Die Frauenpolitik der Kommunistischen Partei Chinas (KPCh) zwischen Parteigründung (1921) und Staatsgründung (1949) wird in der feministischen Forschung bis heute mehrheitlich negativ beurteilt. In China selbst wird dabei vergleichsweise konkret – oft auch im Rückblick auf die eigene Erfahrung – die von der Partei vorgenommene Gleichsetzung von »Frauenbefreiung« und Teilhabe an der Produktion hinterfragt.1 Westliche Forscherinnen und Forscher gehen auf das grundsätzliche Spannungsfeld zwischen Feminismus und Sozialismus bzw. Nationalismus ein und werfen der Partei vor, die Interessen der Frauen stets den generellen Zielen der Revolution untergeordnet zu haben.2 Diese Einschätzung kann sich nicht zuletzt auf Parteidokumente stützen, in denen unter »Frauenbefreiung« (funü jiefang) ein Prozess verstanden wird, im Rahmen dessen die Frauenfrage nur im Gesamtkontext einer sozialistischen Revolution gelöst werden kann und der Status von Frauen vorrangig über ihre Klassenzugehörigkeit und nicht über ihr Geschlecht definiert wird. »Frauenbefreiung« steht dabei im Gegensatz zu anderen zeitgenössischen Begriffen, die Geschlecht als Kategorie privilegieren und die Interessen und Rechte von Frauen absolut setzen: funüzhuyi, das wörtlich bedeutet: die auf Frauen (funü) bezogene Ideologie (zhuyi); und nüquanzhuyi: die auf Frauenrechte (nüquan) bezogene Ideologie.3 Auch die Unterordnung von Frauen unter die Befehlsgewalt der KPCh, die Frauen zu bloßen Objekten der Revolution degradiert habe, anstatt ihnen ein Mitbestimmungsrecht über den Prozess der Frauenbefreiung einzuräumen, wird negativ vermerkt.4 Wollte man diese an den zeitgenössischen Begriffen ansetzende Kritik vertiefen, so könnte man den Begriff der »Frauenarbeit« (funü gongzuo) einbeziehen, der zunächst konkret auf die Tätigkeit weiblicher Kader im Rahmen der Frauenbewegung abzielte, seit ca. 1930 aber zunehmend den Begriff der »Frauenbewegung« (funü yundong) ersetzte. Während die Formulierung »Frauenbewegung« in den 1920er Jahren dominierte, in denen Frauen »von unten« ihre Interessen artikulierten und im Rahmen eines verschiedene Interessen einschließenden Revolutionskonzeptes auch einbringen konnten,5 zeugt »Frauenarbeit« eher von einer Mobilisierung der Frauen »von oben« und insgesamt von einem instrumentellen Charakter der frauenpolitischen Maßnahmen der Partei.6
Die genannten Vorwürfe sind angesichts der Vielzahl der Quellenbelege, auf die sie sich stützen können, zwar schwer von der Hand zu weisen. Gleichzeitig sind sie dort, wo sie zu pauschal sind oder auf der rein präskriptiven Ebene verbleiben, aber auch problematisch. Verschiedentlich wurde deshalb eine Differenzierung der kommunistischen Frauenpolitik nach Zeit, Raum und spezifischen weiblichen Subgruppen angemahnt sowie auf die Diskrepanz zwischen den Direktiven der Parteizentrale und der politischen Praxis in den lokalen kommunistischen Stützpunktgebieten verwiesen. Letztere waren oftmals über lange Zeit von der Kommunikation mit der Parteizentrale abgeschnitten bzw. neigten in einem Kontext von Krieg und Umsturz ohnehin zu pragmatischen, an lokalen Gegebenheiten orientierten Entscheidungen.7 Auch die Tatsache, dass viele Akteurinnen der damaligen Frauenbewegung ihre Erfahrungen in Oral History-Interviews rückblickend durchaus positiv dargestellt und beurteilt haben, macht es notwendig, die Frage der Bewertung dieser Bewegung zu überdenken.8
Der vorliegende Beitrag stellt den Versuch dar, die Ausrichtung der Frauenpolitik der KPCh in der Phase vor der Staatsgründung in ihren Grundzügen nachzuzeichnen und zu problematisieren. Das Gebot der Differenzierung wird dabei ernst genommen, ohne aber einer restlosen Individualisierung von Erfahrungen das Wort zu reden und damit der Bewertungsproblematik aus dem Weg zu gehen. Vielmehr werden im ersten Teil des Beitrages Entwicklungslinien und Marksteine der Frauenpolitik benannt und zu grundsätzlichen strategischen Wenden der kommunistischen Bewegung in Beziehung gesetzt.9 Im zweiten Teil geht es um die Differenzierung von sozialen Gruppen unter den Frauen, die je eigene Interessen aufwiesen, welche im Prozess der Revolution in unterschiedlichem Maße Berücksichtigung fanden. Abschließend wird das Problem der Bewertung nochmals direkt aufgegriffen und abgewägt, mit welchen Begrifflichkeiten die Leistungen und Probleme der Frauenpolitik vor 1949 am besten erfasst werden können.
Die Entwicklung der Frauenpolitik der KPCh im Kontext wechselnder Revolutionsstrategien
Die Frauenfrage war seit Gründung der KPCh eine feste Größe im politischen Horizont der Parteiführung. Diese stand ganz allgemein in einer ins späte 19. Jahrhundert zurückreichenden Tradition fortschrittlicher Eliten, die im Zuge einer Überwindung konfuzianisch geprägter, hierarchischer Gesellschaftsstrukturen und der Gründung eines Nationalstaates Frauen einen legitimen und gleichberechtigten Platz in der Gesellschaft verschaffen wollten. Speziell die späten 1910er und frühen 1920er Jahre, die kulturgeschichtlich unter dem Begriff der »Neuen Kulturbewegung« firmieren, waren dabei durch ein besonders frauenfreundliches Klima gekennzeichnet, das auch die frühe (männliche) Parteiführung geprägt hat. So konnte Christina Gilmartin ein geradezu feministisches Profil unter den männlichen Parteigründern ausmachen: »The founders of the Chinese Communist party were strongly influenced by the blossoming of feminist thought during the May Fourth era (1915–1921) and by the countless instances of female activism that ripped through the political and social fabric of China in the 1920s. Under their auspices women’s emancipatory issues were integrated into the political action program of the new party, and women were given command of this area of work.«10
Dieser feministische Zug in der frühen Phase der Partei bis 1927 kommt besonders dort deutlich zum Ausdruck, wo in den Dokumenten der KPCh und dem weiteren Umfeld eines linken Aktivismus der Frauenfrage ein eigenständiger Stellenwert in der Gesamtproblematik der Revolution zugestanden wurde. So traf der linksgerichtete Schriftsteller Shen Yanbing, besser bekannt unter seinem späteren Pseudonym Mao Dun, im August 1921 die Unterscheidung zwischen zwei Gruppen von Frauen, die unterschiedlichen Formen der Unterdrückung ausgesetzt seien und dabei beide das Ziel der ökonomischen Unabhängigkeit als Voraussetzung ihrer Gleichstellung noch nicht erreicht hätten: Die Frauen auf dem Land arbeiteten bereits an der Seite ihrer Männer außerhalb des Hauses, hätten aber den »Status eines Sklaven« (nuli de shenfen), wenn es um die Verfügung über das von ihnen erwirtschaftete Einkommen gehe: »Derartige Beziehungen zwischen Herren und Sklaven unter den Bauern sind natürlich das Ergebnis des Patriarchats [nanxizhi].« Die städtischen Frauen wiederum seien aufgrund der »wirtschaftlichen Strukturen der Gesellschaft«, speziell des Kapitalismus, noch nicht ökonomisch unabhängig, da die knappen Arbeitsplätze in den Städten vorrangig an Männer vergeben würden.11 Hier wird also für das ländliche China Geschlecht – und nicht Klasse – zur fundamentalen, strukturierenden Kategorie erklärt. Ähnlich sprach Mao Zedong in seinem berühmten Bericht zur Lage der Bauernbewegung in Hunan vom März 1927 von den drei auf dem Feudalsystem beruhenden Arten der Unterdrückung der Männer (politisch, durch die Sippe und durch die Religion) und einer zusätzlichen, vierten Unterdrückung der Frauen: derjenigen durch das Patriarchat (fuquan).12
Beide zitierten Texte spiegeln ein Verständnis für die besondere – und äußerst repressive – Lage der Frauen wider. Ein breiteres Korpus von Quellen, das Parteidirektiven, zeitgenössische Berichte der Frauenbewegung und nachträgliche Erinnerungstexte einschließt, zeigt darüber hinaus, dass die konkrete Frauenpolitik der Kommunistischen Partei in den gesamten Revolutionsprozess eingebettet war und strategische Wenden mit vollzog, deren Ausgangspunkt bei übergeordneten – internen und externen – politischen Konstellationen lag. Intern entscheidend war dabei das Verhältnis zur Nationalen Partei (Guomindang oder GMD) unter der Führung Chiang Kai-sheks, wobei Phasen einer sogenannten nationalen Einheitsfront (1924 bis 1927, 1937 bis ca. 1940) von Phasen des Bürgerkriegs (1927–1937, 1946–1949) abgelöst wurden. Extern war das Verhältnis zu Japan maßgeblich, dessen Expansionspolitik bereits seit den 1910er Jahren immer stärkere nationalistische Reaktionen in China hervorrief. Der offene Krieg zwischen China und Japan zwischen 1937 und 1945, der zu den einschneidendsten Ereignissen der chinesischen Geschichte im 20. Jahrhundert gehört, versetzte China dann in eine Notlage, angesichts derer viele gesellschaftliche Probleme der Frage des bloßen Überlebens untergeordnet wurden.
Die größte Offenheit gegenüber Fraueninteressen bewies die KPCh, wie von Christina Gilmartin bereits dargelegt, zweifelsohne in ihren ersten Jahren bis zur Auflösung der ersten Einheitsfront mit der GMD im Jahr 1927. Diese Phase war von einem extrem regen Aktivismus der Frauenbewegung gekennzeichnet, und die KPCh duldete unter der Maßgabe einer inklusiven Gesamtbewegung auch sehr diverse – auch »feministische« – Ansätze in der damaligen Frauenbewegung. Die Kündigung der Einheitsfront durch Chiang Kai-shek und sein brutales Vorgehen gegen die Kommunisten und andere linke Kräfte im April 1927 lösten einen zehnjährigen Bürgerkrieg aus, in dem die Kommunisten auf programmatischer Ebene die Klassenbasis ihrer Revolution auf die Arbeiter und Bauern einengten. Frauenpolitisch wurde dieser tiefe Einschnitt mit vollzogen, was sich in dem großen Bedürfnis der Abgrenzung von »bürgerlichen« und der Relativierung »kleinbürgerlicher« Interessen in Dokumenten zur Frauenfrage ausdrückt. Typisch hierfür ist der »Beschlussentwurf zur Frauenbewegung«, der am 10. Juli 1928 auf dem VI. Parteitag vorgelegt wurde. Insgesamt deklariert die Partei hier die besagte Notwendigkeit der Einbettung der Frauenfrage in die sozialistische Revolution: »… nur mit der Kommunistischen Partei, nur mit einer proletarischen Revolution, nur mit dem vollständigen Sieg des Sozialismus kann die Frauenbefreiung vollendet werden.«13 Im Einzelnen war die Partei um eine Abgrenzung von der bisherigen, inklusiven Politik bemüht und rechnete die »feministische Frauenbewegung« ausdrücklich zum »reaktionären« Flügel der Frauenbewegung – hier unter dem Begriff »Frauenrechtsbewegung« (nüquanzhuyi funüyundong).14 Dieses Bedürfnis der Abgrenzung und die seither immer wieder lancierten Angriffe auf eine reine »Frauenrechtsbewegung« oder »feministische« Positionen können deshalb nicht losgelöst von der strategischen Wende des Jahres 1927 betrachtet werden. Damit wiederholt sich ein Muster, das auch für andere sozialistische Frauenbewegungen und ihren Umgang mit »bürgerlichen« Feminismen festgestellt wurde.15
Mit dem Rückzug der Kommunisten in die ländlichen Gebiete Südchinas und der Gründung von Sowjets seit den späten 1920er Jahren wurden Frauen auf dem Land zur Hauptzielgruppe der Frauenpolitik der KPCh. Auch und gerade in Bezug auf das ländliche China blieb der Rechtsbegriff aber virulent. So forderte Deng Yingchao, 1927 bis 1928 Sekretärin des Frauenbüros der Partei und danach in der Parteizentrale tätig, im Mai 1930 in Bezug auf die neu gegründeten Sowjetgebiete: »Am ersten Tag der Gründung einer Sowjetregierung müssen Gesetze erlassen werden zur Befreiung und zum Schutz der Frauen. Frauen muss in den Bereichen Politik, Ökonomie, Recht und Bildung eine Gleichbehandlung mit Männern gewährt werden. Die Frauen unter der politischen Macht der Sowjets (dies betrifft nur die Dorffrauen und schließt nicht die Elemente der reichen Bauern ein) müssen das Recht auf Boden, das aktive und passive Wahlrecht, das Recht auf Heirat und auf Scheidung usw. erhalten. Außerdem müssen die Aktivistinnen unter den bäuerlichen Frauen für die Arbeit in der Sowjetregierung gewonnen werden.«16
Wie im nächsten Teil darzulegen sein wird, standen bis in die 1940er Jahre hinein in Bezug auf die Lage der Frauen im ländlichen China die von Mao Dun festgestellten »patriarchalischen Strukturen« und insbesondere die repressiven Verhältnisse in den ländlichen Familien im Zentrum der kommunistischen Frauenpolitik. Allein das 1931 für die Sowjetgebiete erlassene Ehegesetz zeugt davon, dass der Rechtsbegriff in der Frage der Frauenbefreiung nie ganz aufgegeben wurde.
Ein zweites Mal erfolgten einschneidende Veränderungen in der Frauenpolitik in den frühen 1940er Jahren. Sie fanden ebenfalls im Kontext einer umfassenden strategischen Wende statt, die mit dem Aufstieg Mao Zedongs als Führungsfigur der KPCh in Verbindung steht und für gewöhnlich mit Yan’an assoziiert wird. Als »Yan’an-Phase« oder »-Dekade« der kommunistischen Revolution (1936–1947) tituliert, wird Yan’an dabei mit einem neuen, ideologiegeleiteten und ideologische Konformität erzwingenden Ansatz der Revolution assoziiert.17 Konkret beherbergte der im Nordwesten Chinas gelegene Ort die Parteizentrale und war Hauptstadt des weiteren Shaan-Gan-Ning-Stützpunktgebietes18 als einem von mehreren Gebieten revolutionärer Politik. In diesem weiter gefassten geografisch-politischen Sinne kommt Yan’an bzw. Shaan-Gan-Ning eine doppelte Bedeutung zu. Einerseits stellte es als relativ konsolidiertes Gebiet eine Ausnahmesituation dar: Die kommunistische Bewegung war in dieser Zeit höchst fragmentiert, verstreut und operierte in weiten Teilen im Untergrund. Shaan-Gan-Ning dürfte die einzige Region gewesen sein, die so stabil war, dass eine Umsetzung zentraler Beschlüsse in Angriff genommen werden konnte. Gleichzeitig war Shaan-Gan-Ning seit 1939 einer Wirtschaftsblockade durch die GMD ausgesetzt, die das durch den hohen Anteil »unproduktiven« Personals (Kader und Soldaten) bereits belastete Gebiet in erhebliche ökonomische Schwierigkeiten brachte. Die KPCh versuchte zunächst, diese mit einer höheren Abgabenlast der Bauern zu lösen – ein Ansatz, der kaum den revolutionären Enthusiasmus dieser Gruppe fördern konnte. In einem zweiten Schritt wurde eine Produktionsbewegung ausgerufen, die seit 1939 Kader und Soldaten als Zielgruppe hatte, 1943 dann aber ausgeweitet wurde und gerade auch Frauen für die Produktion mobilisierte.19 Diese Wende zur ökonomischen Produktion, die sowohl auf allgemeiner als auch auf frauenpolitischer Ebene die Konzentration auf politische Fragen ablöste,20 war somit auf den ersten Blick die pragmatische Antwort auf eine ökonomische Notlage. Bei genauerer Untersuchung der diesbezüglichen Anordnungen selbst sowie mit Blick auf den weiteren Verlauf der kommunistischen Revolution wird aber eine weitere Dimension deutlich, nämlich der Übergang in die Friedensordnung nach 1949.21 Die Brücke hierfür bildete der Begriff des »Aufbaus« (jianshe), der sich auf die Errichtung neuer staatlicher und gesellschaftlicher Strukturen sowohl in den Stützpunktgebieten der Kriegsphase als auch im »Neuen China« der Nachkriegszeit bezog.22 Yan’an bzw. Shaan-Gan-Ning stellten in den frühen 1940er Jahren also eine Ausnahme dar, bereiteten längerfristig aber die Strukturen vor, die die Politik und insbesondere die Frauenpolitik der KPCh in den 1950er und 1960er Jahren prägen sollten.
Der Übergang zur Produktion erzeugte allerdings erheblichen Erklärungsbedarf. Mao Zedong hob verschiedentlich den »revolutionären« Charakter der ökonomischen Arbeit hervor, was darauf schließen lässt, dass dieser nach einer Phase der Konzentration auf die Schaffung demokratischer politischer Strukturen für viele Kader nicht auf der Hand lag.23 Im Dezember 1942 erklärte er: »Würde man von ›Revolution‹ reden und sich dabei von der ökonomischen Arbeit entfernen, so hieße dies, das Leben der Finanzabteilung abzuschneiden [ge caizhengting de ming] und unser eigenes Leben abzuschneiden [ge ziji de ming].«24 Und eine zentrale Parteidirektive vom Mai 1941 erklärte: »Ökonomische und technische Arbeit jeglicher Art […] ist konkrete revolutionäre Arbeit.«25
In Bezug auf die Frauenbewegung sind zwei Parteidokumente zentral, die eine grundsätzliche Wende einleiteten: Eine Parteiresolution vom Februar 1939 hob die zentrale Bedeutung der Frauen »für den Widerstandskrieg, den Aufbau des [neuen] Staates [kangzhan jianguo] 26 und den zukünftigen sozialistischen Aufbau« hervor und mahnte an, die Frauenarbeit nicht länger zu vernachlässigen, sondern »in allen Orten des gesamten Landes zu entfalten«.27 Mao Zedong setzte sich persönlich für eine Stärkung der Frauenarbeit ein und äußerte im Kontext der Eröffnung der Frauenuniversität28 Yan’an am 20. Juli 1939 den später viel zitierten Satz: »Der Tag, an dem sich die Frauen des gesamten Landes erheben, ist der Tag des Sieges der chinesischen Revolution.«29 Die nächste zentrale Direktive zur Frauenarbeit wurde im Februar 1943 erlassen und spiegelt die Bedürfnisse der Produktionsbewegung wider: Frauen sollten fortan für die Produktion mobilisiert werden. Diese neue Politik wurde als Abkehr von früheren Verfehlungen ausgegeben, zu denen zum einen die Vernachlässigung der Produktion allgemein gezählt wurde, zum anderen eine falsche diesbezügliche Einschätzung der Frauenfrage: »Wir haben die ökonomische Arbeit nicht als diejenige Arbeit erkannt, die den Frauen am besten liegt. Wir haben nicht erfasst, dass die Mobilisierung der Frauen für die Teilnahme an der Produktion das zentralste Kettenglied zum Schutz ihrer vitalen Interessen ist.«30
Hinwendung zur Produktion bedeutete aus Sicht der Parteizentrale die Abwendung von einer überzogenen und formalistischen Mobilisierung von Frauen, die deren besondere Lebenslage vernachlässigt habe: »Wir wissen nicht viel über ihre geistig-seelische Verfassung, wir haben ihrer Belastung durch die Hausarbeit, ihren physischen Beschränkungen [shengli de xianzhi] und ihren Lebensnöten keine Beachtung geschenkt.«31
Der weitere Kontext dieser Direktive macht deutlich, dass sie sich gegen radikalere Gruppierungen innerhalb der kommunistischen Frauenbewegung richtete, die von Cai Chang, der damaligen Vorsitzenden des Frauenkomitees der Partei, als »feministisch« (nüxingzhuyi) identifiziert wurden und konkret als »diejenigen weiblichen Kader mit einem intellektuellen Hintergrund, die den führenden Organen der Frauenarbeit angehören«.32 Ganz generell wurde dabei eine frühere Überpolitisierung der ländlichen Frauen beklagt33 – eine Stoßrichtung, die besonders deutlich in der Diffamierung der sogenannten Selbstverteidigungsgruppen von Frauen (funü ziweidui oder funü ziweijun) zum Ausdruck kam. Diese nach Zeit und Raum unterschiedlich relevante Form der dörflichen Verteidigung war typisch für die Politik der frühen Kriegsphase, in der Frauen direkter in die Verteidigung einbezogen wurden, indem sie dörfliche Wachposten besetzten und eine Vielzahl von Hilfsdiensten wie Transport, Versorgung von Verwundeten, Mobilisierung von Spendengeldern usw. verrichteten.34 Einige frühe Quellen hatten die ländlichen, den Verteidigungsgruppen angehörenden Frauen als Verkörperung »eines neuen Typus« ausgegeben, »mutig, kühn und entschlossen, verwegen im Kampf wie die Männer [...].«35 Mit der Direktive von 1943 gerieten diese Gruppen aber unter »Feminismusverdacht«: »Feminismus zeigt sich auch in der übertriebenen Betonung der Eigeninitiative der Frauen und der Erhebung zu hoher Forderungen. Beispielsweise wurde 1940 überall vorgebracht, dass sich die Frauenverbände innerhalb der landwirtschaftlichen Arbeit an der kollektiven Rodung, dem Straßenbau, der Schaffung von Frauenwäldern und Frauengärten beteiligen sollten. Es wurde die Arbeit der Selbstverteidigungstruppen von Frauen und das militärische Training von Frauen betont.«36
Insgesamt vollzog die Partei 1943 eine konservative Wende, indem sie in zentralen Dokumenten die Frauenfrage noch deutlicher der Klassenfrage unterordnete: Sie wurde als »Widerspruch zwischen Männern und Frauen« (nan nü maodun) definiert und als »untergeordnet« (fushu) unter den Klassenkonflikt als Hauptwiderspruch der Klassengesellschaft.37 Mit dem Übergang in den Bürgerkrieg 1946 und der Wiederaufnahme der radikalen Linie der Bodenreform erlangte der Klassenkonflikt einen noch zentraleren Stellenwert. Der Konflikt zwischen den Geschlechtern nahm demgegenüber nur noch den Status eines »relativen Widerspruchs« (xiangdui maodun) ein.38
Spezifische weibliche Interessengruppen: Das Beispiel der Frauen auf dem Land und der städtischen gebildeten Frauen
Der chronologische Überblick über die kommunistische Frauenpolitik der 1920er bis 1940er Jahre und die Hervorhebung der Wendepunkte von 1927 und 1943 haben die Notwendigkeit einer zeitlich differenzierten Diskussion offensichtlich gemacht. Das Gebot der Differenzierung reicht aber weiter. So hat Gail Hershatter in ihrem Überblick über die chinabezogene Frauenforschung festgestellt: »One could say that the initial question animating much early feminist scholarship on twentieth-century China – Was the revolution good or bad for women? – no longer compels attention. It has been replaced by inquiries that are more localized (where?), more segmented (which women?), and more attentive to the multiple, contradictory levels of state activity and the unintended but often powerful consequences of state policies.«39
Die Frage nach dem »wo« wurde in eine Lokalstudie aufgenommen und ergab – in Übereinstimmung mit Einschätzungen des Gesamtprozesses der Revolution – eine hohe Variabilität der kommunistischen Politik.40 So stellt David Goodman in Bezug auf die frühen 1940er Jahre fest: »In some places, at some times, und under certain conditions women did enjoy opportunities for greater participation in social and political activities.«41 Goodman verweist in der Frage der Faktoren solcher Variabilität auf die Vorgeschichte bestimmter Gebiete und ein allgemeines »climate of social change«, in dem Frauen neue Möglichkeiten der Partizipation erkannten und wahrnahmen.42
Noch wichtiger scheint mir aber eine Differenzierung nach sozialen Gruppen und hier speziell den Interessenlagen der auf dem Land lebenden Frauen auf der einen und junger, gebildeter Frauen in der Stadt auf der anderen Seite.43
Die Lage der Frauen auf dem Land war mit den bereits zuvor zitierten Verweisen auf die patriarchalischen Strukturen der ländlichen Familien recht realistisch getroffen. Die Direktive zur Frauenbewegung vom Juli 1928 konkretisierte die Lage dieser Frauen wie folgt: »Was die Arbeit der Propaganda und der Mobilisierung der ländlichen Frauen für den Aufstand anbelangt, müssen direkt die konkreten Forderungen vorgebracht werden, welche die eigenen Interessen der ländlichen Frauen betreffen, wie z. B. das Erbrecht, das Recht auf Boden, die Ablehnung der Polygamie, die Ablehnung der Verheiratung von zu jungen Frauen (Kindsbräute), die Ablehnung der Zwangsheirat, das Scheidungsrecht, die Ablehnung des Frauenhandels, den Schutz der Arbeit der Landarbeiterinnen.«44
In der Tat zogen Frauen auf dem Land nach der Heirat zur Familie des Ehemannes, wo sie in der Regel vorrangig als Arbeitskräfte fungierten und von Ehemännern und Schwiegermüttern kontrolliert, dirigiert und ausgebeutet wurden. Der Ehemann war nicht frei gewählt, und das Spektrum an Praktiken der Eheschließung, welche die Würde und Freiheit von Frauen verletzte, umfasste neben der arrangierten Ehe die Verheiratung von Kindern – sogenannten Kindsbräuten, die bereits vor dem offiziellen Vollzug der Ehe in der Schwiegerfamilie lebten und als Arbeitskräfte ausgebeutet wurden – und das Konkubinat. Ein Recht auf Scheidung hatten Frauen nicht.45 Es war deshalb nur konsequent, dass die Partei in den neu errichteten Sowjetgebieten 1931 ein neues Eherecht erließ, welches diese »feudalen« Praktiken unterband und Frauen das Recht auf Scheidung einräumte.46 Hier setzten sich Rechts- und Freiheitsgedanke47 durch und blieben – trotz aller Aufweichung in der Praxis und gewissen späteren Einschränkungen48 – über die Jahre erhalten. Das für das ganze Land gültige Eherecht von 1950 gehörte zu den ersten Gesetzen, welche in der neu gegründeten Volksrepublik erlassen wurden, und es wurde von in der Stadt lebenden Frauen, vor allem aber von jenen auf dem Land erfolgreich genutzt, um ihre Interessen in Familienfragen durchzusetzen.49
Aus den Quellen der Zeit vor der Staatsgründung ist bekannt, dass besonders für junge Frauen vom Land das Eherecht ausschlaggebend dafür war, sich der kommunistischen Bewegung anzuschließen.50 Unter denjenigen Frauen, die der Roten Armee beitraten, befanden sich viele Kindsbräute, die auf diese Weise den repressiven Familienstrukturen entkamen und in der Armee eine »Ersatzfamilie« fanden, welche ihnen Würde und Anerkennung verlieh.51 Aus Oral History-Interviews wissen wir zudem, dass Frauen, die Kader in Partei, Armee oder der Frauenbewegung wurden und hier vielleicht sogar Führungspositionen erlangten, die Anerkennung, welche mit der neuen öffentlichen Rolle einherging, höher werteten als Erfahrungen von Repression und Erlebnisse von Diskriminierung, wie sie auch im Kontext der kommunistischen Revolution vorkommen konnten.52 Wang Quanyuan beispielsweise, die während des Langen Marsches ein Frauenregiment geleitet und mit ihren Genossinnen die Gefahren und Nöte des Marsches und später auch politisches Unrecht erlitten hatte,53 antwortete auf die Frage, ob sie ihre Zeit in der Armee bereut habe: »No, I have no regrets. It is the greatest honour of my life that I was able to go on the Long March. I am very content just to have been a part of it.«54
Waren die Frauen auf dem Land von den späten 1920er Jahren bis 1949 in der fast ausschließlich im ländlichen Raum agierenden Bewegung Hauptzielgruppe der Mobilisierung von Frauen, so treten die in der Stadt lebenden, gebildeten Frauen eher nur punktuell in Erscheinung: zur Zeit der nationalen Revolution zwischen 1925 und 1927, an der auch die GMD beteiligt war, und als eigene Gruppe der revolutionären Gesellschaft Yan’ans in den späten 1930er und den 1940er Jahren, das zum Zielort einer patriotischen städtischen Jugend wurde, welche sich der KPCh als wahrhaft patriotischer Kraft des damaligen China anschließen wollte. Die erste Kohorte hatte im Rahmen einer Frauenbewegung agiert, in der – wie bereits gezeigt wurde – der Rechtsbegriff, der Gedanke der Gleichberechtigung und Begriffe, mit denen der Anspruch auf Teilhabe absolut gesetzt wurde, zum selbstverständlichen politischen Repertoire gehörten.55 Die zweite Kohorte stammte vorwiegend aus städtischen Familien, die ihren Töchtern bereits Chancengleichheit einräumte.56 Feminismus war für diese Frauen zwar kein explizites Thema oder Interessenfeld; aus vielen Quellen der Frauenbewegung und aus autobiografischen Berichten geht aber sehr wohl ein Empfinden für einen Anspruch auf Gleichberechtigung im Rahmen der kommunistischen Bewegung hervor. Dieser sich auf die weitere Parteirhetorik der »Gleichberechtigung von Männern und Frauen« (nan nü pingdeng) beziehende Anspruch wurde dort geltend gemacht, wo symbolisch herausgehobene Tätigkeitsfelder – für Patriotinnen waren dies vor allem frontnahe Dienste oder gar der Einsatz im Kampf – diesen ambitionierten Frauen weitgehend verschlossen blieben.57 Dass die Partei nicht bereit war, Frauen aktiv für diese Felder zu mobilisieren, und dem Wunsch von Frauen, sich hier zu beteiligen, selten nachgab, lag zum einen daran, dass sie diese jungen, gebildeten Frauen als prädestiniert für die »Frauenarbeit« unter den auf dem Land lebenden Frauen ansah.58 Zum anderen waren Partei und Armee schlichtweg männlich dominiert – ein Zug, der vor allem seit den späten 1930er Jahren zutage trat und sich von der Praxis in den früheren Sowjetgebieten unterschied, wo Frauen noch selbstverständlicher Aufnahme in die Armee fanden und eher Führungspositionen einnehmen konnten.59 Paradoxerweise wurde der Rechtsgedanke also dort durchgesetzt, wo die betroffene Klientel in ihrer Unbildung gar nicht in der Lage war, ihn selbst zu artikulieren – mit dem Eherecht im ländlichen China.60 In Bezug auf die Interessen der Gruppen in der Stadt, die einen Anspruch auf Gleichberechtigung bereits internalisiert hatten, wurde er dafür abgewehrt.
Die kommunistische Frauenpolitik zwischen Frauenrechten und einer umfassenden gesellschaftlichen Transformation
Ausgangspunkt der Diskussion der kommunistischen Frauenpolitik in den Dekaden vor der Gründung der Volksrepublik China war die Spannung zwischen Frauenrechten als absolutem Anspruch und dem Parteiverständnis von »Frauenbefreiung« als Teil einer umfassenden gesellschaftlichen Umwälzung. Der vorliegende Beitrag folgte dabei dem Gebot der Differenzierung und zeichnete zunächst die Entwicklung der Frauenpolitik der KPCh im Kontext wechselnder Revolutionsstrategien nach. Dabei wurde die Parallelität und enge Verknüpfung von strategischen Wenden allgemeiner Natur und einem Wechsel der Frauenpolitik herausgehoben und insbesondere die Bedeutung der Yan’an-Phase als Übergang in eine Friedensordnung betont, in der die Aufgabe des »Aufbaus« für Frauen bedeutete, sich an der Produktion zu beteiligen. Im zweiten Teil des Beitrags wurde die Differenzierung der Frauenfrage hinsichtlich der Interessenlage spezifischer Gruppen von Frauen fortgesetzt. Dabei konnte gezeigt werden, dass der Rechtsbegriff in isolierten, gleichwohl aber bedeutenden Bereichen, nämlich vor allem im Eherecht, Bestand hatte und bis heute gültig ist, in anderen Bereichen dafür aber eher zurückgewiesen wurde. Welches könnte vor diesem Hintergrund eine Begrifflichkeit sein, mit der die Frauenpolitik angemessen dargestellt und bewertet werden kann?
Der Rechtsbegriff ist insofern problematisch, als er damals zwar von einigen – aber nicht allen – Frauen und in Bezug auf einige, aber nicht alle Problembereiche artikuliert wurde. Eine Verabsolutierung der Frauenrechte wäre deshalb zwar nicht ganz ahistorisch, aber angesichts der sehr diversen Erwartungshorizonte der Zeitgenossen doch auch verzerrend. Ganz grundsätzlich erscheint die Frage nach der Existenz eines individuell einklagbaren Rechtes im Kontext der Revolution und des späteren sozialistischen Staates auch insofern wenig sinnvoll, als die kaum überraschende Antwort (»nein«) doch wenig darüber aussagt, in welcher Hinsicht und mit welchen Instrumenten die Geschlechterbeziehungen de facto am Ende doch grundsätzlich neu geordnet wurden. Der Begriff der »Frauenbefreiung« auf der anderen Seite ist insofern nicht angebracht, als er dem Diktum der Partei von einer erfolgreichen Befreiung der Frauen in China folgen würde.61 Gibt es begriffliche Alternativen?
Ich schlage hier den wertneutralen Begriff der »Transformation« vor, verstanden als »bewussten und intendierten Versuch einer radikalen, systemisch gesteuerten gesellschaftlichen Umwälzung«.62 Der Vorteil von »Transformation« liegt in der Inklusivität des Begriffes, der die kommunistische Frauenbewegung neutral als Teilprozess der Revolution erscheinen lässt, ohne dabei der Parteipropaganda einer gelungenen Integration der beiden Ebenen das Wort zu reden.63 Somit erklären sich die Wendepunkte in der Frauenpolitik nicht vorrangig mit einer immer konservativeren Mentalität der Parteiführer, sondern mit übergeordneten strategischen Entscheidungen, die als Reaktionen auf neue interne und externe Kontexte zu verstehen sind. Der Verweis auf die Abhängigkeit der Frauenpolitik von diesen kontextuellen Beschränkungen und übergeordneten Strategien der Revolution ist dabei nur realistisch, denn eine isolierte Bewegung für Frauenrechte hätte im Kontext fortdauernder Kriege keinerlei Chance der Verwirklichung gehabt. Hier sei auf das Schicksal der politischen Richtung des Liberalismus im damaligen China hingewiesen, der die nationale Notsituation verkannte und sich damit selbst ins politische Abseits katapultierte.64
Die Inklusivität des Transformationsbegriffes hilft überdies, die Revolution, ihre Teilprozesse und die Institutionen, von denen diese geformt wurden, in ihrer jeweiligen Komplexität abzubilden. So hebt Joseph Esherick für die Partei hervor: »The CCP was a social construct of considerable internal complexity, not an organizational weapon of obedient apparatchiks commanded by the Party Center.«65 Und Neil Diamant bezeichnet den Staat der Nachkriegszeit als »composite creature«, der in Fragen des Eherechtes nach 1949 sehr wohl Impulse von unten zuließ.66 Ähnlich kann von der Frauenbewegung unter dem Dach der KPCh gesagt werden, dass sie komplex war und verschiedene Interessen vereinigte, die von Feminismus bis zur dezidierten Frauenverachtung reichen konnten. Dabei führten die Offenheit der revolutionären Situation insgesamt sowie die unzureichende Regulierung der Frauenfrage zu relativ großen Entscheidungsspielräumen der lokalen Parteiführer und einer gewissen Verhandelbarkeit von Einzelentscheidungen zwischen Parteiführern und den betroffenen Frauen.67 Im Prozess dieser breiteren Transformation ist dann nicht mehr einfach zwischen aktiven und passiven Anteilen von Frauen zu unterscheiden, zwischen Frauen als Subjekten und Objekten der »Befreiung« oder überhaupt zwischen befreienden und repressiven Aspekten der kommunistischen Frauenpolitik. Und schließlich wären auch indirekte Faktoren der Veränderung der Lage der Frauen wie z. B. die (in diesem Beitrag nicht näher behandelten) Bemühungen der Partei um Alphabetisierung und Bildung sowie die von Hershatter erwähnten, nicht intendierten Konsequenzen bestimmter Maßnahmen im Begriff der Transformation berücksichtigt.68
1 Siehe den Beitrag zur kommunistischen Frauenpolitik vor 1949 von Wang Jianhua: Geming shiyu xia de xiangcun funü jiefang – yi kang zhan shiqi Shaan Gan Ning bianqu wei li [Die Befreiung der auf dem Land lebenden Frauen aus der Sicht der Revolution – das Beispiel des Grenzgebietes Shaan-Gan-Ning zur Zeit des Widerstandskrieges], in: Tianfu xin lun 1 (2010), S. 130 f. Zum Problem der Frauenbefreiung nach 1949 siehe Wang Jimang: Huigu yu fansi – Gaige kaifang hou guanyu Zhongguo funü jiefang de yanjiu wenxian zongshu [Rückblick und nochmalige Betrachtung – Ein Überblick über Forschungen zur Frauenbefreiung in China seit dem Beginn von Reform und Öffnung], in: Zhonghua nüzi xueyuan xuebao 6 (2008), H. 20, S. 50–54.
2 Siehe den Forschungsüberblick von Gail Hershatter: Women in China’s Long Twentieth Century, Berkeley u. a. 2007, S. 88–93 und speziell das Werk von Judith Stacey: Patriarchy and Socialist Revolution in China, Berkeley u. a. 1983; Kay Ann Johnson: Women, the Family and Peasant Revolution in China, Chicago/London 1983; Yihong Pan: Feminism and Nationalism in China’s War of Resistance against Japan, in: The International History Review 19 (1997), H. 1, S. 115–130.
3 Siehe Harriet Evans: The Language of Liberation. Gender and Jiefang in early Chinese Communist Party Discourse, in: Intersections. Gender, History and Culture in the Asian Context 1 (1998), online unter: intersections.anu.edu.au/issue1/harriet.html, ges. am 13. Mai 2014.
4 Ebd.
5 Siehe zu dieser Phase Christina K. Gilmartin: Engendering the Chinese Revolution. Radical Women, Communist Politics, and Mass Movements in the 1920s, Berkeley u. a. 1995.
6 Untersuchungen zur Genese des Begriffs »Frauenarbeit« liegen bisher nicht vor. Die hier getroffene Aussage stützt sich auf die Durchsicht der Quellenbände zur Frauenbewegung, die für diesen Beitrag herangezogen und in den folgenden Fußnoten zitiert wurden.
7 Zu Differenzierungsgeboten siehe die Teile 2 und 3 dieses Beitrages. Der pragmatische Ansatz gehört zu den grundsätzlichen Einsichten von Nicola Spakowski: Mit Mut an die Front. Die militärische Beteiligung von Frauen in der kommunistischen Revolution Chinas (1925–1949), Köln 2009.
8 Siehe Helen Praeger Young: Choosing Revolution. Chinese Women Soldiers on the Long March, Urbana/Chicago 2001.
9 Vor allem der erste Wendepunkt von 1928 steht dabei mit der China-Politik der Kommunistischen Internationale in Verbindung. Siehe hierzu Wang Tao: Shixi gongchan guoji dui Zhongguo funü yundong de yingxiang [Versuch einer Analyse des Einflusses der Komintern auf die chinesische Frauenbewegung], in: Dangdai shijie yu shehuizhuyi 1 (2012), S. 64–68. Eine umfassende Untersuchung des Einflusses der Sowjetunion und der Komintern auf die Frauenpolitik der KPCh liegt bisher nicht vor.
10 Gilmartin: Engendering the Chinese Revolution (Anm. 5), S. 4. Im Schlusskapitel des Buches zeichnet Gilmartin dann die konservative Wende nach 1927 nach (ebd., S. 215 f.). Die weitere Entwicklung zwischen 1927 und 1949 wird in diversen Arbeiten thematisiert. Siehe hierzu die Hinweise in Anm. 2 sowie Astrid Lipinsky: Der chinesische Frauenverband. Eine kommunistische Massenorganisation unter marktwirtschaftlichen Bedingungen, Bonn 2006.
11 Shen Yanbing: Funü jingji duli taolun [Eine Diskussion der ökonomischen Unabhängigkeit von Frauen], 1921, reproduziert in: Zhonghua quanguo funü lianhehui funü yundong lishi yanjiushi [Forschungsbüro zur Geschichte der Frauenbewegung beim Allchinesischen Frauenverband] (Hg.): Zhongguo funü yundong lishi ziliao (1921–1927) [Quellen zur Geschichte der chinesischen Frauenbewegung, 1921–1927], Beijing 1986, S. 2 f. Diese und folgende Übersetzungen aus dem Chinesischen wurden von der Autorin vorgenommen.
12 Mao Zedong: Hunan nongmin yundong kaocha baogao [Untersuchungsbericht über die Bauernbewegung Hunans], März 1927, in: Mao Zedong xuanji [Ausgewählte Werke Mao Zedongs], Beijing 1967, S. 31.
13 Zhongguo gongchandang di liu ci quanguo daibiao dahui funü yundong jueyian [Beschlussentwurf des VI. Parteikongresses der KPCh zur Frauenbewegung], 10. Juli 1928, reproduziert in: Zhonghua quanguo funü lianhehui funü yundong lishi yanjiushi [Forschungsbüro zur Geschichte der Frauenbewegung beim Allchinesischen Frauenverband] (Hg.): Zhongguo funü yundong lishi ziliao (1927–1937) [Quellen zur Geschichte der chinesischen Frauenbewegung, 1927–1937], Beijing 1991, S. 12.
14 Ebd.
15 Siehe zum Konzept des »bourgeoisen Feminismus« allgemein und speziell zu Clara Zetkin: Marilyn J. Boxer: Rethinking the Socialist Construction and International Career of the Concept »Bourgeois Feminism«, in: American Historical Review 112 (2007), H. 1, S. 131–158, hier S. 136.
16 Deng Yingchao: Suweiai quyu de nongfu gongzuo [Die Arbeit unter Frauen auf dem Land der Sowjetgebiete], Mai 1930, reproduziert in: Zhongguo funü yundong lishi ziliao (1927–1937) (Anm. 13), S. 79. Die Fortdauer einer Idee des Anspruchs auf Gleichbehandlung spiegelt sich in vielen Quellen wider, siehe Spakowski: Mit Mut an die Front (Anm. 7), Kap. 5.4. bis 5.9., wo es um die Konflikte zwischen gebildeten Frauen aus der Stadt und der Partei- und Armeeführung geht.
17 Siehe David E. Apter/Tony Saich: Revolutionary Discourse in Mao’s Republic, Cambridge/London 1994.
18 Die Stützpunktgebiete dieser Zeit wurden nach den Provinzen benannt, in deren Grenzgebieten sie angesiedelt sind, hier: Shaanxi, Ningxia und Gansu.
19 Zur Produktionsbewegung allgemein siehe Song Jinshou: Mao Zedong zhidao Shaan Gan Ning bianqu jingji gongzuo de jige zhongda sixiang zhuanzhe [Einige große ideologische Wendepunkte in Mao Zedongs Anleitung der ökonomischen Arbeit im Shaan-Gan-Ning-Grenzgebiet], in: Zhong Gong dangshi yanjiu 4 (1998), S. 24–30; zur Mobilisierung von Frauen siehe Wang: Geming shiyu xia de xiangcun funü jiefang (Anm. 1), S. 129 f.
20 Siehe Song: Mao Zedong zhidao (Anm. 19), Wang: Geming shiyu xia de xiangcun funü jiefang (Anm. 1).
21 Siehe auch zur Bedeutung der 1940er Jahre allgemein Joseph W. Esherick: War and Revolution: Chinese Society during the 1940s, in: Twentieth-Century China 27 (2001), H. 1, S. 1–37: »During the 1940s, the basic structures of the PRC order were being forged in the rapidly expanding Communist base areas.« (S. 25).
22 Zu Shaan-Gan-Ning siehe Song: Mao Zedong zhidao (Anm. 19), S. 26. Nach 1949 ist der Begriff ubiquitär.
23 Siehe ebd., S. 26 f.
24 Zitiert nach Song: Mao Zedong zhidao (Anm. 19), S. 27. Es handelt sich hier um ein Wortspiel, denn der Begriff für »Revolution« (geming) bedeutet wörtlich, das Leben (ming) von etwas entfernen (ge).
25 Zitiert nach ebd., S. 29.
26 Gemeint ist der Staatsaufbau in den Stützpunktgebieten der Kriegsphase.
27 Zhonggong zhongyang shujichu guanyu kaizhan funü gongzuo de jueding [Beschluss des Sekretariats des ZK der KPCh zur Entfaltung der Frauenarbeit], in: Xin Zhonghua bao vom 6. März 1939, reproduziert in: Zhonghua quanguo funü lianhehui funü yundong lishi yanjiushi [Forschungsbüro zur Geschichte der Frauenbewegung beim Allchinesischen Frauenverband] (Hg.): Zhongguo funü yundong lishi ziliao (1937–1945) [Quellen zur Geschichte der chinesischen Frauenbewegung, 1937–1945], Beijing 1991, S. 136.
28 Die Frauenuniversität war eine Ausbildungsstätte für weibliche Kader, siehe Spakowski: Mit Mut an die Front (Anm. 7), S. 295–301.
29 Mao Zedong zai Yan’an Zhongguo nüzi daxue kaixue dianli shang de jianghua (jielu) [Rede Mao Zedongs auf der Eröffnungszeremonie der Chinesischen Frauenuniversität in Yan’an (Auszug)], in: Xin zhonghua bao vom 25. Juli 1939, reproduziert in: Zhongguo funü yundong lishi ziliao (1937–1945) (Anm. 27), S. 149 f.
30 Zhongguo gongchandang zhongyang weiyuanhui guanyu ge kangRi genjudi muqian funü gongzuo fangzhen de jueding [Beschluss des Zentralkomitees der KPCh zur gegenwärtigen Ausrichtung der Frauenarbeit in den Stützpunktgebieten des antijapanischen Widerstandes], 26. Februar 1943, reproduziert in: Zhongguo funü yundong lishi ziliao (1937–1945) (Anm. 27), S. 647.
31 Ebd.
32 Cai Chang: Yingjie funü gongzuo de xin fangxiang [Die neue Richtung der Frauenarbeit begrüßen], in: Jiefang ribao vom 8. März 1943, reproduziert in: Zhonghua quanguo funü lianhehui funü yundong lishi yanjiushi [Forschungsbüro zur Geschichte der Frauenbewegung beim Allchinesischen Frauenverband] (Hg.): Zhongguo funü yundong lishi ziliao (1945–1949) [Quellen zur Geschichte der chinesischen Frauenbewegung, 1945–1949], Beijing 1991, S. 650.
33 Spakowski: Mit Mut an die Front (Anm. 7), S. 231–233.
34 Siehe hierzu ebd., S. 248–257.
35 Xi Yan (Pseud.): »Laiyuan liu qu de funü pojiaodui« [Die weiblichen Gruppen zur Zerstörung der Verkehrslinien im sechsten Bezirk (des Kreises) Laiyuan], in: Jin-Cha-Ji ribao vom 3. August 1941, reproduziert in: Jin-Cha-Ji bianqu Beiyue qu funü kangRi douzheng shiliao bianji zu [Redaktionsgruppe für historische Materialien zum antijapanischen Kampf der Frauen im Beiyue-Gebiet des Jin-Cha-Ji-Grenzgebietes] (Hg.): Jin-Cha-Ji bianqu funü kangRi douzheng shiliao [Historische Materialien zum antijapanischen Kampf der Frauen im Jin-Cha-Ji-Grenzgebiet], Beijing 1989, S. 535.
36 Pu Anxiu: Wu nian lai Huabei kangRi minzhu genjudi funü yundong de chubu zongjie [Vorläufige Bilanz der Frauenbewegung der vergangenen fünf Jahre in den antijapanischen, demokratischen Stützpunktgebieten Nordchinas], in: Dang de shenghuo 3 vom 16. Juli 1943, reproduziert in Zhongguo funü yundong lishi ziliao (1937–1945) (Amn. 27), S. 701.
37 Peng Dehuai: Zai Jin Ji Lu Yu si qu dangwei fuwei lianxi huiyi bimu shi de jiangyan [Ansprache zum Abschluss der gemeinsamen Konferenz der Parteikomitees und der Frauenkomitees der vier Gebiete Jin Ji Lu Yu], 22. April 1943, reproduziert in: Zhongguo funü yundong lishi ziliao (1937–1945) (Anm. 27), S. 677.
38 Jin-Cha-Ji bianqu funü lianhehui di yi ci kuoda zhiweihui jueyi [Beschluss des ersten erweiterten Exekutivkomitees des Frauenverbandes im Jin-Cha-Ji-Grenzgebiet], 19. Februar 1946, reproduziert in: Zhongguo funü yundong lishi ziliao (1945–1949) (Anm. 32), S. 15 f.
39 Hershatter: Women in China’s Long Twentieth Century (Anm. 2), S. 5 f. Im Gegensatz zu Hershatter halte ich allerdings die Frage der Bewertung, besonders mit Blick auf chinesische Beiträge, weiterhin für relevant.
40 Siehe David S. Goodman: Revolutionary Women and Women in the Revolution. The Chinese Communist Party and Women in the War of Resistance to Japan, 1937–1945, in: The China Quarterly 164 (2000), S. 915–942. Die Notwendigkeit der lokalen Differenzierung kommunistischer Politik wurde auch im Bereich der Forschungen zu den kommunistischen Stützpunktgebieten während der Zeit des Antijapanischen Widerstandskrieges angemahnt, siehe David S. Goodman: Social and Political Change in Revolutionary China, Lanham 2000, S. 4 und Jeffrey N. Wasserstrom: Toward a Social History of the Chinese Revolution. A Review, in: Social History 17 (1992), H. 2, S. 289–317, hier S. 301 f. Wasserstrom spricht von »multiple local rural revolutions« (ebd., S. 302, Hervorhebung im Original). Siehe auch Joseph W. Esherick: Deconstructing the Construction of the Party-State. Guilin County in the Shaan-Gan-Ning Border Region, in: The China Quarterly 140 (1994), S. 1052–1079, Spakowski: Mit Mut an die Front (Anm. 7).
41 Goodman: Revolutionary Women (Anm. 40), S. 922.
42 Ebd., S. 941.
43 Eine dritte Hauptgruppe wären die städtischen Arbeiterinnen. Die Ausführungen dieses Teils stützen sich vorwiegend auf meine Studie zur militärischen Partizipation von Frauen im Rahmen der kommunistischen Revolution. Auf die Wiederholung von Verweisen auf Primärquellen wird im vorliegenden Beitrag verzichtet.
44 Zhongguo gongchandang di liu ci quanguo daibiao dahui funü yundong jueyian [Beschlussentwurf des VI. Parteikongresses der KPCh zur Frauenbewegung], 10. Juli 1928, reproduziert in: Zhongguo funü yundong lishi ziliao (1927–1937) (Anm. 13), S. 17.
45 Siehe ebd.
46 Siehe Zhonghua suwei’ai gongheguo hunyin tiaoli [Ehebestimmungen für die chinesischen Sowjetrepubliken], 28. November 1931, reproduziert in: Zhongguo funü yundong lishi ziliao (1921–1927) (Anm. 11), S. 151–154.
47 Siehe den ersten Paragrafen ebd., S. 152: »Es wird festgelegt, dass die Ehe zwischen Mann und Frau die Freiheit zum Prinzip hat.«
48 Das Eherecht war problematisch, da es vielfach die Interessen der männlichen Bauern verletzte – diese waren an der Bodenreform interessiert, nicht aber am Verlust ihrer Ehefrauen als Arbeitskraft. In Parteidirektiven wird deshalb teilweise ausdrücklich betont, dass die Unterstützung der Frauen nur so weit gehen dürfe, wie die Interessen der Männer nicht verletzt würden, siehe z. B. Hunan shengwei tonggao (di shisi hao) – Guanyu Hunan funü de xianzhuang ji jin hou yundong de fang-
zhen [Zirkular Nr. 14 des Provinzkomitees Hunan – Zur aktuellen Lage der Frauen Hunans und zur zukünftigen Richtung der Bewegung], 25. November 1927, reproduziert in: Zhongguo funü yundong lishi ziliao (1927–1937) (Amn. 12), S. 9. Aus Arbeitsberichten der Frauenbewegung ist zudem bekannt, dass Kader auf dem Land sich oft nicht an die Bestimmungen des Eherechtes hielten. Dies ist eine zentrale Feststellung in kritischen Einschätzungen der kommunistischen Frauenpolitik, siehe z. B. Judith Stacey: Patriarchy and Socialist Revolution in China, Berkeley u. a. 1983, S. 160–169; Delia Davin: Woman-Work. Women and the Party in Revolutionary China, Oxford 1976, S. 28.
49 Siehe Neil J. Diamant: Revolutionizing the Family. Politics, Love, and Divorce in Urban and Rural China, Berkeley u. a. 2000.
50 Siehe z. B. den Bericht in Li Xiaojiang (Hg.): Rang nüren ziji shuohua – qinli zhanzheng [Lasst die Frauen selbst reden – Kriegserfahrungen], Beijing 2003, S. 15 f.
51 Spakowski: Mit Mut an die Front (Anm. 7), S. 142–147.
52 Siehe Young: Choosing Revolution (Anm. 8).
53 Siehe Spakowski: Mit Mut an die Front (Anm. 7), Kap. 4.4.
54 Zitiert nach Lily Xiao Hong Lee/Sue Wiles: Women of the Long March, St Leonards 1999, S. 217.
55 Siehe Gilmartin: Engendering the Chinese Revolution (Anm. 5).
56 Siehe zu dieser Gruppe Spakowski: Mit Mut an die Front (Anm. 7), Kap. 5.4 sowie Kap. 5 allgemein zu den Konflikten um die Einsatzfelder dieser Gruppe.
57 Siehe hierzu Gilmartin: Engendering the Chinese Revolution (Anm. 5); Spakowski: Mit Mut an die Front (Anm. 7), Kap. 2. Die Begrifflichkeiten sind diskutiert in Gilmartin: Engendering the Chinese Revolution (Anm. 5), S. 7 und Evans: The Language of Liberation (Anm. 3).
58 Dies gilt besonders für die Phase nach 1939, als die Partei sich auf die Mobilisierung auf dem Land lebender Frauen für die Produktion konzentrierte, Spakowski: Mit Mut an die Front (Anm. 7), Kap. 5.2.1.
59 Siehe Spakowski: Mit Mut an die Front (Anm. 7), Kap. 3.5., zu den Sowjetgebieten ebd., Kap. 5, zu den Jahren ab 1937 ebd., Kap. 6. Die Tendenz, die fortschrittlichen Prinzipien in der Frauenfrage nicht auf die Strukturen der kommunistischen Bewegung anzuwenden, bestand allerdings bereits vor 1927: »However, at the same time that a radical program to transform the dominant culture was pursued, we can discern the infusion of traditional organizing principles into many facts of the revolutionary movement«, Gilmartin: Engendering the Chinese Revolution (Anm. 5), S. 207.
60 Siehe auch Diamant: Revolutionizing the Family (Anm. 49) zu dem Paradox, dass das Eherecht gerade im ländlichen Raum und unter Frauen, die in der Stadt lebten, aber ländliche Wurzeln hatten, besonders aktiv genutzt wurde.
61 Dies geschieht in parteinahen Darstellungen, z. B. Zhonghua quanguo funü lianhehui [Allchinesischer Frauenverband] (Hg.): Zhongguo funü yundong shi (xinminzhuzhuyi shiqi) [Geschichte der chinesischen Frauenbewegung (neudemokratische Phase)], Beijing 1989.
62 Rej Kollmorgen: Gesellschaftstransformation als sozialer Wandlungstyp. Eine komparative Analyse, Sozialwissenschaftlicher Fachinformationsdienst, Politische Soziologie 2006, H. 1, S. 1–30, hier S. 19, online unter: www.raj-kollmorgen.de/_upload/documents/polSoziologie_2006-11.pdf, ges. am 13. Mai 2014. Kollmorgen wendet den Begriff der Transformation – zur Trennung von abgegrenzten politischen Wandlungsprozessen auch als »Gesellschafts-« oder »Systemtransformation« bezeichnet – auf Prozesse der nachholenden Entwicklung eurasischer Gesellschaften seit Mitte des 19. Jahrhunderts an. Zur weiteren Differenzierung des Begriffes siehe ebd.
63 Siehe auch Kollmorgens Verweis auf die »gesamtgesellschaftliche Dimension« von Transformationen, ebd., S. 14.
64 Siehe Jerome Grieder: Hu Shih and the Chinese Renaissance. Liberalism in the Chinese Tradition, 1917–1937, Cambridge 1970.
65 Joseph W. Esherick: Ten Theses on the Chinese Revolution, in: Modern China 21 (1995), H. 1, S. 61.
66 Diamant: Revolutionizing the Family (Anm. 49), S. 10. Zur kreativen Nutzung des Eherechts gegenüber dem Staat seitens der Frauen siehe ebd., S. 11.
67 Siehe das Beispiel der militärischen Partizipation von Frauen bei Spakowski: Mit Mut an die Front (Anm. 7).
68 Siehe auch Diamant: Revolutionizing the Family (Anm. 49) zur Komplexität der Folgen des Eherechtes nach 1950.