JHK 2011

»Sowjetische KZs auf deutschem Boden«. Die sowjetischen Speziallager und der bundesdeutsche Antikommunismus

Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung | Seite 119-138 | Aufbau Verlag

Autor/in: Andrew H. Beattie

Antikommunismus ist ein schillernder, unpräziser Begriff. Er bedarf ebenso der Differenzierung und Historisierung wie der Kommunismus selbst. Manche setzen ihn mit dem verbrecherischen Antibolschewismus Goebbel’scher Prägung oder dem unliberalen McCarthyismus gleich. Aus dieser Perspektive erscheint er bestenfalls als widersinnig, übertrieben und irrational. Andere betrachten den Antikommunismus positiver und sehen darin die notwendige Reaktion auf eine gefährliche Ideologie und Bewegung sowie eine repressive Staats- bzw. Besatzungsmacht. Für sie ist erstere Lesart eine durch den anti-antikommunistischen Zeitgeist der Entspannungsära geprägte Umkehrung, die, anstatt den Kommunismus abzuwenden, nunmehr den Antikommunismus bekämpft habe.

Nach dem Ende der kommunistischen Diktaturen in Europa wurden geschichts- und forschungspolitische Auseinandersetzungen nicht nur um die Geschichte des Kommunismus, sondern auch um die Geschichte und die Bedeutung des Antikommunismus geführt. In der Bundesrepublik haben konservative Geschichtspolitiker einerseits den westdeutschen Anti-Antikommunismus kritisiert und andererseits versucht, die Existenz der vermeintlich vom Anti-Antikommunismus marginalisierten »Kalten Krieger« und Antikommunisten zu rechtfertigen und diese zu rehabilitieren,1 womit sie weniger erfolgreich waren als mit der Schwarzmalerei des Kommunismus selbst. Denn während Unterdrückung und Widerstand aktuell wieder das Bild von der SBZ und der DDR vor allem in den Vierziger- und Fünfzigerjahren beherrschen, haftet dem Antikommunismus immer noch ein negativer, undemokratischer Beigeschmack an. Meistens wird er eng und kritisch ausgelegt und auf seine extremsten Auswüchse wie die »Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit« reduziert. Die Breite des Phänomens und dessen teilweise demokratischer Charakter werden dabei übersehen.

Tatsächlich gilt für den westdeutschen und West-Berliner Antikommunismus, was auch für den amerikanischen festgestellt worden ist: »Anticommunism reflected the diversity of American society; its activists brought to the movement the distinct and often antagonistic interests of the communities that produced them [...] United only by their hatred of communism, these individuals often warred as fiercely among themselves as against the common enemy.«2 Nur wenn man den Antikommunismus auf diese Weise pluralistisch und wertfrei betrachtet, erkennt man seine Komplexität und kann zu der Einsicht gelangen, dass der Antikommunismus der Nachkriegszeit nicht nur Folge oder blasse Neuauflage seines nationalsozialistischen Vorgängers und/oder Produkt der Hysterie im Kalten Krieg war. Zu seiner Ausprägung trugen auch die historischen Erfahrungen mit dem Kommunismus seit dem Ersten Weltkrieg bei. Vor allem die Erfahrungen mit der sowjetischen Besatzungsmacht nach dem Zweiten Weltkrieg lieferten Konservativen, Liberalen, Sozialdemokraten und selbst ehemals überzeugten Kommunisten viele Gründe, den Kommunismus prinzipiell und passioniert abzulehnen. So uneins sie in anderen Fragen waren, einte diese Gruppen der Glaube daran, dass der Kommunismus für Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und die eigene Nation eine existentielle Gefahr darstelle, die bekämpft werden müsse. Eben diese Überzeugung macht das Wesensmerkmal des Nachkriegsantikommunismus aus und unterscheidet ihn sowohl von normaler politischer Gegnerschaft als auch vom auf Volk und Rasse fokussierten nationalsozialistischen Antikommunismus.

Die Erfahrungen mit der Besatzungsmacht wurden durch die Existenz der sowjetischen »Speziallager« in der SBZ geprägt. Welchen Einfluss diese Erfahrungen wiederum auf die Haltung der Menschen gegenüber dem Antikommunismus ausübten, gilt es in diesem Beitrag zu klären. Seit 1989/90 wird intensiv zur Geschichte der zehn Speziallager geforscht. Im Zentrum des Interesses standen zunächst Fragen zur historischen Einordnung der Lager, zur sowjetischen Internierungs- und Strafverfolgungspolitik sowie zur Zusammensetzung und zu den Erfahrungen der ca. 189 000 Häftlinge, von denen rund 154 000 Deutsche waren und mindestens 43 821 in den Lagern gestorben sind.3 Erst in den letzten Jahren hat sich das wissenschaftliche Interesse zum Teil von der Geschichte der Lager und der Erfahrungsgeschichte der Insassen auf die Wahrnehmungsgeschichte verlegt. Als erstes Ergebnis konnte die politische Instrumentalisierung des Themas im frühen Kalten Krieg belegt werden.4 In Gesprächen mit Überlebenden wird die Verbitterung ehemaliger Häftlinge über das aus ihrer Sicht unzureichende gesellschaftliche Interesse für ihre Schicksale deutlich.5 Ihre Ansichten wurden auch der erst ansatzweise erforschten öffentlichen Beschäftigung mit dem Thema gegenübergestellt.6 Von einer fundierten und facettenreichen Rezeptionsgeschichte, die über die Wahrnehmung der Betroffenen oder über deren eigene Darstellungen hinausgeht, kann allerdings noch nicht die Rede sein.7

Der vorliegende Aufsatz versteht sich in dreifacher Hinsicht als Beitrag zu einer solchen Rezeptionsgeschichte. Erstens identifiziert er verschiedene Akteure, die sich des Themas angenommen haben. Nur ein differenzierter akteursbezogener Ansatz hilft, über Verallgemeinerungen, über Ausmaß und Charakter der Wahrnehmung des Themas hinauszukommen. Bezeichnenderweise befinden sich unter den einflussreichen Akteuren Betroffene. Diese waren also nicht nur passive »Werkzeuge« politischer Instrumentalisierung oder Opfer der Vernachlässigung des Themas, wie sie in der Literatur oft dargestellt werden.8 Sie wirkten aktiv an der Rezeptionsgeschichte mit und das nicht nur, indem sie Erfahrungsberichte niederschrieben.

Zweitens versucht der Aufsatz, sich von der gewohnten Periodisierung der Wahrnehmungsgeschichte der Speziallager zu lösen. Oft ist pauschal von der Instrumentalisierung des Themas und der undifferenzierten Gleichsetzung der sowjetischen Lager mit NS-Konzentrationslagern in den Fünfzigerjahren die Rede, worauf die nahezu vollständige »Verdrängung« ab den späten Sechzigerjahren und schließlich die umfassende »Aufarbeitung« (oder auch die weitergehende Marginalisierung) seit 1989 gefolgt seien.9 Auch wenn diese grobe Periodisierung ihre Berechtigung hat, weist eine genauere Betrachtung mehr Komplexität und insbesondere mehr Kontinuität auf.

Drittens stellt sich die Frage nach der Bedeutung der Speziallager für den west- bzw. bundesdeutschen Antikommunismus. Eine solche Bedeutung wird oft unterschätzt oder übersehen.10 Diesbezüglich stellt der Aufsatz folgende Thesen auf: erstens, dass die Auseinandersetzung mit den Speziallagern in den späten Vierziger- und frühen Fünfzigerjahren für die Entwicklung des westdeutschen Antikommunismus mitverantwortlich und konstitutiv war, und zweitens, dass die Lager seitdem dem bundesdeutschen Antikommunismus eines seiner wichtigsten Argumente liefern.11 Diese Thesen dürften eigentlich kaum überraschen, denn die Willkür vieler Gefangennahmen und die Abschottung genau wie das Massensterben der Insassen stellten die systembedingte Brutalität der sowjetischen Besatzung eindeutig unter Beweis. Sie stehen aber im Gegensatz zu wiederholten Behauptungen über die historische wie gegenwärtige Marginalität des Themas. Exemplarisch hierfür ist die von Eva Ochs referierte Empörung eines ehemaligen Insassen »über das öffentliche Beschweigen der Lager in der bundesrepublikanischen Öffentlichkeit: ›Gut, es gab ein paar Ansätze in den 50er Jahren ..., aber dann ist das sehr schnell aus den Gazetten und so weiter verschwunden‹«.12 Auch in der neuesten Forschung wird diese Sichtweise vertreten.13

Sicherlich sollte man die Bedeutung der Lager auch nicht überschätzen. Sie waren nur ein Aspekt von vielen, die auf den westdeutschen Antikommunismus Einfluss nahmen, einschließlich der persönlichen Erfahrungen beträchtlicher Teile der Bevölkerung.14 Bereits in den Fünfzigerjahren wurde die Lagerproblematik zum Teil von der Kriegsgefangenen- und Vertriebenenproblematik verdrängt bzw. schlichtweg nur als Teil dieser behandelt, was auch für neuere Debatten um die deutschen Kriegs- und Nachkriegsopfer gilt.15 Die Niederschlagung des Juni-Aufstandes 1953 und der Bau der Berliner Mauer 1961 lieferten neue Belege für die Unmenschlichkeit des ostdeutschen Regimes bzw. dessen sowjetischer Schutzmacht und nahmen damit den Speziallagern ihren »besonderen« Stellenwert.16 Ähnliches gilt für die Zeit ab 1990, als die Stasi mehr Aufmerksamkeit erfahren hat als die Speziallager. Von öffentlichem Beschweigen kann jedoch keine Rede sein, im Gegenteil. Die Auseinandersetzung mit den Lagern war gerade für den Aufbau des bundesdeutschen Antikommunismus prägend, und sie bleibt bis heute eine seiner wichtigsten Säulen.

Indem er der Bedeutung der Speziallager in diesem Kontext nachgeht, liefert der Aufsatz auch einen Beitrag zum Versuch, »zu bestimmen, was Antikommunismus jeweils war bzw. ist, wie der situative Kontext aussah und welche Interessen mit dem Antikommunismus verbunden waren, inwieweit also Antikommunismus primär Auseinandersetzung mit kommunistischer Politik oder aber Ideologie war«.17 Bisher stand die Ideologie im Vordergrund der Diskussion um die Wahrnehmung der Speziallager, besonders, wenn es um die Frage ging, welchen Einfluss der Zeitgeist auf den wechselnden öffentlichen Umgang mit dem Thema nimmt. Ohne die Rolle der Ideologie bei der Wahrnehmung der Lager infrage zu stellen, soll in diesem Beitrag mehr Gewicht auf inhaltliche Aspekte, die Akteure und die Bedeutung der Erfahrungen von Betroffenen gelegt werden. Diese Aspekte sind es, die über alle Phasen des Wandels hinaus ein erhebliches Maß an Kontinuität aufweisen. In einem ersten Schritt werden die Bedeutung der Lager im West-Berliner und westdeutschen Antikommunismus und die Rolle beispielhafter institutioneller und individueller Akteure bis zum Mauerbau dargelegt. Im zweiten und dritten Abschnitt werden Kontinuität und Wandel bis 1989/90 und darüber hinaus diskutiert.

I. Individuelle und institutionelle Akteure bis 1961

Im Gegensatz zu manch abwertender Einschätzung einer untergeordneten Stellung, erkennen einige Speziallagerforscher, dass die Lager eine »wesentliche Rolle innerhalb der Systemauseinandersetzung im Kalten Krieg« spielten und im Westen zum »Symbol des kommunistischen Unrechts« wurden.18 Dasselbe kann man von der Forschung über den westdeutschen Antikommunismus nicht behaupten. Dort bleiben die Ausführungen zu den »konkreten politischen Entwicklungen« in der SBZ, die zur Ausprägung des Antikommunismus bzw. Antitotalitarismus der frühen Bundesrepublik beigetragen haben, oft unpräzise.19 Dazu gehörte aber sicherlich die sowjetische Internierungs- und Strafverfolgungspraxis, die die Einweisung in Speziallager zu einem Massenphänomen machte. Auch die Speziallagerforschung verkennt die tatsächliche Bedeutung des Themas, genauso wie die der ehemaligen Häftlinge. Letztere waren nicht nur »gern gesehene Zeugen im Kalten Krieg«, die von der damaligen Atmosphäre »profitierten«, oder deren Berichte sich »nahtlos in das große Bild klar konturierter antikommunistischer Stereotype ein[fügten]«.20 Vielmehr trugen sie selbst dazu bei, dass dieser Eindruck entstand, indem sie sich aktiv am Aufbau des Antikommunismus der Nachkriegszeit und seiner wichtigsten Organisationen beteiligten.

Die konstitutive Bedeutung der Speziallager für den Nachkriegsantikommunismus lässt sich an der wohl bekanntesten antikommunistischen Vereinigung darstellen: der Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit (KgU). Für diese spielten die Lager und die Häftlinge eine größere Rolle als oft bekannt.21 Die ersten Entlassungen aus den Lagern im Sommer 1948 waren der Anlass zur Gründung der KgU, die beim ersten öffentlichen Auftritt von ehemaligen Insassen im August und Oktober 1948 verkündet wurde.22 Neben den bekannten Lizenzträgern Rainer Hildebrandt, Ernst Tillich, Ernst Benda und Günther Birkenfeld, der 1950 für die Zeitschrift Der Monat einen wichtigen Aufsatz über die Lager verfassen sollte, befand sich unter den KgU-Gründern der aus dem Speziallager Sachsenhausen entflohene Erich Maedler, während andere ehemalige Häftlinge wie Gerhard Finn zu den ersten Aktivisten zählten.23 Die als »sowjetische Konzentrationslager« bezeichneten Lager spielten in der Propaganda der KgU eine herausragende Rolle. Sie hielt diese, laut Bettina Greiner, für »die schlimmste Ausformung des sowjetischen Terrorregimes«.24 Man mag die KgU wegen ihrer späteren Sabotageversuche als extremsten Auswuchs des westdeutschen Antikommunismus beurteilen, mit ihrer Empörung über die Speziallager stand sie jedoch nicht allein da.25

Die Speziallager lieferten auch den Sozialdemokraten einen weiteren Grund, im Kommunismus eine Gefahr für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit zu sehen. Schon 1945/46 waren Verhaftungen durch sowjetische Stellen für viele Sozialdemokraten auch ein Grund, eine Vereinigung mit der KPD abzulehnen.26 Nach der Zwangsvereinigung im Frühling 1946 wurden beharrliche Sozialdemokraten Opfer weiterer Verhaftungen und Verurteilungen durch sowjetische Militärtribunale (SMT), die in Einweisungen in die Speziallager mündeten. Schon vor der KgU prangerte der Parteivorsitzende Kurt Schumacher im April 1947 die »Konzentrationslager« der SBZ an.27 Ab Oktober 1947 versuchte die SPD mit der Veröffentlichung von Häftlingslisten und Anklageschriften, die Öffentlichkeit über die politischen Häftlinge der SBZ/DDR aufzuklären.28 Von 1948 bis 1951 dominierten mit den Speziallagern in Zusammenhang stehende Themen die sozialdemokratische Presse Berlins.29 Wie bei der KgU blieben die Lager ein wichtiges Element der öffentlichen Anklagen der SPD gegen den »Terror in der Ostzone«.30 Lange vor dem 17. Juni 1953 trugen sie bereits zur Ausprägung einer sozialdemokratischen Tradition antitotalitären Gedenkens bei.31 Im September 1950 gedachte Schumacher in Hannover der Speziallagerhäftlinge wie aller Diktaturopfer.32 Im April 1961 fand diese Tradition mit einem Kongress verfolgter Sozialdemokraten und einer Ausstellung zum »Deutsche[n] Freiheitskampf in der Sowjetzone« in Bad Godesberg mit klarem Speziallagerbezug ihren Höhepunkt. Wie viele andere Anlässe in den folgenden Jahrzehnten, sollte der Kongress auch als eine Antwort auf das Beschweigen der Lager im Rahmen des Gedenkens der NS-Verbrechen genutzt werden, wie es z. B. bei der Eröffnung der Nationalen Mahn- und Gedenkstätte (NMG) Sachsenhausen im gleichen Monat stattfand.33

Die Behandlung der Speziallager durch die SPD zeigt, dass es nicht unbedingt richtig ist, dieser »eine weitaus differenziertere Auseinandersetzung mit dem Kommunismus stalinistischer Prägung« zu unterstellen, denn die Schärfe ihrer Darstellungen übertraf manchmal sogar diejenige der KgU.34 Die Thematisierung der Speziallager durch die SPD macht zudem deutlich, dass die Partei nicht primär Opfer des bürgerlichen Antikommunismus, sondern vor allem eine selbstbewusste und eifrige Kritikerin kommunistischer Politik war.35 Dies lag nicht zuletzt am Engagement entlassener Speziallagerhäftlinge, wie z. B. des SMT-Verurteilten Dieter Rieke, der sich über Jahrzehnte hinweg im Umfeld der SPD und öffentlich mit dem Thema auseinandersetzen sollte.36

Dass die SPD hier besonders hervortrat, lag primär daran, dass die Sozialdemokraten die größte parteipolitisch organisierte Gruppe unter den Speziallagerhäftlingen darstellten. Auch in Fragen der Fürsorge war die SPD ein sehr aktiver Befürworter, u. a. für eine Haftentschädigung und die Gleichstellung der Hilfeleistungen für die Opfer des Nationalsozialismus und Stalinismus. Im Gegensatz dazu waren die Regierungsparteien intern zerstritten und aus außen-, deutschland- und haushaltspoltischen Gründen zu einer gewissen Zurückhaltung gezwungen – eine parteipolitische Konstellation, die sich nach 1989 wiederholen sollte.37 Dennoch konnten sich die Speziallagerhäftlinge grundsätzlich der Unterstützung aller nichtkommunistischer Parteien und vor allem deren »Ostbüros« erfreuen.38

Waren die Speziallager für die Parteien ein wichtiges Thema unter vielen, widmeten sich einige Verbände fast ausschließlich dem Thema und den Interessen der Häftlinge. Während der Auflösung der letzten Lager gründeten ehemalige Insassen des Speziallagers Sachsenhausen im Februar 1950 in West-Berlin die Vereinigung der Opfer des Stalinismus (VOS). Bis in die Neunzigerjahre bildeten ehemalige Internierte und SMT-Verurteilte eine Mehrheit der Mitglieder. Die VOS engagierte sich für die Versorgung und Entschädigung ehemaliger Häftlinge, wozu sie Kontakte zum Bundeskanzleramt, zum Bundesministerium für Gesamtdeutsche Fragen (BMG) und zu Arbeitskreisen ehemaliger politischer Häftlinge in den Volksparteien pflegte. Sie bemühte sich auch um die Aufklärung »der freien Welt über die Gefahren des Kommunismus«, einschließlich des Unrechts, das mit den Speziallagern einherging.39 Das Gedenken der verstorbenen Häftlinge war ein weiteres wichtiges Arbeitsfeld. Im November 1951 erfolgte die Errichtung des ersten den Opfern des Stalinismus gewidmeten Gedenksteins Deutschlands. Die Anlage am Steinplatz in Berlin-Charlottenburg wurde ein zentraler Ort zur Erinnerung an die Verbrechen und Opfer des Kommunismus, z. B. 1960 beim ersten Besuch des neuen Bundespräsidenten Heinrich Lübke (CDU) in Berlin.40 Die politische Unterstützung der VOS zeigte sich im gleichen Jahr auch daran, dass die Vereinigung für ihre Gedenkfeier anlässlich des zehnjährigen Bestehens Bundeskanzler Adenauer gewinnen konnte, der die Mitglieder als »meine Kameraden« ansprach.41

Die angeführten Beispiele zeigen, dass ehemalige Speziallagerhäftlinge nicht (nur) »instrumentalisiert« wurden oder dem gesellschaftlichen Diskurs passiv gegenüberstanden, sondern sich aktiv am Aufbau und Erhalt des westdeutschen Antikommunismus beteiligten. Sie engagierten sich in weiteren Organisationen wie dem Heimkehrerverband oder dem Waldheim-Kameradschaftskreis.42 Sie waren auch in relevanten staatlichen Kontexten wie den Häftlingshilfe- oder Lastenausgleichsausschüssen der Kreise tätig.43 Manche brachten ihre Erfahrungen bei parteipolitischen Aktivitäten ein.44 Vergleichsweise viele beschäftigten sich beruflich oder ehrenamtlich mit der Deutschlandpolitik, sie waren z. B. beim Gesamtdeutschen Institut, der Bundeszentrale für politische Bildung oder dem BMG bzw. dem Bundesministerium für innerdeutsche Beziehungen tätig.45

Wie wenig man von passiven Betroffenen oder deren ungefragter Instrumentalisierung sprechen kann, lässt sich an den beiden Personen zeigen, die sich am kontinuierlichsten mit dem Thema auseinandersetzten. Wie schon erwähnt, engagierte sich der von 1945 bis 1948 in Buchenwald inhaftierte Gerhard Finn nach seiner Entlassung in der KgU. 1960 veröffentlichte er eine detaillierte Studie der Speziallager, der weitere Arbeiten folgten.46 Ebenso ist Karl Wilhelm Fricke zu nennen, dessen persönliche Erfahrungen mit dem Unrecht der SBZ/DDR nicht nur aus der eigenen Entführung, Verhaftung und Verurteilung von 1955/1956 herrühren, sondern auch im Schicksal seines 1946 verhafteten, 1950 nach Speziallagerhaft in Torgau und Buchenwald bei den »Waldheimer Prozessen« verurteilten und 1952 im Zuchthaus Waldheim verstorbenen Vaters begründet sind.47 Die Speziallager gehörten über fünf Jahrzehnte zu Frickes publizistischen Dauerthemen.48

Das Engagement dieser und anderer Betroffener legt nahe, dass der in der Auseinandersetzung mit den Speziallagern zum Ausdruck kommende und sich konstituierende westdeutsche Antikommunismus nicht nur reine Ideologie war, sondern wesentlich den realen Erfahrungen mit der kommunistischen Praxis entsprang.

II. Die Phasen der Auseinandersetzung bis 1989

Die beschriebenen Beispiele zeugen auch von einer gewissen Kontinuität, die dem gängigen Bild der Wahrnehmungsgeschichte der Speziallager fremd ist. Obwohl sich die Forschung über den genauen Zeitpunkt (zwischen 1959 und 1970) und die spezifischen Ursachen (ob Entspannungspolitik, Zeitgeist oder NS-Vergangenheitsbewältigung) uneinig ist, gibt es kaum einen Zweifel daran, dass die ehemaligen Insassen »mit dem abrupten Wandel von den gefeierten Helden des Kalten Krieges zu den Randfiguren der Entspannungspolitik zurechtzukommen« hatten.49 Die unterschiedlichen Phasen der Speziallagerwahrnehmung weisen jedoch mehr Komplexität auf, als die grobe Periodisierung von der intensiven Thematisierung der Fünfzigerjahre und der ebenso massiven wie plötzlichen Verdrängung danach vermuten lässt. Das angebliche Beschweigen war weniger konsequent, und die vorherige Phase der Thematisierung weniger kontinuierlich als angenommen. Eine nähere Betrachtung deutet auch auf einen vernachlässigten Grund für das wechselnde Interesse an dem Thema hin: das Primat der Gegenwärtigkeit in der Auseinandersetzung mit der SBZ/DDR.

In den späten Vierziger- und Fünfzigerjahren erfuhren die Lager sicherlich mehr Aufmerksamkeit als danach, aber schon diese Phase weist erhebliche quantitative Schwankungen auf. Was Wolfram von Scheliha für die Presseberichterstattung zwischen 1946 und 1950 darlegt, gilt laut Friedhelm Boll auch für die folgenden Jahre: »Die Verhaftungs- und Entlassungswellen des Ostens [wurden] von Agitationswellen des Westens beantwortet.«50 Ohne dem Thema seinen anhaltenden Erfolgsstatus in dieser Phase absprechen zu wollen, muss festgehalten werden, dass sich die öffentliche Auseinandersetzung primär auf einige wenige aktuelle Ereignisse, wie die Entlassungsaktionen zwischen 1948 und 1956 oder die Einweihung der NMG Sachsenhausen 1961 konzentrierte. Eine solche puntkuelle Beschäftigung mit dem Thema ist charakteristisch für die Zeit bis 1989, allerdings mit einem Unterschied: die aktuellen Anlässe wurden seltener und beschränkten sich zunehmend auf erinnerungspolitische Ereignisse, wie die Jahrestage der Befreiung der NS-Konzentrationslager oder Besuche westdeutscher Politiker in den DDR-Gedenkstätten.51

Einen bisher unterschätzten Grund für das abnehmende Interesse stellten also weniger ein böswilliger Zeitgeist oder die Entspannungspolitk dar, die später eine Rolle spielen sollten, sondern dieser lag ganz einfach in der Natur der Sache. Denn die Debatten um die Speziallager richteten ihr besonderes Augenmerk von Anfang an auf die Bedürfnisse der Angehörigen und Entlassenen und noch mehr auf die Forderung nach Freilassung der Inhaftierten. Gerade die Gegenwärtigkeit der Lager wie der kommunistischen Diktatur überhaupt motivierte und legitimierte die Vorrangstellung des Antikommunismus im westdeutschen Antitotalitarismus der späten Vierziger- und Fünfzigerjahre. Die Behauptung, das aktuelle kommunistische Unrecht sei wichtiger und gefährlicher als der vergangene Nationalsozialismus, wird oft als moralisch problematischer Versuch empfunden, aus der Verantwortung für das Dritte Reich zu fliehen. Solche entlastenden Motive spielten sicherlich eine Rolle bei der Rezeption der Speziallager.52 Die Vorrangstellung des aktuellen Unrechts findet aber gerade in Bezug auf die politischen Häftlinge der SBZ/DDR ihre Berechtigung, die schwerlich geleugnet werden kann. Die Opfer stalinistischer Verfolgung verdienten und bekamen Aufmerksamkeit, denn »um diese Opfer konnte man noch kämpfen«.53 Mit der Auflösung der Lager und der Entlassung auch der meisten SMT- und Waldheim-Verurteilten im Verlauf der Fünfzigerjahre galt dies jedoch nicht mehr. Die gleichen Gründe, die dem Thema seine politische Brisanz wie auch seine Berechtigung verliehen, im Blickpunkt des öffentlichen Interesses zu stehen, bewirkten auch den Verlust derselben.

Zur schwindenden Bedeutung des Themas trugen neben den Entlassungen der Lagerinsassen auch neue Beispiele kommunistischen Unrechts bei. Der westdeutsche Antikommunismus erhielt immer mehr Angriffsfläche, so dass die Speziallager etwas von ihrer anfänglichen Bedeutung und ihrem eigenständigen Profil verloren. Hatte sich dieses erst zwischen 1948 und 1950 geschärft, verlor es ab 1950 mit dem thematisch fließenden Übergang von den Speziallagern zu den Waldheimer Prozessen und den DDR-Gefängnissen schon wieder an Kontur. Das zeigt sich z. B. am Fall von Bautzen. »Im westdeutschen Gedächtnis«, so Silke Klewin, »verankerte sich seit Ende der vierziger Jahre der Topos Bautzen als ›Ostzonen-KZ im Gelben Elend‹«, woran sich die Erinnerung an Bautzen II als Stasi-Knast ab den Fünfzigerjahren »nahtlos anknüpfte«.54 Die Wahrnehmung der beiden Haftorte vermischte sich zunehmend im öffentlichen Bewusstsein, bis der Stasi-Knast schließlich doch dominierte, weil er weiterhin in Betrieb blieb. Weitere nationale wie internationale Beispiele kommunistischen Unrechts, wie z. B. die Verurteilung des Studenten Hermann Josef Flade 1950 oder der Koreakrieg, der 17. Juni 1953, der Ungarn-Aufstand oder der Mauerbau, zogen viel Aufmerksamkeit auf sich.55 Vor allem nach 1953 wurden die Speziallageropfer in das allgemeine antikommunistische bzw. antitotalitäre Gedenken aufgenommen.56 Der graduelle aber nie vollständige Bedeutungsverlust der Speziallager begann also lange vor dem Bau der Mauer.

Das gängige Bild der Speziallagerwahrnehmung der Fünfzigerjahre bedarf auch der qualitativen Differenzierung. Bei aller Konsequenz gab es mehr Nuancen als man vermuten könnte und als die vorhandene Literatur nahelegt, in der zumeist nur von der »undifferenzierte[n] Gleichsetzung« von Speziallagern und NS-Konzentrationslagern die Rede ist.57 Zwar wurde die Bezeichnung als KZ als Inbegriff einer kritischen Deutung fast einheitlich und sehr plakativ benutzt. Dass sie aber auch von NS-Opfern wie Eugen Kogon verwendet wurde, zeigt, dass sie nicht nur der Relativierung oder Verdrängung der NS-Verbrechen diente.58 Mancher Vergleich der sowjetischen und nationalsozialistischen Lager wog die Ähnlichkeiten und Unterschiede ab. Zwar wurden oft diejenigen Bereiche hervorgehoben, in denen die sowjetischen Lager negativer erschienen, z. B. in Bezug auf die hygenischen Zustände und die Isolation der Häftlinge, gleichzeitig wurden andere Unterschiede, z. B. dass die Sowjets ihre Opfer nicht vergasten, relativiert. Häufig wurde aber auch betont, dass körperlicher Terror in den sowjetischen Lagern weitgehend fehlte.59 Die Feststellung von Unterschieden zugunsten der sowjetischen Lager wurde also nicht nur wie 1949/50 im Fall des Probst Heinrich Grüber, der die Speziallager für wesentlich humaner als die NS-Lager hielt, als Entlastung bzw. Verteidigung des sowjetischen Unrechts zurückgewiesen.60 Besonders im ersten Nachkriegsjahrzehnt ging es in der Tat »nicht um einen differenzierten, wissenschaftlich abgesicherten Vergleich von Verfolgungs- oder Lagersystemen«.61 Umso bemerkenswerter sind die tatsächlichen Differenzierungen sowie die Aussagen zur Anwesenheit von NS-Verbrechern unter den Insassen, die auch bei Kritikern wie Birkenfeld zu lesen sind.62 Allen Übertreibungen, Relativierungen und Instrumentalisierungen zum Trotz deuten solche Feststellungen und Nuancierungen wieder darauf hin, dass die Realität der Lager für deren Wahrnehmung mindestens ebenso wichtig war wie antikommunistische Vorurteile, Verblendung oder Ideologie.

Die Fünfzigerjahre als einheitliche Epoche darzustellen, auf die eine scharfe Zäsur gefolgt sei, verkehrt die tatsächlichen Verhältnisse von Kontinuität und Wandel. Stattdessen muss man von graduellen qualitativen Änderungen bei gleichzeitiger Kontinuität sprechen. Einerseits begann schon in der zweiten Hälfte der Fünfzigerjahre die Suche nach einem (noch) differenzierteren und fundierten und (noch) weniger ideologischen Umgang mit dem Thema. Dies galt vor allem für die SPD,63 aber auch für das BMG, das schon in den frühen Fünfzigerjahren Veröffentlichungen zu den Lagern herausgegeben hatte.64 Nicht erst unter der sozial-liberalen Regierung Ende der Sechzigerjahre, sondern schon unter der Adenauerregierung wollte man ein Jahrzehnt zuvor im BMG die Auseinandersetzung versachlichen. Zum Beispiel sollte eine geplante und von Karl Wilhelm Fricke zu bearbeitende Dokumentation der politischen Unterdrückung in der SBZ/DDR die simple Gleichsetzung mit den NS-Lagern vermeiden.65 Diese Tendenz entsprach dem Vorhaben zu mehr »Sachlichkeit« im sonstigen Umgang mit der DDR, und resultierte aus der Festigung der SED-Herrschaft und des Ost-West-Konflikts.66

Andererseits gab es bis in die Achtzigerjahre hinein Kontinuitäten, die eine vermeintliche Zäsur in den Sechzigerjahren relativieren. Der quantitative Rückgang in der Berichterstattung setzte sich nach dem Mauerbau verstärkt fort, aber das Thema verschwand nie vollständig aus dem öffentlichen Raum. Ab den späten Sechzigerjahren erschienen immerhin einige Erinnerungsberichte und Romane, manche davon bei rechtsradikalen Verlagen. Margret Bechlers Warten auf Antwort, das 1978 im Kindler Verlag erschien, traf den Geschmack vieler Leser und war überaus erfolgreich, was auch für Walter Kempowskis autobiografischen Roman Ein Kapitel für sich gilt.67 Dass sich einige Betroffene weiterhin aktiv an der öffentlichen Thematisierung beteiligten, der große Rest der Bevölkerung und der politischen Klasse es aber unterließ, hing sicherlich mit dem Generationswechsel, dem Zeitgeist und »Probleme[n] des Entspannungsdenkens« zusammen.68 Der ebenso mitverantwortliche und schon für die Fünfzigerjahre konstatierte punktuelle Charakter der Thematisierung wurde weiterhin in Diskussionen anlässlich der vierzigsten Jahrestage des Kriegsendes und der Befreiung der NS-Konzentrationslager sowie der von Michail Gorbačëv angestoßenen Rehabilitierungsdebatte in der UdSSR deutlich.69

Ein Blick auf die westdeutsche DDR-Forschung und -Publizistik der Sechziger- bis Achtzigerjahre bestätigt sowohl die marginale Präsenz des Themas als auch das weitere, nun sehr einsame Engagement der Betroffenen. Außer Gerhard Finn und Karl Wilhelm Fricke ist hier fast nur Hermann Weber zu nennen. Obwohl kein direkt Betroffener, hatte er eine eigene »erfahrungsgesättigte« Sicht auf das kommunistische Unrecht.70 Nicht nur das prädestinierte ihn dazu, fast der einzige Wissenschaftler zu sein, der für das Thema offen blieb. Sein Selbstverständnis als Historiker unterschied ihn auch von den meisten DDR-Forschern, deren Interesse in Übereinstimmung mit dem oben angeführten Primat der Gegenwärtigkeit den aktuellen Entwicklungen galt. Bei der nachträglichen Kritik des »weißen Flecks« im Hinblick auf die Speziallager in der DDR-Forschung wird dieser Unterschied oft übersehen.

Neben (oder besser: dank) der personellen Kontinuität kann auch eine Kontinuität in der Deutung der Lager festgestellt werden. Trotz der neuen Sachlichkeit der späten Fünfzigerjahre und der veränderten Rahmenbedingungen der folgenden Jahrzehnte verzichteten Weber, Fricke und Finn bis in die Achtzigerjahre meist nicht auf den Begriff des Konzentrationslagers.71 Sie verwendeten höchstens den neutralen Terminus »Internierungslager«, referierten aber wohlwollend die schärfere Bezeichnung.72 Dieser Befund widerspricht der häufigen Annahme, dass der KZ-Begriff spätestens ab den frühen Sechzigerjahren nicht mehr verwendet wurde.73 Dass diese wenigen, die sich mit dem Thema beschäftigten und die Lager so darstellten, als »Kalte Krieger« bezeichnet wurden, sagt viel über den Anti-Antikommunismus dieser Jahre.74 Dass diese Autoren sich auch als Antikommunisten bzw. Antistalinisten verstanden, sagt aber ebenso viel über die anhaltende Bedeutung der Speziallager für den nicht mehr Ton angebenden, aber nie völlig erloschenen westdeutschen Antikommunismus aus.

III. Die Speziallager und der deutsche Antikommunismus seit 1989/90

Mit der Entdeckung von Massengräbern verstorbener Speziallagerinsassen während des Umbruchs in der DDR 1989/90 wurde eine neue Phase in der Rezeptionsgeschichte der Lager eingeleitet. Erst jetzt konnten ehemalige Insassen, die in der DDR gelebt hatten, offen über ihre Erfahrungen sprechen und um Rehabilitierung und Entschädigung kämpfen. Erst jetzt konnte an den Originalorten die Geschichte der Lager erforscht und dargestellt und der Opfer gedacht werden. Außerdem konnte mit der teilweisen Öffnung der russischen Archive endlich eine quellengesättigte Forschung beginnen. Die Phase der »Verdrängung« in beiden deutschen Staaten war vorbei, die gesamtdeutsche »Aufarbeitung« konnte beginnen. Dennoch war dies kein völliger Neuanfang. In manchem ähnelte diese neue Phase der Ära des Kalten Krieges. So ist z. B. von Scheliha der Meinung, dass das Thema 1990 »in enger Anlehnung an die Debatte der 1940er und 1950er Jahre ... erneut für einige Monate zum Sinnbild des kommunistischen Unrechts« wurde.75 Schockierend wirkende Titel früher Nach-Wende-Veröffentlichungen, wie Lager des Grauens. Sowjetische KZs in der DDR nach 1945 oder Todesfabriken der Kommunisten erinnerten an die Sensationsmeldungen der Fünfzigerjahre.76 Mit der Zeit des Kalten Krieges verband die Jahre nach 1989 aber nicht nur kurzlebige Parallelen, sondern auch Kontinuitäten, die die dazwischen liegende Phase überbrückten und noch ins neue Jahrhundert hineinreichen sollten. Obwohl sich die Rahmenbedingungen geändert hatten und die Auseinandersetzung nun überwiegend im Kontext der Geschichts- und Erinnerungspolitik geführt wurde, behielten die Speziallager ihren wichtigen Platz in der bundesdeutschen Auseinandersetzung mit der SBZ/DDR.

Nach langen Jahren des einsamen Mahnens meldeten sich die einschlägigen Autoren erneut zu Wort und erfuhren jetzt wieder verstärkte Aufmerksamkeit von der Öffentlichkeit und der Politik.77 Nach einer Neuauflage seiner Studie von 1960 schrieb Gerhard Finn Gutachten über die Speziallager für die Enquete-Kommissionen des Deutschen Bundestages zu den Themen »Aufarbeitung« und »Überwindung« der SED-Diktatur.78 In der ersten Kommission arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter für die CDU/CSU, während er vor der zweiten Kommission die Interessen der Speziallageropfer in seiner Rolle als Vorsitzender der Union der Opferverbände kommunistischer Gewaltherrschaft e.V. vertrat, die er von 1995 bis 2001 ausübte.79 Fricke und Weber waren sogar Mitglieder beider Enquete-Kommissionen, der eine für die CDU/CSU, der andere für die SPD. Dort engagierten sie sich für die Aufnahme kritischer Deutungen der Speziallager in die Gedenkstättenarbeit und die Erinnerungskultur.80 Wer sich einem Thema so kontinuierlich über einen so langen Zeitraum widmet, hat wohl das Recht, grundsätzlich den Vorwurf der Vernachlässigung des Themas zu erheben.81 Dieser wurde auch bei breit angelegten Anklagen anderer Antikommunisten gegen die Verharmlosung des Unrechts in der SBZ/DDR vonseiten der Bundesrepublik ins Feld geführt.82 Hier wurde weniger die Geschichte der Speziallager als vielmehr deren Rezeptionsgeschichte instrumentalisiert.

Zu den bekannten Akteuren kamen jetzt neue hinzu, womit sich das Engagement der Betroffenen fortsetzte und ausdehnte. Neben den Autoren weiterer Erinnerungsberichte zählte der ehemalige Mühlberg-Lagerinsasse Achim Kilian zu den Betroffenen, die sich des Themas mit einem stärker wissenschaftlich geprägten Anspruch und politischer Unterstützung annahmen.83 Auch die Opferverbände intensivierten ihre Aktivitäten und wurden durch neue Mitglieder und Neugründungen u. a. von Lagergemeinschaften in den neuen Bundesländern verstärkt.84 Mit dem jährlich stattfindenden Bautzen-Forum der Friedrich-Ebert-Stiftung institutionalisierte sich der Austausch zwischen den Opfern und Vertretern der Gedenkstätten, der Politik und der Wissenschaft.85

Das Engagement der Betroffenen und ihrer Fürsprecher stieß keinesfalls nur während der intensiven Auseinandersetzung der frühen Neunzigerjahre auf großen Widerhall in der Politik. 1992 beschloss der Bundestag eine Ehrenerklärung für die Opfer der kommunistischen Gewaltherrschaft, einschließlich der Speziallagerinsassen.86 Die zweite Enquete-Kommission sprach sich in ihrem Schlussbericht 1998 für das Gedenken der Speziallageropfer aus.87 Im Jahr 2000 drückte Bundespräsident Johannes Rau (SPD), den ehemalige Lagerinsassen 1985 wegen seiner Vernachlässigung des Themas während eines Buchenwald-Besuches heftig kritisiert hatten, der VOS seine Glückwünsche zum fünfzigjährigen Jubiläum aus.88 Für die diesbezügliche Festschrift lieferten auch der damalige Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) und der Regierende Bürgermeister Berlins Eberhard Diepgen (CDU) Grußworte.89 Wie ihre Bonner Vorgänger bekannte sich hier die politische Spitze der Berliner Republik zur Solidarität mit den Speziallagerhäftlingen und beschwor den auf deren Erfahrungen gegründeten antitotalitären Konsens. Bezeichnenderweise tat sie dies, ohne ein Wort über Nationalsozialisten in den Speziallagern zu verlieren. Für Rau belegten diese »blutigen Ausläufer« des Archipel Gulag, dass »auch im sowjetisch besetzten Teil Deutschlands der Terror [wütete]«.90

Die alten Deutungsmuster und Begriffe blieben also weitgehend erhalten.91 Nach Bodo Ritscher hat die Bezeichnung der Speziallager als Teil des Gulag in den Neunzigerjahren die frühere Bezeichnung als sowjetisches KZ abgelöst.92 Das gilt für die einschlägige Speziallagerforschung und zum Teil für die Politik, wie das Rau-Beispiel zeigt. Der KZ-Begriff wurde aber auch nach den ersten – vorschnellen – Nach-Wende-Publikationen verwendet, keinesfalls nur von Außenseitern und Betroffenen. Vor der ersten Enquete-Kommission stellte der Direktor des Münchner Instituts für Zeitgeschichte Horst Möller 1994 fest: »In der Anfangsphase sind die ehemaligen KZ der Nationalsozialisten als sowjetische KZ gebraucht worden.«93 Auch Rainer Eckert beschrieb im 1997 erschienenen Lexikon des DDR-Sozialismus die Lager als »Konzentrationslager der sowjetischen Geheimpolizei«.94 Daher überrascht es kaum, dass 2000 bei Finn vom »Weiterbetrieb der Konzentrationslager in Form der sogenannten Speziallager« die Rede ist, oder dass sich Fricke 2006 für diesen Begriff einsetzte, was Bettina Greiner 2010 wiederholte.95

Der Kontext der Auseinandersetzung hatte sich jedoch geändert. Nach 1990 ging es weniger um eine Mahnung vor den Gefahren des Kommunismus oder eine Anklage gegen die aktuelle SBZ/DDR als um die Erörterung, welchen Platz diese in der deutschen Geschichte bzw. Erinnerungslandschaft einnehmen. Die Deutung der Speziallager wurde zum Stellvertreterkampf um das Verhältnis von DDR und Drittem Reich im öffentlichen Gedächtnis,96 dessen Verlauf hier nicht nachgezeichnet werden soll.97 Die vielfache Bedeutung der Speziallager für die öffentliche Erinnerung und Geschichtsschreibung lässt sich aber identifizieren. Erstens ist Bernd Faulenbach zuzustimmen, wenn er konstatiert, dass die »Gedenkstätten für die Opfer des Stalinismus einer allzu weitgehenden Historisierung der DDR und des SED-Systems entgegen[wirken]«.98 Zweitens dienen die Speziallager und vor allem die Weiternutzung von Geländen ehemaliger NS-Konzentrationslager als Beleg gegen die Deutung der deutschen Niederlage 1945 als »Befreiung«.99 Sie sollen, drittens, auch beweisen, dass es keine ernst zu nehmende Entnazifizierung in der SBZ gab, und viertens, dass die SBZ/DDR keinen demokratischen Anfang hatte.100 Diese Argumente verstoßen nicht gegen das oft beschworene Verbot von der Gleichsetzung der Speziallager mit den NS-Konzentrationslagern.101 Stattdessen schenkt man den politisch demokratischen und anderen unschuldigen Häftlingen mehr Aufmerksamkeit als den ehemaligen Nationalsozialisten unter den Lagerinsassen und diskrediert damit die gesamte Internierungspraxis.102 Andere Zugänge werden als »Verharmlosung« des Unrechts der Speziallager aufgefasst, der, so Hartmut Koschyk (CSU) 1995, »von einer Mehrheit im Bundestag widersprochen werden« muss.103 Solche Aussagen belegen die anhaltende Bedeutung des Themas für den bundesdeutschen Antikommunismus auch unter den veränderten Umständen im wiedervereinigten Deutschland.

IV. Zusammenfassung

Dieser Aufsatz belegt die Notwendigkeit mehrfacher Korrekturen am gängigen Bild der Wahrnehmungsgeschichte der Speziallager. Zum einen betont er die wesentliche Rolle der »sowjetischen Konzentrationslager« beim Aufbau des westdeutschen Antikommunismus. Auch nach der Auflösung der Lager blieben sie ein wichtiges Thema und passten gut in das von Martin Sabrow beschriebene westdeutsche »Empörungsgedächtnis«.104 Dieser Begriff ist gerade deshalb für die Erinnerung an die Speziallager passend, weil die überlebenden Speziallagerhäftlinge nur allmählich entlassen wurden, während die Empörung um die immer noch Inhaftierten anhielt. Dass die Lager sukzessive bis Anfang 1950 geschlossen wurden, während die Geschichte des kommunistischen Unrechts noch weiterging, hat dem Thema zum anderen schon in den Fünfzigerjahren einen Teil seiner Bedeutung genommen, da es nicht mehr vom Primat der Gegenwärtigkeit profitieren konnte. Außerdem war die Deutung der Lager trotz der Bezeichnung als sowjetische Konzentrationslager von Anfang an differenzierter als oft angenommen. Darüber hinaus begann die Suche nach erhöhter Sachlichkeit und Differenzierung schon in den Fünfzigerjahren.

Für die folgenden Jahrzehnte muss das Bild von tiefen Einbrüchen und dem zeitweiligen Verschwinden des Themas revidiert werden. Dass die Speziallager nach dem Mauerbau noch mehr Bedeutung einbüßten, lag gewiss auch am »Akzeptanzgedächtnis«, das das Empörungsgedächtnis weitgehend verdrängte.105 Dennoch wurden die Lager immer wieder, wenn auch zunehmend marginal thematisiert. Sogar über die Zäsur von 1989/90 hinweg bestanden Kontinuitäten, sowohl bei den Akteuren als auch bezüglich der teilweisen Beibehaltung des vermeintlich nur in den Fünfzigerjahren verwendeten KZ-Begriffs in der Geschichtspolitik und Teilen der Geschichtsschreibung. Die kritischsten Deutungen der Lager fanden politischen Widerhall, und die Lager nahmen einen wichtigen Platz im antitotalitären Konsens bzw. im »Diktaturgedächtnis« der erweiterten Bundesrepublik ein.106 Allen Beschwerden über das mangelnde Interesse für das Thema bzw. dessen Zweitrangigkeit hinter der NS-Vergangenheit zum Trotz haben die Speziallager stets mehr Aufmerksamkeit erfahren und mehr Unterstützung von »öffentlich anerkannten Fürsprechern« erhalten als gemeinhin angenommen.107 In jeder der beschriebenen Phasen lag dies vor allem am Engagement der Betroffenen. Das Interesse der Politik, der Wissenschaft und der Öffentlichkeit hat sich mit der Zeit geändert, aber die Betroffenen ließen sich nie passiv instrumentalisiren oder ignorieren. Der »erfahrungsgesättigte« west- bzw. bundesdeutsche Antikommunismus baute seit den späten Vierzigerjahren gerade auf ihren Erfahrungen auf.108 Dass die Speziallager »such important symbols for the nature of repressive Soviet policies in Germany« wurden und auch blieben, lag weniger an Instrumentalisierung oder Ideologie als an den Erfahrungen und dem Engagement der Betroffenen.109


1 Andrew H. Beattie: A 1950s Revival? Cold War Culture in Reunified Germany, in: Thomas Lindenberger/Marcus M. Payk/Bernd Stoever/Annette Vowinckel (Hg.): European Cold War Cultures. Perspectives on Societies in the East and the West, New York im Erscheinen.

2 Richard Gid Powers: Anticommunism, in: Paul S. Boyer (Hg.): The Oxford Companion to United States History, Oxford 2001.

3 Siehe Alexander von Plato: Sowjetische Speziallager, in: Martin Sabrow (Hg.): Erinnerungsorte der DDR, München 2009, S. 9097, hier S. 93. Siehe auch Bodo Ritscher: Die wissenschaftliche Aufarbeitung der Geschichte der sowjetischen Speziallager in der SBZ/DDR seit Beginn der 1990er Jahre – Zwischenbilanz und Ausblick, in: Petra Haustein u. a. (Hg.): Instrumentalisierung, Verdrängung, Aufarbeitung. Die sowjetischen Speziallager in der gesellschaftlichen Wahrnehmung 1945 bis heute, Göttingen 2006, S. 170–192.

4 Siehe Wolfram von Scheliha: Die sowjetischen Speziallager. Ein Symbol des kommunistischen Unrechts in der publizistischen Auseinandersetzung zwischen Ost und West bis zum Bau der Berliner Mauer 1961, in: Haustein u. a.: Instrumentalisierung (Anm. 3), S. 10–29.

5 Siehe Friedhelm Boll: Sprechen als Last und Befreiung. Holocaust-Überlebende und politisch Verfolgte zweier Diktaturen. Ein Beitrag zur deutsch-deutschen Erinnerungskultur, Bonn 2003; Eva Ochs: »Heute kann ich das ja sagen«. Lagerfahrungen von Insassen sowjetischer Speziallager in der SBZ/DDR, Köln 2006.

6 Siehe von Plato: Sowjetische Speziallager (Anm. 3), S. 96 f.; Eva Ochs: »Warten auf Antwort«. Öffentliche Wahrnehmung und individuelle Verarbeitung am Beispiel der Speziallagerhäftlinge in der Bundesrepublik Deutschland, in: BIOS 21 (2008), H. 1, S. 37–48.

7 Auch die neueste Behandlung des Themas versteht sich als »weitere Annäherung« und bietet primär Rückschlüsse auf die gesellschaftliche Rezeption über den Umweg über die Betroffenen und ihre Vorstellungen von den Erwartungen der Öffentlichkeit. Siehe Bettina Greiner: Verdrängter Terror. Geschichte und Wahrnehmung sowjetischer Speziallager in Deutschland, Hamburg 2010, S. 21.

8 Von Scheliha: Die sowjetischen Speziallager (Anm. 4), S. 28.

9 Haustein u. a.: Instrumentalisierung (Anm. 3); Greiner: Verdrängter Terror (Anm. 7), S. 40.

10 Siehe Patrick Major: The Death of the KPD. Communism and Anti-Communism in West Germany 1945–1956, Oxford 1997; Klaus Körner: »Die rote Gefahr«. Antikommunistische Propaganda in der Bundesrepublik 1950–2000, Hamburg 2002; Wolfgang Wippermann: Dämonisierung durch Vergleich. DDR und Drittes Reich, Berlin 2009, S. 60–72.

11 Siehe von Scheliha: Die sowjetischen Speziallager (Anm. 4), S. 26.

12 Ochs: Lagererfahrungen (Anm. 5), S. 289.

13 Siehe Bettina Greiner: Speziallager? Was für Speziallager? Zum historischen Ort der stalinistischen Verfolgung in Deutschland, in: Mittelweg 36 18 (2009), H. 3, S. 93–112, hier S. 95; dies.: Verdrängter Terror (Anm. 7), S. 20.

14 Siehe Gesine Schwan: Antikommunismus und Antiamerikanismus in Deutschland. Kontinuität und Wandel nach 1945, Baden-Baden 1999.

15 Siehe Greiner: Speziallager (Anm. 13), S. 98; Andrew H. Beattie: The Victims of Totalitarianism and the Centrality of Nazi Genocide. Continuity and Change in German Commemorative Politics, in: Bill Niven (Hg.): Germans as Victims. Contemporary Germany and the Third Reich, London 2006, S. 147–163.

16 Siehe von Scheliha: Die sowjetischen Speziallager (Anm. 4), S. 28.

17 Bernd Faulenbach: »Antikommunismus« als Problem der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Skizze über einen ungeklärten Begriff der Nachkriegsepoche, in: Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung (im Folgenden: JHK), Berlin 2008, S. 231–238, hier S. 238.

18 Petra Haustein: Geschichte im Dissens. Die Auseinandersetzungen um die Gedenkstätte Sachsenhausen nach dem Ende der DDR, Leipzig 2006, S. 258; von Scheliha: Die sowjetischen Speziallager (Anm. 4), S. 10.

19 Siehe Hans Karl Rupp: Vom Antifaschismus zum Antikommunismus. Die Begründung der Bundesrepublik, in: Blätter für deutsche und internationale Politik 54 (2009), H. 5, S. 79–87, hier S. 80. Siehe Major: Death (Anm. 10); Körner: Rote Gefahr (Anm. 10), S. 12.

20 Von Plato: Sowjetische Speziallager (Anm. 3), S. 97; Greiner: Speziallager (Anm. 13), S. 106; Greiner: Verdrängter Terror (Anm. 7), S. 433.

21 Siehe Sonja Isabel Krämer: Westdeutsche Propaganda im Kalten Krieg. Organisationen und Akteure, 
in: Jürgen Wilke (Hg.): Pressepolitik und Propaganda. Historische Studien vom Vormärz bis zum Kalten Krieg, Köln 1997, S. 333–371, hier S. 345; Jens Hüttmann: Die DDR-Geschichte und ihre Forscher. Akteure und Konjunkturen der bundesdeutschen DDR-Forschung, Berlin 2008, S. 68 f.; von Scheliha: Die sowjetischen Speziallager (Anm. 4), S. 22 f.; Greiner: Verdrängter Terror (Anm. 7), S. 22, 38–40, 343–376.

22 Siehe Gerhard Finn: Nichtstun ist Mord. Die Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit, Bad Münstereifel 2000, S. 11; Kai-Uwe Merz: Kalter Krieg als antikommunistischer Widerstand. Die Kampfgruppe gegen Unmenschlichkeit 1948–1959, München 1987, S. 40.

23 Siehe ebd., S. 39; Haustein: Geschichte (Anm. 18), S. 259 u. 262; Ochs: Lagererfahrungen (Anm. 5), S. 287; Finn: Nichtstun (Anm. 22); Günther Birkenfeld: Der NKWD-Staat. Aus den Berichten 
entlassener KZ-Insassen, in: Der Monat 2 (1950), H. 18, S. 628–643.

24 Greiner: Verdrängter Terror (Anm. 7), S. 345. Siehe auch Kampfbund gegen Unmenschlichkeit: Sowjetische Konzentrations-Lager auf deutschem Boden 1945–1950, Göttingen 1950; Hermann Just: Die sowjetischen Konzentrationslager auf deutschem Boden 1945–1950 (= Hefte der Kampfgruppe, 
Bd. 1), Berlin 1952.

25 Siehe Merz: Kalter Krieg (Anm. 22), S. 9.

26 Peter Erler: Berliner Sozialdemokraten und die Internierungspraxis des NKWD/MWD in der Nachkriegszeit, in: Klaus Schroeder (Hg.): Geschichte und Transformation des SED-Staates. Beiträge und Analysen, Berlin 1994, S. 71–84, hier S. 72; Dieter Rieke: Geliebtes Leben. Erlebtes und Ertragenes zwischen den Mahlsteinen jüngster deutscher Geschichte, Berlin 1999, S. 62, 67, 78 u. 104.

27 Mike Schmeitzner: Der Totalitarismusbegriff Kurt Schumachers. Politische Intention und praktische Wirksamkeit, in: ders. (Hg.): Totalitarismuskritik von links. Deutsche Diskurse im 20. Jahrhundert, Göttingen 2007, S. 249–281, hier S. 271.

28 Siehe Wolfgang Buschfort: Die Ära Adenauer. Die »roten KZs« und die Ostbüros der Parteien in den 1950er und 1960er Jahren, in: Haustein u. a.: Instrumentalisierung (Anm. 3), S. 30–43, hier S. 32.

29 Siehe Boll: Sprechen (Anm. 5), S. 278; von Scheliha: Die sowjetischen Speziallager (Anm. 4), S. 13–15.

30 Parteivorstand der SPD (Hg.): Terror in der Ostzone. Tatsachen klagen an!, Hannover 1948; Vorstand der SPD (Hg.): Das System des kommunistischen Terrors in der Sowjetzone, Hannover 1950; ders. (Hg.): Die Straflager und Zuchthäuser der Sowjetzone. Gesundheitszustand und Lebensbedingungen der politischen Gefangenen, Bonn 1955.

31 Siehe Edgar Wolfrum: Geschichtspolitik in der Bundesrepublik Deutschland. Der Weg zur bundesrepublikanischen Erinnerung 1948–1990, Darmstadt 1999.

32 Siehe Boll: Sprechen (Anm. 5), S. 295 f.

33 Siehe ebd., S. 299–305; von Scheliha: Die sowjetischen Speziallager (Anm. 4), S. 27.

34 Stefan Creuzberger: Kampf für die Einheit. Das gesamtdeutsche Ministerium und die politische Kultur des Kalten Krieges 1949–1969, Düsseldorf 2008, S. 461. Siehe auch Körner: Rote Gefahr (Anm. 10), S. 91; Boll: Sprechen (Anm. 5), S. 282 u. 284 f.

35 Siehe Körner: Rote Gefahr (Anm. 10), S. 11.

36 Siehe Rieke: Geliebtes Leben (Anm. 26); Karl Wilhelm Fricke: Ein Mahner ist verstummt. Zum Tode von Dieter Rieke (1925–2009), in: Deutschland Archiv 42 (2009), H. 6, S. 975–977. Zum Engagement anderer Verfolgter in der SPD, siehe Boll: Sprechen (Anm. 5), S. 308–334.

37 Siehe Christian Widmaier: Häftlingshilfegesetz, DDR-Rehabilitierungsgesetz, SED-Unrechtsbereinigungsgesetze. Rehabilitierung und Wiedergutmachung von SBZ/DDR-Unrecht?, Frankfurt a.M. 1999, S. 76–85 u. 186–240.

38 Siehe Buschfort: Ära Adenauer (Anm. 28), S. 30.

39 Jörg Siegmund: Opfer ohne Lobby? Ziele, Strukturen und Arbeitsweise der Verbände der Opfer des DDR-Unrechts, Berlin 2002, S. 49 f. Siehe Vereinigung der Opfer des Stalinismus e.V. (Hg.): Vergeßt uns nicht – wenn auch die Tage wandern und die Jahre. Eine Festschrift zum 50-jährigen Bestehen der Vereinigung der Opfer des Stalinismus, Berlin 2000.

40 Siehe Annette Kaminsky (Hg.): Orte des Erinnerns. Gedenkzeichen, Gedenkstätten und Museen zur Diktatur in SBZ und DDR, Leipzig 2004, S. 52; Günter Morsch/Ines Reich (Hg.): Sowjetisches Speziallager Nr. 7/Nr. 1 in Sachsenhausen (1945–1950). Katalog der Ausstellung in der Gedenkstätte und Museum Sachsenhausen, Berlin 2005, S. 445.

41 Siehe ebd., S. 446.

42 Siehe Ochs: Lagererfahrungen (Anm. 5), bes. S. 306 f. sowie S. 226, 312 f. u. 319.

43 Siehe ebd., S. 298.

44 Siehe ebd., S. 307 u. 319; Haustein: Geschichte (Anm. 18), S. 262; Boll: Sprechen (Anm. 5), S. 325.

45 Siehe Boll: Sprechen (Anm. 5), S. 227, 245 u. 271–274.

46 Siehe Gerhard Finn: Die politischen Häftlinge der Sowjetzone 1945–1959, Pfaffenhofen 1960 (1. Aufl. 1958; Neuaufl. Köln 1989); ders.: Sachsenhausen 1936–1950. Geschichte eines Lagers, Bad Münstereifel 1991 (1. Aufl. 1988).

47 (Karl Wilhelm Fricke:) »Ich wollte die Sprache derer sprechen, die zum Schweigen verurteilt waren«. Ein Interview von Ilko-Sascha Kowalczuk mit Karl Wilhelm Fricke, in: Karl Wilhelm Fricke: Der Wahrheit verpflichtet. Texte aus fünf Jahrzehnten zur Geschichte der DDR, Berlin 2000, S. 13–115, hier S. 14–17.

48 Siehe z. B. ders.: Sachsenhausen mahnt. Ein Konzentrationslager unter zwei Diktaturen, in: SBZ-Archiv 12 (1961), H. 6, S. 90–92; Peter Dittmar/ders.: Zweimal Buchenwald, in: Deutschland Archiv 8 (1975), H. 5, S. 466–475; ders.: Politik und Justiz in der DDR. Zur Geschichte der politischen Verfolgung 1945–1968, Köln 1979. Siehe Hüttmann: DDR-Geschichte (Anm. 21), S. 246–257. Fricke und Finn gelten also kaum als »neutrale Instanzen«. Greiner: Verdrängter Terror (Anm. 7), S. 426.

49 Boll: Sprechen (Anm. 5), S. 246. Boll wertet diesen Satz als »überspitzt formuliert«. Er gibt aber eine in der Forschung und im erinnerungspolitischen Diskurs verbreitete Sichtweise korrekt wieder. Siehe Greiner: Verdrängter Terror (Anm. 7), S. 40 u. 377.

50 Von Scheliha: Die sowjetischen Speziallager (Anm. 4), S. 12–15. Siehe auch Boll: Sprechen (Anm. 5), S. 220.

51 Siehe Ochs: Lagererfahrungen (Anm. 5), S. 302 f. u. 320 f.; Boll: Sprechen (Anm. 5), S. 318.

52 Siehe von Scheliha: Die sowjetischen Lager (Anm. 4), S. 26; Greiner: Verdrängter Terror (Anm. 7), S. 39 u. 372.

53 Boll: Sprechen (Anm. 5), S. 220.

54 Silke Klewin: Bautzen, in: Sabrow: Erinnerungsorte (Anm. 3), S. 43–54, hier S. 45 u. 54. Siehe auch Greiner: Verdrängter Terror (Anm. 7), S. 350.

55 Siehe Creuzberger: Kampf (Anm. 34), S. 477 f.; von Scheliha: Die sowjetischen Speziallager (Anm. 4), S. 28; Greiner: Verdrängter Terror (Anm. 7), S. 379.

56 Siehe Boll: Sprechen (Anm. 5), S. 298.

57 Haustein: Geschichte (Anm. 18), S. 256.

58 Siehe Eugen Kogon: Der SS-Staat. Das System der deutschen Konzentrationslager, Frankfurt 1965 
(1. Aufl. 1946), S. x u. 410.

59 Siehe exemplarisch: Birkenfeld: NKWD-Staat (Anm. 23).

60 Siehe Boll: Sprechen (Anm. 5), S. 284 u. 293; von Scheliha: Die sowjetischen Speziallager (Anm. 4), S. 23 f.

61 Boll: Sprechen (Anm. 5), S. 293.

62 Siehe Birkenfeld: NKWD-Staat (Anm. 23), S. 629; Greiner: Verdrängter Terror (Anm. 7), S. 451.

63 Siehe Buschfort: Ära Adenauer (Anm. 28), S. 33.

64 Siehe Bundesministerium für Gesamtdeutsche Fragen (Hg.): Unrecht als System. Dokumente über planmäßige Rechtsverletzungen im sowjetischen Besatzungsgebiet, Bonn 1952.

65 Siehe Creuzberger: Kampf (Anm. 34), S. 471; Fricke: Wahrheit (Anm. 47), S. 60–62; Hüttmann: DDR-Geschichte (Anm. 21), S. 255 f.

66 Creuzberger: Kampf (Anm. 34), S. 84 f., 273, 296, 314 f. u. 472; Hüttmann: DDR-Geschichte 
(Anm. 21), bes. S. 107 u. 152; Fricke: Wahrheit (Anm. 47), S. 27.

67 Margret Bechler: Warten auf Antwort. Ein deutsches Schicksal, München 1978; Walter Kempowski: 
Ein Kapitel für sich, München 1975. Siehe auch Ochs: Warten (Anm. 6), bes. S. 38; Greiner: Speziallager (Anm. 13); dies.: Verdrängter Terror (Anm. 7), S. 388.

68 Karl Dietrich Bracher: Politik und Zeitgeist. Tendenzen der siebziger Jahre, in: ders./Wolfgang Jäger/Werner Link: Republik im Wandel 1969–1974. Die Ära Brandt, Stuttgart 1986, S. 283–406, hier S. 362. Siehe Boll: Sprechen (Anm. 5), S. 330.

69 Siehe Morsch/Reich: Sowjetisches Speziallager (Anm. 40), S. 451; Boll: Sprechen (Anm. 5) S. 262 u. 273.

70 Jens Hüttmann: »Erfahrungsgesättigte Rationalität«. Hermann Weber im Feld der bundesdeutschen DDR-Forschung seit den 1950er Jahren, in: JHK, Berlin 2008, S. 207–222. Zu seinem Selbstverständnis und seiner Herangehensweise als Historiker siehe ders.: DDR-Geschichte (Anm. 21).

71 Siehe z. B. Hermann Weber: Kleine Geschichte der DDR, Köln 1980, S. 24 u. 27; ders.: Geschichte der DDR, München 1985, S. 109; Karl Wilhelm Fricke: Weder Konzentrationslager noch politische Gefangene in der DDR?, in: Deutschland Archiv 20 (1987), H. 2, S. 160–180; Gerhard Finn: Kriegsverbrecherprozesse in Deutschland. Über den unechten Antifaschismus, in: Deutschland Archiv 12 (1979), H. 7, S. 736–741, hier S. 738.

72 Siehe Fricke: Politik (Anm. 48), S. 69.

73 Siehe Boll: Sprechen (Anm. 5), S. 218 u. 277; Ritscher: Wissenschaftliche Aufarbeitung (Anm. 3), S. 183.

74 Siehe Buschfort: Ära Adenauer (Anm. 28), S. 42; Boll: Sprechen (Anm. 5), 332.

75 Von Scheliha: Die sowjetischen Speziallager (Anm. 4), S. 29.

76 Uwe Greve: Lager des Grauens. Sowjetische KZs in der DDR nach 1945, Kiel 1990; Adrian Preissinger: Todesfabriken der Kommunisten. Von Sachsenhausen bis Buchenwald, Berg am See 1991.

77 Siehe Bernd Faulenbach: Die neue geschichtspolitische Konstellation der neunziger Jahre und ihre Auswirkungen auf Museen und Gedenkstätten, in: Volkhard Knigge/Ulrich Mählert (Hg.): Der Kommunismus im Museum. Formen der Auseinandersetzung in Deutschland und Osteuropa, Köln 2005, S. 55–69, hier S. 60.

78 Siehe Finn: Die politischen Häftlinge (Anm. 46); ders.: Die Speziallager der sowjetischen Besatzungsmacht 1945–1950, in: Deutscher Bundestag (Hg.): Materialien der Enquete-Kommission »Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland« (12. Wahlperiode des Deutschen Bundestages), Frankfurt a.M. 1995, Bd. IV, S. 337–398; ders.: Bericht zur neueren Literatur (ab 1990) über Zahl, Verbleib und Zusammensetzung der Häftlinge nach Internierungsgründen in den sowjetischen Speziallagern der Jahre 1945 bis 1950, in: Deutscher Bundestag (Hg.): Materialien der Enquete-Kommission »Überwindung der Folgen der SED-Diktatur im Prozess der deutschen Einheit« (13. Wahlperiode des Deutschen Bundestages), Frankfurt a.M. 1999, Bd. VI, S. 205–246.

79 Siehe Bericht der Enquete-Kommission »Aufarbeitung von Geschichte und Folgen der SED-Diktatur in Deutschland«, in: Deutscher Bundestag: Materialien »Aufarbeitung« (Anm. 78), Bd. I., S. 178–778, hier S. 200; Deutscher Bundestag: Materialien »Überwindung« (Anm. 78), Bd. VI, S. 54–58; Union der Opfer kommunistischer Gewaltherrschaft e.V.: Vorstand: www.uokg.de/Text/vorstand.htm, ges. am 
13. August 2010.

80 Siehe Deutscher Bundestag: Materialien »Überwindung« (Anm. 78), Bd. VI, S. 25, 28 f., 49 f., 65–67, 123 u. 143 f. Siehe Andrew H. Beattie: Playing Politics with History. The Bundestag Inquiries into East Germany, New York 2008, S. 215 u. 232.

81 Siehe Gerhard Finn: Wieder einmal nichts gewusst. »Vergangenheitsbewältigung« in Buchenwald, in: Deutschland Archiv 23 (1990), H. 8, S. 1251–1259.

82 Siehe Konrad Löw: ... bis zum Verrat der Freiheit. Die Gesellschaft der Bundesrepublik und die »DDR«, München 1993, S. 45 f.

83 Siehe Achim Kilian: Die Häftlinge in den sowjetischen Speziallagern der Jahre 1945–1950. Zusammenfassung des derzeitigen Kenntnisstandes hinsichtlich Zahl, Verbleib und Zusammensetzung nach Internierungsgründen, in: Deutscher Bundestag: Materialien »Überwindung« (Anm. 78), Bd. VI, S. 373–440. Siehe Ritscher: Wissenschaftliche Aufarbeitung (Anm. 3), S. 176 f.

84 Siehe z. B. zum Einsatz der 1990 gegründeten Torgauer VOS für eine Gedenkanlage am Ort des Torgauer Speziallagers Fort Zinna: Andrew H. Beattie: The Fight in the Prison Car Park. Memorializing Germany’s »Double Past« in Torgau, in: Bill Niven/Chloe Paver (Hg.): Memorialization in Germany since 1945, New York 2010, S. 328–338.

85 Siehe z. B. Friedrich-Ebert-Stiftung Büro Leipzig (Hg.): Eine Zwischenbilanz der Aufarbeitung der SBZ/DDR-Diktatur 1989–1999. X. Bautzen-Forum der Friedrich-Ebert-Stiftung, Leipzig 1999.

86 Siehe Deutscher Bundestag: Plenarprotokoll 97 (1992), S. 7953.

87 Siehe Schlußbericht der Enquete-Kommission »Überwindung der Folgen der SED-Diktatur im Prozess der deutschen Einheit«, in: Deutscher Bundestag: Materialien »Überwindung« (Anm. 78), Bd. I, S. 142–803, hier S. 614 u. 617.

88 Siehe Johannes Rau: Grußwort zum fünfzigjährigen Bestehen der Vereinigung der Opfer des Stalinismus, in: Vereinigung der Opfer des Stalinismus: Vergeßt (Anm. 39), S. 9–11, hier S. 9. Siehe auch Ochs: Lagererfahrungen (Anm. 5), S. 302 f.

89 Siehe Gerhard Schröder: Grußwort, in: Vereinigung der Opfer des Stalinismus: Vergeßt (Anm. 39), S. 12 f., hier S. 12.

90 Rau: Grußwort (Anm. 88), S. 9.

91 Siehe Ochs: Lagererfahrungen (Anm. 5), S. 194; Greiner: Verdrängter Terror (Anm. 7), S. 16, 428, 455.

92 Siehe Ritscher: Wissenschaftliche Aufarbeitung (Anm. 3), S. 184.

93 Deutscher Bundestag: Materialien »Aufarbeitung« (Anm. 78), Bd. IX, S. 587.

94 Rainer Eckert: Entnazifizierung, in: Rainer Eppelmann u. a. (Hg.): Lexikon des DDR-Sozialismus, Bd. 1, Paderborn 1997, S. 247–251, hier S. 248.

95 Finn: Nichtstun (Anm. 22), S. 7; Karl Wilhelm Fricke: »Konzentrationslager, Internierungslager, Speziallager«. Zur öffentlichen Wahrnehmung der NKWD/MWD-Lager in Deutschland, in: Haustein u. a.: Instrumentalisierung (Anm. 3), S. 44–62; Greiner: Verdrängter Terror (Anm. 7), S. 472.

96 Siehe Annette Kaminsky: Ausstellungen zu den sowjetischen Lagern in der SBZ/DDR – eine vergleichende Betrachtung, in: Haustein u. a.: Instrumentalisierung (Anm. 3), S. 149–169, hier S. 150; Volkhard Knigge: Buchenwald, in: Sabrow: Erinnerungsorte (Anm. 3), S. 118–127, hier S. 126 f.

97 Siehe Hasko Zimmer: Der Buchenwald-Konflikt. Zum Streit um Geschichte und Erinnerung im Kontext der deutschen Vereinigung, Münster 1999; Haustein: Geschichte (Anm. 18); Beattie: Playing Politics (Anm. 80), S. 213–219; ders.: Fight (Anm. 84).

98 Faulenbach: Neue geschichtspolitische Konstellation (Anm. 77), S. 62.

99 Löw: Bis zum Verrat (Anm. 82), S. 45 f.; Hubertus Knabe: Tag der Befreiung? Das Kriegsende in Ostdeutschland, Berlin 2005, S. 10.

100 Siehe Schlußbericht der Enquete-Kommission »Überwindung« (Anm. 87), S. 606 f. Siehe Klaus Schroeder: Der SED-Staat. Partei, Staat und Gesellschaft 1949–1990, München 1998, S. 66–70.

101 Siehe Bericht der Enquete-Kommission »Aufarbeitung« (Anm. 79), S. 281.

102 Siehe Günter Fippel: Demokratische Gegner und Willküropfer von Besatzungsmacht und SED in Sachsenhausen (1946 bis 1950). Das sowjetische Speziallager Sachsenhausen – Teil des Stalinschen Lagerimperiums, Leipzig 2008.

103 Debatte des Deutschen Bundestages am 22. Juni 1995, in: Deutscher Bundestag: Materialien »Überwindung« (Anm. 78), Bd. I, S. 24–53, hier S. 45. Siehe auch Schlußbericht der Enquete-Kommission »Überwindung« (Anm. 87), S. 602.

104 Martin Sabrow: Die DDR erinnern, in: ders.: Erinnerungsorte (Anm. 3), S. 11–27, hier S. 16.

105 Ebd., S. 17.

106 Ebd., S. 18.

107 Greiner: Verdrängter Terror (Anm. 7), S. 41.

108 Hüttmann: Erfahrungsgesättigte Rationalität (Anm. 70).

109 Norman M. Naimark: The Russians in Germany. A History of the Soviet Zone of Occupation 1945–1949, Cambridge, MA 1995, S. 354.

Inhalt – JHK 2011

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