Gedenkstätte

Holodomor Victims Memorial Museum, Kiev, Ukraine

Меморіал жертв Голодомору

Screenshot der Website der Gedenkstätte von memorialholodomor.org.ua

2006 wurde in Kiev eine Gedenkstätte in Erinnerung an den Holodomor eröffnet, die mehrere Skulpturen und Denkmäler sowie ein kleines Museum umfasst. Der Begriff Holodomor bezeichnet eine Hungersnot, die in den Jahren 1932 und 1933 unterschiedlichen Schätzungen zufolge zwischen 3,5 und 14 Millionen Menschen das Leben kostete. Unter Historikerinnen und Historikern existieren zwei gegnerische Auffassungen, worin die Ursache der Hungersnot zu sehen sei. Ein Teil vertritt die Meinung, dass die Hungersnot von Stalin bewusst verursacht wurde, um den Widerstand der Ukraine, sich der Sowjetunion anzuschließen, zu brechen. Diese Bewertung impliziert, den Holodomor als Genozid am ukrainischen Volk anzusehen. Die andere Auffassung widerspricht dieser Vorsätzlichkeit und sieht die Ursache der Hungersnot in Zwangskollektivierungen und Missernten. Die Ukraine bemüht sich seit ihrer Unabhängigkeit im Jahr 1991 um die internationale Anerkennung des Holodomor als Genozid; Russland widerspricht einer solchen. Die Gedenkstätte versteht es als ihren Auftrag, über die Geschichte des Holodomor zu informieren, über Menschenrechte aufzuklären und die ukrainische Identität zu stärken. Das Museum ist täglich von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr geöffnet; an staatlichen Feiertagen ist der Eintritt frei. 

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