JHK 2014

»In einem Vorleben war ich Europäer« – Melvin J. Lasky als transatlantischer Mittler im kulturellen Kalten Krieg

Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung | Seite 139-156 | Metropol Verlag

Autor/in: Maren Roth

»In einem Vorleben war ich Europäer«1 

»[My mother] told me that, long before my memory began to register, 
I had been taken on a grand tour of Europe. In the summer of 1922, 
as a two-year-old, I with my parents passed through Berlin. 
One day, in the heart of Alexanderplatz, as the family album 
embarrassingly records, I threw myself on to the Pflaster of the grand 
East Berlin square, refused to budge an inch, and shouted my head off. 
This, in my mother’s partisan theory, was the symbol of the 
child’s early commitment to protest, to stubborn dissidence, 
to speaking one’s mind in the heart of Europe.«2
Melvin J. Lasky

Dieser kindliche Trotzanfall mitten im Zentrum Berlins, den Melvin J. Lasky viele Jahre später in Skizzen zu seinen Memoiren so anschaulich beschrieb, ereignete sich auf der großen transatlantischen Reise der Familie Lasky von New York nach Łódź im Jahr 1922. Nachdem die Eltern einige Jahre zuvor in die USA ausgewandert waren, wollten sie nun den Verwandten in der alten Heimat ihren erstgeborenen Sohn präsentieren. Auch wenn Familienanekdoten in der Regel im Laufe der Zeit inhaltliche Änderungen oder Ausschmückungen erfahren, ist dieser Wutanfall des kleinen Melvin gerade in Berlin vor dem Hintergrund seines späteren Lebensweges durchaus interessant. So bildete die erste Reise Laskys über den Atlantik nicht nur den Auftakt zu einem durch und durch transatlantischen Leben. Es war zudem – was 1922 noch keiner ahnen konnte – genau 25 Jahre später eine klare Meinungsäußerung Laskys auf dem Ersten Deutschen Schriftstellerkongress in Berlin im Oktober 1947, die ihm »in the heart of Europe« eine gewisse Berühmtheit einbrachte und seinem Leben eine entscheidende Wendung gab. Lucius D. Clay, der Militärgouverneur der amerikanischen Besatzungszone, wollte Lasky – der in seiner kurzen Rede die sowjetische Besatzungsmacht in scharfen Worten kritisiert hatte, und das zu einer Zeit, in der die westlichen Alliierten noch auf Ausgleich mit der Sowjetunion bedacht waren – zunächst noch aus Berlin ausweisen. Da sich die politische Lage zwischen den USA und der Sowjetunion jedoch schon in den nächsten Monaten zuspitzte, erhielt Lasky, dessen vehement antikommunistische Ansichten nun auf Regierungslinie lagen, eine Stelle in der Kulturabteilung der amerikanischen Militärregierung. In dieser Funktion konzipierte er eine intellektuelle Zeitschrift, die mit ihren literarischen und kulturellen Beiträgen vor allem zwei Ziele haben sollte: Zum einen sollten der deutschen Bevölkerung Artikel bekannter deutscher und internationaler Autoren präsentiert werden, die im Dritten Reich verboten bzw. schwer zugänglich gewesen waren, und zum anderen sollte die intellektuelle Elite Deutschlands mithilfe der qualitativ hochwertigen sowie streng antitotalitär argumentierenden Artikel politisch und kulturell in das westliche antikommunistische Lager eingebunden werden. Mit der Herausgabe der ab Oktober 1948 erscheinenden Zeitschrift Der Monat erfüllte sich Lasky nicht nur seinen Jugendtraum von einem eigenen »little magazine«. Als Herausgeber des Monat sowie als Mitbegründer des Congress for Cultural Freedom (CCF)3 gehörte er – so Michael Hochgeschwender – zu den zentralen Akteuren »gleich an zwei bedeutsamen Schnittpunkten der kulturellen Entwicklungen im Kontext des Kalten Krieges«.4 Im Rahmen des ambitionierten Unterfangens eines kulturellen und ideellen Transfers, den die amerikanische Regierung in Deutschland nach 1945 erreichen wollte, erwies sich Lasky aufgrund seiner Biografie als idealer transatlantischer Mittler. Er wurde als talentierter Netzwerker mit seinen zahlreichen amerikanischen und europäischen Kontakten zu einem der am besten vernetzten intellektuellen Agenten der USA im kulturellen Kalten Krieg.

Während Laskys durchaus umstrittene Rolle im »war of ideas« zwischen den USA und der Sowjetunion, einem Krieg also, in dem sich Werte, Ideologien und Gesellschaftssysteme diametral gegenüberstanden, bereits in Ansätzen untersucht und auch kritisch beleuchtet worden ist, fehlt eine Auseinandersetzung mit seiner frühen persönlichen und intellektuellen Entwicklung nahezu gänzlich. Aus diesem Grund soll es im Folgenden zum einen darum gehen, Laskys Kindheit und Jugend im New York der Dreißiger- und frühen Vierzigerjahre zu untersuchen. Mit Blick auf seinen familiären Hintergrund, auf seine Persönlichkeit, seine Interessen und Pläne sowie seine politischen Ansichten soll erkundet werden, wer eigentlich dieser junge Amerikaner war, der 1947 einen derart beachteten Auftritt hatte, sich anschließend in Berlin etablieren und als wichtiger Akteur im kulturellen Kalten Krieg fungieren konnte. Zum anderen ist genau diese transatlantische Komponente in Laskys Leben von Interesse. Als »so-called ›New York intellectual‹ who managed to become part of the cultural life of the European continent with noticeable success«,5 der selbst später von »meine[r] besondere[n] Beziehung zu Deutschland«6 sprach, hatte er eine besondere Affinität zur deutschen Sprache und Kultur. Woher kommt dieses Interesse und wie manifestiert es sich in seiner Jugend in New York und gerade auch im Kontext seines Einmarsches nach Deutschland als amerikanischer Soldat? Während Deutschland und besonders Berlin lebenslang von großer Bedeutung für Lasky waren, spielte er selbst eine ebenso wichtige Rolle in der journalistischen und literarischen Entwicklung Deutschlands. Durch seine Tätigkeit als Herausgeber des Monat griff er – zusätzlich zu der im Kontext des kulturellen Kalten Krieges von ihm angestrebten Ideologievermittlung – aktiv in das intellektuelle Leben Nachkriegsdeutschlands ein und prägte es wesentlich mit. Hierin liegt wohl auch einer der wesentlichen Unterschiede zu seiner späteren Tätigkeit in London als Herausgeber des Encounter, des 1953 gegründeten und vom CCF finanzierten britischen Kulturmagazins mit gleichfalls antikommunistischer Stoßrichtung.

Der geborene Netzwerker

Melvin Jonah Lasky wurde als Matthes Jonah Chernilowski am 15. Januar 1920 als erstes Kind polnisch-jüdischer Einwanderer in New York geboren. Seine Eltern Samuel und Esther Chernilowski, die den Familiennamen nach der Rückkehr von der oben erwähnten Reise nach Łódź offiziell ändern ließen, besaßen in Manhattan einen kleinen Textilbetrieb mit ungefähr 40 Mitarbeitern.7 Die Familie, zu der noch die jüngeren Schwestern Floria und Joyce sowie die nur Jiddisch sprechenden Eltern der Mutter gehörten, wohnte, wie zahlreiche jüdische Familien aus Osteuropa, im New Yorker Stadtteil Bronx. Laskys Kindheit und Jugend waren geprägt von mehreren Konstanten des Familienlebens, die nachhaltigen Einfluss auf seine weitere Entwicklung hatten: Erstens spielte die Lektüre von Büchern sowie zahlreicher Tageszeitungen eine zentrale Rolle im Alltagsleben der Familie. Die politisch links orientierte Familie nahm, zweitens, regen Anteil am politischen Geschehen. Die Großfamilie führte mitunter heftige Diskussionen, deren Thema immer wieder die politischen Entwicklungen in Europa und speziell in Deutschland nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten im Jahr 1933 waren. Die dritte Konstante seiner familiären Sozialisation war die grundsätzliche Wertschätzung der deutschen Kultur und Sprache, die – wie sich Laskys Schwester Joyce erinnerte – in erster Linie vom Vater ausging: »My father was a great lover of German culture and at that point to be living in Poland there was your choice between the barbarian Russians and the höfliche Deutsche and they infinitely preferred the Germans and besides that my father read German. [...] [The] cultural orientation was very German, father was one of the rare Jews that never held Naziism against German culture.«8 So standen in der elterlichen Bibliothek nicht nur wie selbstverständlich Werke deutscher Autoren im Original; Laskys Vater war zudem mit den Dramen Schillers und Goethes ebenso vertraut wie mit den Opern Richard Wagners. Schließlich war es Bildung an sich, die für die Familie Lasky einen sehr hohen Stellenwert hatte. Da Esther Lasky selbst keine höhere Schule hatte besuchen und Samuel Lasky sein gerade aufgenommenes Studium durch die Einberufung in den Ersten Weltkrieg nicht hatte beenden können, lag ihnen sehr daran, ihren Kindern die allerbeste Ausbildung zu ermöglichen.

Diese frühe Prägung und intellektuelle Stimulation sowie die Bedeutung, die die Eltern der Bildung und damit auch dem sozialen Aufstieg ihrer Kinder beimaßen, ergänzten sich in idealer Weise mit dem Charakter und den Interessen des jungen Lasky. Schon früh neugierig, wissbegierig und ehrgeizig, faszinierten ihn Bücher ebenso wie Menschen, interessierten ihn zahlreiche Themengebiete, von der Geschichte und Politik über Literatur und Theater bis hin zu Kino und Sport. Nach seinen Tagebüchern zu urteilen, las er sich quer durch die amerikanische und europäische, hier vor allem deutsche Literatur. Er bewältigte sein umfangreiches Lesepensum fast wie ein Getriebener – an einer Stelle im Tagebuch ermahnte er sich selbst: »[M]ust read like a machine«9 – und kommentierte seine Lektüre in Form von Minirezensionen. Abgesehen von Büchern las er einige Tageszeitungen, hier mitunter eine deutsche Zeitung, sowie intellektuelle und literarische Zeitschriften, wie zum Beispiel die linke Zeitschrift Partisan Review, das publizistische Organ und Sprachrohr der antistalinistischen New York Intellectuals. Laskys Tagebücher zeigen auch, dass er sehr kontaktfreudig war und viel mit seinen Freunden unternahm. Häufig besuchte er Vorträge und Diskussionen mit prominenten Wissenschaftlern und Intellektuellen. Dort meldete er sich kritisch aus dem Publikum zu Wort und bemühte sich darüber hinaus, die Vortragenden auch persönlich kennenzulernen. Sein Kommentar über einen Vortrag im Oktober 1941 ist ein guter Beleg für Laskys ausgeprägtes Selbstbewusstsein: »Heard [James] Burnham + [Sidney] Hook at N[ew].Y[ork].U[niversity], – challenged both and found both lacking in genuine depth and personality.«10 Auf Veranstaltungen wie diesen, aber auch auf zahlreichen Partys seiner Freunde und Kommilitonen sowie bei regelmäßigen Treffen mit den Mitarbeitern und dem Kreis um Partisan Review, die sich durch seine Bekanntschaft mit Dwight Macdonald, einem der Herausgeber, ergaben, begann Lasky sich ein Netzwerk an Kontakten zu schaffen, das er im Laufe der Zeit wesentlich ausbaute und auf das er auch später, gerade während seiner frühen Zeit in Berlin direkt nach dem Krieg, immer wieder zurückgriff. Was seine Persönlichkeit und seinen Charakter betrifft, zeichnen die Tagebücher und Gespräche mit Zeitzeugen ein durchaus ambivalentes Bild: Auf der einen Seite war er fleißig, intelligent, belesen, diskussionsfreudig, sozial sehr aktiv und – vor allem was die Beziehung zu seiner Familie angeht – liebevoll. Auf der anderen Seite verhielt er sich mitunter etwas altklug, eigensinnig und dominierend, in seinem Auftreten wirkte er sehr selbstsicher und zum Teil auch recht forsch.

Was seine berufliche Zukunft und seine Karrierepläne anging, so wollte Lasky sich schon früh durch das Verfassen von Artikeln und Rezensionen am intellektuellen Diskurs beteiligen. Lange wusste er nicht, ob er dies als Historiker an der Universität oder als Journalist einer intellektuellen Zeitschrift tun wollte. Auch wenn er sich letztlich für den Journalismus entschied, war sein grundlegendes Interesse an Geschichte sowie das Interesse am einzelnen Menschen und seiner individuellen Geschichte in seinen späteren Aufzeichnungen und Veröffentlichungen immer spürbar. Erste journalistische Erfahrungen sammelte Lasky als Schüler der DeWitt Clinton High School in New York, wo er für Schülerzeitungen berichtete und mit »the elementary journalistic rules of how to write a lead [...], and where to cut a story« vertraut gemacht wurde.11 Im Juni 1935 immatrikulierte er sich am renommierten und unter den Söhnen jüdischer Einwanderer beliebten City College of New York. Während seines Studiums der Sozialwissenschaften setzte Lasky den Deutschunterricht fort, den er in der Schule begonnen hatte. Er belegte zudem Kurse zur deutschen Literatur, in denen er nicht nur »Novalis to Nietzsche« las, sondern auch die Sütterlinschrift erlernte.12 Des Weiteren beteiligte er sich intensiv an den politischen Diskussionen, die am City College in und zwischen den berühmten »alcoves« 1 und 2, den kleinen Nischen in der Cafeteria der Universität, stattfanden. Während sich im Alkoven 2 die Stalinisten trafen, versammelten sich im Alkoven 1 die Anhänger antistalinistischer Gruppen, wie zum Beispiel der Trotzkisten, mit denen Lasky in dieser Zeit stark sympathisierte. Irving Howe, ein Kommilitone Laskys, beschrieb die Atmosphäre im Alkoven 1 in seinen Memoiren sehr anschaulich: »You could walk into the thick brown darkness of Alcove 1 at almost any time of day or evening and find a convenient argument about the Popular Front in France, the New Deal in America, the civil war in Spain, the Five-Year Plan in Russia, the theory of permanent revolution and ›what Marx really meant‹.«13

In dieser Atmosphäre ideologischer Diskussion und Konfrontation war es wenig verwunderlich, dass Lasky mit seinen antistalinistischen Ansichten in engen Kontakt mit den New York Intellectuals kam. Er wurde nicht nur zu deren Veranstaltungen und Partys eingeladen, sondern schrieb ab Ende 1938 auch erste Rezensionen und Artikel für Partisan Review. Wie bedeutend für ihn die Anerkennung durch diese Gruppe aus renommierten Literaten und Intellektuellen und damit ein gewisses Gefühl der Dazugehörigkeit für ihn war, zeigt der Umstand, dass er genau am Tag des Erscheinens seines ersten größeren Artikels in Partisan Review überhaupt erst begann, Tagebuch zu führen. In die letze Phase seines Studiums, das er im Juni 1939 mit dem Bachelor of Social Sciences abschloss, fiel eine Veröffentlichung Laskys, deren Zustandekommen eine gute Vorstellung von seiner Art, Kontakte zu knüpfen und Netzwerke zu schaffen, gibt. Als Herausgeber des Chronicle, des Undergraduate Journal of History am City College, hatte er für ein Symposium mit dem Titel »Books that shaped historical thinking« bekannte Wissenschaftler und Intellektuelle um einen Beitrag gebeten. Wie ungewöhnlich und dennoch erfolgreich sein Vorgehen war, beschrieb Daniel Bell, Kommilitone Laskys und selbst ein New York Intellectual, im Interview: »Mel edited a magazine on history and he wrote out a very famous issue. A brand issue called ›Books that changed our mind‹. And in that he asked a lot of people outside of City College to write articles on what books changed your mind. And these were rather well known names. [...] And it created a huge degree of excitement because it was a brilliant thought to ask people like Sidney Hook [...]. They were intrigued. It was a great idea. They had never been asked something like that before. And Mel had the chutzpa as we say to go and see them. [...] That [special issue] got him a lot of attention and made Mel very well known at City College and even outside.«14

Im September 1939 begann Lasky sein Studium der Geschichte an der University of Michigan in Ann Arbor und verließ damit zum ersten Mal in seinem Leben New York für längere Zeit. Er war weiterhin politisch sehr engagiert, diskutierte auf studentischen Veranstaltungen und legte dabei in seinem Bestreben, stalinistische »fellow traveller« unter seinen Kommilitonen »umzudrehen« und ins trotzkistische Lager herüberzuziehen, einen gewissen missionarischen Eifer an den Tag.15 Mit einem abgeschlossenen Geschichtsstudium kehrte Lasky Ende 1940 nach New York zurück und stürzte sich erneut in ein äußerst dynamisches soziales und intellektuelles Leben. Er schrieb sich an der Columbia University zur Promotion ein und dachte wohl – mit der Aussicht auf eine Stelle am City College – an eine Universitätskarriere. Aus finanziellen Gründen absolvierte er dann jedoch eine Aufnahmeprüfung für den öffentlichen Dienst und arbeitete für ein Jahr als »Junior Historical Aide« in der Funktion eines Fremdenführers an der Freiheitsstatue. Da ihn die festen Arbeitszeiten aber davon abhielten, weiter zu lesen und zu schreiben, kam ihm das Angebot von Daniel Bell, ab Herbst 1942 als Redakteur bei der sozialdemokratischen und antikommunistischen Wochenzeitung The New Leader zu arbeiten, sehr gelegen. In diese Zeit fiel auch Laskys Bruch mit dem Trotzkismus, eine Entwicklung, die sich gut sowohl anhand seiner zeitgenössischen als auch seiner späteren autobiografischen Aufzeichnungen verfolgen lässt. Der Krieg in Europa, dessen Entwicklung er intensiv verfolgte, hatte einen wesentlichen Einfluss auf sein politisches Denken und seine Überzeugungen. Während er im November 1939 schon recht ernüchtert in sein Tagebuch schrieb: »If nothing else turns up, I really think that socialism is thru for our time – even intellectually«, war er noch in den frühen Vierzigerjahren Anhänger der Socialist Workers Party.16 So diskutierte er in einem Brief an sein Vorbild und seinen Mentor Dwight Macdonald im März 1940 die aktuelle Lage der Partei und forderte eine gründliche Analyse der politischen Situation, »if we actually want to beat the Stalinists to the anti-war sentiment«.17 Die dramatischen Ereignisse in Europa, vor allem das Schicksal der Juden, führten aber letztlich dazu, dass er seine radikalen Ansichten und somit auch die Opposition gegen den Kriegseintritt der USA aufgab. Eine zentrale Rolle in diesem Transformationsprozess spielte für ihn – wie er später selbstkritisch zugab – der Philosoph Sidney Hook. »It is no exaggeration when I attribute to him the historic act of saving a whole New York generation, gifted local youngsters (mostly Jewish) who had fallen into the trap of ideology which locked us mindlessly and a-morally into attitudes which were, as he insisted, unsound, illogical, and shamefully wrong.«18 Als er dann im Herbst 1942 seine Stelle beim New Leader »[a]s something of a social Democrat« antrat, war er mental bereits vollkommen auf seinen baldigen Einsatz im Krieg vorbereitet.19 So schrieb er mit großem Pathos einem engen Freund: »When the long hands of the destiny which is wrapping itself around our generation grabs out at me, there’ll be little enough I can do then. [...] One reason why I particularly welcome the change is that [I] feel myself in the war now, sharing its impact, facing its meaning.«20

Als Armeehistoriker über den Atlantik nach Berlin

Tatsächlich wurde Lasky ein Jahr später, im November 1943, einberufen und in verschiedenen Camps innerhalb der USA auf seinen Kriegseinsatz als combat historian in Europa vorbereitet. Im Januar 1945 wurde er nach Europa verschifft und marschierte mit der 7. US-Armee im Rang eines Oberleutnants in Frankreich und Deutschland ein. Als Armeehistoriker, der mit der Dokumentation von Kämpfen betraut war und zu diesem Zweck amerikanische Soldaten und die Zivilbevölkerung befragen musste, konnte er sich relativ frei bewegen. Er nutzte dieses Privileg vor allem auf zweierlei Weise: Zum einen besichtigte er die zerstörten Städte sowie – fast schon in der Art einer Grand Tour – zahlreiche historische und kulturelle Stätten in Deutschland. Zum anderen suchte er deutsche Schriftsteller und Intellektuelle wie Karl Jaspers, Martin Heidegger und Ernst Jünger auf, deren Werke er bereits in New York gelesen hatte.21 Diese Besuche, die er wie seine sonstigen Erlebnisse und Eindrücke in seinem Kriegstagebuch beschreibt, belegen Laskys Drang, weitere Kontakte zu knüpfen, sein Netzwerk an Intellektuellen auszubauen und somit von den USA nach Europa zu spannen.22 Die zum Teil recht langen und detailreichen Aufzeichnungen geben einen guten Einblick in Laskys Arbeit und Alltag als Soldat, ebenso aber auch in seine persönliche Gemütslage sowie seine Einstellung zu den Ereignissen während des Krieges und der direkten Nachkriegszeit. Interessant ist hier zum Beispiel seine wiederholte Kritik an der frühen amerikanischen Besatzungspolitik. Zudem fällt seine grundsätzlich positive Einstellung gegenüber der deutschen Bevölkerung auf. Trotz des in dieser Zeit herrschenden Fraternisierungsverbots führte er – ganz Journalist – lange Gespräche mit Deutschen aller Altersklassen und befragte sie zu deren Schicksal während des Krieges und ihrer aktuellen Situation. Wie sehr ihn diese Gespräche berührten, aber auch wie hoffnungsvoll und optimistisch er im Grunde der Zukunft Deutschlands gegenüberstand, macht sein Brief an Dwight Macdonald kurz vor Kriegsende sehr gut deutlich: »There was a doctor in Frankfurt who helped me find the old museum at Goethe’s birthplace [...]; for an hour on the rubble we talked, and his earnestness and passion (and broken heart) touched me more than perhaps anything I have ever known. But then he was something of a political or developed person. There were two simple fellows in Darmstadt who understood little beyond the outline and substance of the events which had rained in on them; but the events themselves had been instructive and tragic enough. Even they, non-Nazi and petty-bourgeois, left me full of hope – not perhaps for a new Germany or a healthier European order, but for something much more practical and even immediate: a returning sense of the dignity of people, of the independence and honesty and character of a human being.«23

Laskys Briefe an seine Familie, aber auch an Bekannte in New York sind Beleg nicht nur für seine intensive Beobachtung der Entwicklungen und Stimmungen vor Ort; dem Kunsthistoriker und New York Intellectual Meyer Shapiro schildert er zum Beispiel auf dessen Wunsch hin die aktuelle Situation einiger Professoren der Universität München.24 Ihre Darstellungen offenbaren genauso wie das Kriegstagebuch, wie stark ihn das Kriegserlebnis geprägt hat.

Nach einer kurzen Phase der Sinnsuche und der Unklarheit über seine Ziele und seine Zukunft orientierte sich Lasky im besetzten Deutschland recht schnell. Im Juli 1946 beendete er seinen Dienst in der Armee und entschied sich, in Berlin zu bleiben. Er war fasziniert von der Stadt und hatte dort im Sommer 1945 Brigitte Newiger, seine zukünftige Frau, kennengelernt. Abgesehen aber von dem, wie er selbst formulierte, »persistent emotional pull towards Berlin«,25 gab es laut Harold Hurwitz, einem engen Freund Laskys und späteren Mitarbeiter des Monat, auf die Frage, warum dieser in Berlin geblieben sei, noch eine weitere, Laskys Beweggründe vermutlich recht treffend beschreibende Antwort: »Hier war er im Mittelpunkt. Wo [sonst] sollte er im Mittelpunkt sein? … [Und] dieses Kulturleben in Berlin mit den Russen, den Franzosen, alles das war einmalig.«26

Beruflich knüpfte Lasky an seine journalistische Arbeit in New York an und berichtete ab Herbst 1946 als Korrespondent für Partisan Review und New Leader. Diese Tätigkeit erlaubte ihm nicht nur, seine Kontakte zu deutschen und westeuropäischen Schriftstellern, Intellektuellen und Politikern weiter auszubauen, sondern auch den Kontakt nach New York zu halten und somit nun endgültig seinem intellektuellen Netzwerk eine transatlantische Komponente hinzuzufügen. Als er ein Jahr später den Ersten Deutschen Schriftstellerkongress besuchte, kam es – anscheinend war er von Günter Birkenfeld, einem der Vorsitzenden, auf die Rednerliste »geschmuggelt« worden – zu seiner eingangs erwähnten Rede, in der er sich vehement für die kulturelle Freiheit aussprach.27 Kurz nach seinem viel beachteten Auftritt berichtete er, nicht ohne Stolz, Dwight Macdonald von dem Wirbel um seine Person, der nach dem Kongress einsetzte: »You know, ever since that matter of the German Writer’s Congress – I suppose you saw the dispatches in the NY papers – my name has suddenly become a war cry and my telephone a national headquarter. At any rate, the NL [New Leader], PR [Partisan Review] and MJL [Melvin J. Lasky] got a measure of notoriety out of the affair. But what has happened since that press controversy – in which Katayev called me a Kriegsbrandstifter, and the other Russians worse than that – is that I have suddenly become the representative of Western culture in these parts – publishers beat a path to my door demanding advice on political, historical, literary, psychological issues of every variety.«28

Unabhängig davon, wie spontan, zufällig oder eventuell doch geplant Laskys provokante Intervention war, sie machte ihn auf jeden Fall zum zentralen Protagonisten einer Veranstaltung, die später als »the first major event in th[e] battle for the hearts and minds that has become known as the ›Cultural Cold War‹« bezeichnet worden ist.29 Seit Beginn der Vierzigerjahre und seinem Bruch mit dem Trotzkismus hatte sich Lasky – wie viele seiner intellektuellen Freunde auch – zu dem liberalen Antikommunisten entwickelt, als der er als Gründer des Monat und Mitbegründer des CCF bekannt wurde. Es war vor allem sein Glaube an die Bedeutung von Kultur und sein Einsatz für die kulturelle Freiheit, die seine Arbeit im Nachkriegseuropa prägten und ihn mit einem ähnlich missionarischen Eifer agieren ließen wie zuvor, als es darum gegangen war, stalinistische Kommilitonen »umzudrehen«. »It is apparent that, through the late 1940s, Lasky’s notion of an activist role for culture in the organization of society, fuelled originally by Trotzky’s writings and the inspirational anti-Stalinism of figures such as Sidney Hook and those gathered around Partisan Review, hardened into an ideological crusade aligned with the basic goals of American foreign policy.«30

Die Verschlechterung der Beziehungen zwischen den USA und der Sowjetunion im beginnenden Kalten Krieg wurde im Herbst 1947 vor allem auch in der klar antiamerikanisch ausgerichteten Propagandapolitik des sowjetischen Kominform sichtbar. Als Gegenreaktion initiierte Clay, der noch bis zuletzt gerade in Berlin auf einen Ausgleich mit den Russen bedacht gewesen war, die Operation »Talk Back«. Diese sollte »koordiniert und unter strikt anti-kommunistischen Vorzeichen die wesentlichen Inhalte des amerikanisch liberaldemokratischen Konsenses in Deutschland vermitteln« und dabei vor allem die Verankerung demokratischer Prinzipien in der deutschen Gesellschaft im Blick haben.31 Lasky, der in einem Memorandum an Clay im Dezember 1947 die dringende Notwendigkeit einer »new overt publication, effectively American-oriented, on the cultural front« angemahnt hatte und damit ganz im Sinne der Operation »Talk Back« argumentierte, erhielt nun im März 1948 in seiner neuen Funktion als Kulturoffizier der amerikanischen Militärregierung genau diese Aufgabe: die Gründung eines Kulturmagazins.

Das Kulturmagazin Der Monat

Als »Kind der Lüftbrücke«32 erschien die erste Ausgabe des Monat am 1. Oktober 1948. Zielgruppe der fortan monatlich erscheinenden Zeitschrift, die im deutschsprachigen Raum vertrieben und heimlich auch in der Ostzone verteilt wurde, war die intellektuelle Elite, vor allem auch Studenten. Für die publizierten Artikel gab es – so Hochgeschwender – ganz klare Kriterien. »Die Artikel mussten durch intellektuelle Qualität, sprachliche Brillanz und antitotalitäre Gesinnung bestechen. Waren die ersten beiden Aspekte nicht immer durchzuhalten, der dritte sollte stets ausschlaggebend bleiben.«33 Lasky und der deutsche Mitherausgeber Hellmut Jaesrich, die sich gegenseitig sehr schätzten und sich auch in ihrer Arbeitsweise ideal ergänzten, veröffentlichten zum einen Artikel von Laskys intellektuellen Weggefährten aus New York, die – wie zum Beispiel Sidney Hook oder Daniel Bell – mit ihrer antikommunistischen Einstellung genau in das Profil der Zeitschrift passten. Zum anderen druckten sie Artikel westeuropäischer Schriftsteller und Intellektueller wie Raymond Aron, George Orwell, Arthur Koestler und Thomas Mann, bekannte Namen, die die deutschen Leser nach zwölfjähriger intellektueller Isolation unglaublich beeindruckten.

Durch die sorgfältig komponierte Zusammenstellung von Artikeln so unterschiedlicher Herkunft und Thematik gab der Monat »literarischen, künstlerischen und auch politischen Diskussionen einen breiten, antinationalsozialistischen und zunehmend antikommunistischen Raum [und] war in den frühen 1950er Jahren in Deutschland qualitativ ohne Beispiel«.34 Die Bedeutung Laskys als transatlantischer Mittler und Netzwerker, eine Rolle, die er ab Ende der Vierzigerjahre in Berlin endgültig konsolidierte, zeigte sich hier ganz deutlich. Auf der einen Seite war er mit der intellektuellen Szene in den USA und hier vor allem mit den New York Intellectuals weiterhin gut vernetzt. Sein Kommilitone vom City College und Freund Nathan Glick, der im New Yorker Büro des War Department arbeitete und das Material für Publikationen der amerikanischen Militärregierung liefern musste, informierte ihn über den neuesten Stand der intellektuellen Diskussion in den USA und schickte ihm relevante Publikationen.35 Auf der anderen Seite erwies sich Berlin in dieser Zeit für Lasky nicht nur als ein aufregender politischer und kultureller Ort, sondern auch als ein ideales Zentrum, von dem aus er dieses Netzwerk pflegen und ausbauen konnte. Durch eine Anfrage per Brief, anlässlich eines persönlichen Besuchs, auf einer Party oder durch Empfehlung seiner Freunde oder Kollegen knüpfte er Kontakte zu deutschen Literaten, Intellektuellen und Politikern, denen er durch seine deutschen Sprachkenntnisse, aber vor allem aufgrund seiner Vertrautheit mit der deutschen Geschichte und Kultur sowie mit der aktuellen Situation als informierter und glaubwürdiger amerikanischer Gesprächspartner erschien. Einträge in den Tagebüchern der frühen Fünfzigerjahre wie zum Beispiel: »Long evening at Rathaus – West German journalists – sat at table with [Ernst] Reuter«, »Boat across Wolfgangsee to Appenbach, Thomas Mann waiting at the pier«, »nice letter from Erich Maria Remarque« oder »Lunch with Hermann Kesten – planning series on Joseph Roth, Heinrich Mann, Carl v. Ossietzky et al.« vermitteln einen guten Eindruck von Laskys beruflichem Alltag und seiner Umtriebigkeit.36 Zwischen der täglichen intensiven Lektüre zahlreicher amerikanischer und europäischer Tageszeitungen, der Redaktionsarbeit, dem Verfassen eigener Texte, den Diskussionen mit Kollegen und Autoren, den Ortsterminen, den Abendessen, den Theaterbesuchen und den Partys schien ihm kaum eine freie Minute geblieben zu sein. Brigitte Lasky erinnerte sich sehr gut an die Intensität, mit der sie und ihr Mann am Berliner Gesellschaftsleben teilnahmen, sowie an die Besuche zahlreicher bekannter Persönlichkeiten aus aller Welt in der Villa in der Zehlendorfer Kleiststraße, in der die Familie mit den beiden 1949 und 1952 geborenen Kindern Vivienne und Oliver wohnte.37

Auch wenn Der Monat im Kontext der amerikanischen Propagandapolitik mit einem konkreten ideologischen Auftrag gegründet worden war und sich dies in der Auswahl der Autoren niederschlug, so nahm er mit seinen auf hohem Niveau geführten politischen und literarischen Diskussionen eine wichtige Position in der Medienlandschaft der Nachkriegszeit ein und war »[b]is in die späten 1950er Jahre [...] mit einer Auflage von rund 20 000 die einflussreichste intellektuelle Zeitschrift des deutschen Sprachraums«.38 Lasky, der nicht nur internationale Autoren erstmals publizierte, sondern gerade durch die Auswahl von Artikeln bestimmter deutscher Autoren maßgeblichen Einfluss auf die Literaturlandschaft Nachkriegdeutschlands nahm, positionierte den Monat in seinen Memoiren selbstbewusst in einem europäischen intellektuellen Kontext und offenbart damit einen in gewissem Sinne transatlantischen Kreislauf von Vorbildern und Ideen: »I had been editing and publishing an intellectual review which was considered in a half-dozen Western capitals to be in the great tradition of European journals. I had, thus, fulfilled a school-boy’s dream of consorting with the likes of T. S. Eliot’s Criterion, Andre Gide’s Nouvelle Revue Francaise, Ortega y Gasset’s Revista de Occidente. Indeed much of the last works of Eliot, Gide, and Ortega, first reached German-language readers in the pages of Der Monat.«39

Der Kongress für Kulturelle Freiheit

Laskys persönliche Kontakte und verschiedene Netzwerke diesseits und jenseits des Atlantiks waren es auch, die ihn zu einer zentralen Figur bei der Gründung des CCF machten. Während die Idee, auf eine Reihe sehr erfolgreicher sowjetischer Propagandainitiativen im kulturellen Bereich mit einer antikommunistischen Gegenveranstaltung zu reagieren, ihren Ursprung in Diskussionen zwischen Antistalinisten, Gewerkschaften und Regierungsorganisationen – hier vor allem der 1947 gegründeten Central Intelligence Agency (CIA) – in den USA hatte, war es Lasky, der als Generalsekretär vor Ort zusammen mit seinem Team vom Monat zuständig für die Organisation des Kongresses war, der vom 16. bis zum 30. Juni 1950 in Berlin stattfand.40

Der Kongress, der mit einem nachdrücklichen Bekenntnis der 121 teilnehmenden Schriftsteller, Wissenschaftler, Journalisten und Politiker aus aller Welt zur geistigen Freiheit abschloss, erwies sich als so erfolgreich, dass die CIA – der geheime Hauptsponsor der Veranstaltung – beschloss, den CCF als feste Institution gleichen Namens mit Sitz in Paris zu etablieren. Michael Josselson, wie Lasky Kulturoffizier in der amerikanischen Militärregierung und mit diesem sehr eng befreundet, wurde mit der administrativen Leitung des nun institutionalisierten CCF betraut. Während Josselson, der, wie sich später herausstellte, seit 1948 CIA-Agent war, damit rechnete, dass auch Lasky in leitender Funktion für den CCF tätig sein würde, entschied die CIA genau das Gegenteil. Erzürnt über Laskys öffentliche und prominente Rolle während des Kongresses in Berlin, die sich die CIA im Vorfeld ausdrücklich verbeten hatte, um den Verdacht der geheimen amerikanischen Finanzierung gar nicht erst aufkommen zu lassen, bestand Frank Wisner, der Leiter der verdeckten CIA-Operation, darauf, »dass Lasky außen vor gehalten werden müsse, wenn die CIA den Congress for Cultural Freedom in Zukunft weiter unterstützen sollte«.41 Auch wenn sich Josselson zunächst querstellte und gegenüber Wisner zugunsten Laskys argumentierte – »… no other person here [...] could have achieved such success« –, nahm der CCF als »Amerikas Hauptwaffe« im kulturellen Kalten Krieg seine Arbeit in Paris ohne die Beteiligung Laskys auf – zumindest offiziell.42

Laskys formelle Verbindung zum CCF im Sommer 1950 mag insofern in der Tat, wie er später schrieb, eine »one-shot affair« gewesen sein; seine nachfolgende Aussage: »I played no role [in the CCF] that amounted to anything for many years to come« entspricht jedoch schlicht nicht den Tatsachen.43 Er nahm an zahlreichen weiteren Veranstaltungen des CCF teil sowie an den Treffen der Herausgeber der CCF-Magazine, eines internationalen Netzwerks an intellektuellen Zeitschriften wie Der Monat, Preuves in Paris, Tempo Presente in Rom und Encounter in London, an dessen Schaffung er maßgeblich beteiligt gewesen war.44 Aufgrund seiner engen Freundschaft mit Josselson wurde er zur grauen Eminenz hinter dem CCF. Daniel Bell, der in den Fünfzigerjahren selbst kurze Zeit für den CCF in Paris gearbeitet hatte, betonte dies ganz ausdrücklich: »Mel always advised Mike [Josselson]. And Mike depended, no question on Mel’s ideas, names of people because Josselson himself was a brilliant person but never intellectual.«45 Lasky mit seinen zahlreichen Kontakten und seiner intimen Kenntnis der intellektuellen und literarischen Szene sowohl in den USA als auch in Europa war, wie Hochgeschwender überzeugend argumentiert, einer der wenigen, der mit den politisch und weltanschaulich so unterschiedlichen Intellektuellen im CCF kommunizieren konnte und von diesen zudem auch respektiert wurde.46 Diese unbestritten wichtige Rolle Laskys darf jedoch nicht dahingehend interpretiert werden, er habe den CCF nach seinem Belieben und seinen Interessen lenken können. Er war selbst Teil eines Netzwerks hochqualifizierter, internationaler, kosmopolitischer, oft multikultureller und zumeist jüdischer Akteure wie Michael Josselson, Nicholas Nabokov oder François Bondy, von denen er genauso abhängig war wie sie von ihm in ihrem gemeinsamem Kampf um »the hearts and minds» der westeuropäischen Intellektuellen im kulturellen Kalten Krieg.47

Von Berlin nach London – Encounter und die CIA

Als Irving Kristol, Laskys Kommilitone im City College, der zusammen mit dem englischen Dichter Stephen Spender in London den Encounter herausgab, 1958 in die USA zurückkehren wollte und Josselson sich daher nach einem Ersatz für den Posten des amerikanischen Herausgebers umschauen musste, fiel die Wahl recht schnell auf Lasky. Nach zwölf Jahren in Berlin war es mit Sicherheit auch die Aussicht, wieder in der eigenen Sprache arbeiten zu können, die Lasky bewog, das Angebot anzunehmen und mit seiner Familie Ende 1958 nach London zu ziehen. Nun konnte Lasky seinem transatlantischen Netzwerk nach New York und Berlin noch London als dritte Basis hinzufügen und seine Kontakte zur kulturellen und politischen Elite Englands ausbauen. Dank dieses Netzwerks und auch der Kontakte Spenders vor allem im literarischen Bereich sowie Laskys Gespür für Trends und Themen gelang es dem kleinen Redaktionsteam, die Position von Encounter als einflussreichstem intellektuellen Magazin in Europa zu festigen. Diese Reputation erlitt allerdings einen gewaltigen Schaden, als im Frühjahr 1967 amerikanische Zeitungen berichteten, dass der CCF und somit auch Encounter und die anderen CCF-Magazine heimlich von der CIA mittels eines Systems amerikanischer Scheinstiftungen finanziert worden waren. Zwar hatte Lasky, als Anfang der Sechzigerjahre erste Gerüchte diesbezüglich zirkulierten, einen neuen Geldgeber gesucht und diesen Anfang 1964 auch gefunden; dennoch wurden er und seine Kollegen zur Zielscheibe heftiger Vorwürfe und teils sehr boshafter Attacken. Zahlreiche Autoren und Leser des Encounter fühlten sich betrogen und warfen seinen Machern vor, durch die Verbindung zur CIA nicht unabhängig gewesen und zum Zweck amerikanischer Propaganda ins-
trumentalisiert worden zu sein. Die Frage, was genau Lasky ab wann gewusst hat, kann noch nicht abschließend geklärt werden. Allerdings gibt es durchaus Hinweise darauf, dass er schon lange vor den Enthüllungen von der Finanzierung des CCF durch die CIA gewusst hat. Faktoren wie seine enge Freundschaft mit Josselson, seine, wenn nicht offizielle, so doch wichtige Rolle innerhalb des CCF sowie eine Aussage des für die verdeckten Operationen der CIA seinerzeit zuständigen Geheimdienstmitarbeiters Thomas Braden, dem zufolge Lasky »not an unwitting man« gewesen sei, scheinen in diese Richtung zu deuten.48 Das Thema ist jedoch, wie Wilford zeigt, wesentlich komplexer, als die immer wieder diskutierte Frage »War er nun CIA-Agent oder nicht?« vermuten lässt. »Melvin Lasky, for nearly twenty years of his career, moved constantly in an intellectual environment heavily conditioned by the covert patronage of the CIA, eventually himself becoming one of the U.S.’s most effective combatants in the Cultural Cold War. Merely to dismiss him as CIA agent, though, would be to overlook a number of important considerations, including his prior involvement in the American Non-Communist Left’s battle with Stalinism, other calls on his political loyalty which, at least early on, made him more of a liability than an asset in the eyes of the CIA and, finally, evidence of active and deliberate collaboration by those foreign intellectuals whom the Agency supposedly was hoodwinking. Ultimately, Lasky’s relationship with the secret U.S. state serves as further proof, if any were needed, of the profoundly complex nature of the Cultural Cold War.«49

Irritierend, wenn nicht sogar skandalös, war für viele die Tatsache, dass Lasky nach den Enthüllungen stur seine Arbeit fortsetzte, öffentlich nie zu den Vorwürfen Stellung bezog und sich offensichtlich keiner Schuld bewusst war. Wenn man sich allerdings Laskys recht dominanten, meinungsstarken und unabhängigen Charakter vor Augen führt, dem jede Art der Vereinnahmung durch andere widerstrebte, sowie seine streng antikommunistische Grundhaltung, die der aller am CCF beteiligten Personen entsprach, kann man wohl in der Tat davon ausgehen, dass Lasky immer das getan hat, was er selbst für richtig hielt. Auch wenn Lasky also hartnäckigen Forderungen nach seinem Rücktritt nicht nachkam und die Krise letztlich überstand, markierte das Jahr 1967 dennoch eine Zäsur in der Geschichte von Encounter. Zum einen trat Stephen Spender, seit 1953 der britische Mitherausgeber, aus Protest zurück. Zum anderen hatte das Renommee von Encounter stark gelitten, und die Zeitschrift schien – wie zwei ehemalige Mitarbeiter Laskys es später frustriert ausdrückten – für viele Leute nur noch in ihrer Verbindung zur CIA anstatt für ihre durchaus intellektuell hochwertigen Inhalte interessant zu sein.50 Als im September 1990 die letzte Ausgabe des Encounter erschien, lag dies nicht nur an der desolaten finanziellen Lage der Zeitschrift; mit dem Ende des Kalten Krieges hatte sie ihre ursprüngliche Mission letztlich auch erfüllt. Lasky zog mit seiner zweiten Frau zurück nach Berlin, wo er an seinen – nicht mehr fertiggestellten – Memoiren arbeitete und schließlich als einer der letzten kulturellen Kalten Krieger am 19. Mai 2004 starb.

Der ideale transatlantische Mittler

Bauerkämper, Jarausch und Payk haben auf die Bedeutung transatlantischer Mittler im Kontext der kulturellen Demokratisierung Westdeutschlands nach 1945 hingewiesen. Sie seien durch ihre Sprachkenntnisse und das Verständnis beider Kulturen hervorragend für die angestrebte Vermittlung von Werten und Verhaltensweisen geeignet gewesen. »Dabei müssen die Vermittelnden gleichermaßen das Vertrauen der Bevölkerung und der externen Akteure gewinnen [...]. Andererseits können diese Zwischenträger Konflikte reduzieren und potenzielle Bruchzonen stabilisieren, zumal wenn sie zwar auf der einen Seite fest verankert sind, auf der anderen Seite aber hinreichend Gehör finden, um Anliegen weiterzugeben und Interessen vertreten zu können.«51 Lasky erscheint hier mit seiner Tätigkeit sowohl als Herausgeber des Monat als auch als wichtiger Akteur im CCF als ein nahezu idealer transatlantischer Mittler. Durch die Prägung seiner Familie sowie eines insgesamt sehr europäisch orientierten intellektuellen Milieus in New York war er mit der deutschen Sprache und Kultur bereits gut vertraut, bevor er als amerikanischer Soldat überhaupt deutschen Boden betrat. Diese Prägung, gepaart mit seinen intellektuellen Interessen, seiner ideologischen Ausrichtung sowie seiner Fähigkeit, Netzwerke zu knüpfen und zu operationalisieren, bildete grundlegende – und in gewissem Sinne ideale – Voraussetzungen für seine spätere Karriere. Eine Mischung aus privaten Gründen, beruflichem Ehrgeiz, ideologischem Eifer und mit Sicherheit auch Elementen des Zufalls ließ ihn 1946 in Berlin bleiben. Als er dann infolge seines Auftritts auf dem Schriftstellerkongress und des Richtungswandels in der amerikanischen Propagandapolitik den Posten in der amerikanischen Militärregierung erhielt, konnte er sich als Herausgeber des Monat erfolgreich in Berlin etablieren. In dieser Position war es ihm nun möglich, zwei für ihn zentrale Anliegen geschickt zu verbinden: Ideologisch in den USA – um das Zitat von Bauerkämper aufzunehmen – »auf der einen Seite fest verankert« und überzeugt von der Bedeutung der kulturellen Freiheit, setzte er sich mit missionarischem Eifer mittels Monat und CCF für die Schaffung und Festigung antikommunistischer und antitotalitärer Werthaltungen innerhalb der westeuropäischen intellektuellen Elite ein. Aufgrund seines Talents als Herausgeber eines Kulturmagazins, einer Tätigkeit, auf die er – unabhängig von jeglicher ideologischen Komponente – schon viele Jahre hingearbeitet hatte, aufgrund seiner Sprachkenntnisse und seines Verständnisses der deutschen Kultur sowie aufgrund seiner umfassenden Kontakte gerade in der deutschen intellektuellen und literarischen Szene konnte er aber gleichfalls »auf der anderen Seite [...] hinreichend Gehör finden, um Anliegen weiterzugeben und Interessen vertreten zu können«, und so als kompetenter und glaubwürdiger Mittler fungieren. Die Rolle als Mittler konnte Lasky aus verschiedenen Gründen, auf die hier nicht näher eingegangen werden kann, in London als Herausgeber von Encounter in dieser Form nicht spielen. Ein Grund lag mit Sicherheit darin, dass seine persönliche Reputation im Kontext der CIA-Enthüllungen ab Mitte der Sechszigerjahre zunehmend infrage gestellt wurde und, wie Wilford schreibt, »bis zu seinem Tod [...] Laskys Ruf in den intellektuellen Kreisen Großbritanniens und Amerikas ein gewisser Makel [anhaftete]«.52 Den Umstand, dass Lasky in Deutschland auch in späteren Jahren einen sehr guten Ruf als ehemaliger Herausgeber des Monat und regelmäßiger Teilnehmer in Werner Höfers Internationalem Frühschoppen genoss, erklärte Harold Hurwitz wie folgt: »Melvin wurde hier geliebt, in London wurde er bestenfalls respektiert, aber ungern.«53

Abschließend bleibt die Frage nach dem Erfolg von Laskys Tätigkeit im Kontext des kulturellen Kalten Krieges. Gefragt nach Laskys Lebensleistung antwortete einer seiner früheren Kollegen: »Nothing Mel left is going to stand as a permanent monument.«54 Dies ist eine interessante, zugleich aber auch irreführende Antwort, da Botsford wohl meinte, Lasky habe nichts von bleibendem literarischen oder künstlerischen Wert hinterlassen. In gewissem Sinne mag dies sogar zutreffen, da Laskys Bedeutung im kulturellen Kalten Krieg nicht an seinen Büchern und »nicht notwendig in der Tiefe seiner Analysen oder der Wortmacht seiner Artikel« festgemacht werden kann.55 Seine Stärken und Verdienste lagen stattdessen in seiner Arbeit als gut informierter und neugieriger Herausgeber und in seinen Fähigkeiten als Netzwerker und Organisator, als jemand, der Ideen und Entwicklungen antizipierte, der seine transatlantischen Kontakte pflegte, intellektuellen Austausch ermöglichte, eine disparate Gruppe an Intellektuellen zusammenhielt und der nicht zuletzt durch seine Magazine Einfluss nahm. Insofern ist die Aussage, Lasky habe nichts Bleibendes hinterlassen, wiederum nicht zutreffend. Sowohl Der Monat als auch Encounter sind als die besten intellektuellen Zeitschriften ihrer Zeit bezeichnet worden. Und während seine wichtigsten Fähigkeiten als Netzwerker, Organisator und »Ermöglicher« tatsächlich wenig greifbar sind, hätten ohne sie viele Dinge – der Meinungsaustausch unter Intellektuellen, die Veranstaltung einer Konferenz, die Publikation eines Artikels – nicht stattgefunden in einer Zeit, in der die dringende Notwendigkeit, auf die allumfassende sowjetische Propaganda angemessen zu reagieren, als sehr real und essenziell für das Überleben des Westens im »war of ideas« gesehen wurde. Die Tatsache, dass Lasky mit seiner durchaus dominierenden und selbstgerechten Art vor allem nach den CIA-Enthüllungen zu einer viel kritisierten und kontroversen Figur wurde, kann seine Leistungen in dieser Hinsicht nicht schmälern. Allerdings muss in der Tat danach gefragt und auch weiter untersucht werden, warum Lasky als public intellectual in seinem lebenslangen Kampf für die kulturelle Freiheit und intellektuelle Unabhängigkeit offensichtlich kein Problem – in welchem Ausmaß auch immer er informiert oder involviert war – mit der geheimen Finanzierung des CCF durch die CIA hatte. Da er sein Verhalten bis zu seinem Tod in keiner Weise erklärte und damit nicht wenige seiner Freunde und Kollegen tief verletzte, schädigte er letztlich nicht nur seine eigene Reputation, sondern riskierte damit zudem, seine moralische Glaubwürdigkeit im kulturellen Kalten Krieg rückblickend einzubüßen.

1 Elisabeth Binder: »In einem Vorleben war ich Europäer«, in: Der Tagesspiegel vom 5. Februar 1992.

2 Manuskript »Ein Amerikaner in Berlin (im Jahre Null)«, ca. 1990, in: Nachlass Melvin J. Lasky, Lasky Center for Transatlantic Studies, München (im Folgenden: Nachlass Lasky), Memoiren Box 1.

3 Eine von amerikanischer Seite finanzierte Organisation, die sich nach der mit zahlreichen Intellektuellen prominent besetzten Auftaktveranstaltung im Sommer 1950 in Berlin weltweit antikommunistischer Propaganda auf höchstem intellektuellen Niveau verschrieb.

4 Michael Hochgeschwender: Die Mission der Kultur im Zeitalter der Extreme: Melvin J. Lasky, Der Monat und der Kongress für kulturelle Freiheit, in: Charlotte Lerg/Maren Roth (Hg.): Melvin Lasky. New York – Berlin – London, München 2010, S. 18.

5 Giles Scott-Smith: »A Radical Democratic Political Offensive«: Melvin Lasky, Der Monat, and the Congress for Cultural Freedom, in: Journal of Comparative History 35 (April 2000), H. 2, S. 264.

6 Hellmut Jaesrich: Den Großschriftstellern Paroli geboten. Demokrat aus Überzeugung, Berliner aus Leidenschaft – Melvin J. Lasky wird heute 65 Jahre alt, in: Die Welt vom 15. Januar 1985, S. 17.

7 Siehe E-Mail von Joyce Lasky Reed an die Autorin vom 29. Juni 2009; Interview mit Joyce Lasky Reed vom 19. März 2009.

8 Interview mit Joyce Lasky Reed vom 18. März 2009.

9 Lasky New York Tagebuch I (8. Mai 1939 – September 1941), S. 24, in: Nachlass Lasky, New York Box 1, Mappe 1.

10 Lasky New York Tagebuch II (10. Oktober 1941 – Oktober 1943), S. 3, in: Nachlass Lasky, New York Box 1, Mappe 1.

11 Melvin J. Lasky: The Newspaper Culture (= The Language of Journalism, Bd. 1), New Brunswick u. a. 2002, S. xiv.

12 Siehe Inhaltsverzeichnis der geplanten Memoiren »Journey to the Year Zero. An American in Berlin«, S. 2, in: Nachlass Lasky, Memoiren Box 1.

13 Irving Howe: A Margin of Hope. Intellectual Autobiography, San Diego 1982, S. 64.

14 Interview mit Daniel Bell vom 10. November 2009. Was den Titel des Symposiums betrifft, irrte Bell sich leicht.

15 Siehe Brief von Melvin Lasky an seine Eltern, undatiert [Dezember 1939?], in: Nachlass Lasky, Korrespondenz vor 1945, Sam und Esther Lasky, Mappe 2.

16 Siehe Lasky New York Tagebuch I (Anm. 9), S. 32.

17 Brief von Melvin Lasky an Dwight Macdonald vom 29. März 1940, in: Yale University, Macdonald Papers (im Folgenden: Nachlass Macdonald), MS 730, Box 27, Mappe 706.

18 Manuskript »Remembering Sidney Hook« vom 22. September 1989, in: Nachlass Lasky, Lasky Box 3, Mappe 21.

19 Brief von Melvin Lasky an Alan Wald vom 2. Dezember 1982, in: Nachlass Lasky, Korrespondenz Wald.

20 Brief an Marvin Kent, in: Lasky New York Tagebuch II (Anm. 10), S. 81.

21 Siehe Jaesrich: Den Großschriftstellern Paroli geboten (Anm. 6), S. 17.

22 Siehe Melvin J. Lasky: »›First Indorsement‹ Journal of a Conscript.« 1944–45, in: Nachlass Lasky. New York Box 1.

23 Brief von Melvin Lasky an Dwight Macdonald vom 20. April 1945, in: Nachlass Lasky, Korrespondenz Macdonald.

24 Siehe Brief von Melvin Lasky an Meyer Shapiro vom 19. Juli 1945, in: Nachlass Lasky, Korrespondenz Shapiro.

25 Brief von Melvin Lasky an Ed Mooney vom 16. Juli 1946, in: Nachlass Lasky, Korrespondenz Mooney.

26 Interview mit Harold Hurwitz vom 1. Mai 2009.

27 Siehe Ursula Reinhold/Dieter Schlenstedt/Horst Tanneberger (Hg.): Erster Deutscher Schriftstellerkongreß. Protokoll und Dokumente, Berlin 1997, S. 49 f.

28 Brief von Melvin Lasky an Dwight Macdonald vom 10. Oktober 1947, in: Nachlass Macdonald, MS 730, Box 27, Mappe 707.

29 Scott-Smith: »A Radical Democratic Offensive« (Anm. 5), S. 266.

30 Ebd., S. 279.

31 Michael Hochgeschwender: Freiheit in der Offensive? Der Kongreß für Kulturelle Freiheit und die Deutschen, München 1998, S. 145.

32 Hellmut Jaesrich: Manuskript ohne Titel, Januar 1980, S. 6, in: Nachlass Lasky. Berlin Box.

33 Hochgeschwender: Die Mission der Kultur (Anm. 4), S. 19.

34 Ebd., S. 20.

35 Siehe Interview mit Nathan Glick vom 16. März 2009. Siehe Hochgeschwender: Freiheit in der Offensive? (Anm. 31), S. 152.

36 Lasky Berlin Tagebuch I (11. Juli 1951 – 2. Januar 1953), S. 7, 68, 75, 78, in: Nachlass Lasky, Berlin Box.

37 Siehe Interview mit Brigitte Lasky vom 10. April 2010.

38 Hochgeschwender: Die Mission der Kultur (Anm. 4), S. 20.

39 Entwurf des Memoiren-Kapitels »The Cardinal«, August 1989, S. 4, in: Lasky Nachlass, Memoiren Box 1.

40 Siehe Hochgeschwender: Freiheit in der Offensive? (Anm. 31), S. 204 ff.

41 Hugh Wilford: Melvin J. Lasky und die CIA, in: Lerg/Roth (Hg.): Melvin Lasky (Anm. 4), S. 27.

42 Ebd., S. 26 f.

43 Brief von Melvin Lasky an Dwight Macdonald vom 12. April 1967, in: Nachlass Macdonald, MS 730, Box 27, Mappe 707.

44 Der CCF übernahm die Finanzierung des Monat 1958, nachdem dieser bis 1954 von der amerikanischen Militärregierung und dann von der Ford Foundation unterstützt worden war. Siehe Hochgeschwender: Die Mission der Kultur (Anm. 4), S. 20.

45 Interview mit Daniel Bell vom 19. November 2009.

46 Siehe Hochgeschwender: Die Mission der Kultur (Anm. 4), S. 22.

47 Nabokov war Generalsekretär des CCF von 1951 bis 1967, Bondy Herausgeber des CCF-Magazins Preuves von 1951 bis 1969.

48 Siehe Interview von Frank Tichy mit Thomas Braden vom 9. September 1986. Ich möchte mich bei Frank Tichy für den Zugang zu diesem Interview herzlich bedanken.

49 Wilford: Melvin J. Lasky und die CIA (Anm. 41), S. 30.

50 Siehe Interview mit Tony Robinson vom 5. Dezember 2009; Interview mit Bryan Healing vom 3. Juli 2010.

51 Arnd Bauerkämper/Konrad Jarausch/Marcus Payk (Hg.): Demokratiewunder. Transatlantische Mittler und die kulturelle Öffnung Westdeutschlands 1945–1970, Göttingen 2005, S. 26.

52 Wilford: Melvin J. Lasky und die CIA (Anm. 41), S. 25.

53 Interview mit Harold Hurwitz vom 1. Mai 2009.

54 Interview mit Keith Botsford vom 12. Juni 2009.

55 Hochgeschwender: Die Mission der Kultur (Anm. 4), S. 18.

Inhalt – JHK 2014

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