Fachbuch

Am Nullpunkt - Positionen der russischen Avantgarde

Boris Groys, Aage Hansen-Löve (Hrsg.)

Buchcover

Der Philosoph und Medienwissenschaftler Boris Groys untersuchte in dem am Zentrum für Kunst und Medientechnologie in Karlsruhe angesiedelten Projekt „The Post-Communist Condition“ die aktuelle Situation der Kunst und Kultur in Osteuropa. Zusammen mit Wissenschaftlern und Künstlern aus Ost und West analysierte Groys die Modernisierungsprozesse des Kommunismus und die kulturellen Folgen der politischen, sozialen und wirtschaftlichen Transformation der osteuropäisch-kommunistischen Staaten gemäß eines westlich-kapitalistischen Modells. Die Ergebnisse des Projekts wurden in drei Bänden herausgegeben und sind ein Konglomerat aus Analysen und Quellen. Der zweite Band trägt den Titel „Am Nullpunkt - Positionen der russischen Avantgarde“ und wurde von Aage Hansen-Löve zusammengestellt. Die Vorstellung des „Nullpunkts“, des Anfangs bei null, faszinierte die russische Avantgarde in der Kunst im Jahr 1917. Als die Russische Revolution ihren Lauf nahm, wollten auch Künstler alle Lasten des „Alten“ abschütteln. Diesen Denkweisen in der russischen Kunst- und Kulturlandschaft widmet sich dieser Band und legt dabei einen Schwerpunkt auf Kasimir Malewitschs Suprematismus. Malewitsch war ein Kämpfer des „Neuen“: Er hatte 1919 gefordert, alle überlieferten Kunstwerke zu verbrennen und in den Museen nur noch ihre Asche auszustellen.

Bibliografische Angabe

Boris Groys, Aage Hansen-Löve (Hrsg.): Am Nullpunkt. Positionen der russischen Avantgarde, Berlin: Suhrkamp 2005.