JHK 2016

»On His Majestyʼs Secret Service«: Heinz Felfe und seine nachrichtendienstliche Tätigkeit für den britischen Geheimdienst gegen die KPD (1947–1950)

Jahrbuch für Historische Kommunismusforschung | Seite 75-96 | Metropol Verlag

Autor/in: Bodo Hechelhammer

Am 6. November 1961 wurde in der Zentrale des Bundesnachrichtendienstes (BND) in Pullach der Mitarbeiter Heinz Felfe (1918–2008) als sowjetischer Spion verhaftet. Zehn Jahre lang war der frühere Kriminalkommissar, ehemalige SS-Obersturmführer im Sicherheitsdienst des Reichsführers-SS (SD) und Mitarbeiter im Reichssicherheitshauptamt (RSHA) für den BND und dessen Vorgängerorganisation, die »Organisation Gehlen«, tätig gewesen: zuletzt in leitender Funktion im Bereich der Gegenspionage/Sowjetunion. Zehn Jahre lang spionierte Felfe zusammen mit seinem ehemaligen SD-Kameraden und BND-Kollegen Hans Clemens (1902–1976) für den sowjetischen Geheimdienst gegen den westdeutschen Auslandsgeheimdienst. 1963 wurde er wegen Landesverrats zu 14 Jahren Gefängnis verurteilt, 1969 jedoch gegen andere westliche Agenten ausgetauscht. Er siedelte in die DDR über, wo er 1973 eine Professur für Kriminalistik in Ost-Berlin erhielt.

Immer wieder konnten in der Zeit des Kalten Krieges oder kurz danach einzelne deutsch-deutsche Doppelagenten im BND identifiziert werden. Beispielsweise Gabriele Gast (*1943), die 1968 von der Hauptverwaltung Aufklärung (HVA) des Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) angeworben und 1973 in den BND eingestellt wurde, oder Alfred Spuhler (*1940), der von 1968 bis 1989 für den BND und ab 1972 als Spion für die HVA tätig war. Der Verratsfall Heinz Felfe gilt aber bis heute als der größte Spionagefall im BND, der das Image des Nachrichtendienstes nachhaltig schädigte.[1]

Der Kalte Krieg war ein heißer Geheimdienstkrieg. In dieser Zeit kam es zu einer massiven geheimdienstlichen Tätigkeit zwischen Ost und West. Die Frontlinie dieser Systemkonfrontation verlief nach der kriegsbedingten deutsch-deutschen Teilung mitten durch Deutschland. So gehörte es immer zum Kernauftrag sowohl der westlichen als auch östlichen Geheimdienste, mithilfe von Agenten in die jeweiligen gegnerischen Systeme einzudringen, um so an militärische, politische oder wirtschaftliche Informationen zu gelangen. Die Platzierung einer »Innenquelle«, eines Agenten mit unmittelbarem Zugang zum Entscheidungs- und Planungsbereich eines Zielobjektes, gilt als »Königsdisziplin« operativer Tätigkeit. So stand nach der Verhaftung Heinz Felfes ungeklärt die Frage im Raum, wie ein ehemals überzeugter Antikommunist so lange unerkannt für den sowjetischen Geheimdienst arbeiten konnte. Während seines Strafprozesses wurde er vom leitenden Bundesrichter Kurt Weber (1907–1985) gefragt, wie sich der Wechsel seiner weltpolitischen Anschauung vollzogen habe, worauf er antwortete: »Ich war in der Gesinnungswolle schon immer rot gefärbt. Das ist denen nur niemals aufgefallen.«[2] In seiner im Auftrag des »Komitees für Staatssicherheit« (KGB) verfassten und 1986 in der Bundesrepublik Deutschland veröffentlichten Autobiografie Im Dienst des Gegners begründete Heinz Felfe seinen Lebensweg. Felfes Memoiren, wie insgesamt seine mithilfe der östlichen Geheimdienste aufgebaute Lebenssituation in der DDR, dienten der sowjetischen Seite zur Desinformation und Propaganda, nicht allein um den BND politisch zu diskreditieren, sondern auch um aktiven und potenziellen Spionen zu demonstrieren, dass sich eine Spionagetätigkeit für die Sowjetunion und Loyalität gegenüber Moskau auszahlen. Im Einklang mit der von Moskau vorgegebenen kommunistischen Ideologie und Idiomatik breitete Heinz Felfe in seiner Autobiografie seine Lebensstationen und -brüche vom begeisterten nationalsozialistischen Geheimdienstmitarbeiter zum überzeugten »Kundschafter des Friedens« aus.[3] Terminologisch differenzierte er seine unterschiedlich motivierten nachrichtendienstlichen Tätigkeiten politisch und moralisch kontrovers, indem er seine Arbeit vor 1945 einerseits als »Spionage für den Krieg«, die für den sowjetischen Geheimdienst andererseits als »Aufklärung für den Frieden« definierte.[4] Richtungsweisend sei für ihn die Zeit Ende der 1940er Jahre gewesen, als sich sein politisches Verständnis und Urteilsvermögen verändert haben sollen und er erkannt haben will, »dass die moralische Überlegenheit der Sowjetunion ihre Wurzeln im sozialistischen Gesellschaftssystem hat und dem Marxismus-Leninismus, der nüchternen, realistischen, wissenschaftlichen und zutiefst menschlichen Politik der Sowjetunion und damit dem Kommunismus die Zukunft gehört«.[5]

So beschreibt Heinz Felfe den Zeitraum zwischen seiner Entlassung aus britischer Kriegsgefangenschaft im Herbst 1946 und seiner Anwerbung als sowjetischer Agent im Herbst 1951, als er Rechts- und Staatswissenschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn studierte.[6] Nicht nur in seiner soziopolitischen Legitimationsschrift, sondern ebenso in seinen später in der DDR erstellten Lebensläufen als außerordentlicher Professor für Kriminalistik an der Humboldt-Universität in Ost-Berlin wurde besonders hervorgehoben, dass er schon als Student Mitglied in einer Hochschulgruppe der Kommunistischen Partei Deutschlands (KPD) der Universität Bonn war, Ferienkurse in Ostdeutschland besucht und einen marxistischen Studentenzirkel gegründet hat. Heinz Felfe sei auch freier Korrespondent für KPD-Zeitungen, Mitglied des »Nauheimer Kreises« und im »Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands« gewesen.[7] Seine zahlreichen Kontakte im Umfeld der KPD hätten, wie er selbst erklärte, vor allem den Zweck verfolgt, möglichst viele Leute kennenzulernen, die ihm später eventuell nützlich sein könnten. Daher habe er viele Reisen unternommen, auch in die Sowjetische Besatzungszone (SBZ). Nach dieser Phase des Umdenkens schloss er, so Felfe selbst, sein Studium ab, arbeitete, nach kurzer Tätigkeit bei einem Rechtsanwalt, für das Bundesministerium für gesamtdeutsche Fragen und ließ sich dann im Auftrag Moskaus als Mitarbeiter der »Organisation Gehlen« anwerben: Sein Spionageauftrag begann.

Doch diese Lebensreflexion entspricht nicht der Wahrheit – sie ist nachträglich »rot« gewaschen. Heinz Felfe näherte sich nicht freiwillig aus einer inneren Einstellung oder politischen Überzeugung heraus der KPD an. Er unternahm nicht aus eigener weltpolitischer Anschauung heraus Reisen in die DDR und wurde keineswegs ein überzeugter Kommunist, der am Ende dieser Entwicklung geradezu logischerweise in der Spionage für Moskau seine Erfüllung fand. Denn er arbeitete ab der zweiten Hälfte der 1940er Jahre fast drei Jahre lang für den britischen Geheimdienst.[8] Sein Auftrag war die Ausforschung kommunistischer Aktivitäten an der Bonner Universität und der KPD in der britischen Besatzungszone bzw. in Nordrhein-Westfalen. Sein britisches Engagement wurde bereits nach seinem Prozess bekannt und von der zeitgenössischen westlichen Berichterstattung aufgegriffen.[9] In einem Spiegel-Interview vom 24. März 1986 wurde Heinz Felfe direkt mit der Frage konfrontiert, wie sein Wandel zum »sozialistischen Humanisten«, wie er sich selbst gern bezeichnet hat, mit seiner zeitgleichen Spionagetätigkeit für London vereinbar sein könne.[10] Worauf er aber nur ausweichend antwortete, jede Möglichkeit zur Reise in die DDR genutzt zu haben, um schließlich hier seine »feste Anbindung« an Moskau zu finden.

In der Literatur über Heinz Felfe fand die Episode seiner nachrichtendienstlichen Tätigkeit für den britischen Geheimdienst bisher gar keine oder nur sehr rudimentär Beachtung. Im Folgenden sollen daher die Tätigkeiten Heinz Felfes für den britischen Geheimdienst an der Universität Bonn und gegen die KPD inhaltlich beschrieben und seine Motivation skizziert werden. Vor dem Hintergrund seiner autobiografischen Aussagen soll aufgezeigt werden, dass seiner späteren Spionagetätigkeit für Moskau keineswegs ein Wandel zum überzeugten Kommunisten vorausgegangen war. Unter diesem Gesichtspunkt mussten die Quellen neu gesichtet werden. Die seit wenigen Jahren zugänglichen Akten des BND-Archivs machten es dabei zum ersten Mal überhaupt möglich, ein präzises quantitatives und qualitatives Bild der Beziehungen zwischen dem ehemaligen BND-Mitarbeiter Heinz Felfe und dem britischen Geheimdienst zu zeichnen. Darüber hinaus wurden die von der »Central Intelligence Agency« (CIA) veröffentlichten Dokumente und an das amerikanische Nationalarchiv in Washington (National Archives and Records Administration) abgegebenen Akten über den Verratsfall Heinz Felfe herangezogen. Ebenso waren für die Rekonstruktion der Lebensgeschichte des späteren DDR-Bürgers Felfe die Bestände des Archivs der Stasi-Unterlagen-Behörde von Bedeutung sowie einzelne Dokumente im britischen Nationalarchiv in London und dem Archiv der Bonner Universität.

 

Antikommunist sucht Arbeit: Der kurze Weg zum britischen Geheimdienst

Der SS-Obersturmführer Heinz Felfe war seit Anfang 1945 im Bereich des Befehlshabers der Sicherheitspolizei und des Sicherheitsdienstes (BdS) für die besetzten niederländischen Gebiete in der Außenstelle des Sicherheitsdienstes (SD) in Enschede eingesetzt. Nach Kriegsende geriet er in den Niederlanden in kanadische bzw. britische Kriegsgefangenschaft und wurde dabei auch von britischen Geheimdienstmitarbeitern über Monate hinweg verhört. Bei seinen Verhören gab er umfänglich Informationen über seine Tätigkeiten im SD preis. Bei einer dieser Befragungen im britischen Internierungslager »Fort Blauwkapel« bei Utrecht tat er außerdem dezidiert sein Interesse kund, in einer neu aufzustellenden deutschen Polizei nur allzu gerne Verwendung zu finden, wofür er sogar ein britisches Empfehlungsschreiben erhalten haben soll.[11] Zugleich bejahte er rückhaltlos eine perspektivische Zusammenarbeit mit dem britischen Geheimdienst.[12] Nach seiner Freilassung aus britischer Kriegsgefangenschaft in Münster Anfang November 1946 verblieb Heinz Felfe in der britischen Besatzungszone und zog nach Rhöndorf im Rheinland. In die SBZ, in seine geliebte Heimatstadt Dresden (bzw. in seine Wohnung in Dölzschen), wo seine Ehefrau und sein Sohn weiterhin lebten, wollte er als ehemaliger SS-Obersturmführer und Mitarbeiter des SD unter keinen Umständen zurückkehren – seine Angst vor Verfolgung, erneuter Inhaftierung und Repressalien durch die sowjetische Militärregierung und deren Geheimdienst war berechtigt.[13] Es gelang ihm später, seine Familie ins Rheinland nachzuholen.

Als ehemaliger Kriminalkommissar hatte Heinz Felfe nach Kriegsende nur ein Ziel vor Augen: die Einstellung bei einer Polizeidienststelle in der britischen Besatzungszone (etwa bei der Kriminalpolizei in Aachen oder bei der Wasserschutzpolizeigruppe »Rhein« in Köln). Bei seinen Bewerbungen verschwieg er seine SD- und NSDAP-Vergangenheit, beschränkte sich auf die Darlegung seiner Kriminalpolizeiausbildung und -tätigkeiten. Als all seine Bemühungen um eine Einstellung aber auch nach Monaten erfolglos blieben, nahm er Verbindung zum britischen Geheimdienst in der Besatzungszone auf und bat um Unterstützung bei seinen Bewerbungen. Der Kontakt zum britischen Geheimdienst vor Ort wurde ihm durch Erich Jung (*1908) vermittelt, der ebenfalls in Rhöndorf wohnte.[14] Dieser war selbst Kriminalpolizist gewesen, früher u.a. bei der Gestapo in Koblenz für Kommunismus und Marxismus zuständig und ab 1942 beim Chef der Sicherheitspolizei und des SD in Paris.[15]

Heinz Felfe meldete sich bei der »Intelligence Division« der »Control Commission for Germany/British Element« (CCG/BE), der von 1945 bis 1949 bestehenden britischen Militärregierung. In Bonn war konkret das »Area Intelligence Office« (AIO) der Nachrichtendienststelle des »Regional Intelligence Office« (RIO) 11 (Rhine Westphalia) zuständig.[16] Hier schilderte er seinen Fall und bat um Unterstützung bei der Einstellung in den Kriminalpolizeidienst. Der Leiter der »Intelligence Section« in Bonn, Mr. Bowen, ließ seine Angaben in London prüfen, vermittelte ihn dann aber nicht zur deutschen Kriminalpolizei, sondern bot ihm eine nachrichtendienstliche Tätigkeit an. Heinz Felfe nahm aus Mangel an beruflichen Alternativen und angesichts seiner finanziellen Notsituation an, bewarb sich gleichwohl in den folgenden Monaten weiterhin bei Polizei- und Kriminalpolizeistellen. Ursprünglich als Übergangslösung gedacht, sollte Heinz Felfe fast drei Jahre für den britischen Dienst tätig sein: vom Tage seiner Anmeldung am 4. Juli 1947 bis zu seiner Abschaltung am 14. April 1950.[17] Er wurde somit auch noch ein knappes Jahr nach Gründung der Bundesrepublik Deutschland als britischer Spion in Deutschland geführt. Sein Einsatz wurde nach außen hin legendiert: Heinz Felfe arbeitete demzufolge seit dem 25. August 1947 als »Geographical Expert« für die »Geographical Survey Unit«, bis diese am 8. September 1948 offiziell aufgelöst wurde.[18] Seine daran anschließende Abdeckung war nach seiner Immatrikulation an der Bonner Universität die eines Jura-Studenten.

Heinz Felfe bemühte sich, seine Tätigkeit für den britischen Geheimdienst, ebenso wie sein Wirken für den SD gegenüber der »Organisation Gehlen«, wenn möglich immer zu negieren; beispielsweise bei seiner Bewerbung als Kriminalbeamter in dem neu zu schaffenden Bundeskriminalamt (BKA) im Januar 1950.[19] Aber auch in den verschiedenen gegenüber der »Organisation Gehlen« und dem BND geäußerten Angaben stellte Heinz Felfe seinen Lebenslauf stets modifiziert dar.[20] Aus politischen Gründen unterschlug er in seinem späteren Buch und in den offiziellen Viten in der DDR ebenso konsequent seine antikommunistische Tätigkeit für den britischen Geheimdienst. Dabei wusste das Ministerium für Staatssicherheit (MfS) sehr wohl von seinem Einsatz für die britische Krone und notierte über ihn: »1947 von britischer Militärregierung in englischen GD [Geheimdienst] MI6 [Military Intelligence, Section 6] als VM [V-Mann] eingebaut.«[21]

Die britische Militärregierung und Hohen Kommissare verfolgten in den ersten Nachkriegsjahren prinzipiell den Ansatz, dass keine Kriegsverbrecher oder politisch stark belasteten Personen in die neue Polizei oder etwa ab 1950 in das neu gegründete Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV), das bis 1955 unter alliierter Aufsicht stand, als hauptamtliche Mitarbeiter eingestellt wurden.[22] Weniger Berührungsängste hatten die britischen Geheimdienste dabei, zur notwendigen Informationsbeschaffung auf ehemalige Gestapo-, SS- und SD-Angehörige als V-Männer zurückzugreifen. Der nachrichtendienstliche Pragmatismus überwog, wie schon bei den amerikanischen Geheimdiensten, offenbar gegenüber politisch-moralischen Bedenken und führte zunächst auf einer niedrigen Organisationsebene mit zur späteren Integration von Teilen ehemaliger nationalsozialistischer Funktionseliten in das Institutionengefüge der frühen Bundesrepublik.[23] Die NS-Vergangenheit wurde in keiner Weise als Indikator für mangelnde Loyalität gegenüber der aufzubauenden Demokratie und gegenüber den Alliierten betrachtet. Im Gegenteil, garantierte diese doch scheinbar, sich künftig loyal in der aufkommenden Auseinandersetzung gegen die sehr schnell als verfassungsfeindlich bewertete und als gegen die westliche Wertekultur gerichtete »Linke« zu betätigen. Die Sowjetunion und ihr Geheimdienst hatten diese scheinbare Systemlogik des Kalten Krieges frühzeitig erkannt und bemühten sich gezielt, ehemalige Angehörige verbrecherischer NS-Organisationen in Westdeutschland zu identifizieren und anzuwerben. Beim Aufbau einer neuen Existenz in der Bundesrepublik Deutschland konnte eine nicht oder nur teilweise offenbarte NS-Vergangenheit ein geeignetes Kompromat sein, um ehemalige Angehörige verbrecherischer NS-Organisationen zu einer Spionagetätigkeit für Moskau bzw. Ost-Berlin »zu bewegen«. Dem KGB oder der HVA gelang es so immer wieder, einzelne Spione im Westen zu rekrutieren.

 

Kommunistische Politik unter Beobachtung

Alle Militärregierungen in den besetzten Zonen Deutschlands machten umfassend Gebrauch von ihrem Besatzungsrecht, setzten z.B. direkte wie indirekte Kommunikationsüberwachung ein, etablierten Einheiten ihrer eigenen geheim arbeitenden Nachrichtendienste bzw. bauten vorhandene Organisationen aus.[24] In der britischen Besatzungszone wurden im Juni 1945 die geheimdienstliche Arbeit neu organisiert und autorisiert und 1945/46 die Einheiten des »Secret Intelligence Service« (SIS), besser als »MI6« bekannt, in die »Intelligence Division« des CCG/BE transformiert.[25] Für die Militärregierung waren die Wiederherstellung und Aufrechterhaltung der öffentlichen Ordnung prioritär. Dazu gehörte vorrangig die Überwachung ehemaliger Nationalsozialisten sowie militärischer Kreise mit ihren Netzwerken, rechtsextremistischer, nationalistischer bzw. separatistischer Tendenzen. Generell herrschte auf britischer Seite eine große Skepsis gegenüber der Demokratiefähigkeit der Deutschen.[26] Jegliche Bedrohung für den zu vollziehenden demokratischen Neubeginn stand im geheimdienstlichen Fokus.[27] Neben dem Blick auf die Gefahren politischer Strömungen von rechts wurden zugleich jegliche kommunistische Aktivität und Einflussnahme aus der Sowjetunion misstrauisch beobachtet. Daher standen kommunistische Gruppierungen, aber auch legal arbeitende Parteien wie die »Kommunistische Partei Deutschlands« (KPD) unter Beobachtung. Die Kommunisten wurden, im Gegensatz zur politisch und moralisch verunsicherten deutschen Gesellschaft, als homogene, gut geschulte und von Moskau gelenkte Gesinnungstäter wahrgenommen.[28]

Die KPD blieb auch nach Kriegsende die Partei der Arbeiterfamilien, weshalb sie vor allem in den westfälischen Industriegebieten zunächst politisch an Einfluss gewann. Im März 1946 sollen rund 104 000 Kommunisten in der britischen Besatzungszone registriert gewesen sein.[29] Im September 1947 zählte die KPD in den Westzonen die meisten Mitglieder mit rund 324 000 Personen.[30] Kurz nach der Einrichtung des Landes Nordrhein-Westfalen am 23. August 1946 bildete sich eine KPD-Landesleitung mit Sitz in Düsseldorf, mit Max Reimann (1898–1977) als Vorsitzendem, der 1948 auch Gesamtvorsitzender wurde.[31] Bei der ersten Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen am 20. April 1947 errang die KPD 14 Prozent der Stimmen, wurde mit 28 Mandaten nach CDU und SPD drittstärkste politische Kraft im Landesparlament und stellte zwei populäre kommunistische Politiker als Regierungsmitglieder: Hugo Paul (1905–1962) als Minister für Wiederaufbau und Heinz Renner (1892–1964) als Verkehrsminister.[32] Beide wurden am 5. April 1948 vom Ministerpräsidenten auf Anregung der britischen Besatzungsmacht aber wieder entlassen, da sie sich nicht von radikalen Stellungnahmen der Landesfraktion distanzierten.[33] Auch im Parlamentarischen Rat waren später zwei KPD-Mitglieder vertreten, die beide gegen das Grundgesetz stimmten und die Unterzeichnung des Dokuments am 23. Mai 1949 verweigerten. Zudem erhielt die KPD bei der ersten Bundestagswahl am 14. August 1949 bundesweit 5,7 Prozent und schickte 15 Abgeordnete nach Bonn. Die KPD-Fraktion mit den nordrhein-westfälischen Mitgliedern des Bundestages (MdBs) Reimann, Paul und Renner stand in scharfer Opposition zu Bundeskanzler Konrad Adenauer (1876–1967) und dessen Politik der Westintegration. Stattdessen unterstützte sie die Politik der Sowjetunion. Entsprechend ihrer Programmatik kämpfte die KPD nach Ende des Zweiten Weltkrieges für eine klassenlose kommunistische Gesellschaft nach stalinistischem Vorbild und lehnte den von den westlichen Alliierten betriebenen Aufbau einer freiheitlich-demokratischen Grundordnung ab. Ihr vorrangiges programmatisches Ziel war »die Mobilisierung der westdeutschen Bevölkerung gegen die politischen Entscheidungsträger im Westen und für die deutschlandpolitischen Initiativen der Sowjetunion und DDR«.[34]

 

»Agent provocateur«: Heinz Felfe als kommunistischer Student

Bei der nachrichtendienstlichen Aufklärung griffen die Briten in ihrer Besatzungszone weitgehend auf deutsche »Verbindungs- bzw. Vertrauensmänner«, sogenannte V-Männer, zurück.[35] Auch Heinz Felfe wurde als V-Mann angeworben und arbeitete als bezahlter Informant in der britischen Besatzungszone für die dortige Militärregierung. Er wurde von einem britischen Agentenführer bzw. »Case Officer« namens Mr. Cutter geführt. Von diesem erhielt er seine Aufträge und berichtete ihm. In den ersten Monaten seiner Tätigkeit als britischer V-Mann verfasste er in der Regel Wochenberichte, in denen er seine Beobachtungen über kommunistische Aktivitäten zusammenfasste. Später erstellte er ereignis-, personen- bzw. sachbezogene Meldungen.[36]

Die britische Militärregierung kontrollierte den Transformationsprozess der ehemaligen nationalsozialistischen Gesellschaft zur Demokratie. Ein Schwerpunkt war die Bildungspolitik.[37] Seit Anfang 1947 war die Verantwortung für Bildung an Universitäten mehrheitlich an die deutschen Behörden übergegangen, weshalb das Informationsinteresse und der Kontrollbedarf der Briten über die politischen Aktivitäten an Universitäten entsprechend groß waren.[38] Da Heinz Felfe schon vor dem Krieg einige Semester Rechtswissenschaften an der damaligen Friedrich-Wilhelms-Universität in Berlin studiert hatte, sollte er die mit kommunistischen Ideen sympathisierenden Studenten an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn aufklären und jegliche Informationen über sie sammeln. An der Bonner Universität waren einzelne kommunistische Studierende gut bekannt. Zu den Mitgliedern des Allgemeinen Studentenausschusses (Asta) gehörten auch drei aktive KPD-Mitglieder: Karl Günther Bönninger (1925–2000), Heinz Engelbert (*1922) und Ferdinand Pollmann (*1925), die sich dem bekannten Marxisten Walter Markov (1909–1993), KPD-Mitglied, Mitbegründer der Freien Deutschen Jugend (FDJ) und ab 1949 Lehrstuhlinhaber für Neuere Geschichte in Leipzig, in Bonn angeschlossen hatten.[39]

Im Wintersemester 1947/48 immatrikulierte sich Heinz Felfe deshalb als Student der Rechts- und Staatswissenschaftlichen Fakultät in Bonn, die sich in Bad Godesberg, im Pädagogium, am Otto-Kühne-Platz 1 im dritten Stock befand.[40] Zur Festigung seiner Legende als kommunistischer Student trat Heinz Felfe im Frühjahr 1948 auch in die KPD in Bonn ein. In der Personalakte des Ministeriums für Hoch- und Fachhochschulwesen in der DDR ist Felfes KPD-Parteizugehörigkeit sogar ein Jahr früher datiert: von 1947 bis 1950.[41] Das Landesamt für Verfassungsschutz Nordrhein-Westfalen meldete darüber hinaus gegenüber dem BND 1961, dass Heinz Felfe mindestens bis 1952 noch formell Mitglied in der KPD gewesen sein soll.[42] Da sein Studium und sein Parteieintritt ausschließlich zum Aufbau seiner Legende als kommunistischer Student im britischen Auftrag erfolgt waren, stellte Heinz Felfe seinen Auftraggebern die damit verbundenen Kosten auch monatlich als Spesen in Rechnung: für Oktober 1948 z.B. Universitätsgebühr in Höhe von 27,- DM bzw. Parteibeitrag von 1,- DM.[43] Weder sein Studium noch seine KPD-Parteimitgliedschaften waren, anders als später in seiner Autobiografie dargestellt, Ausdruck seiner persönlichen Geisteshaltung oder gar weltpolitischen Überzeugung.

In seinem Buch In Dienst des Gegners äußerte sich Heinz Felfe zu seinem kommunistischen Engagement während seiner Bonner Studentenzeit wie folgt: »Wie die Studenten überall, so stritten auch wir uns leidenschaftlich über Politik und bildeten entsprechend unseren Ansichten verschiedene Interessensgruppen. Ich fühlte mich jenen zugehörig, die ehrlich gewillt waren, Lehren aus der bitteren Vergangenheit zu ziehen.«[44] Die Wahrheit hinter Felfes Politikinteresse war jedoch eine andere. Um die einzelnen mit dem Kommunismus sympathisierenden Studenten in Bonn leichter beobachten zu können, gründete er eine kommunistische Studentengruppierung, die als Sammelbecken politisch Gleichgesinnter dienen sollte. Als im Juni 1948 der »Marxistische Studentenzirkel« ins Leben gerufen wurde, zählte Heinz Felfe neben Sigurd Binski (1921–1993) und Robert Klesper (*1924) zum Gründerausschuss.[45] Laut Gründungssatzung wollte sich die Gruppe bewusst nicht als parteipolitisch eng begreifen, sondern sich »kritisch mit dem Marxismus als Idee auseinandersetzen«.[46] Am 16. Juni 1948 stellte die Studentengruppe beim Rektor der Universität einen Antrag auf Zulassung, der von der britischen Militärregierung – auf Anraten Heinz Felfes – sowie von der Universitätsleitung am 14. Dezember 1948 bewilligt wurde.[47] Felfe gehörte dem Vorstand des Zirkels als dritter Vorsitzender an – neben dem ersten Vorsitzenden Robert Klesper sowie dessen Stellvertreterin Alma Jakobi-Brohmann. Zugleich übte er die Funktionen des Schriftführers und Kassenwartes aus, was für seinen nachrichtendienstlichen Auftrag zur Informationsbeschaffung äußerst vorteilhaft war.[48] Dadurch gelangte Felfe problemlos an Interna über den »Marxistischen Studentenzirkel«, dessen geplante Aktionen, einzelne Mitglieder, Gäste sowie Beziehungen zur KPD.

Als er in der DDR lebte, berichtete Heinz Felfe stets stolz von seinem kommunistischen Freundeskreis aus seiner Bonner Universitätszeit. Exemplarisch nannte er Personen wie Karl Günter Bönninger oder Heinz Engelbert, hatten doch beide Lehrstühle in Leipzig bzw. Ost-Berlin inne.[49] Was er dabei natürlich verschwieg: Beide Personen wurden von ihm zur Bonner Zeit nachrichtendienstlich beobachtet. Heinz Engelbert war eine der ersten Zielpersonen von Felfe gewesen. Dieser hatte 1945 sein Jurastudium in Bonn begonnen, sich frühzeitig einer kommunistischen Studentengruppe angeschlossen und im Bonner Asta gewirkt. Wenig später arbeitete er für die KPD-Fraktion im Parlamentarischen Rat im Bundeshaus in Bonn. Auch über das frühere Asta-Mitglied Karl Günter Bönninger, Schwager des Historikers Markov, der im August 1948 in die SBZ übersiedelte, berichtete Heinz Felfe mehrfach.[50] Dabei stand dessen Verbleib in Ostdeutschland im Mittelpunkt seines Interesses. Auch über seinen Tutor und Kommilitonen, den in Hessen geborenen Ferdinand Pollmann, informierte Heinz Felfe regelmäßig, wie generell über alle KPD-Mitglieder, die er näher kennenlernte.[51] Pollmann arbeitete ab Januar 1949 als Bürokraft der KPD im Parlamentarischen Rat und war später Journalist für die kommunistische Hamburger Volkszeitung und Redakteur der KPD-Zeitung Norddeutsches Echo in Kiel.[52] Dem britischen Geheimdienst berichtete Felfe stets über Pollmanns berufliche, persönliche und politische Aktivitäten, etwa im Herbst 1949, als dieser als Verantwortlicher für die Studentenschaft nun auch zur KPD-Landesleitung gehörte.[53] Auch Alma Jakobi-Brohmann war regelmäßig Thema seiner Berichterstattung, beispielsweise als sie ab Januar 1950 für die Polnische Presseagentur zu arbeiten begann.[54]

Immer wieder diente die kommunistische Studentenvereinigung als Ausgangspunkt seiner Informationsbeschaffung. So berichtete Heinz Felfe am 27. Juni und 18. Juli 1949 über Veranstaltungen des Studentenzirkels, führte Teilnehmer und Gastredner auf, wie Friedrich Behn (1883–1970), der einen Vortrag »Über den Marxismus« hielt, oder Rudolf Treiber (1904–1986), den Sprecher der KPD in Nordrhein-Westfalen.[55] Jedoch unterrichtete er den britischen Dienst nicht nur deskriptiv. Er bewertete auch die Erfolgsaussichten der Bemühungen der Studentenvereinigung und kam zu dem Ergebnis, »dass kein anwesender Student durch diese Veranstaltung für den Kommunismus gewonnen wurde«.[56] Zu Beginn des Wintersemesters 1948/49 wurde der Name des »Marxistischen Studentenzirkels« in »Studentenzirkel zum Studium des Marxismus« umgeändert.[57] Dadurch sollte eine parteipolitisch offenere Ausrichtung stärker zur Geltung gebracht werden, um einen größeren Interessentenkreis innerhalb der Studentenschaft anzusprechen. Zu diesem Zeitpunkt zählte der kommunistische Zirkel neben dem Vorstand um Klesper, Jakobi-Brohmann und Felfe nur noch vier weitere aktive Mitglieder. Das Grundproblem des Studentenzirkels, die geringe Mitgliedschaft und das fehlende politische Engagement für die kommunistische Sache innerhalb der Studentenschaft, blieb bestehen: Die Veranstaltungen der Studentengruppe waren schlichtweg sehr schlecht besucht, wie Felfe am 17. Dezember 1948 meldete.[58] Anfang November 1948 fand daher eine Mitgliederbereinigung unzuverlässiger und inaktiver Mitglieder statt. Detailliert übermittelte Felfe die Mitgliedernamen und dazugehörige Anschriften.[59] Zur politischen Aktivierung und ideologischen Schulung der Studentengruppe fanden nun alle zwei Wochen immer dienstags um 19:15 Uhr bei der KPD-Parteileitung in der Meckenheimer Straße in Bonn Schulungs- und Diskussionsabende statt, an denen Felfe im britischen Auftrag teilnahm. Beispielsweise, als am 2. November über die »Idealistische und materialistische Weltanschauung«, zwei Wochen später zum Thema »Der dialektische Materialismus« und am 30. November über den »Historischen Materialismus« diskutiert wurde.

Aber auch mithilfe dieser speziellen Gesprächsrunden konnten keine neuen Mitglieder innerhalb der Studentenschaft gewonnen werden. So konstatierte Felfe im Wintersemester 1949/50 die Ineffektivität des Studentenzirkels, dessen Basis in der Studentenschaft nie sonderlich groß war, und kam zu dem Ergebnis, dass dieser »bisher über einen embryonalen Zustand nicht hinausgekommen sei«.[60] Im Sommersemester 1950, am 25. Juni, wurde der »Studentenzirkel zum Studium des Marxismus« schließlich aufgelöst, weil er über zu wenige Mitglieder verfügte.[61] Zu diesem Zeitpunkt hatte Felfe sein Studium an der Bonner Universität allerdings bereits aufgegeben, und der britische Geheimdienst hatte ihn als V-Mann abgeschaltet.

 

Heinz Felfe und die KPD

Durch seine KPD-Parteimitgliedschaft hatte Heinz Felfe nicht nur seine Legende als kommunistischer Student gefestigt, sondern sich auch Zugänge zur KPD auf der Kreis- und Landesebene verschafft.[62] Der britische Geheimdienst selbst bewertete seine nachrichtendienstlichen Zugänge zur und seinen Wissensstand über die KPD als positiv, auch wenn er nicht bis zur höchsten politischen Ebene Einblicke erhielt. In einem »Intelligence Report« von 1947 bestätigte er: »We can safely say that we know what we want to know about the organization and methods and plans of the KPD up to Kreisleitung level.«[63] Als einer seiner V-Männer half Heinz Felfe dem britischen Geheimdienst dabei, an Informationen über die KPD zu kommen.

Felfe, Kassenwart der marxistischen Studenten, schilderte häufig die angespannte finanzielle Situation der KPD.[64] Am 26. Oktober 1949 berichtete er, dass »die Kassenlage mehr als schlecht sei, [weil nur] die Hälfte der Mitglieder überhaupt Beiträge bezahlt«.[65] Aber auch Fragen der kommunalen Zusammenarbeit zwischen SPD und KPD waren für den britischen Geheimdienst von Interesse. So meldete Felfe am 1. November 1948, dass »für die kommunalpolitische Arbeit als Richtlinie herausgestellt [wurde], dass keinesfalls eine Zusammenarbeit mit der SPD in Frage komme. Es sei eine scharfe Trennungslinie zwischen KPD und SPD zu ziehen«.[66] Anträge der SPD müsse die KPD daher ablehnen. Weiter schrieb er am 17. November 1948 einen Bericht über Aktivitäten der KPD in Bonn, informierte über eine Funktionärskonferenz des Stadt- und Kreisgebietes am 10. November 1948 sowie über deren Teilnehmer und Programm.[67] Speziell ging er hierbei auf die dogmatischen Ausführungen des KPD-Referenten Jean Kachel (*1910), insbesondere auf dessen Bezugnahme zu militärischen Erfolgen kommunistischer Armeen im chinesischen Bürgerkrieg ein.[68] Heinz Felfe warnte, »dass die KPD fest mit einer endgültigen Auseinandersetzung mit den kapitalistischen Mächten des Westens rechnet und sich für diesen Fall vorbereiten muss«.[69] Laut Kachel sollte sich die KPD von inaktiven Mitgliedern trennen, da »die KPD nur aktive Mitglieder für den Endkampf um die Macht gebrauchen könne«.[70] Am 17. Dezember 1948 schilderte Felfe seinem Verbindungsführer ausführlich die Gesamtsituation der KPD in Bonn und teilte dieVeranstaltungsplanungen des kommenden Jahres für die Kreis- und Parteitage mit.[71] Über Ferdinand Pollmann, der ab Ende 1948 auch zur Landesebene der KPD gehörte, festigte Felfe auch auf dieser Ebene nach und nach seine nachrichtendienstlichen Zugänge und lernte beispielsweise Rudolf Treiber und Peter Meter von der Düsseldorfer Landesleitung näher kennen. Mitunter trug Felfe sogar selbst auf Landesebene vor, wie am 24./25. September 1949 auf der Landeskulturtagung der KPD in Düsseldorf, wo er für die akademische Jugend sprach.[72]

 

Als »Reisequelle« in der SBZ

»Meine Aufmerksamkeit richtete sich immer mehr auf den mutigen Beginn meiner Landsleute im Osten, die zum Aufbau eines wahrhaften freien, demokratischen und friedliebenden deutschen Staates, der Deutschen Demokratischen Republik übergingen«, so Felfe über sein angeblich erwachendes politisches Interesse an den Entwicklungen in der SBZ Ende der 1940er Jahre.[73] »Auch in die sowjetische Besatzungszone reiste ich oft, um an Feriensemestern der Universitäten Jena und Leipzig oder an anderen Veranstaltungen teilzunehmen, weil es mich interessierte, wie dort die Entwicklung verlief«, so Felfe weiter.[74] Eingehend schilderte er beispielsweise seine Reise nach Weimar zu den Feierlichkeiten anlässlich Goethes 200. Geburtstag 1949 und berichtete voller Stolz von einzelnen persönlichen Kontakten zu Politikern, die er dabei kennenlernte.[75] Jedoch waren weder seine Reisen in die SBZ 1948/49 noch sein Interesse an der Politik und Gesellschaft der künftigen DDR das Resultat einer politischen Geisteshaltung, sondern dienten vielmehr nachrichtendienstlicher Aufklärung.

Während Heinz Felfe unter der Legende des kommunistischen Studenten die KPD in Bonn und Nordrhein-Westfalen aufklärte, gelang es ihm, seinen Einsatzradius als V-Mann auf die SBZ auszuweiten. 1948 unternahm er seine erste Reise in die sowjetische Besatzungszone. Über seine Universitäts- und KPD-Kontakte initiierte er eine Einladung zu einem internationalen Ferienkurs in Georgenthal in Thüringen, der von der Deutschen Verwaltung für Volksbildung der Sowjetischen Besatzungszone – Abteilung Hochschulen und Wissenschaft – in Verbindung mit dem Studentenrat der Universität Jena vom 21. August bis 9. September 1948 durchgeführt wurde. Am 9. August brach Felfe zusammen mit seinem Kommilitonen Robert Klesper nach Ostdeutschland auf. Ausführlich schilderte er die Ein- und Ausreiseverfahren, seine einzelnen Reisestationen in der SBZ, z.B. in Leipzig, wo er Walter Markov aufsuchen sollte, oder in Ost-Berlin, wo er über das Zentralsekretariat der SED zum Ferienkurs eingeladen wurde.[76] Über die Veranstaltung, den Teilnehmerkreis und seine Kontaktpersonen schrieb er einen ausführlichen Bericht. Selbstzufrieden berichtet Felfe seinem britischen Agentenführer später, dass er schnell das Vertrauen der Leiterin des Ferienkurses erlangt habe, »so dass ich Gelegenheit hatte, ohne aufzufallen, die antikommunistischen Studenten in der geeigneten Form zu beeinflussen, so dass das Auseinanderfallen und die schroffe Spaltung in Ost und West unter den Teilnehmern zu einem großen Teil auf mein Konto kommt«.[77] Aus diesem Report geht eindeutig hervor, dass Heinz Felfe sogar subversiv gegen den Kommunismus in der SBZ agierte. Der britische Geheimdienst fand seine im Herbst 1948 erstellten Berichte über seinen SBZ-Aufenthalt so interessant, dass er ihn als »Reisequelle« für zwei weitere Veranstaltungen nach Ostdeutschland entsandte.[78]

Felfe erhielt auch den Auftrag, am 29./30. Mai 1949 am 3. Volkskongress in Ost-Berlin teilzunehmen – die Kreis- und Landesleitung der KPD entsandte ihn als Delegierten.[79] Allerdings wurden ihm beim Grenzübertritt bei Wartha die Papiere abgenommen, sodass er den Auftrag nicht durchführen konnte. Doch ein knappes halbes Jahr später gelang es ihm, mithilfe von Peter Meter vom KPD-Landesvorstand in Düsseldorf über den »Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands« zu den Goethe-Feierlichkeiten nach Weimar eingeladen zu werden.[80] Vom 21. August bis zum 4. September 1949 nahm er als Reisequelle für den britischen Geheimdienst an den Kulturfeierlichkeiten teil. Auftragsgemäß ermittelte er die westdeutschen Teilnehmer und besuchte im Anschluss daran die Leipziger Herbstmesse.[81] Im Rahmen von persönlichen Gesprächen identifizierte er dort insbesondere die westdeutschen Teilnehmer. Er besuchte das Funkhaus in Berlin und machte sich in Weimar über Meinungen innerhalb der SED über den »Nauheimer Kreis«, der sich für ein neutrales Deutschland als Alternative zur doppelten Staatsgründung einsetzte, kundig. Ausführlich erstatte Felfe auch über den »Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands« Bericht.[82] In Ost-Berlin klärte er den FDJ-Zentralrat, u.a. dessen Personal und Belegungspläne in der Kronenstraße auf, konnte aber sein eigentliches Vorhaben, den FDJ-Sekretär Peter Heilmann (1922–2003) zu kontaktieren, nicht umsetzen.[83] Ebenso bespitzelte er umfassend die Westkommission der SED in der Wallstraße und lotete dabei die nachrichtendienstliche Möglichkeit aus, nach Abbruch seines Studiums in einem der Handelskontore der »Deutschen Wirtschaftskommission der Ostzone« (DWK) arbeiten zu können.[84] Natürlich im Interesse des britischen Geheimdienstes. Auf einem Empfang im Haus des »Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes« (FDGB) in Weimar lernte Felfe auch den thüringischen Ministerpräsidenten Werner Eggerath (1900–1977) sowie Ulrich Noack (1899–1974) kennen, den Gründer des »Nauheimer Kreises«.[85] Die neutralistischen Aktivitäten des »Nauheimer Kreises« waren den Briten verdächtig. Daher beschrieb Felfe Noack ausführlicher und ordnete seine politische Haltung ein: »Prof. Noack liebt die Russen nicht, will sich aber ins Unabänderliche schicken, dass sie unsere Nachbarn sind und befürwortet eine wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Russland und Deutschland, nicht aber politisch. Prof. Noack anerkennt mit uns die Oder/Neiße-Grenze, weil er in einer erneuten Aufrollung dieser Frage die Gefahr eines neuen Krieges erkennt, den er um jeden Preis, auch um den der ostdeutschen Provinzen, vermeiden will [...] seine Pläne sehen die Schaffung eines neutralen Deutschlands als europäisches Herzstück vor.«[86] 1949/50 sollten die Beobachtung über Noack und die Aktivitäten des »Nauheimer Kreises« in der Bundesrepublik Deutschland noch stärker in den Fokus der Aufklärung Felfes rücken.[87]

 

Heinz Felfe und die KPD-Spitze: Max Reimann, Heinz Renner und der Parlamentarische Rat

Am 1. September 1948 konstituierte sich der Parlamentarische Rat, in dessen Sitzungen in der Pädagogischen Akademie, dem späteren Bundeshaus, die neue Verfassung ausgearbeitet wurde. Unter den stimmberechtigten Abgeordneten befanden sich aus Nordrhein-Westfalen auch die KPD-Politiker Max Reimann und Hugo Paul bzw. dessen Nachrücker Heinz Renner. Nach Erlass des Grundgesetzes am 23. Mai 1949 und nach der Vorbereitung der ersten Bundestagswahl am 14. August 1949 löste sich das Gremium wieder auf.[88] Heinz Felfe erinnerte sich später scheinbar beiläufig, dass er »die Debatten im Parlamentarischen Rat zum Grundgesetz und die Verabschiedung des Grundgesetzes selbst [erlebte], ebenso die Verabschiedung des Grundgesetzes [...]. Von den Kommunisten erinnere ich mich neben Max Reimann besonders gut an Heinz Renner«.[89] Aber auch in diesem Fall war Felfe kein zufälliger Zaungast deutscher Geschichte, sondern sammelte für den britischen Geheimdienst Informationen über die KPD-Fraktion im Parlamentarischen Rat bzw. nach Gründung der Bundesrepublik zeitweise auch im Deutschen Bundestag.

Fast täglich suchte Heinz Felfe, der seit 1949 auch als freier Korrespondent für kommunistische Zeitungen auftrat, den Pressebereich sowie die KPD-Vertretung im Parlamentarischen Rat auf. Er bemühte sich, Informationen über die KPD im Bundeshaus zu erhalten, war jedoch selten erfolgreich. Damit wurde sein Auftrag zur Informationsbeschaffung faktisch bis auf die Spitzenebene der KPD-Führung ausgeweitet. Als Max Reimann am 7. November 1948 propagandistisch die »sozialen Grundrechte« auf einer Tagung der Arbeitsgemeinschaft für eine gesamtdeutsche Verfassung in Bad Godesberg vorstellte, hatte Felfe Tage zuvor den britischen Dienst über die Veranstaltung, die Termingestaltung und den Teilnehmerkreis informiert.[90] Erneut nutzte er Ferdinand Pollmann als Zugangsperson. Am 29. Dezember 1948 versicherte er dem britischen Geheimdienst in Bezug auf den Parlamentarischen Rat, »dass jetzt die Möglichkeit besteht, durch Pollmann verschiedene Persönlichkeiten kennenzulernen, die von Interesse sind«.[91] Am 11. Januar 1949 lieferte Felfe einen umfassenden Überblicksbericht über die KPD-Fraktion im Parlamentarischen Rat. Darin kamen auch die Abgeordneten Max Reimann und Heinz Renner sowie deren Sekretärinnen mit Herkunftsangaben und Wohnanschriften ebenso wie die Zuständigen für Pressearbeit, die vom Sozialistischen Informationsdienst entsandten Wilhelm Karl Gerst (1887–1968) und Peter Thelen, vor.[92] Tatsächlich lernte Felfe Max Reimann und Heinz Renner bald persönlich kennen und konnte seine britischen Auftraggeber etwa am 4. Mai über Renners Charakter – »sehr impulsiv« – und Gesprächspartner informieren, z.B. als dieser sich emotional über den CDU-Abgeordneten Robert Lehr (1883–1956) gegenüber Felfe äußerte.[93] Lehr sei, so zitierte Felfe Renner, »ein Wegbereiter Hitlers gewesen«. Darüber werde Renner auch einen Artikel schreiben.[94] Zugleich berichtete Felfe auch über Terminplanungen, etwa wann Renner seinen Urlaub antreten würde.[95]

Als der KPD-Vorsitzende Max Reimann bei der Schlussabstimmung zum Grundgesetz am 8. Mai 1949 vor dem großen Plenum des Parlamentarischen Rates dagegen stimmte und eine gegen Konrad Adenauer bzw. gegen die Politik der CDU gerichtete Rede hielt, unterrichtete Felfe einen Tag später über die Hintergründe der Rede. Bereits Ende April/Anfang Mai 1949 informierte Felfe den britischen Dienst über eine Besprechung Reimanns mit Renner und Gerst zur gegenwärtigen deutschen Innenpolitik, angesichts beabsichtigter alliierter Verhandlungen mit der Sowjetunion über die künftige westdeutsche Regierung. Diesbezüglich sei eine große Friedensaktion seitens der KPD-Fraktion im Parlamentarischen Rat geplant, um die Öffentlichkeit für einen Friedensabschluss für Gesamtdeutschland zu mobilisieren. Kopf der Aktion sollte der blinde Dichter Adolf von Hatzfeld (1892–1957) sein.[96] Als die Aktion am 22. Mai 1949 im Sitzungssaal des Stadthauses in Bonn stattfand, berichtete Felfe darüber und übermittelte dem britischen Dienst die vollständige Liste der Teilnehmer.[97] Auch informierte er am 23. Mai 1949 nach einem Gespräch mit Heinz Renner darüber, dass mit der Auflösung des Parlamentarischen Rates auch die KPD-Fraktion aufgelöst werden solle.[98] Am 18. Juli 1949 charakterisierte er in einem Bericht das Verhältnis von Reimann und Renner und ordnete ihre zurückliegende Arbeit im Parlamentarischen Rat ein: »Renner war zweifellos der erfahrenere Parlamentarier, während Reimann meist nur das ausführte, was Renner anwies. Oftmals hatte er keine Ahnung von dem sachlichen Vorgang bei der Arbeit, was er oft genug auch aussprach. Er handelte dann jeweils auf Weisung Renners.«[99] Außerdem informierte Felfe den britischen Geheimdienst über die KPD-Haltung zur Hauptstadtfrage. Diese rechne damit, »dass Bonn vorläufige Bundeshauptstadt bleiben werde. Der KPD sei es im Prinzip gleich, ob Bonn oder Frankfurt provisorische Hauptstadt sei. Sie werden jedenfalls von Fall zu Fall bei irgendwelchen Abstimmungen über diese Frage sich entscheiden.«[100]

Mit dem Ende der KPD-Arbeit im Parlamentarischen Rat drohten die Informationszugänge zu versiegen. Deshalb versuchte Felfe am 21. Juli 1949 über Heinz Renner, Zugang zur neuen Bundesverwaltung für die KPD zu erhalten, um perspektivisch besser an Informationen zu gelangen. Renner sicherte ihm zunächst seine Unterstützung zu, da er annahm, dass Felfe entnazifiziert sei.[101] Doch das war der ehemalige SS-Obersturmführer im SD nicht. Um sich innerhalb der KPD besser positionieren und seinen Informationsbeschaffungsauftrag erfüllen zu können, bat Felfe den britischen Geheimdienst am 25. Juli eindringlich: »Wenn ich bei der Vermittlung einer Position durch Renner einen Entnazifizierungsbescheid vorlegen muss, würde ich in Verlegenheit kommen. Es ist erforderlich, dass ich jetzt schnellstens meine Entnazifizierung betreibe[, die] mit der Einstufung in Gruppe V enden muss, da andernfalls Renner nicht in der Lage wäre mich zu vermitteln.«[102] So führte die Tätigkeit für den britischen Dienst auch dazu, dass der ehemalige SS-Obersturmführer und Referatsleiter im RSHA Heinz Felfe am 20. Oktober 1949 tatsächlich unter die »Kategorie V« fiel und als »Entlasteter« offiziell entnazifiziert wurde.[103]

Auch nach der Bundestagswahl am 14. August 1949, bei der die KPD mit 5,7 Prozent in den Bundestag einzog, spähte Felfe die KPD-Fraktionsräume im Bundestag zunächst weiter aus und erstattete dem britischen Geheimdienst Bericht. Jedes Zimmer der Fraktion wurde notiert, einzelne Mitarbeiter wurden identifiziert und mitunter ging er auf MdBs ein, wie beispielsweise den Hamburger KPD-Abgeordneten Gustav Gundelach (1888–1962).[104] Im März 1950 berichtete Felfe auch über Spannungen innerhalb der KPD-Bundestagsfraktion – aber wieder nur sehr allgemein: MdB Friedrich Rische (1914–2007) wolle seinem Kollegen Heinz Renner den Rang ablaufen.[105] Kurz danach wurde Felfe vom britischen Geheimdienst als V-Mann abgeschaltet.

 

Fazit

Heinz Felfe, der als SD-Mitarbeiter vom britischen Geheimdienst bereits während seiner Kriegsgefangenschaft verhört und als Antikommunist identifiziert wurde, ließ sich aus finanziellen Gründen und aus Mangel an beruflichen Alternativen nach Kriegsende als V-Mann in Bonn anwerben. In den folgenden drei Jahren spionierte er zunächst kommunistische Aktivitäten an der Bonner Universität und davon ausgehend die KPD in Nordrhein-Westfalen aus, bevor er seinen Auftrag sukzessive bis zur KPD-Fraktion im Parlamentarischen Rat und im Bundestag ausweitete. Daneben nutzte er seine KPD-Kontakte, um in der SBZ als Reisequelle Informationen über ostdeutsche politische Organisationen einzuholen, wobei deren Westkontakte im Vordergrund des Aufklärungsinteresses standen. Es gelang ihm kaum, an strategische Informationen zu gelangen. Meist übermittelte er einfache Personenauskünfte und Belegungspläne oder fertigte Protokolle von kommunistischen Veranstaltungen. Die Qualität seiner Zugänge und seiner Berichte nahm im Laufe der Jahre, je mehr er sich vom »Marxistischen Studentenzirkel« hin zur KPD-Spitze bewegte, deutlich ab.

Nachdem Felfe 1969 gegen andere westliche Agenten in die DDR ausgetauscht worden war, musste seine Lebensgeschichte als politische Parabel von Moskau aus propagandistisch instrumentalisiert werden: Ein geläuterter Nationalsozialist, der die Überlegenheit der kommunistischen Weltanschauung in der Zeit seines Studiums verstanden haben will? Im Gegenteil, Felfe war einfach nur britischer Spion, der sich die Legende des Kommunisten zur Tarnung überstreifte – ohne dabei ideologisch tatsächlich geläutert worden zu sein.

1949/50 begann Felfe parallel für die sogenannte Informationsstelle in Düsseldorf, die Vorgängerorganisation des Landesamtes für Verfassungsschutz in Nordrhein-Westfalen (LfV NRW), als V-Mann zu arbeiten, was dem britischen Geheimdienst nicht verborgen blieb.[106] Aufgrund zweier Kontaktaufnahmen mit ehemaligen Dresdner Kameraden aus dem SD gegen Ende der 1940er Jahre, die beide dringend verdächtigt wurden, mit anderen Geheimdiensten in Verbindung zu stehen, wurde Heinz Felfe 1950 schließlich als V-Mann des britischen Geheimdienstes abgeschaltet. Seine Loyalität wurde von britischer Seite ernsthaft bezweifelt. Eine der Personen, mit denen Felfe Kontakt aufgenommen hatte, war der ehemalige SS-Hauptsturmführer und SD-Mitarbeiter Helmut Proebsting, der sich nach gemeinsamer britischer Kriegsgefangenschaft zusammen mit Felfe in die Niederlande abgesetzt hatte.[107] Bei der anderen Person handelte es sich um den eingangs erwähnten ehemaligen SS-Hauptsturmführer Hans Clemens. Felfe hatte vergeblich versucht, ihn zunächst ebenfalls als V-Mann beim britischen Geheimdienst unterzubringen. Anfang 1950 ließ sich Clemens dagegen vom sowjetischen Geheimdienst anwerben. Das Prekäre daran war, dass der V-Mann Heinz Felfe seinen britischen Auftraggeber über beide Personen und deren aktuelles geheimdienstliches Umfeld informiert hatte: auch über die Anwerbung von Hans Clemens durch den sowjetischen Geheimdienst.[108] Dennoch bewertete der britische Geheimdienst Heinz Felfe inzwischen als nicht mehr vertrauenswürdig, schaltete ihn als Quelle ab und verfolgte die Tätigkeit von Clemens als sowjetischem Spion nicht aktiv weiter.

Ein Jahr später entschloss sich auch Heinz Felfe, für die Sowjets als Spion zu arbeiten und drang, wie vor ihm schon Hans Clemens, in die »Organisation Gehlen« bzw. den BND als Mitarbeiter ein. Der Spionagefall Heinz Felfe nahm seinen Lauf.

 


[1] Exemplarisch zur Literatur über den Verratsfall Heinz Felfe siehe CIA: KGB Exploitation of Heinz Felfe. Successful KGB Penetration of a Western Intelligence Service, 1978, National Archives and Records Administration (im Folgenden: NARA) RG 236, Entry ZZ-19392, Felfe, Heinz, RC Box 34 und 35; Mary Ellen Reese: Der deutsche Geheimdienst. Organisation Gehlen, Berlin 1992, S. 211–237; Helmut Müller-Enbergs: Felfe, Heinz, in: Helmut Müller-Enbergs u.a. (Hg.): Wer war wer in der DDR?, Bd. 1, Berlin 2010, S. 45; Bodo Hechelhammer/Susanne Meinl: Geheimobjekt Pullach. Von der NS-Mustersiedlung zur Zentrale des BND, Berlin 2014, S. 218–221.

[2] »Der Spion, der in der Wärme lebte«, in: Münchner Abendzeitung vom 27./28. Mai 1970, Archiv Bundesbeauftragter für die Unterlagen des Staatssicherheitsdienstes der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik Berlin (im Folgenden: BStU), MfS, HA II, Nr. 43.727, Bl. 199.

[3] Siehe Heinz Felfe: Im Dienst des Gegners. Autobiographie, Berlin-Ost 1988.

[4] Ebd., S. 408 f.

[5] Ebd., S. 195.

[6] Siehe ebd., S. 148.

[7] Siehe Lebenslauf von Heinz Felfe vom 24. November 1970, BStU, MfS, HA II, Nr. 43.121, Bl. 287.

[8] Siehe Übersicht der Lebensdaten von Heinz Felfe vom 3. Juli 1961, Archiv des Bundesnachrichtendienstes (im Folgenden: BND-Archiv), 5.157-OT, Bl. 90.

[9] Siehe beispielsweise Der Spiegel vom 24. Februar 1969, S. 74; Die Welt vom 17. Juli 1970; Berliner Morgenpost vom 25. September 1988.

[10] Siehe Ulrich Schwarz/Wolfgang Malanowski: »In der Sowjet-Union bin ich Staatsgast«, in: Der Spiegel, Nr. 13 vom 24. März 1986, S. 68–79, hier S. 71.

[11] Siehe Lebenslauf Felfe, BND-Archiv 5.157-OT, Bl. 130; Felfe: Im Dienst des Gegners (Anm. 3), S. 50.

[12] Siehe Bericht Heinz Felfe über Helmut Proebsting vom 14. Oktober 1948, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 166.

[13] Siehe Lebenslauf von Heinz Felfe, BND-Archiv, 5.157-OT, Bl. 131.

[14] In der Übersicht der Kontaktpersonen mit Kenntnis der Tätigkeit Heinz Felfes für den britischen Geheimdienst ist Erich Jung an erster Stelle platziert, weil über ihn der Kontakt vermittelt wurde. Siehe Übersicht Bekanntenkreis in der britischen Besatzungszone von Heinz Felfe vom 4. März 1949, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 198; Übersicht der Lebensdaten von Heinz Felfe vom 3. Juli 1961, BND-Archiv, 5.157-OT, Bl. 90.

[15] Siehe Leopold Trepper: Die Wahrheit: Autobiographie des »Grand Chef« der Roten Kapelle, Freiburg i. Br. 1995, S. 144, 171 u. 197.

[16] Siehe Nick van der Bijl: Sharing the Secret. The History of the Intelligence Corps 1940–2010, Barnsley 2013, S. 202; Nigel West: The A to Z of British Intelligence, London 2009, S. 312.

[17] Siehe Übersicht der Lebensdaten von Heinz Felfe vom 3. Juli 1961, BND-Archiv, 5.157-OT, Bl. 90.

[18] Siehe Bescheinigung für Heinz Felfe, NARA RG 236, Entry ZZ-19392, Felfe, Heinz, RC Box 34, Bl. 55.

[19] Siehe Bewerbungsschreiben von Heinz Felfe an den Bundesinnenminister vom 13. Januar 1950, NARA RG 236, Entry ZZ-19392, Felfe, Heinz, RC Box 34, Bl. 39.

[20] Siehe Übersicht zu Heinz Felfe u. Lebenslauf von Heinz Felfe vom 31. Juli 1955, BND-Archiv, 5.157-OT, Personalakte Heinz Felfe, Bl. 30 u. 53.

[21] Tabellarische Kurzvita von Heinz Felfe, BStU, Archiv der Zentralstelle, MfS, HA II, Nr. 43.727, Bl. 1.

[22] Allerdings wurden viele als sogenannte Freie Mitarbeiter eingestellt. Am 29. Januar 2015 wurden in Berlin die Forschungsergebnisse der Bochumer Historikerkommission vorgestellt, die die Entstehungsgeschichte des BfV und dessen Mitarbeiter auf NS-Vergangenheit untersucht hat, siehe dazu beispielsweise »Wenig Alt-Nazis«, in: Die Welt vom 30. Januar 2015. Zur britischen Einstellungspolitik bei der deutschen Polizei und Kriminalpolizei siehe Stefan Noethen: Alte Kameraden und neue Kollegen. Polizei in Nordrhein-Westfalen 1945–1953, Essen 2003.

[23] Siehe Dominik Rigoll: Staatsschutz in Westdeutschland. Von der Entnazifizierung zur Extremistenabwehr, Göttingen 2013, S. 15 f.

[24] Siehe Intelligence Review No. 1 vom 12. Dezember 1945, National Archives, Kew Gardens/London [früher Public Record Office London] (im Folgenden: NA) FO 1005/1700; Walter Imle: Zwischen Vorbehalt und Erfordernis. Eine historische Studie zur Entstehung des nachrichtendienstlichen Verfassungsschutzes nach 1945, München 1984, S. 9.

[25] Siehe Eva A. Mayring: Control Commission for Germany (British Element) (CCG/BE), in: Wolfgang Benz (Hg.): Deutschland unter alliierter Besatzung 1945–1949. Ein Handbuch, Berlin 1999, S. 239–243; Keith Jeffrey: MI6. The History of the Secret Intelligence Service 1909–1949, London/New Delhi/New York/Sydney 2010, S. 663.

[26] Siehe Till Kössler: Abschied von der Revolution. Kommunisten und Gesellschaft in Westdeutschland 1945–1968, Düsseldorf 2005, S. 126.

[27] Siehe Intelligence Review No. 6 vom 20. Februar 1946, NA FO 1005/1700; Jeffrey: MI6 (Anm. 25), S. 664.

[28] Siehe Report Political Activities vom 25. Juni 1945, NA FO 1032/317; Kössler: Abschied von der Revolution (Anm. 26), S. 127.

[29] Siehe Gudrun Schädel: Die Kommunistische Partei Deutschlands in Nordrhein-Westfalen von 1945–1956, Dissertation, Bochum 1973, S. 68 f.

[30] Siehe Georg Fülberth: KPD und DKP 1945–1990. Zwei kommunistische Parteien in der vierten Periode kapitalistischer Entwicklung, Heilbronn 1990, S. 28; Kössler: Abschied von der Revolution (Anm. 26), S. 125–142.

[31] Siehe Hans Kluth: Die KPD in der Bundesrepublik. Ihre politische Tätigkeit und Organisation 1945–1956, Köln 1959, S. 27 f.; Bernd-Rainer Barth: Reimann, Max, in: Müller-Enbergs: Wer war wer in der DDR? (Anm. 1), S. 336.

[32] Siehe Uwe Andersen/Rainer Bovermann: Der Landtag von Nordrhein-Westfalen, in: Siegfried Mielke/Werner Reutter (Hg.): Landesparlamentarismus. Geschichte – Struktur – Funktionen, 2., durchgesehene und aktualisierte Auflage, Wiesbaden 2012, S. 399–430, hier S. 403 f.

[33] Siehe Discussions vom 26. u. 27. Januar 1948, NA FO 1030/27.

[34] Till Kössler: NRW-Landesparteien der ersten Stunde. Die KPD/DKP, in: Stefan Marschall (Hg.): Parteien in NRW, Essen 2013, S. 329–344, hier S. 338.

[35] Siehe Lutz Niethammer (Hg.): Zwischen Befreiung und Besatzung. Analysen des US-Geheimdienstes über Positionen und Strukturen deutscher Politik, Wuppertal 1976, S. 115; Wolfgang Buschfort: Geheime Hüter der Verfassung. Von der Düsseldorfer Informationsstelle zum ersten Verfassungsschutz der Bundesrepublik (1947–1961), Paderborn/München/Wien/Zürich 2004, S. 28 f. u. S. 50 f.; Bijl: Sharing the Secret (Anm. 16), S. 202.

[36] Siehe Schreiben von Heinz Felfe an Mr. Cutter, BND-Archiv 100.225-OT, Bl. 185.

[37] Siehe Christian George: Neubeginn in Trümmern. Die Universität Bonn von ihrer Zerstörung bis zur Absetzung des ersten Nachkriegsrektors Heinrich M. Konen, in: Thomas Becker (Hg.): Zwischen Diktatur und Neubeginn: Die Universität Bonn im »Dritten Reich« und in der Nachkriegszeit, Göttingen 2008, S. 223–244, hier S. 232; Bijl: Sharing the Secret (Anm. 16), S. 201 f.

[38] Siehe Report 808 HQ CCG (BE) to HQ Military Government Land North-Rhine-Westphalia Dusseldorf vom 29. Dezember 1947, NA FO 1013/2210.

[39] Siehe Walter Markov: Zwiegespräche mit dem Jahrhundert, Berlin/Weimar 1989, S. 129; Christian George: Studieren in Ruinen: Die Studenten der Universität Bonn, Göttingen 2010, S. 277.

[40] Siehe Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Personal- und Vorlesungsverzeichnis Sommersemester 1947, Bonn 1947, S. 50 f.

[41] Siehe Personalbogen Heinz Felfe, Bundesarchiv (im Folgenden: BArch) DR/3/B/195, Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen – Berufsakten, S. 4.

[42] Siehe Übersicht über Heinz Felfe, BND-Archiv, 5.157-OT, Personalakte Heinz Felfe, S. 92.

[43] Siehe Kostenabrechnung vom 15. Oktober 1948, 9. Juni u. 8. Juli 1949 von Heinz Felfe, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 158, 160 u. 224.

[44] Felfe: Im Dienst des Gegners (Anm. 3), S. 149.

[45] Siehe Schreiben Gründerausschuss des »Marxistischen Studentenzirkels« an den Rektor der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität vom 16. Juni 1948, Archiv der Universität Bonn UV 69, 428 [unpaginiert].

[46] Bericht des Universitätsrichters Prof. von Weber vom 21. Juli 1948, Archiv der Universität Bonn UV 69, 387 [unpaginiert].

[47] Siehe Schreiben der Universitätsverwaltung an Robert Klesper vom 15. Dezember 1948, Archiv der Universität Bonn UV 69, 387 [unpaginiert].

[48] Siehe Brief von Heinz Felfe an Mr. Cutter vom 22. Oktober 1948, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 175.

[49] Siehe Felfe: Im Dienst des Gegners (Anm. 3), S. 149; Ralph Jessen: Akademische Elite und kommunistische Diktatur. Die ostdeutsche Hochschullehrerschaft in der Ulbricht-Ära, Göttingen 1999, S. 344; Michael Stolleis: Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland, Bd. 4: 1945–1990, München 2012, S. 596.

[50] Siehe Bericht von Heinz Felfe über Karl Günter Bönninger vom 8. u.17. Dezember 1948, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 187 u. 194r.

[51] Siehe Eintrag Studentenzirkel Studenten des Marxismus, Archiv der Universität Bonn UV 69-428, Kartei Studentischer Vereinigungen A–Z (gelöschte Vereinigungen und zurückgezogene Anträge).

[52] Siehe Berichte Heinz Felfe über Ferdi Pollmann vom 18. u. 25. Januar 1950, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 3; Christa Hempel-Küter: Die KPD-Presse in den Westzonen von 1945 bis 1956. Historische Einführung, Bibliographie und Standortverzeichnis, Frankfurt a.M. 1993, S. 216 f. u. 444.

[53] Siehe Brief von Heinz Felfe an Mr. Cutter vom 1. November 1948, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 174.

[54] Siehe Berichte Heinz Felfe über Alma Jakobi-Brohmann vom 25. Januar u. 8. März 1950, BND-Archiv 100.225-OT, Bl. 299 u. 313.

[55] Zit. nach Wolfgang Horn: Kulturpolitik in Düsseldorf: Situation und Neubeginn nach 1945, Düsseldorf 1981, S. 146.

[56] Siehe Bericht von Heinz Felfe an Mr. Cutter vom 18. Juli 1949, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 226.

[57] Siehe Schreiben von Heinz Felfe an Mr. Cutter vom 25. November 1948, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 180.

[58] Siehe Bericht von Heinz Felfe an Mr. Cutter vom 17. Dezember 1948, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 193.

[59] Siehe Schreiben von Heinz Felfe an Mr. Cutter vom 25. November 1948, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 181.

[60] Bericht von Heinz Felfe über Unterredung mit Peter Meter vom 26. Oktober 1949, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 151.

[61] Siehe Eintrag Studentenzirkel Studenten des Marxismus, Archiv der Universität Bonn UV 69-428, Kartei Studentischer Vereinigungen A–Z (gelöschte Vereinigungen und zurückgezogene Anträge); George: Studieren in Ruinen (Anm. 39), S. 310.

[62] Siehe Brief von Heinz Felfe an Mr. Cutter vom 22. Oktober 1948, BND-Archiv 100.225-OT, Bl. 172.

[63] Zit. nach Jeffrey: MI6 (Anm. 25), S. 667.

[64] Siehe Brief von Heinz Felfe an Mr. Cutter vom 1. November 1948, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 173.

[65] Bericht von Heinz Felfe über Kassenlage beim KPD-Kreisvorstand Bonn vom 26. Oktober 1949, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 152.

[66] Brief von Heinz Felfe an Mr. Cutter vom 1. November 1948, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 174.

[67] Siehe Bericht von Heinz Felfe über die KPD-Bonn vom 17. November 1948, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 178.

[68] Siehe Brief von Heinz Felfe an Mr. Cutter vom 1. November 1948, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 174.

[69] Ebd.

[70] Ebd.

[71] Siehe Bericht von Heinz Felfe an Mr. Cutter vom 17. Dezember 1948, BND-Archiv 100.225-OT, Bl. 194–196.

[72] Siehe Bericht von Heinz Felfe über die Landeskulturtagung der KPD am 24./25. September 1949 in Düsseldorf, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 271 f.

[73] Felfe: Im Dienst des Gegners (Anm. 3), S. 154.

[74] Ebd., S. 171.

[75] Siehe ebd., S. 161.

[76] Siehe Reise in die sowjetische Besatzungszone und Verbindungsaufnahme mit verschiedenen Stellen und Personen der SED in Berlin vom 13. September 1949, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 162.

[77] Siehe Reise in die sowjetische Besatzungszone und Verbindungsaufnahme mit verschiedenen Stellen und Personen der SED in Berlin vom 13. September 1949, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 163r.

[78] »Reisequelle: Quelle, die ihre Kenntnisse in unregelmäßigen Abständen durch Reisen zu den Auftragsobjekten gewinnt«, aus: Bodo Hechelhammer (Hg.): Nachrichtendienstliche Begriffsbestimmungen der »Organisation Gehlen« und des frühen Bundesnachrichtendienstes, Berlin 2012, S. 29 f.

[79] Siehe Bericht von Heinz Felfe über den verhinderten Übertritt der Zonengrenze bei Wartha vom 26. Mai 1949, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 222 f.

[80] Siehe Bericht von Heinz Felfe über Einladung zur Goethe-Feier vom 10. August 1949, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 240.

[81] Siehe Bericht von Heinz Felfe über Reise in die sowjetisch besetzte Zone Deutschlands vom 6. September 1949, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 245 f.

[82] Siehe Bericht von Heinz Felfe über den Kulturbund zur demokratischen Erneuerung Deutschlands vom 6. September 1949, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 252 f.

[83] Siehe Bericht von Heinz Felfe über den FDJ-Zentralrat in Berlin vom 6. September 1949, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 247.

[84] Siehe Bericht von Heinz Felfe über Unterredung mit einem Angehörigen der Westkommission des SED-Zentralsekretariats vom 6. September 1949, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 222 f.

[85] Siehe Bericht von Heinz Felfe über Teilnahme an Bankett zu Ehren der ausländischen Delegierten in Weimar vom 6. September 1949, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 255 f.

[86] Bericht von Heinz Felfe über Teilnahme von Prof. Noack vom 6. September 1949, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 257 f.

[87] Siehe Bericht von Heinz Felfe über Vortrag von Prof. Ulrich Noack am 25. Oktober in Bonn vom 26. Oktober 1949, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 275.

[88] Siehe allgemein Deutscher Bundestag (Hg.): Der Parlamentarische Rat 1948–1949: Akten und Protokolle. 14 Bände, München 1996–2010.

[89] Felfe: Im Dienst des Gegners (Anm. 3), S. 150.

[90] Siehe Brief von Heinz Felfe über KPD-Fraktion im Parlamentarischen Rat vom 23. Mai 1949, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 218.

[91] Brief von Heinz Felfe vom 29. Dezember 1948, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 196.

[92] Siehe Bericht von Heinz Felfe über die KPD-Fraktion im Parlamentarischen Rat vom 11. Januar 1949, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 197.

[93] Siehe Bericht von Heinz Felfe über KPD-Pressekampagne vom 9. Mai 1949, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 1 f.

[94] Ebd., Bl. 2.

[95] Ebd., Bl. 1 f.

[96] Siehe Bericht von Heinz Felfe über die von der KPD geplante Friedensaktion vom 3. u. 9. Mai 1949, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 206 u. 209.

[97] Siehe Bericht von Heinz Felfe über die Friedensaktion vom 23. Mai 1949, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 216.

[98] Siehe Bericht von Heinz Felfe über die KPD-Fraktion im Parlamentarischen Rat vom 23. Mai 1949, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 218.

[99] Bericht von Heinz Felfe über die Funktion der KPD-Fraktion des Parlamentarischen Rates vom 18. Juli 1949, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 227.

[100] Ebd.

[101] Siehe Bericht von Heinz Felfe über Gespräch mit Renner – Entnazifizierung vom 25. Juli 1949, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 236.

[102] Ebd.

[103] Siehe Beglaubigte Abschrift des Entlastungszeugnisses vom 20. Oktober 1949, BND-Archiv, 5.157-OT, Bl. 131.

[104] Siehe Bericht von Heinz Felfe über die KPD-Fraktion im Bundestag vom 21. September 1949, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 266.

[105] Siehe Bericht von Heinz Felfe über Rosemarie Waldemeyer vom 8. März 1950, BND-Archiv, 100.225-OT, Bl. 313.

[106] Siehe Wolfgang Buschfort: Fritz Tejessy (1895–1964). Verfassungsschützer aus demokratischer Überzeugung, in: Dieter Krüger/Armin Wagner (Hg.): Konspiration als Beruf. Deutsche Geheimdienstchefs im Kalten Krieg, Berlin 2013, S. 111–131, hier S. 119.

[107] Siehe Bericht von Heinz Felfe über Helmut Proebsting vom 14. Oktober 1948, BND-Archiv, 100.225-OT, S. 167–170.

[108] Siehe Berichte von Heinz Felfe über die Anwerbung von Hans Clemens vom 28. Februar 1950 und über Anwerbung und Agententätigkeit ostzonaler Stellen in Westdeutschland, BND-Archiv, 100.225-OT, S. 145 u. 321; KGB Exploitation of Heinz Felfe. Successful KGB Penetration of a Western Intelligence Service, NARA RG 236, Entry ZZ-19392, Felfe, Heinz, RC Box 34, S. 27; Memorandum For Record vom 15. November 2002, Swem Library Special Collections. The College of William & Mary, Williamsburg, Series 4: Intelligence, Box 3, Folder 24: KGB-Heinz Felfe, Bl. 2 f. »Reuters reports that Felfe said he worked for British Intelligence from 1947 until 1949 or early 1950, during which time he traveled to East Germany several times. He said he reported to the British on the visits and he added that he attempted in vain to have the British recruit Clemens«, in: Washington Post vom 8. Juli 1963.

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