Denkmal

Monument „Maske des Kummers“, Magadan, Russland

Monument „Maske des Kummers“ in Magadan, Urheber: Сергей Ковалев, Lizenz: CC-BY-SA 4.0

Zur Erinnerung an die Opfer des Lagerverbundes Dalstroj wurde am 12. Juni 1996 auf der Spitze des Berges Krutaja das Mahnmal „Maske des Kummers“ eingeweiht. Der Bildhauer Ernst Neizwestnij und der Architekt Kamil Kasaew schufen die 18 Meter hohe Betonskulptur, die ein menschliches Gesicht zeigt, in das ein Kreuz eingearbeitet wurde. Das Mahnmal trägt die Bezeichnung „Maske des Kummers“ und ist heute zentraler Erinnerungsort an die Leiden der Insassen der Lager des Kolyma-Gebietes. Errichtet wurde die Anlage aus Mitteln der Russischen Föderation und Spenden der Städte Nowosibirsk, Moskau, Samara, Sankt-Petersburg, Tambow und Magadan.

Der Lagerverbund des Dalstroj wurde als Verwaltung für die Bauarbeiten im Fernen Osten im Dezember 1931 auf Beschluss des Arbeits- und Verteidigungsministeriums der UdSSR gebildet. Er umfasste Dutzende größere und kleinere Lager oberhalb des Polarkreises, die sich im Gebiet um den Fluss Kolyma befanden. Der Lagerverbund entwickelte sich zum größten Wirtschaftsunternehmen in der Sowjetunion, in dem die sowjetische Geheimpolizei NKWD unter menschenunwürdigen Bedingungen hunderttausende Häftlinge ausbeutete. Die Zwangsarbeiter waren zu Beginn der 1930er-Jahre vor allem mit der Erschließung der großen Goldvorkommen an der Kolyma beschäftigt. Aufgrund der dem Bergbau beigemessenen Bedeutung, nahm das Dalstroj mit seinem Hauptsitz in Magadan eine Sonderstellung innerhalb des Gulagsystems ein und konnte so auf ein schier unerschöpfliches Reservoir an Arbeitskräften bauen. Vor allem in den ersten Jahren waren die Haftbedingungen für die Insassen durch Hunger, Kälte, Krankheiten und extreme körperliche Belastungen schlecht. Die Todesrate in den Lagern lag nach Schätzungen zwischen 25 und 30 Prozent. Dennoch expandierte der Lagerverbund weiter und umfasste in den 1940er-Jahren fast den gesamten Fernen Osten der UdSSR. Gleichzeitig wurde durch die Häftlinge die Siedlung Magadan zum Regional- und Verwaltungszentrum ausgebaut und der Ferne Osten durch den Bau von Fernstraßen und Hafenanlagen erschlossen. Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Lagerkomplex zum Kriegsgefangenenlager für Japaner erweitert, die in verschiedenen Bereichen des Dalstroj eingesetzt waren. Im Februar 1948 wurde das Dalstroj durch das bei Magadan befindliche Speziallager Nr. 5 erweitert, das für politische Häftlinge eingerichtet wurde und sich durch ein besonders verschärftes Haftregime auszeichnete. Mit der Umstrukturierung des Gulagsystems 1953 wurde das Dalstroj mit mehr als 175 000 Häftlingen dem Ministerium für Bergbauindustrie unterstellt.

Monument „Maske des Kummers“

Magadan, auf dem Berg Krutaja

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