Denkmal

Gedenktafel für die Opfer des Stalinismus, Karl-Liebknecht-Haus, Berlin

Das Karl-Liebknecht-Haus in der Weydingerstraße 14/16 in Berlin-Mitte, Urheber: Jörg Zägel, Lizenz: CC-BY-SA 3.0

Im Dezember 2013 wurde am Karl-Liebknecht-Haus in Berlin-Mitte, der Parteizentrale der Partei Die Linke, eine Gedenktafel für die Opfer des Kommunismus enthüllt. Die Glastafel wurde von der Künstlerin Helga Lieser gestaltet und soll an die Antifaschisten und Kommunisten erinnern, die dem Großen Terror in der Sowjetunion zum Opfer fielen. Vorausgegangen war eine langwierige Debatte innerhalb der Partei und in der Öffentlichkeit, nach dem die Anregung für die Tafel von der Berliner Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschisten (VVN/BdA) gekommen war.

Die Inschrift lautet: „Ehrendes Gedenken an Tausende deutsche Kommunistinnen und Kommunisten, Antifaschistinnen und Antifaschisten, die in der Sowjetunion zwischen den 1930er und 1950er Jahren willkürlich verfolgt, entrechtet, in Straflager deportiert, auf Jahrzehnte verbannt und ermordet wurden.“

Das Gebäude in der Kleinen Alexanderstraße wurde 1926 von der Kommunistische Partei Deutschlands (KPD) erworben und nach Karl Liebknecht benannt. Es war u.a. der Sitz des Zentralkomitees (ZK) der KPD und der KPD-Bezirksleitung Berlin-Brandenburg-Lausitz-Grenzmark. Nachdem die SA das Gebäude im März 1933 besetzt hatte, diente es der Drangsalierung von Gegnern des Nationalsozialismus und später als Sitz der Abteilung zur Bekämpfung des Bolschewismus der Politischen Polizei, dann der Gestapo. Nach einem Umbau war es seit 1935 der Sitz des Katasteramts der preußischen Finanzverwaltung und ab 1937 der SA-Gruppe Berlin-Brandenburg.

Im Dezember 1947 übergab die sowjetische Militäradministration das beschlagnahmte Gebäude der SED, die 1946 durch die Vereinigung von KPD und SPD im Ostteil Deutschlands entstanden war. Ab 1949 wurde es auf Beschluss der SED-Führung mit geringen Fassadenveränderungen sowie um ein Geschoss erweitert erneut aufgebaut. Das Gebäude benutzten zunächst zentrale Dienststellen der SED, deren Führung im nahen „Haus der Einheit“ amtierte, später das „Institut für Marxismus-Leninismus beim Zentralkomitee der SED“ als Büro- und Gästehaus. Das Karl-Liebknecht-Haus ist heute Sitz der Bundesgeschäftsstelle und der Berliner Landesgeschäftsstelle der Partei Die Linke.

Gedenktafel für die Opfer des Stalinismus

Kleine Alexanderstraße 28, 10178 Berlin

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