrbuchredaktion

1931 (G)

5.1.1.1.4

Sektoren (Sprachsektionen) der VEGAAR 

1931 (G)

5.1.1.1.4.1

Englischer Sektor

1931 (G)

5.1.1.1.4.2

Romanischer Sektor 

1931 (G)

5.1.1.1.4.3

Balkanisch-slawischer Sektor 

1931 (G)

5.1.1.1.4.4

Ostsektor 

1931 (G)

5.1.1.1.4.3

Sektor Fremdsprachenlehrbücher

1931 (G)

5.1.1.1.5

Abteilungen der VEGAAR

1931 (G)

5.1.1.1.5.1

Produktionsabteilung, 

1931 (G)

5.1.1.1.5.2

Plan- und Handelsabteilung

1931 (G)

5.1.1.1.5.3

Finanzteil

1931 (G)

5.1.1.1.5.4

Geschäftsleitung

1931 (G)

5.1.1.2

Verlag der Kommunistischen Internationale, Petrograd/Leningrad

1920 (G)

5.1.1.3

Verlag Karl Hoym, Berlin

1929 (E)

5.1.1.4

Verlag für Literatur und Politik, Berlin

1929 (E)

5.1.1.5

Martin Lawrence Ltd., London

1929 (E)

5.1.1.6

Les Editions Sociales, Paris

1929 (E)

5.1.1.7

Verlag Amstel, Amsterdam

1929 (E)

5.1.1.8

Kominternverlag, New York 

1929 (E)

5.1.1.9

Promachos-Verlag, Basel

 

5.1.1.10

Editions du Carrefour, Paris

1934 (E)

5.1.2

Druckereien der Komintern

 

5.1.2.1

Unionsdruckerei, Zürich

1922 (G)

5.1.2.2

Genossenschaftsdruckerei, Basel

1935 (E)

 

Teile der publizistischen Infrastruktur der Komintern werden in der russischen Archivklassifikation häufiger den Abteilungen zugeordnet. Ich schlage vor, diesen Bereich als eine eigene Substruktur innerhalb des Apparats des EKKI zu betrachten, die nicht nur die Zeitungsredaktionen, sondern auch die Rundfunkstationen, Pressebüros und -agenturen umfasst. Von Beginn an wurden diese Organe eng an die Leitungsorgane der Komintern angegliedert.[126] Die Editionsabteilung des EKKI (Redizdat, siehe 2.3.5.3) war hingegen für alle Arten von Buch und Broschürenveröffentlichungen des EKKI zuständig. Nicht also für die zentralen politischen Organe, die besondere Redaktionen bildeten – mit besonderen Beziehungen        zu        den      für       Presse und Rundfunk        zuständigen     Abteilungen

(Presseabteilung, Agitprop-Abteilung). Die besondere Stellung der Redaktionen zeigt sich auch darin, dass 1935 die Redaktion der Zentralorgans Die Kommunistische Internationale zu einem Strukturteil des Sekretariats des EKKI wurde.[127] Insofern kann der Strukturteil folgendermaßen untergliedert werden:

 

5.2

Die Kominternpresse: Redaktionen der zentralen Organe, Presse- und Telegraphenagenturen

1919–1943

5.2.1

Redaktionen der Zeitschriften, Zentralorgane und Zeitungen der Komintern

 

5.2.2

Rundfunksender, Rundfunkstrukturen und Rundfunksendungen im Umkreis der Komintern

 

5.2.3

Die Presseabteilung und die unterstützende Redaktionsarbeit der Komintern

 

5.2.4

Presse- und Nachrichtenagenturen der Komintern

 

 

Die Redaktionen der zentralen Presseorgane und theoretischen Zeitschriften der Komintern sollen nicht dem Zentralapparat zugeordnet werden, sondern als eigene Gruppe, zusammen mit den übrigen Komintern-Medien fungieren. Tatsächlich waren die meisten Redaktion seit Beginn der Zwanzigerjahre unmittelbar dem Präsidium oder anderen Leitungsorganen zugeordnet.[128] Sie besaßen zumeist einen eigenen kleinen Apparat. Teilweise arbeiteten sie mit der AgitpropAbteilung zusammen. 1935 wurden sie direkt dem Sekretariat unterstellt.[129]

 

5.2.1

Die Redaktion der Zentralorgane und weiterer Publikationsorgane der Komintern 

 

5.2.1.1

Redaktion des Zentralorgans der Komintern Die Kommunistische Internationale

3/1919–5/1943

5.2.1.2

Redaktion der Zeitschrift Internationale Pressekorrespondenz

7/1921–1933

5.2.1.3

Redaktion der Zeitschrift Rundschau über Politik, Wirtschaft und Arbeiterbewegung

1932 –1941 (?)

5.2.1.4

Redaktion des Bulletins der Kommunistischen Internationale, Petrograd

1921–1922 (?)

5.2.1.5

Redaktion des Jahrbuchs der Komintern Jahrbuch für Wirtschaft, Politik und Arbeiterbewegung

12/1921–

1925/1926

5.2.1.6

Redaktion der Zeitschrift Unter dem Banner des Marxismus (Nachfolgeorgan Marxismus und Arbeiterklasse)

8/1926–5/1943

5.2.1.7

Redaktionen der Zeitschriften Die Welt und Ny Dag

9/1939 (E)–

5/1943

5.2.2

Die Presse- und Nachrichtenagenturen der Komintern

 

5.2.2.1

Russische Telegrafen-Agentur ROSTA

1918 (E)

5.2.2.2

Telegraphenagentur Inprekorr, Berlin 

8. 11. 1926 (BG)

5.2.2.3

Rundschau Nachrichtenagentur (RUNA), Zürich u. a.

1933 (E)–1939

5.2.2.3.1

Deutsche Abteilung

 

5.2.2.3.2

Englische Abteilung

 

5.2.2.3.3

Französische Abteilung

 

5.2.2.4

Presseagentur der Komintern

1941 (E)

5.2.2.4.1

Gruppe Moskau

1941 (E)

5.2.2.4.2

Gruppe Kujbyšev

1941 (E)

5.2.2.5

Telegraphenagentur SUPRESS 

5/1943 (E)

5.2.2.6

Telegrafenagentur Interkontinent News, USA

1/1943 (E)

5.2.2.7

Telegrafenagentur, Montevideo

6/1943 (E)

5.2.2.8

Telegrafenagentur der Komintern, Moskau

1939 (E)

5.2.2.9

Telegrafenagentur der Komintern, Kujbyšev

1941 (E)

5.2.2.10

Telegrafenagentur der Komintern, Ufa

1941 (E)

 

Nach ersten Versuchen mit Röhrensendern (Gewerkschaftssender 1922, Sender Kleine Komintern 1927) wurde seit 1929 ein regelmäßiger Auslandsdienst (auch fremdsprachlicher Dienst des Allrussischen Rundfunks) in verschiedenen Sprachen ausgestrahlt. Seit 1933 strahle das so genannte INO-Radio spezielle Progreamme für die Komintern aus. De facto existierte der fremdsprachige Rundfunkdienst bzw. der internationale Rundfunk der Sowjetunion bereits seit 1929. 1933 wurde der mit 500 Kilowatt bisher stärkste Sender Große Komintern (auch Großsender Komintern genannt) eröffnet. Als zentrale Kontrollbehörde für das Radiowesen wirkte seit 1933 das Rundfunkkomitee der UdSSR (Allunionskomitee für Radiofizierung und Rundfunk), das unmittelbar dem Rat der Volkskommissare unterstellt war. Der Internationale Rundfunk der Sowjetunion (INORadio) wurde mit einer Reihe ausländischer Abteilungen ausgestattet (zehn Sektionen mit eigenen Redaktionen). Besonders nach dem Stalin-Hitler-Pakt und der folgenden Krise der Komintern wurde er verstärkt zum Abhören ausländischer Sender herangezogen. Unmittelbar vom Kominternapparat betriebene Sender gab es erst seit 1941, nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion, doch wurden auch diese Aktivitäten von sowjetischen Organen (Rundfunkkomitee, Sovinformbüro usw.) kontrolliert. Während des Zweiten Weltkriegs entwickelte sich ein mehrgliedriges Sender- und Rundfunksystem, in dem die Komintern eine zentrale Rolle einnahm. 1939 verfügte die Presse- und Agitationsabteilung über einen Funksektor zur Versorgung des Allunionsradios mit Materialien in sieben Sprachen (deutsch, englisch, französisch, italienisch, holländisch, schwedisch und ungarisch). An der Spitze der Presseabteilung wurde ein Radio-Propagandadienst eingerichtet. Am 6. Mai 1940 beschloss das Sekretariat des EKKI, eine spezielle Kommission zu schaffen, die die gesamte in das Ausland gerichtete Tätigkeit koordinieren sollte. Dieses Gremium sollte vierzehntägig zehn bis 15 Sendungen vorbereiten. Neben dem Staatsrundfunk für die Sowjetunion gab es weiterhin den Internationalen Rundfunk, das so genannte INO-Radio und von Juni/Juli 1941 an – als Folge der deutschen Invasion der Sowjetunion – das Kominternradio, mit unterschiedlichen Sendern und Sendungen für die verschiedenen Nationalitäten. Die über geheime, im Umkreis Moskaus angesiedelte Sender betriebene Rundfunkpropaganda der Komintern wurde trotz der schwierigen Bedingungen während und nach dem Umzug nach Ufa noch erheblich verstärkt. Der Großsender Komintern sendete weiter, allerdings unregelmäßiger und verkürzt. Das INO-Radio wich nach Kujbyšev aus. 

In den Jahren 1941/42 waren neben der Zentralredaktion 16 unterschiedliche fremdsprachliche Redaktionen tätig. Anfang 1943 benannte man die Abteilung in Presse- und (Rund-)Funkabteilung um. 161 Personen arbeiteten in den Sektoren Funk, Abfang des Funkverkehrs (Leiter: Hexmann), Information (Leiter: Kellermann), Übersetzung (Leiterin: Krylova), Telegraphenagentur (Leiter: Glaubauf) und Bibliothek (Leiter: Kozlov). Der Funksektor untergliederte sich in 15 Redaktionen. Gegen Jahresende 1942 wurden die Rundfunkredaktionen in die Strukturen des Publikations- und Rundfunksektors des EKKI integriert. Mitte 1942 wurde die gesamte Presseabteilung als Struktureinheit des Instituts Nr. 301 geführt.

 

5.3

Die Rundfunksender und Rundfunksendungen im Umkreis der Komintern

5.3.1

Der Staatsrundfunk der Sowjetunion

1922 (?) (G)

5.3.2

Kontrollkörperschaften des sowjetischen Rundfunks

1933 (G)

5.3.3

Der Internationale Rundfunk der Sowjetunion (INO-Radio)

1929 (G)

5.3.4

Das Komintern-Radio

6/1941 (G)

5.3.5

Die Presseabteilung und die unterstützenden Programmredaktionen der Komintern

1939–1943

 

5.3.1

Der Staatsrundfunk der Sowjetunion

1922 (G) (?)

5.3.1.1

Gewerkschaftssender

1922 (G)

5.3.1.2

Sender Kleine Komintern

1927 (G)

5.3.1.3

Fremdsprachlicher Dienst des Rundfunks der Sowjetunion[130]

1929 (G)

5.3.2

Rundfunkkomitee der UdSSR[131]

1933 (G)

5.3.2.1

INO-Abteilung des Rundfunkkomitees (Siehe 5.3.3) 

1933 (G) (?)

 

5.3.2.2

Ständiger Beauftragter des EKKI beim Rundfunkkomitee der UdSSR

1938/1939 (E)

5.3.2.3

Sovinformbüro

1941 (G)

5.3.3

Der Internationale Rundfunk der Sowjetunion[132]

1929 (G), 1933

(G)

5.3.3.1

Großsender Komintern[133]

1933 (G)

5.3.3.2

Rundfunkstation Moskau

1933 (G) (?)

5.3.3.3

Rundfunkstation Kujbyšev 

12/1941 (E)

5.3.3.4.

Ausländische Abteilungen des INO-Radios[134]

1933 (G)

5.3.3.4.1

Deutsche Abteilung[135]

 

5.3.3.4.2

Englische Abteilung[136]

 

5.3.3.4.3

Italienische Abteilung[137]

 

5.3.3.4.4

Spanische Abteilung[138]

 

5.3.3.4.5

Tschechische Abteilung[139]

 

5.3.3.4.6

Abteilung amerikanische Länder und England

 

5.3.3.4.7

Abteilung Mittelasien und Balkan

 

5.3.3.4.8

Abteilung Westeuropa

 

5.3.3.4.9

Bulgarische Redaktion

 

5.3.3.4.10

Jugoslawische Redaktion

 

5.3.3.4.11

Französische Redaktion

 

5.3.3.4.12

Türkische Redaktion

 

 

5.3.3.4.13

Sowjetisches Inoradio

 

5.3.4

Das Komintern-Radio: Rundfunksender und Rundfunksendungen im Umkreis der Komintern 

1941 (G)

5.3.4.1

Rundfunksender Svobodnaja Jugoslavija

1941–1945 (P)

5.3.4.2

Rundfunkstation Technische Basis, Ufa

12/1941 (E)

5.3.4.3

Rundfunksender Komsomolsk am Amur[140]

12/1941 (E)

5.3.4.4

Rundfunkstation Moskau

12/1941 (E)

5.3.4.5

Rundfunkstation Sverdlovsk

1941–12/1941

5.3.4.6

Rundfunksender SA-Mann Hans Weber[141]

1941 (E)

5.3.4.7

Jugenddsender Sturmadler[142]

12/1941 (E)

5.3.4.8

Deutscher Volkssender

9/1941 (G)

5.3.4.9

Heimat-Sender

1942 (E)

5.3.4.10

Bulgarischer Volkssender Christo Botev

1942/1943

5.3.4.11

Rundfunksender Skopje

1942/1943

5.3.4.12

Sender des Nationalkomitees Freies Deutschland

7/1943 (G)

5.3.4.13

Polnische Sendungen

 

5.3.4.14

Das Institut Nr. 301 (Siehe 2.3.8.4)

7/1941 (G)

5.3.4.15

Die Rundfunkabstrahlung nach Auflösung der Komintern (Siehe 2.3.6.9) 

1943 (G)

5.3.5

Die Presseabteilung des EKKI und die unterstützenden Rundfunkredaktionen

1939–1943

5.3.5.1

Die Presseabteilung des EKKI[143]

1939 (E)

5.3.5.2

Der Funksektor[144]

1939 (E)

5.3.5.3

Rundfunkkommission des EKKI

6. 5. 1940 (BG)

5.3.5.4.

Fremdsprachliche Redaktionen [145]

1941 (E)

5.3.5.4.1

Deutsche Redaktion

 

5.3.5.4.2

Tschechische Redaktion

 

5.3.5.4.3

Polnische Redaktion 

 

5.3.5.4.4

Bulgarische Redaktion

 

5.3.5.4.5

Italienische Redaktion 

 

5.3.5.4.6

Spanische Redaktion

 

5.3.5.4.7

Ungarische Redaktion 

 

5.3.5.4.8

Rumänische Redaktion 

 

5.3.5.4.9

Finnische Redaktion

 

5.3.5.4.10

Französische Redaktion 

 

5.3.5.4.11

Slowakische Redaktion

 

5.3.5.4.12

Schwedische Redaktion

 

5.3.5.4.13

Serbische Redaktion

 

5.3.5.4.14

Jugoslawische Redaktion

 

5.3.5.4.15

Österreichische Redaktion

 

5.3.5.4.16

Sudetendeutsche Redaktion

 

5.3.5.4.17

Arabische Redaktion

 

5.3.5.4.18

Norwegische Redaktion

 

5.3.5.5

Sektoren der Rundfunkredaktion

 

5.3.5.5.1

Sektor Abfang des Funkverkehrs Rundfunkredaktion

1941 (E)

5.3.5.5.2

Sektor Information

 

5.3.5.5.3

Sektor Übersetzung

 

5.3.5.5.4

Sektor Telegraphenagentur 

 

5.3.5.5.5

Sektor Bibliothek 

 

 

Was das vielschichtige Bildungs- und Schulungssystem der Komintern angeht, dessen Erforschung erst am Anfang steht, ergab sich von Beginn an eine enge Verbindung mit sowjetischen Partei- und Staatsorganen. Man kann sagen, dass die einzelnen Institute und Einrichtungen eine virtuelle »Kominternuniversität« bildeten, die auch in den Zwanzigerjahren zeitweise tatsächlich geplant war, dann jedoch wieder aufgegeben wurde. Das Schulungssystem von VKP (b) und Komintern beruhte auf sieben Grundpfeilern, die ich im folgenden als funktionale Teilstrukturen ausgewiesen habe, die Kommunistischen Universitäten, die internationalen politischen Kaderschulen (darunter die Internationale Leninschule und die Kominternschule), die Militärschulen oder militärpolitischen Schulen, nach 1941 die Antifaschulen für Kriegsgefangene, die technischen Schulen und Lehrgänge, die Zentralen Parteischulen und die Spezialschulen für Angehörige bestimmter kommunistischer Parteien. Ebenfalls sind dieser Hauptgruppe die wissenschaftlichen Institute und Braintrust-Organisationen zugeordnet worden. Ohne diese Einrichtungen wäre der weltweite Transfer von Ideen, Ideologien und kulturellen Habitus, der nicht zuletzt »nationale Minderheiten« in allen Weltregionen ansprach, von bolschewistischen und später »marxistisch-leninistischen« Konzeptionen und Instrumentarien nicht denkbar. Internationale Rekrutierungsbasis für die Komintern-Kader waren diverse Schulen und Bildungseinrichtungen unter Kontrolle von Komintern und VKP (b) deren bekannteste die Internationale Lenin-Schule war, die aus den seit 1926 (nicht zuletzt zur Bekämpfung oppositionellen Gedankengutes) eingerichteten Internationalen Lenin-Kursen hervorging. In die Ära Bucharins und Stalins fielen die bis dato wichtigsten Maßnahmen zum Aufbau eines Schulungssystems der Komintern und der kommunistischen Parteien. Unmittelbar der Komintern bzw. der VKP (b) unterstellt waren eine Reihe speziell für die Schulung von internationalen Kadern konzipierter Komintern-Einrichtungen. Neben den Internationalen Lenin-Kursen waren dies die der Roten Gewerkschafts-Internationale unterstellten Internationalen Gewerkschafts-Kurse, die Kommunistische Universität der Arbeiter des Ostens, die Kommunistische Universität der nationalen Minderheiten des Westens sowie die Sun-Yat-sen-Universität. Hinzu kamen die von der KP der Sowjetunion selbst betriebenen Militärakademien, technische Schulen sowie eine auch für Komintern-Mitarbeiter bestimmte, so genannte Radio-Schule. Für potentielle Kader der nationalen Minderheiten in und außerhalb der Sowjetunion waren die Kommunistische Universität der Werktätigen des Ostens (KUTV) und die Kommunistische Universität der nationalen Minderheiten des Westens (KUNMZ), ab 1925 auch die Kommunistische Universität der Werktätigen Chinas (KUTK) konzipiert, die unter dem Namen Sun Yatsen Universität (mit Karl Radek als Rektor) bekannt wurde. Forschungsinstitute der Komintern bzw. Einrichtungen wissenschaftlichen Charakters besaßen einen Sonderstatus, wie das Wissenschaftliche Forschungsinstitut für nationale und koloniale Probleme sowie das dem Internationalen Bauernrat angegliederte Internationale Agrar-Institut (MAI). Das Institut für Statistik und Weltwirtschaft Vargas erfüllte besondere Aufgaben – auch im Rahmen der VKP (b) – als eines der wenigen Braintrust-Organe.

 

6

Die Bildungseinrichtungen, Schulen und Universitäten der Komintern – »Knowledge Bodies«

1919–1943

6.1

Kommunistische Universitäten

1921–1938 (?)

6.2

Politische Kaderschulen

1924–1943

6.3

Militärschulen und militärpolitische Schulen

1920–1943

6.4

Antifa-Schulen

1942 (G)

6.5

Technische Schulen und Lehrgänge, die Spezialschulen für Mitglieder bestimmter kommunistischer Parteien

1924–1943

6.6

Zentrale Parteischulen

1936 (G)

6.7

Forschungs- und Braintrust-Institute der Komintern

1920–1936

 

Die größten Bildungseinrichtungen in der Komintern waren die drei Kommunistischen Universitäten. Eine eigenständige »Arbeiter- und Bauernuniversität« wurde 1921 auch für die turksprachigen Regionen eingerichtet. Sie stellte jedoch ebenso wie die KUTK bereits 1930 ihren Betreib ein. Auch die 1931 gegründete Kommunistische Deutsche Universität der Russlanddeutschen in Engels (Prokrovsk) bestand nur kurze Zeit. Vorbildfunktion für die Gründung der internationalen Kommunistischen Universitäten hatte die Sverdlov-Universität. Die im Juli 1919 gegründete Parteiuniversität der RKP (b) wurde nach dem XVII. Parteitag 1934 durch die Höhere Parteischule beim ZK der VKP (b) ersetzt. Großes Ansehen besaß zu Beginn der Zwanzigerjahre das Institut der Roten Professur (Institut Krasnoj Professury, IKP) als sowjetische Hochschuleinrichtung zur Ausbildung von Lehrpersonal für die gesellschaftswissenschaftlichen Fächer

(Gründung 11. Februar 1921 auf Beschluss des Rates der Volkskommissare). Unter seinem ersten Rektor, dem Historiker M. N. Pokrovskij, arbeiteten in der ökonomischen, der historischen und der philosophischen Abteilung u. a. zahlreiche späteren Parteiführer. Das Institut galt 1928 als Braintrust der Anhänger Nikolaj Bucharins und wurde im Zuge der Stalinschen Säuberungen WASNN aufgelöst. Anfangs der Zwanzigerjahre bestand auch an der Sozialistischen Akademie eine Sektion Kommunistische Internationale. Bis zur Gründung der Internationalen Leninschule und des Ausbaus des Kaderschulwesens wurde angestrebt, für die internationalen kommunistischen Universitäten einen höchst möglichen Anspruch zu verwirklichen; die Rektoren wurden (auch unabhängig von ihrer Vergangenheit) nach ihrer Qualität ernannt (u. a. Karl Radek und Regina Budzinska (Budzinskaja) als Oppositionelle, ehemalige »Bundisten« wie Frumkina, Menschewiki wie Brojdo oder linke Sozialdemokraten wie Marchlewski. Besonders für die aus den (halb-)kolonialen Ländern stammenden mehr als 3 000 Sudenten und Schüler der Kominternuniversitäten, bedeutete das Studium trotz der generell nicht sehr komfortablen und hygienischen Verhältnisse zugleich das Ende der prekären Lebenssituationen, nicht selten des Hungers (so im Falle der chinesischen Studenten). Mit der Stalinisierungsperiode erfolgte die Selbstentwertung der Theorie, die fast nur noch als Mittel zum innerparteilichen Kampf gebraucht wurde. Selbst das Institut der Roten Professur in der VKP (b) arbeitete zielgerichtet auf die Zurückdrängung des theoretischen Einflusses der Opposition. Alle kommunistischen Universitäten wurden im Zuge der Reorganisierung des EKKI unter Dimitrov und der »großen Säuberungen« aufgelöst.

 

6.1

Die Kommunistischen Universitäten

1921–1938 (?)

6.1.1

Kommunistische Universität der Werktätigen des Ostens (KUTV)[146]

4/1921–1938

6.1.2

Kommunistische Universität der Nationalen Minderheiten des Westens Ju. Marchlevskij (KUNMZ)[147]

21. 11. 1921 (BG)–

1936