JHK 2005

Nachruf: Günter Braun gestorben

Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung | Seite 11-12 | Aufbau Verlag

Autor/in: Hermann Weber

Am 11. März 2005 starb in Ludwigshafen am Rhein der Mitbegründer unseres Jahruchs, Dr. Günter Braun. Er wurde nur 51 Jahre alt, die heimtückische Krebskrankheit war stärker als sein Lebenswille. Seit Erscheinen des Jahrbuchs 1993 gehörte er zu dessen Herausgeberkreis, erst mit dessen Übersiedlung nach Berlin ist er 2004 ausgeschieden. Damals wurde ihm im Editorial für sein Engagement gedankt.

Indirekt  hatte Günter Braun sogar den Anstoß für das Jahrbuch  gegeben. Er hatte 1991 die Idee, der Arbeitsbereich Geschichte der DDR an der Universität Mannheim solle eine Zeitschrift für Kommunismus- und DDR-Forschung publizieren. Als Leiter des Arbeitsbereichs schien mir das unmöglich, denn dazu waren wir »zu schwach auf der Brust«. Aus dieser Idee entwickelte sich die Überlegung, ein Jahrbuch für Kommunismusforschung in Mannheim zu etablieren, das schließlich 1993 erstmals erschien.

Zu den Herausgebern und Mitarbeitern zählte von Anfang an Günter Braun. Als die personellen Schwierigkeiten des Jahrbuchs in Mannheim zunahmen – die meisten Herausgeber wohnten weit entfernt von der Stadt – war ich für seine Hilfe bei der Gestaltung der Bände und der Betreuung der Redakteure dankbar.

Günter Brauns wissenschaftlichen Werdegang konnte ich von Beginn an begleiten. Schon während seines Studiums der Politischen Wissenschaft und Germanistik war er an meinem Lehrstuhl Hilfskraft und an verschiedenen Projekten beteiligt, u. a. zur Geschichte der Gewerkschaft IG Chemie, über deren Nachkriegsentwicklung Günter Braun 1991 promovierte. Zu seinen vielfältigen Interessen gehörte die Lokal- und Regionalgeschichte. Er untersuchte die NSDiktatur, vor allem aber befasste er sich mit der Geschichte der DDR, über deren Frühphase er – auch im Jahrbuch – publizierte. Schließlich wurde er wissenschaftlicher Mitarbeiter am bereits 1981 in Mannheim gegründeten Arbeitsbereich Politik und Geschichte der DDR. Nach dem Ende des Arbeitsbereichs 1998 blieb er am Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung und leitete dessen Quelleninformationsarchiv.

Die Herausgeber des Jahrbuchs für Historische Kommunismusforschung trauern um ihren verdienten und geschätzten Kollegen und hilfsbereiten Freund Günter Braun.

 

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