JHK 2013

Dänemark: Historiker des Kommunismus auf Wahrheitssuche

Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung | Seite 235-246 | Aufbau Verlag

Autor/in: Anne-Mette Anker Hansen / Thomas Wegener Friis

Die Kommunistische Partei Dänemarks (KPDä) war ein realpolitisches Randphänomen des 20. Jahrhunderts. Nur einmal, im Sommer 1945, war sie Mitglied der sogenannten Befreiungsregierung, einer Einheitsregierung mit Vertretern der großen traditionellen Parteien sowie der Widerstandsbewegung der Besatzungszeit. Ansonsten war die parlamentarische Vertretung der Kommunisten sehr begrenzt. Trotz Weltwirtschaftskrise und hoher Arbeitslosigkeit schaffte die KPDä erst 1933 den Sprung in das dänische Parlament, das Folketing. Sie war jedoch immer nur mit zwei bis drei Abgeordneten vertreten, von denen einer 1937 während eines Aufenthalts in Moskau sogar verschwand: Der Abgeordnete und ausgesprochen parteitreue Genosse Arne Munch-Petersen starb im November 1940 im Zuge der stalinistischen Säuberungen.1 Durch ihre Rolle als eine der treibenden Kräfte in der dänischen Widerstandsbewegung erlebte die KPDä in der unmittelbaren Nachkriegszeit einen kurzlebigen Aufschwung, aber schon Mitte der Fünfzigerjahre kam es aufgrund ihrer Loyalität zur Sowjetunion, innerer Spannungen und äußeren Drucks zum Bruch. Nach den Wahlen 1960 schaffte die Partei es nicht mehr ins Parlament. Obwohl ihr in den Siebziger- und Achtzigerjahren kurze parlamentarische Gastauftritte von der Wählerschaft gewährt wurden, kann die KPDä nicht an ihrer politischen Bedeutung im Parlament gemessen werden. Die Partei verfügte nie über größeren Einfluss und wurde argwöhnisch von den Nachrichtendiensten überwacht. Jede andere Partei hätte sich unter diesen Umständen aufgelöst, doch nicht zuletzt dank intensiver Unterstützung durch die Sowjetunion und der osteuropäischen Bruderparteien hatte die kleine, aber linientreue und zuverlässige dänische Partei Bestand. Sie unterhielt einen professionellen Parteiapparat und brachte sogar eine eigene kommunistische Tageszeitung heraus.2

Die engen Beziehungen zu den Staatsparteien im real existierenden Sozialismus und damit zu den de facto-Feinden des dänischen Staates, machten die KPDä zu etwas Besonderem. Außerdem stellte sie die einzige kontinuierliche Alternative zur kapitalistisch-demokratischen Gesellschaftsordnung im 20. Jahrhundert dar. Zwar existierten zeitweise auch andere Alternativen, rechts in Gestalt von Nationalsozialisten und links in Form von Extremisten maoistischer oder trotzkistischer Prägung, aber dies waren eher Modephänomene und daher zeitlich begrenzt. Die Kommunisten lieferten eine Art Gesamtpaket: Utopie gepaart mit Apparat und Tradition. All dies führte dazu, dass die Kommunisten auch in der dänischen Geschichtsschreibung eine besondere Rolle spielen. Dies gilt insbesondere für die Zeit nach 1990, die ökonomische und moralische Stunde null der Kommunisten.

Als der ökonomische Tropf aus Moskau versiegte, brach die Partei innerhalb kürzester Zeit zusammen. In den Wirren des Auflösungsprozesses konnte das Archiv der KPDä jedoch gerettet werden und in Archiv und Bibliothek der Arbeiterbewegung untergebracht werden. 900 Umzugskisten mit Material kamen 1991 aus dem zwangsversteigerten Parteihaus in die Dronningens Tværgade; dazu noch die Archive des Kommunistischen Jugendverbandes, der Freundschaftsorganisation Dänemark-Sowjetunion, des Komitees für Frieden und Sicherheit, des dänischen Komitees zu Vorbereitung der Arbeiterkonferenzen der Ostseestaaten, sowie Personenarchive führender Kader, wie der beiden Parteivorsitzenden Knud Jespersen (1958–1977) und Ole Sohn (1987–1991).3 Neben den eigenen Akten waren mittlerweile auch die Archive der einstigen Partner, der KPdSU und der SED zugänglich. Aus den russischen Archiven RGASPI4 und RGANI5 überführte eine staatliche Archivkommission deshalb etwa 12 000 Kopien, und gründete damit den Bestand Danica in Russland.6 Eine dauerhafte Kooperation mit russischen Historikern konnte zum damaligen Zeitpunkt noch nicht etabliert werden, sondern entstand erst in den letzten Jahren im Rahmen des Projekts »Danskere i Komintern« [Dänen bei der Komintern].7 Die Akten der SED wurden dagegen nie ähnlich komplett nach Dänemark geholt, aber sowohl von Historikern als auch von Journalisten in den deutschen Archiven eingesehen.8

Mit den umfassenden Archivöffnungen liegt die Organisation und Funktionsweise der früher extrem geschlossenen und Geheimnis umwobenen Partei offen, was in den letzten zwei Jahrzehnten zahlreiche wissenschaftliche Publikationen zur Geschichte der dänischen KP zur Folge hatte.9 Damit stellt die dänische Kommunistische Partei eines der am gründlichsten erforschten Gebiete der dänischen politischen Zeitgeschichte dar. Kaum eine andere Partei ruft ähnliches Interesse hervor. Darüber hinaus ist die Geschichte der KPDä sogar immer noch ein aktuelles Thema, das erneut politische Brisanz erfuhr, nachdem der letzte Vorsitzende der KPDä, Ole Sohn, 2011 nach seinem Parteiwechsel zur Sozialistischen Volkspartei zum Wirtschaftsminister bestellt wurde.

Die dänische Kommunismusforschung 2013 ist von einer regen wissenschaftlichen und öffentlichen Diskussion geprägt, aufbauend auf einem starken Fundament kritischer und intensiver Forschung. Vor 1990 war das noch ganz anders. Die Gruppe der dänischen Historiker, die sich in dieser Zeit mit dem Thema beschäftigte, war ausgesprochen überschaubar und lässt sich in drei Kategorien einteilen: 1. KPDä-Parteimitglieder, 2. linksextreme Kritiker und 3. »rechte Kritiker«. Größtenteils bestand die Geschichtsschreibung der KPDä aus der Traditionspflege einer Partei, die sich ihrer »historischen Rolle« durchaus bewusst war. Ende der Achtzigerjahre erschienen jedoch die Werke des Kommunisten und Historikers Kurt Jacobsen, die sich durch selbstkritische Reflexion deutlich von denen seiner Vorgänger unterschieden. Schon als Dozent an der Roten Hochschule erforschte er die frühe Geschichte der KPDä, bevor er ab 1989 als vom ZK der KPdSU bezahlter Auslandskorrespondent der dänischen Parteizeitung Land og Folk in Moskau arbeitete. Diese Position und seine Beziehungen zum ZK-Apparat nutzte Jacobsen, um als erster dänischer Historiker Zugang zum Archiv der KPdSU zu erlangen.10 Seine Bücher von 1987 und 1989 über die Grabenkämpfe in der jungen dänischen Partei und die Rolle Moskaus sind heute noch lesenswert, während andere frühere Werke, die im Zeichen der KP-Traditionspflege entstanden, in Vergessenheit geraten sind.11 Die Qualität der Forschung von Jacobsen mag auch daran gemessen werden, dass er sie auch nach 1990 fortsetzte und eine umfassende Biografie des langjährigen Vorsitzenden der KPDä (1932–1958) und späteren Gründers der Sozialistischen Volkspartei Aksel Larsen veröffentlichte.12

Auch der letzte ordentliche Vorsitzende der KPDä, Ole Sohn, konnte seine Beziehungen in der Sowjetunion dazu nutzen, historische Akten einzusehen. Sowohl das Archiv der KPdSU als auch des KGB lieferten wichtige Informationen für ein Buch über den in Moskau verschollenen kommunistischen Abgeordneten Arne Munch-Petersen. Auch mithilfe dieses Buches gelang es Sohn, sich als selbstkritisch darzustellen und seine politische Karriere fortzusetzen.13

Fast in Vergessenheit geraten sind die Verfasser aus anderen linksextremen Gruppen. Unter linken Splittergruppen wurde es quasi zur Gewohnheit, die moskautreue KPDä als reformistisch oder rechtsopportunistisch zu brandmarken. Etliche Bücher dienten dazu, diese Auffassung zu verbreiten.14 Nur ein dänischer Kommunismusforscher aus diesem Kreis ist zu nennen: Morten Thing von der Universität Roskilde. Anfang der Neunzigerjahre setzte auch er seine Forschungen weiter fort und habilitierte mit einem Werk über die KPDä und die Linksintellektuellen in den Jahren von 1918 bis 1960.15 In der Folge widmete er sich mit Erfolg der Frage der KPDä-Parteiförderung durch die KPdSU.

Die Auffassung linksextremer Gruppen, sie seien »die besseren Kommunisten« gewesen, sorgten nach 1990 nur gelegentlich für Aufmerksamkeit. Im Standardwerk zur dänischen Geschichte des dänischen Professors Poul Villaume, eines ehemaligen Maoisten, der von einem seiner Schüler in der Historiografie als Revisionist – wenn auch gemäßigter – bezeichnet wird, wird diese Auffassung deutlich zum Ausdruck gebracht.16 Villaume weist auf einen deutlichen Unterschied zwischen der KPDä und Antidemokraten anderer Prägungen hin und unterstellt, dass Letztere im Falle einer sowjetischen Invasion Widerstand geleistet hätten.17

Die dritte und letzte Gruppe der »rechten Kritiker« unterscheidet sich von den beiden anderen nur dadurch, dass ihre Anhänger sich selbst nicht als Kommunisten oder Linksextremisten definieren. Zu ihnen gehört zum Beispiel der sozialdemokratische Abgeordnete Hartvig Fritsch. Er war kein Wissenschaftler im strengen Sinn, aber mit seinem wegweisenden Buch Pest over Europa [Pest über Europa] von 1933 machte er klar Front gegen die beiden totalitären Weltanschauungen.18 Der wohl namhafteste, aber auch umstrittenste Kommunismusforscher Bent Jensen von der ehemaligen Universität Odense,19 ist eine der schillerndsten Gestalten der dänischen Kommunismusforschung. Sein Name mag im deutschsprachigen Raum vermutlich nur wenigen bekannt sein, in Dänemark ist das Gegenteil der Fall. Der gebürtige Jütländer habilitierte 1979 mit einer Arbeit über Dänemark und die Russische Frage 1917–1924. Zu größerer Bekanntheit verhalf ihm 1984 sein heftig umstrittenes Werk Stalinismens fascination [Die Faszination des Stalinismus]. Im Weiteren soll auf Jensens Werk und seine Person näher eingegangen werden.

Faszination des Stalinismus

»Mein Interesse für die Haltung der dänischen Intellektuellen zum Stalinismus besteht seit 1978, als ich durch Zufall über eine Zeitschrift stolperte, die voller Lob für Stalin war. Ich startete daraufhin eine eigene kleine Untersuchung, getrieben von Skepsis und Neugierde: Konnte das tatsächlich stimmen? Während meiner Arbeit wandelte sich meine Neugier in verblüfftes Staunen: Es war weitaus schlimmer als ich gedacht hatte. Letztendlich musste mein Staunen einem Gefühl von Trübsinn weichen: Wie konnte das möglich sein?«20

So beginnt das Buch Faszination des Stalinismus, das sich der Haltung der dänischen KP sowie sympathisierender Intellektueller zur Sowjetunion der Dreißiger-, Vierziger- und Fünfzigerjahre widmet. Bent Jensen verfasste es auf der Grundlage öffentlicher Aussagen und anderer Publikationen, denn sie waren das einzige, was der Kommunismusforschung zu jener Zeit zur Verfügung stand. Der Autor skizziert zuerst das Schreckensregime der Sowjetunion, bevor er die folgenden Fragen stellt: Hätten die Kommunisten es besser machen können? Und warum haben sie diesem Regime zur Seite gestanden? Im Wesentlichen aber beschäftigt sich das Buch damit, wie die dänischen Kommunisten, wie die zuverlässigen dänischen Genossen der Sowjetunion bereitwillig mit Wort und Tat zur Seite standen. Aus heutiger Sicht erscheint der Band nicht kontrovers. Dass die KPDä sehr linientreu war und bis zum allerletzten Generalsekretär im Kreml auch der sowjetischen Bruderpartei ergeben blieb, ist mittlerweile allgemein bekannt. Aber gerade deshalb ist die damalige Reaktion auf das Buch interessant, denn im Jahr 1984 waren solche Fakten noch nicht weithin anerkannt. Das Buch polarisierte die dänische Öffentlichkeit von Beginn an. Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens lobten das Buch als mutig und unterstrichen seine Bedeutung als »Augenöffner«.21 Aber es gab auch vehemente Kritik aus Politik, Wissenschaft und Kultur.

Die Wiedergabe der Positionen von Kommunisten und sogenannten progressiven Intellektuellen zur Zeit Stalins wurde häufig als persönlicher Angriff empfunden. »Ein Pharisäer auf einem Kreuzzug mit 30 Jahren Verspätung«, unter diesem Titel beschrieb der bekannte Autor David Jens Adler in einer Rezension in einer der größten Landeszeitungen den Inhalt als »selbst für Propaganda mehr als armselig«, als »hilflose Laberei«, »manischen Antikommunismus« und »Unsinn«.22 Ähnlich lautete auch das Urteil der kommunistischen Tageszeitung Land og Folk, die Jensen zum »anti-marxistischen Chefideologen« ernannte und das Werk als »pseudowissenschaftlich« abtat.23 Als »Amokläufer« der Rechten beschimpfte ihn die linke Tageszeitung Arbejderen.24 »Bent Jensen fehlt, was man an den modernen Universitäten Perspektivierung und Relativierung nennt«, schrieb der Historiker Ole Lange in seiner Rezension »Das Besserwissen der Neunmalklugen«.25 Und in der dänischen Historischen Zeitschrift erlebte das Buch einen Verriss durch den bekannten Maoisten und Historiker von der Universität Kopenhagen, Benito Scocozza, weil Jensen in seinem Buch u. a. nicht bereit sei, zu erklären, warum es Menschen gab, die die Moskauer Schauprozesse befürworteten. Ein anderer Fachkollege hegte entsprechende Kritik am Werk mit den Worten: »… anachronistische Beschreibungen von der politischen und sozialen Lage«.26

Die Debatte über das Buch hielt den Winter 1984/85 über an. Die Kritiker entstammten einer breiten Gruppe unterschiedlichster Prägungen von Kommunisten, über Maoisten, Linkssozialisten, Sozialdemokraten bis hin zu Sozialliberalen. Ihre Einstellung zu Stalins Sowjetunion war entsprechend vielfältig. Die nicht KP-gebundenen Linksextremen waren zum Beispiel grundsätzlich zufrieden mit der Kritik an der Sowjetunion, aber unzufrieden mit Werk und Verfasser, wie es im Hauptorgan der linken Szene Politisk Revy hieß: »Die Beschreibung der Sowjetunion ist gut (aber er versteht sie eigentlich nicht).«27 Trotz aller Unterschiede lässt sich die scharfe Kritik an Jensens Buch auf drei Kernaussagen reduzieren: Erstens, dass der Verfasser ein »kalter Krieger« sei; zweitens, dass das Werk eine Hexenjagd darstelle, und drittens, dass Jensen wissenschaftlich unzuverlässig sei. »Soll Faszination nun ein Verbrechen sein?«, fragte der populäre Historiker Paul Hammerich im staatlichen Monopolfernsehen. Wie konnte Jensen es wagen, ehrenhafte Bürger wie den ehemaligen Rektor der Universität Kopenhagen und Helden aus dem Widerstand, Mogens Fog, durch Zitate aus der Stalinzeit zu verunglimpfen?28

Fast alle Kritiker hatten gemeinsam, dass die Person Bent Jensens für sie im Mittelpunkt stand. Dieser Umstand verlieh ihm schon zu diesem Zeitpunkt die Rolle eines ganz besonderen Übeltäters – sein Spitzname »Schwarzer Bent« war in der wissenschaftlichen Szene geboren. Die Kritik an Jensen hielt sich noch über Jahrzehnte und zwar nicht nur im kleinen Kreis der Historiker. So schrieb ein ehemaliger Professor der Universität Aarhus noch 2007 unter dem Titel »Kopfnussmimose« in der sozialliberalen Tageszeitung Politiken: »Kein anderer Historiker in diesem Land ist dermaßen unverschämt, perfide und wird so persönlich.«29

Die verbitterte Diskussion der Achtzigerjahre führte dazu, dass Jensen in Historikerkreisen immer stärker isoliert wurde, ließ ihn aber auch als eine Art wissenschaftlichen Märtyrer erscheinen, wenn viele Persönlichkeiten des bürgerlichen Dänemarks das Buch von vornherein lobten. 30 Während Politik und Wissenschaft versuchten, die Diktaturen Osteuropas zu verstehen und dafür den Dialog suchten, galt Jensen in den entsprechenden Kreisen als verpönt und bekam keine Einladung zu den Empfängen der Botschafter osteuropäischer Länder. Dieses Verhalten kam dem jungen Professor jedoch vermutlich nicht ganz ungelegen, denn letztlich gründete sich darauf sein Leitmotiv. In den Debatten identifizierte er sich wiederholt mit einem Zitat des norwegischen Dichters und Schriftstellers Arnulf Øverland: »Es muss harte und einfache Menschen geben, die im Interesse der Wahrheit klar ihre Meinung zum Ausdruck bringen.«31 Insofern scheint Øverland mit Hinblick auf eine kompromisslose Darstellung der Realität ein Vorbild für Jensen gewesen zu sein. Obwohl Jensen mit Professoren- und Doktortitel Teil der dänischen Kulturelite war, fiel es ihm aufgrund seines biografischen Hintergrunds leichter, sich mit den einfachen Leuten und den »einfachen Wahrheiten« zu identifizieren.32

Persönlicher Werdegang

Bent Jensen wurde 1938 geboren. Sein Elternhaus in der jütländischen Kleinstadt Kjellerup gehörte der streng evangelischen Glaubensrichtung der Inneren Mission an. Für sie bestand die Welt aus zwei Gruppen: den Brüdern und Schwestern der Mission sowie denjenigen »außerhalb«.33 Jensen selbst beschrieb sein Elternhaus als von Geborgenheit geprägt. Dennoch sei es schwierig für einen neugierigen Jungen gewesen, nur mithilfe des starken Glaubens der Eltern, genügend konkrete Antworten zu finden. »In der Bibel steht die ganze Wahrheit. Und was nicht da steht, braucht man nicht zu wissen. Jedes Wort in der Bibel ist wahr«, erklärte ihm seine Mutter.34 Hatte die Bibel einmal keine Antwort, könne man sich nach Jesus richten, der nicht ins Kino gegangen wäre und deshalb ginge die Familie auch nicht dorthin. Die Antwort des Sohnes war, dass Jesus wohl auch kein Fahrrad gefahren wäre und es dennoch nicht verboten war.35

In Jensens Elternhaus gab es nur wenige Bücher, weshalb er seine Neugier als Kind in der örtlichen Stadtbibliothek befriedigen musste, wo sich für ihn gänzlich neue Welten auftaten, gepaart mit einem Drang nach mehr Wissen, um die Rätsel der Welt lösen zu können.36 Nach seiner Schulzeit machte Jensen eine Lehre als Elektriker, die ihm aber weder das gewünschte Wissen vermittelte, noch die Möglichkeit eröffnete, aus »dem furchtbaren Schwarzen Loch« zu flüchten, als das er seine Heimat beschrieb. Während der Lehre lebte er ein Doppelleben mit seinem Zuhause, den Eltern und der Mission auf der einen Seite und auf der anderen mit den Kollegen und der Arbeit.37

Nach der Lehre absolvierte Jensen nachträglich sein Abitur, um so Antworten auf die großen Fragen zu finden. In dieser Zeit entfremdete er sich zunehmend von seinem Elternhaus: »Ich wurde zu einem dieser schrecklichen jungen Leute, die alles wissen. Mein Vater konnte sich schlecht wehren, und ich war gemein und niederträchtig ihm gegenüber. Ich nutzte aus, dass ich ihm überlegen war«, gestand Jensen später in einem Zeitungsinterview. Dass er die Eltern als Jugendlicher als kleinlich und eingeschränkt empfand und deshalb nicht zu ihrer silbernen Hochzeit ging, vergab er sich nie.38

Nach seiner Wehrpflicht begann Bent Jensen ein Geschichtsstudium in Dänemarks zweitgrößter Stadt Aarhus. Auch hier erhoffte er wieder Antworten auf alle Fragen. Stattdessen bekam er die Erklärung, dass es Geschichte gar nicht gab, sondern nur noch Konstruktionen; historische Fakten hätte es auch nie gegeben.39 In Aarhaus bekam Jensen Kontakt zu politischen Studentenvereinigungen, die in diesem Fall, wo auch Rudi Dutschke eine Zeit lang in Aarhaus aktiv gewesen war, politisch besonders links eingestellt waren. Er wurde Mitglied im Sozialistischen Studentenverein, wo er von der »Entwicklung der Produktivkräfte, die die Geschichte vorwärts treiben« erfuhr. Kurz: Hier bekam Jensen endlich klare und einfache Antworten auf seine großen Fragen, und er empfand es als »heilend, eine solche Einsicht in schwierige Zusammenhänge zu bekommen und aufgeklärt zu werden, wie alles miteinander verbunden ist«. 40 Der Marxismus bot dem Studenten eine klare Weltanschauung, die er schon aus der Mission kannte, jedoch diesmal vermeintlich auf wissenschaftlichem Boden basierend. Seine »Romanze« mit dem Marxismus endete jedoch schon nach wenigen Jahren wieder, ohne dass Jensen dies jemals detailliert kommentiert hat. Als Ursache führte er lediglich an, dass er eine kluge Frau getroffen habe, die sich von den Klischees und großen Worten nicht überzeugen ließe. 41 Eine andere Inspirationsquelle sei für ihn der russische Emigrant Boris Weil gewesen, der in Dänemark lebte und bei ihm eine Antipathie gegenüber der Sowjetunion habe wachsen lassen.42

Gerade die Frage nach einer »historischen Wahrheit« taucht in Jensens Forschung wiederholt auf. Für ihn ist diese Suche nach Fakten, die die Aufarbeitung voranbringen, immer wichtiger gewesen, als sich in die Beweggründe irgendwelcher historischen Akteure zu versetzen. Besonders sein Werk Faszination des Stalinismus sowie das Buch Gulag og Glemsel [Gulag und Vergessen] von 2002 sind Beispiele für diese Suche nach historischen Wahrheiten.43 Aus diesem Grund enthalten beide Werke zahlreiche Beispiele und Zitate. Im zuletzt genannten Buch weist Jensen darauf hin, dass das Leid des Kommunismus mit dem Leid des NS-Regimes zu vergleichen sei, wobei die Erinnerung an die NS-Zeit Europa mahne, dass der Gulag im Westen und insbesondere in Dänemark nicht aufgearbeitet würde, und daher in Vergessenheit geriete.44

Beide Bände dienten anderen Zwecken als »nur« neues Wissen zu präsentieren. Dies wird zum Beispiel in der Charakterisierung von Stalins dänischen Anhängern deutlich: »Die intellektuellen Stalinisten waren von einer Dämonie besessen, die die Welt auf den Kopf stellte. Mittelalterliche Beschreibungen von Dämonie gleichen jenen von Stalin-besessenen Menschen im 20. Jahrhundert. Die besessenen Menschen werden schrill, realitätsfern und gefährlich.«45 In Gulag und Vergessen setzt Jensen diese Linie im Kapitel »Die Cheerleader der Henker« fort. Dort stellt er fest: »Die Massenvernichtung von Unsauberen wurde von dänischen und anderen westlichen Intellektuellen unterstützt.«46 Es besteht mit anderen Worten kein Zweifel, wer die Sündigen in Jensens Erzählung sind, und dass die Wahrheitssuche eine Auseinandersetzung mit ihnen unumgänglich macht. Die moralische Aufarbeitung darf hier nicht Halt machen.

Gerade im Buch über den Gulag offenbart Jensen seine moralische Ader. In der Einleitung diskutiert er, wie ein Historiker Völkermord beschreiben kann: »Es ist schon richtig, dass der Historiker vor allem analysieren und erklären muss. Aber darf er auch indifferent bei der Beschreibung von Massenverbrechen sein? Und falls die Beschreibung von Massenmord Ausdruck des Moralisierens ist, was ist, wenn man es nicht beschreibt oder gar darüber schweigt? Massenmord nicht zu beschreiben oder ihn in einer Art und Weise zu beschreiben, als würde man Insekten sezieren oder eine chemische Substanz analysieren, wird in diesem Fall leicht amoralisch oder gar unmoralisch.«47

Aus diesem Grund existiert eine klare Trennung zwischen Gut und Böse, richtig und falsch, Wahrheit und Lüge in den Publikationen Jensens, die wenig Platz für akademisches Zweifeln lässt. Ein Vorwurf, der Jensen häufiger gemacht wurde. Er bleibt bei seinen Überzeugungen und seinen Zielen, auch wenn ihm jemand auf dem Weg in die Quere kommt. Und wenn es hart auf hart kommt, sucht er Trost bei Arnulf Øverland, den er in der Neuauflage von Stalinismus und Faszination erneut zitiert, wenn es um die Notwendigkeit von »harten und einfachen Menschen« im Dienste der Wahrheit geht. Dabei verleiht er einem Wunsch Ausdruck: »Ich hoffe, ich bin solch ein harter und einfacher Mensch.«48

Polarisierung und Rechtsrevisionismus

Ab 1969 unterrichtete Bent Jensen an der Universität Kopenhagen, bevor er 1980 Professor am Lehrstuhl für Russische Geschichte der Universität Odense wurde. 2006 wurde er dann zum Leiter eines Sonderinstituts zur Erforschung des Kalten Krieges berufen, das die damalige dänische bürgerliche Regierung und die rechtspopulistische Dänische Volkspartei unter dem Dach des Verteidigungsministeriums ins Leben gerufen hatten.49 Um dieses »Institut-zur-besonderen-Verwendung« entspann sich sogleich eine lebendige Debatte, da es für viele so aussah, als wäre damit die unabhängige Forschung an der Universität auf Wunsch der Rechtspopulisten unterlaufen worden. Weiterhin wurde auch die Befürchtung laut, dass dieses Jensen-Zentrum im Wesentlichen als ein Racheakt gegen Persönlichkeiten aus dem linken Spektrum zu bewerten sei. Diese Sorge war unmittelbar mit dem Image Jensens verknüpft, das sich in den Achtzigerjahren gefestigt hatte, und erweckte prompt auch alte Feindschaften wieder zum Leben. Kritiker fühlten sich bestätigt, als Jensen als eine seiner ersten Amtshandlungen gegen einen linken Journalisten aus den Achtzigerjahren den Verdacht der Spionage äußerte.50 Diese Anschuldigung hatte einen sich über Jahre hinziehenden Prozess zur Folge, den Jensen in der ersten Instanz verlor.51 Doch der Prozess führte dazu, dass ehemalige Kämpfer aus den Zeiten des Kalten Krieges erneut Stellung bezogen und sich auf beiden Seiten solidarisch zusammenschlossen. So gelang es Jensen erneut, die Öffentlichkeit zu spalten und für einen Teil der Gesellschaft wie schon einmal als Verfechter einer gerechten Sache zu erscheinen, die hohen persönlichen Einsatz verlangte.52

Auch in der Wissenschaft polarisierte Jensen erneut. So machte der Aarhuser Staats- und Politikwissenschaftler, Nikolaj Petersen, an Jensen eine neue Tendenz in der dänischen Forschungslandschaft fest, den sogenannten Rechtsrevisionismus. Petersen hatte sich bereits 1985 als moderater Kritiker von Jensens Kommunismusforschung hervorgetan.53 Jetzt bezog er in einem großangelegten Artikel der dänischen Historischen Zeitschrift klar Stellung gegen dessen bisherige und noch zu erwartende Forschung.54 Der umfassende Beitrag war das Resultat einer verbitterten Zeitungsdebatte zwischen Petersen und Jensen, und deutete eine Verflechtung zwischen Regierungsspitze und dem Historiker an.55 Im Wesentlichen ging es jedoch um Jensens Interpretation der dänischen Außenpolitik im Kalten Krieg, denn jetzt gelang es ihm endlich, auch in diesem Punkt eine Sonderposition einzunehmen und sich damit im Gegensatz zu denjenigen zu positionieren, die Petersen als »Mainstream-Gruppe« bezeichnete, was in diesem Zusammenhang durchaus als positiv zu bewerten ist.

Petersens Hauptkritik galt Jensens Forschung über die dänisch-sowjetischen Beziehungen. 1987 publizierte Jensen diesbezüglich Tryk og Tilpasning [Druck und Anpassung], 1996 Den lange befrielse [Die lange Befreiung], und 1999 Bjørnen og Haren [Der Bär und das Häschen]. Das grundlegende Argument in diesen Büchern war, dass sich die sowjetische Außenpolitik auf eine Mischung von Drohgebärden auf der einen und Sirenengeheul von Friedensversprechen auf der anderen Seite stützte. Die dänische Reaktion sei von den Fünfzigerjahren bis in die Achtzigerjahre von Angst und Zurückweichen geprägt gewesen. Diese Forschung positionierte sich kritisch gegenüber den marginalisierten dänischen Kommunisten, gegenüber dem Außenministerium und sogar gegenüber der staatstragenden Sozialdemokratie. Besonders für die Kritik an letzterer erntete Jensen schon beim ersten Buch starke Kritik, sowohl von Petersen als auch vom Kopenhagener Professor Villaume.56 Die harte Linie gegenüber der Sowjetunion, die mit Kritik an historischen und aktuellen Verbrechen des Kommunismus nicht sparte, und an ihrer Außenpolitik als Triebkraft für den Kalten Krieg, waren ganz offensichtlich unerwünscht. Führende dänische Politiker suchten im Kalten Krieg den Dialog mit den Regimen Osteuropas. Diese Dialogpolitik wird heute noch von revisionistischen Historikern als systemfeindlicher Aktivismus beschrieben, der letztlich die kommunistischen Regime mit Gesprächen in die Knie zwang.57 Dazu brauchte man weder in der Wissenschaft noch in der Politik »Kalte Krieger« wie Jensen.

Das Werk Bent Jensens befasste sich mit einer Reihen von Aspekten der Sowjetunion, des Kommunismus sowie der Bedeutung beider für das kleine Dänemark. Mit seinem stets kritischen Blick auf die Sowjetunion und Fragen der Aufarbeitung, war und ist er kein bequemer Zeitgenosse, weder für »Mainstreamhistoriker« noch für die Politik. Seine Überzeugung und sein Glaube an die Richtigkeit der eigenen Position scheinen in dem Maße zu wachsen, in dem der Widerstand zunimmt. Auf diese Weise hat sich Jensen über die Jahre selbst immer wieder Aufmerksamkeit verschafft, weswegen die Diskussion oft bei seiner Person anfängt und auch endet. Dies mag aber auch darauf zurückzuführen sein, dass die dänische historische Aufarbeitung zumeist national beschränkt verlaufen ist. Auf dem Gebiet der Kommunismusforschung scheint sich dies in den letzten Jahren durch intensivierte internationale Kooperationen zu ändern.


1 Siehe Ole Sohn: Fra Folketinget til celle 290 [Vom Folketing in Zelle 290], Kopenhagen 1992.

2 Siehe Morten Thing (Hg.): Guldet fra Moskva. Finansiering af de nordiske kommunistiske partier 1917–1990 [Das Gold aus Moskau. Finanzierung der nordischen kommunistischen Parteien 1917–1990], Kopenhagen 2012.

3 Siehe Jesper Jørgensen: »Arkiver og litteratur til studiet af dansk kommunismes historie« [Archive und Literatur zum Studium der Geschichte des dänischen Kommunismus], Kopenhagen 2012; Jesper Jørgensen/Andrei Sorokin/Aleksander Chubaryan/Thomas Wegener Friis: Komintern og de dansk-
sovjetiske relationer [Die Komintern und die dänisch-sowjetischen Beziehungen], Kopenhagen 2012.

4 Rossijskij Gosudarstvennyj Archiv Social’no-Političeskoj Istorii/Russisches Staatsarchiv für Sozial-
Politische Geschichte.

5 Rossiiskii Gosudarstvennyi Arkhiv Noveishei Istorii/Russisches Staatsarchiv für Zeitgeschichte.

6 Rigsarkivet: Danica i Rusland. Kilder til Danmark historie efter 1917 i russiske arkiver [Danica in Russland. Quellen zu der Geschichte Dänemarks nach 1917 in russischen Archiven], Kopenhagen 1994.

7 Siehe Jørgensen u. a.: Komintern (Anm. 3).

8 Siehe Thomas Wegener Friis: »Tysk glasnost, der holder – et overblik over DDR-arkiverne«, [Deutsches Glasnost, was bleibt – ein Überblick über die DDR-Archive], Arbejderhistorie (2006), H. 1, S. 55–69.

9 Siehe Jesper Jørgensen: »Introduktion til dansk og international kommunismeforskning« [Einführung in die dänische und internationale Kommunismusforschung], Arbejderhistorie (2009), H. 2, S. 112–121.

10 Siehe Kurt Jacobsen: »Som første dansker i Komintern Arkivet« [Als erster Däne im Komintern-Archiv], in: Jørgensen u. a.: Komintern (Anm. 3), S. 25–42.

11 Siehe Kurt Jacobsen: Moskva som medspiller [Moskau als Mitspieler], Kopenhagen 1987; ders.: 
Mellem Moskva og København [Zwischen Moskau und Kopenhagen], Kopenhagen 1989.

12 Siehe ders.: Aksel Larsen. En politisk biografi [Aksel Larsen. Eine politische Biografie], Kopenhagen 1993.

13 Siehe Sohn: Fra Folketinget (Anm. 1).

14 Siehe Kommunistisk Forbund: Kritik af DKP [Kritik an die KPDä], Aarhus 1974; Steen Bille Larsen: Kommunisterne og arbejderklassen 1945–1975 [Die Kommunisten und die Arbeiterklasse 1945–1975], Kopenhagen 1977; Morten Thing/Jørgen Bloch Poulsen: Danmarks Kommunistiske Parti 1918–1941 [Die Kommunistische Partei Dänemarks 1918–1941], Kopenhagen 1977; Lars Ege/Niels Henrik Hansens: DKP 1945–1946. For grundlov – og arbejdsro [Die KPDä 1945–1946. Für Verfassung und Arbeitsruhe], Kopenhagen 1978; Bjørn Meidell: DKP og storstrejkerne i 1956 [Die KPDä und die großen Streiks 1956], Kopenhagen 1976.

15 Siehe Morten Thing: Kommunismens kultur. DKP og de intellektuelle 1918–60 [Die Kultur des Kommunismus. KPDä und die Intellektuellen 1918–60], Kopenhagen 1993.

16 Siehe Rasmus Mariager: »Den kolde krig i international og dansk historieforskning« [Der Kalte Krieg in der internationalen und dänischen Geschichtsforschung], in: Poul Villaume/Rasmus Mariager u. a. (Hg.): Den Kolde Krig og Danmark [Der Kalte Krieg und Dänemark], Kopenhagen 2011, S. 720–746, hier S. 727.

17 Siehe Poul Villaume: Danmarks Historien [Die Geschichte Dänemarks], Kopenhagen 2005, S. 67.

18 Siehe Hartvig Frisch: Pest over Europa [Pest über Europa], Kopenhagen 1933.

19 Heute ein Teil der Süddänischen Universität.

20 Bent Jensen: Stalinismens fascination og de danske venstreintellektuelle [Die Faszination des Stalinismus und die dänischen Linksintellektuellen], Kopenhagen 1984 [diese und folgende Übersetzungen erfolgten durch die Autoren].

21 Siehe u. a. Ina Rohde: »Lenins nyttige idioter« [Lenins nützliche Idioten], in: Jyllands-Posten vom 
19. November 1984; Knud Leif Thomsen: »Angsten for Friheden« [Angst für die Freiheit], in: Jyllands-Posten vom 18. Dezember 1984; Per Stig Møller: »Af Per Stig Møller« [Von Per Stig Møller], in: Berlingske Tidende vom 27.November 1984; Henrik Stangerup: »Stalins danske venner« [Stalins dänische Freunde], in: Ekstra Bladet vom 16. November 1984; Bertel Haarder: »Sovjets taktik lykkes alt for godt.« [Die Taktik der Sowjetunion gelang nur allzu gut], in: Jyllands-Posten vom 15. Januar 1985.

22 David Jens Adler: »En farisæer på korstog med 30 års forsinkelse« [Ein Pharisäer auf einem Kreuzzug 
mit 30 Jahren Verspätung], in: BT vom 14. November 1984.

23 Michael Seidelin: »Stalin op af skuffen« [Stalin aus der Schublade], in: Land og Folk vom 
17./18. November 1984.

24 »Det nye højres amokløb« [Der Amokläufer der neuen Rechten], in: Arbejderen vom 20. November 1984.

25 Ole Lange: »Bagklogskabens bedreviden« [Das Besserwissen der Neunmalklugen], in: Information 
16. November 1984.

26 Henrik Scriver: »En højreintellektuels fjendebillede« [Das Feindbild der Rechtsintellektuellen], in: 
Praksis (1987), H. 5, S. 32–35.

27 Hans Jørgen Vodsgaard: »Lover Stalin, han er nær« [Gelobet sei Stalin, er ist euch nah], in: Politisk Revy vom Dezember 1984.

28 Siehe »Stalinisme« [Stalinismus], in: Information vom 16. November 1984.

29 Curt Sørensen: »Skallesmækkermimosen« [Kopfnussmimose], in: Politiken vom 23. Mai 2007.

30 Siehe Niels Barfoed: »Den polemiske martyr« [Der polemische Märtyrer], in: Politiken vom 
20. Juni 2002.

31 Bent Jensen »Hvad de skrev om Stalin« [Was sie über Stalin schrieben], in: Jyllands-Posten vom 
20. November 1984.

32 »Bent Jensen og armslængdeprincippet« [Bent Jensen und der Fremdvergleichsgrundsatz], in: Politiken vom 22. November 2003; »Et totalitært styres sammenbrud« [Zusammenbruch eines totalitären Systems], in: Tidsskriftet Sappho vom 3. Dezember 2012, online: www.sappho.dk/et-totalitart-styres-sammenbrud.htm, ges. am 16. Januar 2013.

33 Olaf Hergel: »Historikeren der kom ind fra kulden« [Der Historiker der aus der Kälte kam], in: 
Berlingske Tidende vom 26. Januar 2003.

34 Bent Jensen: I begyndelsen. Livsstykker [Anfangs. Ausschnitte eines Lebens], Kopenhagen 2004, S. 34.

35 Ebd., S. 18.

36 Siehe ebd., S. 79.

37 Siehe ebd., S. 129.

38 Siehe Hergel: Historikeren (Anm. 33).

39 Jensen: I begyndelsen (Anm. 34), S. 166 f.

40 Ebd., S. 168.

41 Hergel: Historikeren (Anm. 33).

42 Lars Henriksen: »Mild mand i modvind« [Ein sanfter Mann mit Gegenwind], in: Kristeligt Dagblad vom 20. Januar 2007.

43 Siehe Jensen: Gulag og Glemsel [Gulag und Vergessenheit], Kopenhagen 2002.

44 Ebd., S. 411–420.

45 Bent Jensen: Stalinismens (Anm. 20), S. 214.

46 Ders.: Gulag (Anm. 32), S. 449.

47 Ebd., 15.

48 Ders.: Stalinismens fascination [Die Faszination des Stalinismus], Kopenhagen 2002, S. 218.

49 Siehe Center for Koldkrigsforskning 2006–2010. Siehe Jørgen Granum-Jensen: »Historikeren Bent Jensen« [Der Historiker Bent Jensen], in: Lars Hedegaard (Hg.): Kampen om den Kolde Krig. Festskrift til Bent Jensen [Der Kampf um den Kalten Krieg. Festschrift für Bent Jensen], Kopenhagen 2008, S. 27–44.

50 Siehe »De kaldte ham nr. 1« [Sie nannten ihn Nr. 1], in: Jyllands-Posten vom 14. Januar 2007.

51 Siehe Ole Hasselbalch: Dragsdahl-Sagen. KGB og historieforskningen [Der Fall Dragsdahl. KBG 
und historische Forschung], Odense 2010.

52 Siehe »Koldkrigsforsker får brug for mere støtte« [Kalter Krieg-Forscher braucht mehr Unterstützung], in: Jyllands-Posten vom 2. Juli 2010, online: jyllands-posten.dk/indland/article4348591.ece, ges. am 16. Januar 2013.

53 Siehe Nikolaj Petersen: »Bent Jensen: Stalinismens fascination og danske venstreintellektuelle.« 
[Die Faszination des Stalinismus und die dänischen Linksintellektuellen], in: Politica (1985), H. 17, S. 442–444.

54 Siehe ders.: »Kampen om den Kolde Krig i dansk politik og forskning« [Der Kampf um den Kalten Krieg in der dänischen Politik und Forschung], in: Historisk Tidsskrift 109 (2009), H. 1, S. 154–204.

55 Siehe Bent Jensen: »Køterpis« [Rüdenpisse], in: Weekendavisen vom 9. Februar 2007.

56 Siehe Nikolaj Petersen: »Bent Jensen: Tryk og Tilpasning. Sovjetunionen og Danmark siden 2. Verdenskrig« [Bent Jensen: Druck und Anpassung. Die Sowjetunion und Dänemark seit dem 2. Weltkrieg], in: Historie (1989/91), H. 18, S. 330–332; Poul Villaume: »Bent Jensen: Tryk og Tilpasning. Sovjetunionen og Danmark siden 2. Verdenskrig«, Historisk Tidsskrift (1988), H. 2, S. 393–396.

57 Siehe Poul Villaume: »Dansk avspänningspolitik – utrikespolitisk aktivism under kalla kriget« [Dänische Entspannungspolitik – außenpolitischer Aktivismus während des Kalten Krieges], in: Kurt Almqvist/Kristian Gerner (Hg.): Kalla kriget. Sverige – En stormakt utan vapen? [Schweden und der Kalte Krieg – Eine Großmacht ohne Waffen?], Stockholm 2012, S. 57–65.

Inhalt – JHK 2013

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