JHK 2013

Das radikale Milieu im vorrevolutionären Russland

Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung | Seite 1-16 | Aufbau Verlag

Autor/in: Stephan Rindlisbacher

Nikolaj Gorinovič war einer von zahlreichen jungen russischen Radikalen, die in den Siebzigerjahren des 19. Jahrhunderts davon träumten, die traditionellen gesellschaftlichen Verhältnisse neu zu gestalten. 1874 wurde er Mitglied einer Wohnkommune von Radikalen in Kiew und war danach als Propagandist »im Volk« aktiv. Doch Gorinovič und viele seiner Genossen hatten kaum Erfolge zu verzeichnen; jederzeit mussten sie mit Repressionen des Staates rechnen. 1875 wurde Gorinovič in Kiew verhaftet, weil er im Besitz verbotener Bücher war. Wenig später kam er aber wieder frei. Im Mai 1876 befürchtete er, erneut verhaftet zu werden. Deshalb beschloss er, bei bekannten Genossen in Elizavetgrad (heute Kirovgrad) unterzutauchen. Dort, beim Zirkel der Južnye Buntari [Süd-Rebellen], hoffte er, Hilfe zu finden. Doch seine Genossen waren misstrauisch. Sie fanden es verdächtig, dass er 1875 – im Gegensatz zu vielen anderen Verhafteten – nach so kurzer Zeit wieder freigekommen war. Gorinovič, so waren sie sich sicher, hatte mit der Polizei zusammengearbeitet. Lev Dejč, ein Mitglied des Zirkels, erinnerte sich später: »So beschloss Gorinovič, sich erneut dem revolutionären Milieu [revoljucionnaja sreda] anzuschließen, weil er fürchtete, wieder im Gefängnis zu landen, und weil er annahm, dass niemand von seinem Verrat während der Verhöre wisse. Dazu suchte er seine ›alten Genossen‹ auf. Diese Absicht erschien in unseren Augen höchst gefährlich – angesichts seiner offensichtlichen Feigheit und Mutlosigkeit. Wenn er sich wieder ins revolutionäre Milieu einschleichen würde, dann könnte Gorinovič bei einer erneuten Verhaftung der Sache [delo] und den Menschen wahrscheinlich in einem viel größeren Umfang schaden als beim ersten Mal. Die Umstände sprachen augenscheinlich für die Notwenigkeit, ihn aus dem Weg zu räumen, oder jedenfalls wollten wir sie so sehen, weil wir nach einer Tat [delo] lechzten und die Hände uns juckten.«1

Lev Dejč und Viktor Malinka, ein anderes Mitglied der Južnye Buntari, lockten Gorinovič daraufhin mit falschen Versprechungen nach Odessa, wo sie versuchten, ihn zu Tode zu prügeln. Anschließend übergossen sie sein Gesicht mit Säure, um die Identifizierung zu erschweren, und stellten ein Schild neben ihrem Opfer auf, auf dem stand: »So ergeht es allen Verrätern.« Doch Gorinovič überlebte schwer verletzt. Sein Gesicht war entstellt und er war fortan blind. Dieser brutale Anschlag war ein Skandal, der für einige Zeit die ganze radikale Bewegung zu diskreditieren schien.2

Angesichts dieser erschütternden Brutalität ist zu fragen, weshalb junge russische Revolutionäre wie Lev Dejč geradezu nach solchen »Taten« »lechzten«. Welche Werte, moralischen Vorstellungen und Gruppendynamiken standen hinter einem solchen Akt? Der folgende Aufsatz versucht Antworten darauf zu finden, indem er sich eingehend mit dem »revolutionären Milieu« in Russland vor 1917 auseinandersetzt. Allerdings wird bei der Beschreibung des Gegenstandes der Begriff radikales Milieu bevorzugt. Mit diesem Ansatz wird an die bestehende Forschung angeknüpft.3 Der im Kontext der revolutionären Bewegung in Russland bisher diffus verwendete Milieubegriff wird dabei analytisch weiterentwickelt, um die idealtypischen Strukturmerkmale, welche die Radikalen miteinander verbanden, genauer zu erfassen. Wichtig erscheinen dabei die folgenden Fragen: Unter welchen Bedingungen ist das radikale Milieu in Russland entstanden? Welchem sozialen Umfeld entstammten seine Mitglieder? Welche Werte, Überzeugungen und Erwartungen teilten sie? Welche Hierarchien bildeten sich unter den Radikalen heraus? Wie hat sich das Milieu reproduziert? Welche Möglichkeiten gab es auszusteigen? Diese Fragen sollen auf Grundlage der Erinnerungen von Teilnehmern der radikalen Bewegung und Dokumenten der zaristischen Untersuchungsbehörden einerseits, sowie den Ergebnissen aus der sozial- und kulturgeschichtlichen Forschung andererseits erörtert werden.

Radikales Milieu als idealtypischer Begriff

Im Zuge des gesellschaftlichen und politischen »Tauwetters« unter Aleksandr II. nach der Niederlage im Krimkrieg 1856 entspann sich ein breiter öffentlicher Diskurs über die Zukunft des Landes. Besonders junge Menschen, zunächst vor allem Studenten, nahmen diese öffentliche Debatte zum Anlass, immer weitergehende Veränderungen zu fordern.4 Sie begannen außerdem, sich zu vernetzen. Mit dem Begriff radikales Milieu werden im Folgenden ebendiese sozialen Netzwerke bezeichnet,5 in denen Männer und Frauen verkehrt haben, die ab den Sechzigerjahren des 19. Jahrhunderts in einen eskalierenden Konflikt mit dem autokratischen Regime geraten sind. Diese Netzwerkstrukturen hatten – wenn auch in sich wandelnder Form – bis 1917 und darüber hinaus Bestand. Das radikale Milieu war der Ort, wo sich die Menschen trafen, die sich zunächst als »junge Intelligencija« oder »revolutionäre Intelligencija« bezeichneten. Diese Menschen lehnten väterliche Autorität, die traditionelle Religion sowie die Gliederung der Gesellschaft in verschiedene Stände und nach Geschlechtern ab. Sie beabsichtigten, die sozialen Beziehungen von ihren Wurzeln (lat. radix) her nach wissenschaftlichen Kriterien neu zu überdenken und entsprechend zu gestalten.6 Der Milieubegriff von Mario R. Lepsius aus seiner Untersuchung zu den Parteien im Deutschen Kaiserreich und in der Weimarer Republik eignet sich auch zur Untersuchung dieses russischen Phänomens. Lepsius definiert Milieu »[…] als Bezeichnung für soziale Einheiten, die durch eine Koinzidenz mehrerer Strukturdimensionen wie Religion, regionale Tradition, wirtschaftliche Lage, kulturelle Orientierung, schichtspezifische Zusammensetzung der intermediären Gruppe gebildet werden. Das Milieu ist ein soziokulturelles Gebilde, das durch eine spezifische Zuordnung solcher Dimensionen auf einen bestimmten Bevölkerungsteil charakterisiert wird.«7

Obwohl das radikale Milieu in Russland zwischen 1860 und 1917 durchaus heterogen war, lassen sich doch folgende idealtypische Merkmale benennen, die mehr oder weniger ausgeprägt bei allen radikalen Gruppen zu beobachten waren:

a) Intellektuelle, meist »privilegierte«, städtische Mitglieder. 8

b) Eine dezentrale Organisation in Zirkeln.

c) Eine Identität als Gegengesellschaft mit Gegenwerten, die eine Gegenrealität aufbaute.

d) Zugehörigkeit durch Kooptation.

Diese Charakteristika werden nun genauer ausgeführt. Zunächst sollen die soziale Zusammensetzung und die Organisationsstruktur dieser Gegengesellschaft betrachtet und dann ausführlich auf die Aspekte Gegenrealität und Gegenwerte sowie auf die Frage der Kooptation der Mitglieder eingegangen werden.

Organisationsstruktur und soziale Zusammensetzung der radikalen Gegengesellschaft

Der Begriff Milieu (sreda), der wie oben gezeigt, auch von den Radikalen selbst verwendet wurde, besitzt eine gewisse Unschärfe. Diese ist bei der Beschreibung des Phänomens nicht von Nachteil, denn damit wird die grundsätzliche Offenheit und Durchlässigkeit der sozialen Beziehungen dieser Netzwerke unterstrichen. Die Grundstruktur bildeten Zirkel, die sich in Städten organisierten. Die Mitglieder kamen zu regelmäßigen Treffen – zu sogenannten schodki – zusammen, bei denen über politische Themen diskutiert, aber auch gefeiert und gesungen wurde. Die überwiegende Mehrheit kannte sich in den »kanonischen« Werken der radikalen Literatur aus. Dazu gehörten unter anderem Texte von Ferdinand Lassalle, John Stuart Mill, Nikolaj Černyševskij, Dmitrij Pisarev, Nikolaj Dobroljubov und Nikolaj Nekrasov.9 Im Zentrum des radikalen Milieus standen die »Illegalen«. Dieser harte Kern setzte sich hauptsächlich aus ehemaligen Studierenden zusammen, die sich gegen eine traditionelle und für eine revolutionäre Karriere entschieden hatten.10 Sie lebten mit falschen Papieren im Untergrund und engagierten sich von dort für ihre politischen Ziele. Illegalität war ein Charakteristikum des radikalen Milieus ab den Sechzigerjahren des 19. Jahrhunderts. Somit gab es in Russland Untergrundstrukturen, die den notwendigen konspirativen Schutz boten, um terroristische oder revolutionäre Pläne in die Praxis umzusetzen.11

Die Funktionsträger der Autokratie, die »offizielle Gesellschaft«, und das radikale Milieu als »Gegengesellschaft« bildeten zwei gegensätzliche Pole in der russischen städtischen Gesellschaft, zwischen denen jedoch ein gewisser Austausch herrschte. Ärzte, Anwälte oder Journalisten die innerhalb der »offiziellen Gesellschaft« tätig waren, unterhielten trotz der drohenden Repression rege Kontakte mit radikalen Zirkeln. Zahlreiche Menschen aus dieser »liberalen«, städtischen Gesellschaft – auch sie verstanden sich als Intelligencija12 – zeigten Sympathie und versuchten, die Radikalen im Untergrund in vielfältiger Art und Weise zu unterstützen.13 So wurden Sympathisanten häufig gebeten, konspirative Wohnungen für die Radikalen anzumieten14 oder Geld für deren konspirative Tätigkeit zu spenden. Darüber hinaus stammten – von den Sechzigern bis in die Neunzigerjahre des 19. Jahrhunderts – viele Radikale selbst aus den privilegierten Ständen und konnten über ihre Familien, sofern sich diese ihnen gegenüber weiterhin solidarisch verhielten, den Kontakt zur »offiziellen Gesellschaft« halten.15

Zum Überleben im Untergrund trug also die Sphäre von Sympathisanten, die das radikale Milieu umhüllte, entscheidend bei. Die Sympathisanten führten weiterhin ein legales Leben und unterstützten die »Illegalen« entsprechend den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln. Sowohl Frauen als auch Männer, die für bestimmte Werte und Ziele eintraten und über die nötigen Kontakte verfügten, konnten in diese Sphäre um die Radikalen herum eintreten und später zu Vollmitgliedern in den radikalen Zirkeln aufsteigen.16 Die wichtigsten Orte zur Begegnung und Anwerbung von potenziellen Sympathisanten waren von prominenten Vertretern der liberalen Gesellschaft organisierte private Zusammenkünfte sowie die Hochschulen und Universitäten. Außerdem kam den familiären Verbindungen bei der Kontaktaufnahme zu radikalen Netzwerken eine große Bedeutung zu. Ein weiteres Begegnungsfeld war Westeuropa, wo russische Touristen oder Studierende leicht von radikalen Emigranten angesprochen und angeworben werden konnten.

Von den Sechzigern bis in die Achtzigerjahre des 19. Jahrhunderts bestand eine mehr oder weniger einheitliche radikale Gegengesellschaft, die sich aus einzelnen Zirkeln und Netzwerken zusammensetzte (Čajkovcy,17 Južnye Buntari, Zemlja i Volja [Land und Freiheit] etc.). Die Anzahl der Menschen im radikalen Milieu kann nur grob geschätzt werden. Ende der Siebzigerjahre verkehrten mehrere Tausend meist junge Menschen in der Sympathisantensphäre.18 Etwa 1200 Menschen nahmen zwischen 1870 und 1879 aktiv am politischen Leben des radikalen Milieus teil und bildeten damit seinen harten Kern. Der Frauenanteil unter ihnen betrug etwa 18 Prozent.19 In den Siebziger- und Achtzigerjahren dominierten junge Adlige, Intellektuelle und Stadtbewohner die radikalen Zirkel. Besonders stark waren Männer und Frauen aus dem Südwesten des Reiches vertreten.20

Mit der Spaltung von Zemlja i Volja in die zwei Nachfolgeorganisationen Narodnaja Volja [Volkswille] und Čërnyj Peredel [Schwarze Umverteilung] nahm ab 1879 trotz anfänglich gegenteiliger Bemühungen der Beteiligten eine längerfristige Spaltung des radikalen Milieus in zwei Submilieus ihren Lauf. Die Spitze von Čërnyj Peredel – Georgij Plechanov, Vera Zasulič und Lev Dejč – setzte sich 1880 ins Ausland ab. Nach heftigen persönlichen Konflikten mit anderen Emigranten begannen sie, ein sozialdemokratisches Netzwerk aufzubauen, das sich ideologisch von den bisherigen Überzeugungen der Radikalen, dem narodničestvo [»Volkstümlertum«], unterschied. Gemäß den Ideen des narodničestvo war die russische Bauerngesellschaft dank ihrer Gemeinden (obščiny), die keinen Privatbesitz an Land kannten, in der Lage, direkt in den Sozialismus zu springen, ohne einen kapitalistischen Entwicklungsprozess zu durchlaufen. Die Sozialdemokraten hingegen sahen die revolutionäre Klasse Russlands nun nicht mehr in der Bauernschaft, sondern im wachsenden Fabrikproletariat. Die kapitalistische Entwicklung Russlands betrachteten sie als historisch unumgänglich.21 Doch zunächst verfügten die Sozialdemokraten kaum über Einfluss im radikalen Milieu.22 Daran änderte sich erst in den Neunzigerjahren des 19. Jahrhunderts etwas. Damals begannen angesichts des rasanten Wachstums der russischen Industrie immer mehr Radikale, das narodničestvo infrage zu stellen. Ab 1893/94 war es dann entscheidend, ob jemand sich als Narodnik oder Sozialdemokrat begriff. Zunehmend standen sich damit zwei Lager gegenüber, die sich ideologisch gegeneinander abgrenzten.23 Diese beiden Hauptnetzwerke lassen sich ab 1900 grob unter den Namen Sozialrevolutionäre (SR) und Sozialdemokraten (SD) subsumieren. Daneben existierten noch kleinere anarchistische »Splitternetzwerke«.24 Bei den SD kam ab 1903 die sich vertiefende Spaltung zwischen Bol’ševiki und Men’ševiki hinzu. Die einzelnen Lager trennten aber nicht nur wachsende ideologische Gegensätze, sondern auch persönliche Rivalitäten. Dennoch konnten einzelne Personen von einem ins andere Netzwerk wechseln,25 und unabhängig von der jeweiligen Richtung blieb unter den Radikalen ein gewisses Band der Solidarität angesichts des gemeinsamen Gegners erhalten.26 Obwohl zwischen den SD und SR ideologisch begründetes Misstrauen bestand, kam es doch in praktischen Fragen wie bei Bank- und Raubüberfällen – sogenannten Expropriationen –, Gefangenenbefreiungen oder beim Aufstand in Moskau Ende 1905 zur Zusammenarbeit.27

Während der Revolution von 1905 bis 1907 gelang den beiden großen radikalen Netzwerken zeitweise der Durchbruch zur »Massenbewegung« – die Mitgliederstärke wurde nicht mehr in Hunderten, sondern in Zehntausenden gemessen.28 Daneben wurde auch die soziale Basis des radikalen Milieus breiter. Durch den Zustrom von neuen Mitgliedern drehte sich das Verhältnis zugunsten der Meščane [»Kleinbürger«] und Bauern. Bei den Men’ševiki war der Anteil an Juden besonders hoch. Bildung blieb der entscheidende Faktor für den Aufstieg im jeweiligen Netzwerk. Dies galt aber nur noch in eingeschränktem Maß für die radikalen Frauen. Obwohl sie durchschnittlich einem höheren Stand angehörten und gebildeter waren als ihre Genossen, blieben sie ab den Neunzigerjahren in den höheren Führungspositionen unterrepräsentiert.29 Dazu kam eine zunehmende Schichtung nach Alter der Mitglieder. Während von den Sechzigern bis in die Achtzigerjahre im radikalen Milieu jugendliche Mitglieder dominierten, stiegen danach die Veteranen der Bewegung zu geachteten und einflussreichen Funktionären in der jeweiligen Hierarchie auf.30 Die meisten dieser Veteranen blieben dem narodničestvo treu und entschieden sich später für die SR. Die Führung der SR war daher älter als die der SD. Dieser Gegensatz an der Spitze der Netzwerke wurde an der Basis jedoch ins Gegenteil verkehrt: Die einfachen Mitglieder der SR waren im Schnitt jünger als diejenigen der SD.31

Gegenrealität

Innerhalb der radikalen Gegengesellschaft entwickelte sich mit der Zeit eine eigene Auffassung von Realität, die nur durch die Kooperation und Interaktion aller Mitglieder errichtet und aufrechterhalten werden konnte. Sobald die sozialen Netzwerke, sei es durch Verhaftungen oder durch Emigration, auseinanderfielen, begann auch die Gegenrealität sich aufzulösen. Letztere wurde im radikalen Milieu bereits dadurch geschaffen, dass sich die meisten Mitglieder ein Pseudonym oder einen Spitznamen zulegten. Angesichts einer drohenden Infiltration durch die politische Polizei wollten die »Illegalen« verhindern, dass eventuelle Überläufer oder Spione den bürgerlichen Namen eines Genossen verraten konnten. Daneben unterstrichen Pseudonyme den Bruch mit der offiziellen Gesellschaft und deren Konventionen.32 Die Radikalen versuchten darüber hinaus, im Verkehr mit Behörden ihre Identität zu verbergen und Pässe zu fälschen. Die Urkundenfälschung stellte eine Notwendigkeit dar, weil damals in Russland keine Wohnung vermietet werden konnte, wenn nicht ein Inlandspass vorgelegt wurde. Zudem war eine Registrierung beim Einwohnermeldeamt (Adresnyj stol) unumgänglich.33 Die Organisation Zemlja i Volja gründete zu diesem Zweck eine besondere Abteilung, die sogenannte Himmelskanzlei (Nebesnaja kanceljarija). Dort konnten die Revolutionäre gefälschte Dokumente in annehmbarer Qualität erhalten.34 Auch später gehörte die Infrastruktur zur Fälschung von Dokumenten für die SD und SR zu den Grundlagen der Konspiration.35 Nicht nur falsche Papiere und Pseudonyme, sondern auch Kostüme spielten bei der praktischen Arbeit der Radikalen eine entscheidende Rolle. In der damaligen Gesellschaft galt die Kleidung als wichtiger Hinweis auf die jeweilige Standeszugehörigkeit. Am Kleidungsstil fiel ein Stadtbewohner, der auf dem Land öffentlich auftrat und Propaganda betreiben wollte, sofort auf. Aus diesem Grund verkleideten sich die Radikalen, um auf Propagandamissionen wie Bauern oder Arbeiter auszusehen.36

Neben gefälschten Identitäten und Kostümen etablierte sich seit den Sechzigerjahren eine weitere Form der Gegenrealität: die fiktive Ehe. Der Grund für diese Art von Fiktion lag in der Rechtslage: Eine Frau konnte nur als Witwe als Rechtssubjekt auftreten, ansonsten war sie entweder von ihrem Vater oder von ihrem Ehemann abhängig.37 Junge Frauen, die sich aus den engen traditionellen Strukturen lösen wollten, standen also vor großen institutionellen, persönlichen und familiären Hürden. Nikolaj Čenyševskij machte in seinem Roman Was tun? (Čto delat’?) die fiktive Ehe einem breiten Publikum bekannt.38 Ein Mann aus dem radikalen Milieu solle sich dazu bereit erklären, eine Frau, die in Konflikt mit ihrer Familie geraten war, zu heiraten, um sie damit (legal) zu befreien. Probleme tauchten auf, wenn einer der Partner in der Ehe schließlich doch mehr zu sehen begann als nur eine Fiktion.39 Allerdings konnten fiktive Beziehungen auch Ausgangspunkt einer realen Partnerschaft sein.40

Ein weiteres wichtiges Element zur Schaffung einer Gegenrealität war die Fähigkeit der Radikalen, innerhalb von Russland selbst Druckerzeugnisse herzustellen und so ihre Ideen einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Damit durchbrachen sie – für alle sichtbar – das Meinungsmonopol des Staates. Allein der Besitz dieser Schriften konnte jedoch zur Verhaftung führen.41 Die Fähigkeit, nach der Aushebung einer Druckerei durch die Polizei möglichst schnell wieder Druckerzeugnisse herstellen zu können, wurde als Beweis für die logistische Stärke des jeweiligen Netzwerkes gesehen.42 Im radikalen Milieu wurde außerdem mit neuen Wohnformen experimentiert. Radikale mieteten Wohnungen oder Häuser und gründeten Wohnkommunen.43 Aleksandra Kornilova, ein Mitglied der Čajkovcy und deren Kommune in St. Petersburg, erinnerte sich später an die Bedeutung dieser Wohnform bei der Verwirklichung des »neuen Lebens«: »Das Hauptprinzip eines solchen Lebens war die gegenseitige Hilfe, so wie es die Ethik unserer Generation verlangte. Im Allgemeinen haben diese Kommunen die Lebenshaltungskosten bedeutend reduziert und waren Zentren für die Interaktion der Jugend untereinander. Sie haben den Einfluss der Fortgeschrittenen und Reiferen auf die neu Eingetretenen verstärkt und ermöglichten den Erfolg bei der Propaganda sozialistischer Ideen. Daneben eröffneten sie die Möglichkeit, bei der Beschäftigung mit dem Sozialismus die Prinzipien ohne Umwege in die Praxis des persönlichen Lebens zu übernehmen, wirklich allen Gütern der ›alten Welt‹ zu entsagen und in einer Umgebung zu wohnen, die nicht besser – ja sogar schlechter – war als die der Fabrikarbeiter. Man unterschied nicht mehr zwischen ›Mein‹ und ›Dein‹ und entsagte dem persönlichen Nutzen des Reichtums, um ihn für gemeinschaftliche Dinge und Ziele zu verwenden.«44

In ihrer »kleinen Welt« versuchten die Radikalen, bereits die zukünftige sozialistische Gesellschaft zu antizipieren. Die Bewohner verzichteten auf ihr Eigentum zugunsten der Gruppe. Mahlzeiten wurden gemeinsam organisiert und eingenommen.45 Die bekanntesten Kommunen waren diejenige der Čajkovcy in St. Petersburg, die Kiewer-Kommune zu Beginn der Siebzigerjahre des 19. Jahrhunderts und die Kommune der Iskra-Redaktion von 1900 bis 1905.46 Ein weiteres Beispiel für das Streben der Radikalen, ihre Vorstellungen im Kleinen zu realisieren, war die Aufhebung der Standesunterschiede und die Gleichberechtigung von Männern und Frauen, indem ein »genderloser« »neuer Mensch« geschaffen werden sollte.47 Frauen konnten alle Funktionen im radikalen Milieu übernehmen. Ihnen standen grundsätzlich alle Türen offen. Aus der Sicht bekannter radikaler Frauen wie Vera Figner oder Vera Zasulič war deshalb die Geschlechterfrage im radikalen Milieu seit den Sechzigerjahren gelöst.48

Gegenwerte

Eine charakteristische Haltung für die Radikalen war die Orientierung an der konkreten Tat oder Sache (delo). Beeinflusst von den Diskursen der frühen Sechzigerjahre war das aktive Streben nach etwas und dessen unmittelbare Umsetzung identitätsstiftend.49 Wie in der Einleitung gezeigt, erinnerten sich Radikale wie Lev Dejč, in ihrer Jugend geradezu nach revolutionären »Taten« »gelechzt« zu haben.

Im radikalen Milieu gab es trotz der egalitären Ideologie eine sich im Laufe der Zeit verfestigende Hierarchie unter den Mitgliedern. Das Ansehen einer Person stieg, je höher ihre »revolutionäre Erfahrung« war. Diese hing vor allem davon ab, ob jemand sich schon bei einer direkten Konfrontation mit der Staatsmacht bewährt hatte, sei es im Gefängnis, in der Verbannung, während der Verhöre oder bei der Flucht vor der Polizei.50 Personen, die sich im Sinne der Sache besonders hervortaten, genossen innerhalb des radikalen Milieus kultische Verehrung. Ein solcher Status konnte auf verschiedene Arten erlangt werden, beispielsweise indem man eine überzeugende revolutionäre Rede vor Gericht hielt, wie Ippolit Myškin während des »Prozesses der 193«,51 oder indem man wie Vera Zasulič durch ihren Schuss auf den Stadtkommandanten Trepov 1878 bewies, dass man sich vollkommen zugunsten der Sache aufopfern wollte. Im radikalen Milieu wurde zum Ausdruck dieser Einstellung häufig der Begriff samootveržennost’ verwendet, was im Deutschen so viel wie »Selbstaufopferung« bedeutet. Personen, die ihre samootveržennost’ zugunsten der Sache unter Beweis gestellt hatten, wurden im radikalen Milieu und in den sympathisierenden Kreisen zu nachahmenswerten Vorbildern. Die kultische Verehrung solcher Vorbilder zeigte sich unter anderem darin, dass Radikale und Sympathisanten versuchten, Bilder von diesen Personen zu sammeln.52 Dieser Bilderkult erinnert dabei an die Verehrung von Heiligenbildern oder an die Poster von Popstars. Untergrundpublikationen versuchten, dieses Verlangen nach Bildern zu befriedigen.53Besonders beliebt waren Porträts von Aleksandr Gercen, Nikolaj Ogarëv, Nikolaj Černyševskij, Nikolaj Dobroljubov und Dmitrij Pisarev.54 Dazu kamen die »heroischen Figuren« der Siebziger- und Achtzigerjahre, wie Andrej Željabov, Sof’ja Perovskaja oder Aleksandr Michajlov. Sie alle wurden zu Vorbildern für die heranwachsenden Revolutionäre.55

Neben den Repressionen durch den Staat und den verheißungsvollen Versprechen von einer besseren Zukunft war noch ein anderer Faktor für den Zusammenhalt der Menschen im radikalen Milieu entscheidend. Die Zugehörigkeit zum radikalen Zirkel gab dem Individuum eine neue (Gegen-)Identität, wenn es innerhalb der Gruppe neu sozialisiert wurde. Es wurde ein neues Lebensgefühl geschaffen.56 Viele Radikale, die untergetaucht waren, konnten die Beziehungen zu ihren Familien aus konspirativen Gründen nicht aufrechterhalten. Sie fanden unter ihren Genossen eine Ersatzfamilie.57

Die auserwählte Gemeinschaft von Virtuosen

Wie konnte eine Person ins radikale Milieu eintreten? Genügte es radikale Überzeugungen zu haben, um von den anderen akzeptiert zu werden? Oder wurden zusätzliche Bedingungen gestellt? Im Allgemeinen kann man ab den Sechzigerjahren des 19. Jahrhunderts eine Schranke erkennen, welche die »gewöhnlichen Menschen« in der Sympathisantensphäre von den »auserwählten Mitgliedern« in den radikalen Zirkeln trennte. Die Čajkovcy waren gegenüber Neulingen sehr streng. Sie nahmen nur solche Sympathisanten in ihren Zirkel auf, die mit der Gruppe in Harmonie standen und ihre Ziele vorbehaltlos teilten.58 Für die Južnye Buntari in Kiew Mitte der Siebzigerjahre war es dagegen ausschlaggebend, dass ein Neumitglied mit seiner legalen Existenz brach. Dadurch zeigte es den übrigen Mitgliedern die Ernsthaftigkeit seines Handelns.59 Die »Illegalen« bildeten unter sich eine verschworene Gemeinschaft. Innerhalb der Netzwerke ersetzte der revolutionäre Ruf die persönliche Bekanntschaft. Vera Figner schrieb später dazu: »Wie haben wir uns damals alle kennengelernt? Wenn ein Mensch erst einmal eine revolutionäre Reputation hatte – weil er gesucht wurde, weil er in der Verbannung war oder weil er einem bestimmten Parteigenossen bekannt war –, dann war das genug.«60

Wenn jemand über keine eigene Reputation verfügte, konnten ihm Empfehlungsschreiben von bekannten Radikalen die Türen zu den einzelnen Zirkeln öffnen. Daneben konnte es auch genügen, wenn eine Person aus der Familie des Neulings über einen solchen Ruf verfügte.61

Um die Inklusions- und Exklusionsmechanismen in den radikalen Zirkeln besser nachvollziehen zu können, ist der Begriff »Sekte«, wie ihn Max Weber definiert hat, hilfreich. Weber fasst eine Sekte im Gegensatz zu einer Kirche als »exklusiven Verein religiöser Virtuosen« auf.62 Virtuosen als Idealtypen zeichnen sich durch eine Lebensführung aus, bei der sie die Befriedigung körperlicher und geistiger Bedürfnisse auf ein Minimum reduzieren, um damit einem bestimmten übergeordneten Zweck besser dienen zu können. Dabei entwickeln sie ein soziales Selbstverständnis, das sie von »gewöhnlichen Menschen« abhebt und auszeichnet.63 Bei einer Sekte kann nur jemand mittels seiner von der Gruppe überprüften Eigenschaften zu einem Mitglied werden. Sympathisanten mussten ihre »richtige« Gesinnung und Tatkraft unter Beweis stellen, bevor sie wirklich in die Gruppe aufgenommen wurden.64 Beim Eintritt ins radikale Milieu Russlands stellten die »revolutionären Erfahrungen« – sei es in Form von Flucht vor der zaristischen Polizei oder in Form erfolgreicher Propagandaarbeit – die entscheidenden Qualifikationen dar.65 Innerhalb der Gruppe sollte bedingungslose Solidarität herrschen. Jedes Mitglied sollte bereit sein, sich angesichts der drohenden Repression für das Wohl der anderen bis zum Letzten aufzuopfern. In diesen Gemeinschaften von Virtuosen sollten die Mitglieder brüderlich untereinander verbunden sein, wobei die Gruppe aber gleichzeitig Verhaltensnormen definierte. Mitglieder konnten sich bei Differenzen mit der Gruppe grundsätzlich aus den Zirkeln zurückziehen.66 Wer allerdings mit den Behörden kooperierte oder aus dem Exil Begnadigungsgesuche stellte, wurde zum Ausgestoßenen.67 »Verräter«, die erneut den Kontakt mit dem radikalen Milieu suchten, mussten mit der Rache ihrer einstigen Genossen rechnen.68 Dies zeigt besonders deutlich eine Notiz aus dem Polizeidossier des in der Einleitung erwähnten Nikolaj Gorinovič. Dieser wurde, wie erwähnt, 1875 erstmals verhaftet, weil bei ihm verbotene, radikale Literatur gefunden worden war. Beim anschließenden Verhör nannte er auf Druck der Beamten die Namen der Buchhändler, woraufhin er aus der Haft entlassen wurde, da sich die Behörden gegenüber »reuigen« Radikalen meist »gnädig« zeigten.69 Der zuständige Offizier aber notierte, dass Gorinovič einige Tage später erneut bei ihm vorsprach: »Er bat mich inständig, ihn erneut zu verhaften. Dies erklärte er damit, dass sein Leben in Freiheit fast unerträglich geworden sei, weil er ein Denunziant geworden sei. Schließlich drückte Gorinovič direkt seine Angst vor den Personen aus, die er [zuvor] angezeigt hatte.«70

Vor dem Hintergrund dieser Akten wird deutlich, dass die Verdächtigungen der Južnye Buntari begründet waren. Durch seine Aussage beging Gorinovič in den Augen der Radikalen ein Sakrileg. Er verriet Informationen an den Feind, was eine Schwächung der Gemeinschaft bewirkte. Dem radikalen Kodex entsprechend hätte er in der Haft alle Entbehrungen auf sich nehmen und jede Kooperation mit den Organen des Staates ablehnen sollen. Hielt er sich aber nicht daran, so galt er als geächtet und als existenzielle Gefahr für die radikale Gemeinschaft. Deshalb scheint es nun, als habe Nikolaj Gorinovič grob fahrlässig oder in Verzweiflung gehandelt, als er im Mai 1876 erneut den Kontakt zu den »alten Genossen« bei den Južnye Buntari suchte. Mit ihrer gewaltsamen Reaktion auf das erneute Erscheinen des »Verräters« wollten diese sich und ihre Gemeinschaft schützen, ihre revolutionäre Tatkraft unter Beweis stellen und als Abschreckung für zukünftige »Verräter« ein Exempel statuieren.

An Vergeltungsmaßnahmen gegenüber »Verrätern« hielten auch nachfolgende radikale Zirkel fest.71 Doch trotz dieser wiederkehrenden exemplarischen Bestrafungen und aller konspirativen Vorsicht, kam es immer wieder zu spektakulären Fällen, bei denen einzelne Radikale mit der Polizei kooperierten und sich als Doppelagenten anwerben ließen. Besonderes Aufsehen erregten Sergej Degaev, der durch seinen Verrat 1883 entscheidend zum Untergang der Terrororganisation Narodnaja Volja beitrug,72 oder Evno Azef, der ab 1893 als Doppelagent unter den Radikalen tätig war, und der es schließlich bis an die Spitze der Kampforganisation der Sozialrevolutionäre schaffte.73

Fazit

Jenseits von allen ideologischen Streitigkeiten verband die Mitglieder des radikalen Milieus das Bewusstsein, einer auserwählten Elite anzugehören. Sie organisierten sich in sektenartigen Zirkeln, die durch eine Sphäre von Sympathisanten erhalten wurden, und waren überzeugt, durch individuelle Willenskraft und kollektive Kooperation die künftige Ordnung im Kleinen bereits antizipieren zu können. So bildete sich im radikalen Milieu eine eigene Gegenrealität heraus. Die Radikalen lebten aber in ständiger Furcht, von Agenten des Regimes unterwandert zu werden. In diesen geschlossenen Kreisen reiften Ideen heran, dass der revolutionäre Zweck alle für die Realisierung der angestrebten Ziele notwendigen Mittel heiligen könne. »Verräter« mussten mit unbarmherzigen Racheaktionen rechnen, denn in diesem Milieu war die latente Bereitschaft vorhanden, zum Erreichen der eigenen Ziele Gewalt einzusetzen. Narodnaja Volja (1879 bis 1884) oder die Kampforganisation der SR (1902 bis 1907) sind hierfür die besten Beispiele. In diesem Milieu bewegten sich spätere Bol’ševiki wie Lenin, Trockij oder Stalin über Jahrzehnte. Mit seinem starken Zusammenhalt im Innern, seinem Misstrauen gegenüber der Außenwelt und der allgegenwärtigen Furcht vor »Verrätern« prägte dieser revolutionäre Mikrokosmos Werte, Möglichkeitserwartungen sowie Mentalität der späteren Führer der Oktoberrevolution entscheidend mit.


1 Lev Dejč: Za polveka [Für ein halbes Jahrhundert], 3. Aufl. Moskau 1926, S. 274. Übersetzung der fremdsprachigen Quellen hier und im Weiteren S. R.

2 Siehe Ob ubijstve v gorode Odesse dvorjanina Gorinoviča i meščanina Taveleeva [Zum Mord(versuch) am Adelsmann Gorinovič und am Kleinbürger Taveleev in der Stadt Odessa], in: Gosudarstvennyj Archiv Rossijskoj Federacii/Staatsarchiv der Russischen Föderation (im Folgenden: GARF), f. 109, 3-ja ėkspedicija, op. 159, 1874 g., ed. chr. 144, č. 136, A.

3 Siehe Daniel R. Brower: Training the Nihilists. Education and Radicalism in Tsarist Russia, London 1975, S. 190–230; Alain Besançon: Les origines intellectuelles du Léninisme [Die intellektuellen Ursprünge des Leninismus], Paris 1977, S. 12 u. 162–164; Anna Geifman: Thou Shalt Kill. Revolutionary Terrorism in Russia 1894–1917, Princeton 1993, S. 48; S. V. Kalinčuk: Psichologičeskij faktor v dejatel’nosti ›Zemli i voli‹ 1870-ch godov [Der psychologische Faktor in der Tätigkeit von Zemlja i Volja in den 1870er Jahren], in: Voprosy istorii 3 (1999), S. 46–58; Laura Polexe: Netzwerke und Freundschaft. Sozialdemokraten in Rumänien, Russland und der Schweiz an der Schwelle zum 20. Jahrhundert, Göttingen 2011, S. 130 u. 235; mit Fokus auf die radikalen Frauen: Bianka Pietrow-Ennker: Russlands »neue Menschen«. Die Entwicklung der Frauenbewegung von den Anfängen bis zur Oktoberrevolution, Frankfurt a. M. 1999, S. 220 u. 358–361.

4 Siehe Franco Venturi: Roots of Revolution. A History of the Populist and Socialist Movements in Nineteenth Century Russia, 2. Aufl. London 2001, S. 187–203 sowie Peter C. Pozefsky: The Nihilist Imagination. Dmitrii Pisarev and the Cultural Origins of Russian Radicalism, New York 2003.

5 Zum Netzwerkbegriff siehe Polexe: Netzwerke und Freundschaft (Anm. 3), S. 48–52.

6 Siehe Brower: Training the Nihilists (Anm. 3), S. 34 f.; Otto Wilhelm Müller: Intelligencija. 
Untersuchungen zur Geschichte eines politischen Schlagworts, Frankfurt a. M. 1971, S. 328–332.

7 Mario R. Lepsius: Demokratie in Deutschland. Soziologisch-historische Konstellationsanalysen. Ausgewählte Aufsätze, Göttingen 1993, S. 38.

8 Meistens fanden sich die Menschen in Städten zu Gruppen zusammen. Die Mitglieder konnten jedoch auch vom Land kommen.

9 Siehe Petr Kropotkin: Zapiski revoljucionera [Notizen eines Revolutionärs], London 1902, S. 284 u. 307; Kalinčuk: Psichologičeskij faktor (Anm. 3), S. 47; Leopold H. Haimson (Hg.): The Making of Three Russian Revolutionaries, Cambridge 1987, S. 60–64; Richard Pipes: Social Democracy and the 
St. Petersburg Labour Movement 1885–1897, Cambridge (MA) 1963, S. 5; Dmitrij Ul’janov: Vospominanija o Kokuškine [Erinnerungen an Kokuškino], in: Georgij Golikov u. a. (Hg.): Vospominanija o Vladimire Il’iče Lenine [Erinnerungen an Vladimir Il’ič Lenin], Bd. 1, Moskau 1969, S. 93; Pozefsky: 
The Nihilist Imagination (Anm. 4), S. 200 f. u. 209.

10 Siehe Brower: Training the Nihilists (Anm. 3), S. 227–230.

11 Siehe Stepnjak [Sergej Kravčinskij]: Der Terrorismus in Russland und in Europa, in: Die Neue Zeit 9 (1890), S. 281.

12 Siehe Müller: Intelligencija (Anm. 6), S. 252 f.

13 Siehe Stepnjak [Sergej Kravčinskij]: Das Unterirdische Russland. Revolutionäre Porträts u. Skizzen aus der Wirklichkeit, Bern 1884, S. 135 f.

14 Siehe Ot [...] tipografii ›Narodnoj voli‹, obnaružennoj v g. Odesse v kvartire suprugov Degaevych [Zur … Druckerei von Narodnaja Volja, die in der Stadt Odessa in der Wohnung des Ehepaares Degaev entdeckt worden ist], in: GARF, f. 102, 7-oe deloproizvodstvo, 1884 g., op. 181, ed. chr. 747, č. 10, ll. 45f.

15 Familie Figner als Beispiel für Familiensolidarität: Nikolaj Figner, bekannter und von Nikolaj II. geschätzter Opernsänger, setzte sich mehrmals bei offiziellen Stellen für seine radikale Schwester Vera ein. Margarita Figner: Brat i sestra. Konec odnoj legendy [Bruder und Schwester. Das Ende einer Legende], in: Teatr 1 (1964), S. 104–108.

16 Siehe Stat’ja Figner V.N. ob otnošenii revoljucionerov k Saltykovu-Ščedrinu M.E. [Aufsatz von V. N. Figner über das Verhältnis der Revolutionäre zu M. E. Saltykov-Ščedrin], in: Rossijskij gosudarstvennyj archiv literatury i iskusstva/Russisches Staatsarchiv für Literatur und Kunst (RGALI), f. 1185, op. 1, ed. chr. 167, l. 24.

17 Diese Gruppe wurde nach einem ihrer Initiatoren – Nikolaj Čajkovskij – benannt.

18 Siehe Nikolaj Troickij: ›Narodnaja volja‹ pered carskim sudom [›Narodnaja Volja‹ vor dem zaristischen Gericht], Saratov 1983, S. 355–357; Norman M. Naimark: Terrorists and Social Democrats. The Russian Revolutionary Movement under Alexander III, Cambridge 1983, S. 42.

19 Siehe L. M. Ljašenko/P. Ju. Savel’ev: Russkij revoljucioner na fone 1870-ch godov [Der russische Revolutionär vor dem Hintergrund der 1870er Jahre], in: L. M. Ljašenko (Hg.): Dejateli revoljucionnogo dviženija v Rossii. Vtoraja polovina 1850-ch – konec 1890-ch gg. [Träger der revolutionären Bewegung in Russland. Zweite Hälfte der 1850er Jahre bis Ende der 1890er Jahre], Bd. 2: 1870-e gody [1870er Jahre], Moskau 2009, S. 692.

20 Siehe ebd., S. 694.

21 Dazu ausführlich Thies Ziemke: Marxismus und Narodničestvo. Entstehung und Wirken der Gruppe »Befreiung der Arbeit«, Frankfurt a. M. 1979; sowie Naimark: Terrorists and Social Democrats (Anm. 18).

22 Siehe V. V. Starkov: Vospominanija o V.I. Lenine (Ul’janove) [Erinnerungen an V. I. Lenin (Ul’janov)], in: Krasnaja nov’ 8 (1925), S. 107.

23 Siehe A. A. Kizevetter: Na rubeže dvuch stoleti [An der Grenze zweier Jahrhunderte], Prag 1929, S. 211–214; Pipes: Social Democracy (Anm. 9), S. 12 f. u. 49; Manfred Hildermeier: Die Sozialrevolutionäre Partei Russlands. Agrarsozialismus und Modernisierung im Zarenreich, Köln 1979, S. 35 f.

24 Siehe Michaël Confino: Organization as Ideology. Dilemmas of the Russian Anarchists (1903–1914), in: Russian History 37 (2010), H. 3, S. 179–207; Hildermeier: Die Sozialrevolutionäre Partei (Anm. 23), S. 126–140.

25 Siehe Geifman: Thou Shalt Kill (Anm. 3), S. 183; Hildermeier: Die Sozialrevolutionäre Partei (Anm. 23), S. 112. Als Beispiele lassen sich Lidija Kočetkova, Marija Škol’nik oder Boris Savinkov nennen, die alle von den SD zu den SR wechselten. Dazu Karin Huser: Eine revolutionäre Ehe in Briefen. Die Sozialrevolutionärin Lidija Petrowna Kotschetkova und der Anarchist Fritz Brupbacher, Zürich 2003, S. 144–146; Eva Broido: Wetterleuchten der Revolution, Berlin 1929, S. 117.

26 Siehe Robert C. Williams: The Bolsheviks, in: Anna Geifman (Hg.): Russia under the Last Tsar. Opposition and Subversion 1894–1917, Oxford 1999, S. 42; Michael Melancon: Neo-Populism in Early Twentieth-Century Russia. The Socialist-Revolutionary Party from 1900 to 1917, in: Geifman (Hg.): Russia under the Last Tsar, S. 86.

27 Siehe Geifman: Thou Shalt Kill (Anm. 3), S. 188–192 u. 206; Hildermeier: Die Sozialrevolutionäre Partei (Anm. 23), S. 150, 179, 181, 244 u. 256; konkretes Beispiel bei Vera Figner: Polnoe sobranie sočinenij [Vollständig gesammelte Werke], Bd. 7, 2. Aufl. Moskau 1932, S. 201 f.

28 Siehe Hildermeier: Die Sozialrevolutionäre Partei (Anm. 23), S. 215 u. 267–269; David Lane: The Roots of Russian Communism, Assen 1969, S. 12 f.

29 Siehe Hildermeier: Die Sozialrevolutionäre Partei (Anm. 23), S. 292; Beate Fieseler: Frauen auf dem Weg in die russische Sozialdemokratie, 1890–1917. Eine kollektive Biographie, Stuttgart 1995, S. 42–49. Fieseler meint auf S. 24, dass sich die SD und SR bezüglich der Geschlechterzusammensetzung kaum unterschieden.

30 Siehe Hildermeier: Die Sozialrevolutionäre Partei (Anm. 23), S. 290 f. Beispiel von Vera Zasulič: K. I. Zacharova-Cederbaum/S. I. Cederbaum: Iz ėpochi ›Iskry‹. 1900–1905 gg. [Aus der Epoche der ›Iskra‹ 1900–1905], Moskau/Leningrad 1926, S. 11; Haimson (Hg.): The Making (Anm. 9), S. 110.

31 Siehe Fieseler: Frauen (Anm. 29), S. 32 f.; Hildermeier: Die Sozialrevolutionäre Partei (Anm. 23), S. 291; Lane: Russian Communism (Anm. 28), S. 20–39.

32 Beispiel zu den Pseudonymen bei den Južnie Buntari: Dejč: Za polveka (Anm. 1), S. 159–180.

33 Siehe Rozalija Plechanova: Naša žizn’ do ėmigracii. Otryvok iz vospominanij [Unser Leben vor der Emigration. Ein Ausschnitt aus den Erinnerungen], in: Lev Dejč (Hg.): Gruppa ›Osvoboždenie truda‹ [Gruppe ›Befreiung der Arbeit‹ ], Moskau 1928, Bd. 6, S. 89–91.

34 Siehe Lev Dejč: Černyj peredel [Čërnyj peredel], in: Vladimir Nevskij (Hg.): Istoriko-revoljucionnyj sbornik [Historisch-revolutionärer Sammelband], Bd. 2, Moskau/Leningrad 1924, S. 314 f.

35 Siehe Nadežda Krupskaja: Vospominija o Lenine [Erinnerungen an Lenin], in: Golikov u. a. (Hg.): Vospominanija (Anm. 9), Bd. 1, Moskau 1969, S. 256 f.

36 Siehe Lynne Patyk: Dressed to Kill and Die. Russian Revolutionary Terrorism, Gender, and Dress, in: Jahrbücher für Geschichte Osteuropas 58 (2010), H. 2, S. 193–196.

37 Siehe Jessica Tovrov: Mother-Child Relationships among the Russian Nobility, in: David L. Ransel (Hg.): 
The Family in Imperial Russia, Chicago 1976, S. 30 f.

38 Siehe Richard Stites: The Women’s Liberation Movement in Russia. Feminism, Nihilism and Bolshevism 1860–1930, 2. Aufl. Princeton 1990, S. 91.

39 Siehe Pietrow-Ennker: Russlands »neue Menschen« (Anm. 3), S. 221–227.

40 Siehe Michail Frolenko: Tat’jana Ivanovna Lebedeva-Frolenko, in: Katorga i ssylka 9 (1924), S. 224–230.

41 Siehe Figner: Polnoe (Anm. 27), Bd. 5, S. 307; O prestupnom pokušenii na žizn’ Gosudarja Imperatora posredstvom vzryva v Zimnem dvorce [Zum verbrecherischen Anschlag auf seine Majestät den Kaiser mittels einer Explosion in Winterpalast], in: GARF, f. 109, 1880 g., ed. chr. 168, č. 1, ll. 88–90.

42 Siehe Krupskaja: Vospominanija (Anm. 35), S. 220–222.

43 Siehe Kalinčuk: Psichologičeskij faktor (Anm. 3), S. 47 f.

44 Aleksandra Kornilova-Moroz: Perovskaja i osnovanie kružka čajkovcev [Perovskaja und die Gründung des Zirkels der Čajkovcy], in: Katorga i ssylka 22 (1926), S. 17.

45 Siehe Vera Zasulič: Le mouvement révolutionnaire en Russie [Die revolutionäre Bewegung in Russland], in: La Commune Nr. 43 vom 2. November 1880, S. 1 f.; Lev Gartman: Iz vospominanij L’va Gartmana [Aus den Erinnerungen von Lev Gartman], in: Byloe 3 (1903), S. 181.

46 Siehe B. S. Itenberg (Hg.): Revoljucionnoe narodničestvo [Revolutionäres narodničestvo], Bd. 1, Moskau 1965, S. 220 (Čajkovcy) u. S. 270 (Kiewer Kommune); Lev Trockij [Bronštejn]: Mein Leben, Berlin 1930, S. 138 (Iskra).

47 Siehe Marija Cebrikova: Vospominanija Marii Konstantinovny Cebrikovoj [Erinnerungen von Marija Konstantinovna Cebrikova], in: Zvezda 6 (1935), S. 198; Hilde Hoogenboom: Vera Figner and Revolutionary Autobiographies. The Influence of Gender and Genre, in: Rosalind Marsh (Hg.): Women in Russia and Ukraine, Cambridge/New York 1996, S. 82–85.

48 Siehe Vera Zasulič: Die Frauen in der russischen Arbeiterbewegung, in: Die Gleichheit. Zeitschrift für die Interessen der Arbeiterinnen, Nr. 9 vom 24. April 1901, S. 68; Figner: Polnoe (Anm. 27), Bd. 5, S. 77.

49 Siehe Ljašenko/Savel’ev: Russkij revoljucioner (Anm. 19), S. 680 f; Hildermeier hat später den Aktionismus und Voluntarismus als Charakteristikum der SR dargestellt: Die Sozialrevolutionäre Partei (Anm. 23), S. 82. Doch auch bei den SD lassen sich voluntaristische Züge erkennen, wenn es darum ging, den eigenen Mikrokosmos neu zu gestalten. Das Zusammenleben in der Iskra-Kommune ist dafür ein Beispiel: N. A. Alekseev: Lenin v Londone. 1902–1903 gg. Otryvki iz vospominanij [Lenin in London 1902–1903. Auszüge aus der Erinnerung], in: Proletarskaja revoljucija 3 (1924), S. 149 f.

50 Siehe Dejč: Za polveka (Anm. 1), S. 146–148 u. 186–189.

51 Mitte der Siebzigerjahre versuchte die zaristische Regierung, mit öffentlichen Massenprozessen die radikale Bewegung zu bekämpfen. Der größte dieser Prozesse war derjenige der »193«, der von Oktober 1877 bis Januar 1878 stattfand. Allerdings gelang es der Regierung in vielen Fällen nicht, den einzelnen Angeklagten konkrete Vergehen nachzuweisen. Viele wurden deshalb am Ende des Prozesses freigesprochen. Die Angeklagten nutzten ihrerseits die ihnen gebotene Bühne, um für sich und ihre Sache zu werben. Siehe Ekaterina Breško-Breškovskaja: Hidden Springs of the Russian Revolution, London 1931, S. 148–160; Venturi: Roots of Revolution (Anm. 4), S. 588–596.

52 Siehe Rozalija Plechanova: Stranica iz vospominanij o V.I. Zasulič [Eine Seite aus den Erinnerungen an V. I. Zasulič], in: Dejč (Hg.): Gruppa (Anm. 33), Bd. 3, Moskau 1925, S. 82–84. Anatolij Koni: Sobranie sočinenij v vos’mi tomach [Gesammelte Werke in acht Bänden], Bd. 2, Moskau 1966, S. 17; I. P. Juvačev: Vospominanija narodovol’ca [Erinnerungen eines Mitglieds von Narodnaja Volja], in: Morskoj sbornik 10 (1927), S. 75.

53 Beispiel für eine Untergrundpublikation mit Porträts: Kalendar’ Narodnoj voli na 1883 god [Kalender von Narodnaja Volja für das Jahr 1883], Genf 1883, Umschlagseiten. Siehe dazu die Abbildungen auf den beiden folgenden Seiten dieses Beitrags.

54 Siehe Pozefsky: The Nihilist Imagination (Anm. 4), S. 196.

55 Siehe Geifman: Thou Shalt Kill (Anm. 3), S. 102; Krupskaja: Vospominanija (Anm. 35), S. 220; Trockij: Mein Leben (Anm. 46), S. 96.

56 Siehe Kalinčuk: Psichologičeskij faktor (Anm. 3), S. 48 f.

57 Siehe Barbara A. Engel: Mothers and Daughters. Women of the Intelligentsia in Nineteenth-Century Russia, Cambridge 1983, S. 106; Dejč: Za polveka (Anm. 1), S. 186–189; Nikolaj Morozov: Povesti moej žizni [Geschichten aus meinem Leben], Bd. 1, 2. Aufl. Moskau 1965, S. 114 f.

58 Siehe Kornilova-Moroz: Perovskaja (Anm. 44), S. 23; Kropotkin: Zapiski (Anm. 9), S. 289–293.

59 Siehe Dejč: Za polveka (Anm. 1), S. 186–189; Kalinčuk: Psichologičeskij faktor (Anm. 3), S. 49.

60 Figner: Polnoe (Anm. 27), Bd. 6, S. 397.

61 Siehe M. A. Sil’vin: K biografii V.I. Lenina. Iz vospominanij [Zur Biographie von V. I. Lenin. Aus den Erinnerungen], in: Proletarskaja revoljucija 7 (1924), S. 66 f.

62 Max Weber: Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie, Bd. 2, 8. Aufl. Tübingen 1988, S. 6.

63 Siehe Max Weber: Religiöse Gemeinschaften (= Wirtschaft und Gesellschaft, Bd. 2), Tübingen 2001, S. 318.

64 Siehe Max Weber: Herrschaft (= Wirtschaft und Gesellschaft, Bd. 4), Tübingen 2001, S. 668 f. u. 671; Klaus Georg Riegel: Konfessionsrituale im Marxismus Leninismus, Graz 1985, S. 37.

65 Siehe Broido: Wetterleuchten (Anm. 25), S. 45; Huser: Eine revolutionäre Ehe (Anm. 25), S. 144.

66 Siehe Perepiska Figer V.N. s Morozovym N.A. [Korrespondenz von V.N. Figner mit N. A. Morozov], in: GARF, f. 1762, op. 4, ed. chr. 625, ll. 1–21.

67 Siehe Dejč: Za polveka (Anm. 1), S. 271.

68 Siehe N. I. Šebeko: Chronika socialističeskogo dviženija v Rossii 1878–1887. Official’nyj otčet [Chronik der revolutionären Bewegung in Russland von 1878–1887. Offizieller Bericht], Moskau 1906, S. 352; Boris Savinkov: Erinnerungen eines Terroristen, Berlin 1929, S. 126 u. 133.

69 Beispiel für selektive Bestrafung von verhafteten Radikalen: O 142 licach obvinjaemych v gosudarstvennych prestuplenijach [Zu 142 Personen, die wegen Staatsverbrechen angeklagt werden], in: GARF, f. 102, 7-oe deloproizvodstvo, 1884 g., op. 181, ed. chr. 747, č. 21, l. 32–34.

70 Ob ubijstve (Anm. 2), in: GARF, f. 109, 3-ja ėkspedicija, op. 159, 1874 g., ed. chr. 144, č. 136, A, ll. 13f.

71 Siehe Savinkov: Erinnerungen eines Terroristen (Anm. 68), S. 119–134.

72 Siehe Richard Pipes: The Degaev Affair, London 2003.

73 Siehe Anna Geifman: Entangled in Terror. The Azef Affair und the Russian Revolution, Wilmington 2000; Aleksandr Gerasimov: Der Kampf gegen die erste russische Revolution, Frauenfeld/Leipzig 1934, S. 205.

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