Fachbuch

DDR-Sozialismus in der Karibik? Die ostdeutsche Kuba-Politik zwischen 1959 und 1989

Fachbuch

Antonia Bihlmayer

Auf dem Buchcover ist unter dem Titel im unteren Drittel des Buches ein historische Farbfoto abgebildet. Zu sehen ist Erich Honecker bei einem Staatsbesuch auf Kuba wie er aus einem Autokorso fröhlich in die Menge winkt.

Beinahe 30 Jahre lang glänzte die »Völkerfreundschaft« zwischen Kuba und der DDR im öffentlichen Diskurs der SED als Musterbeispiel ihres proletarischen Internationalismus. Doch die Rhetorik täuscht: Besonders in den Anfangsjahren der bilateralen Beziehungen nahmen die deutschen Kader ihre kubanischen »Genossen« in der Karibik als notorische Querschläger wahr, die mit ihrem Aufbegehren gegen den ideologischen Suprematieanspruch des Kremls die Stabilität des Ostblocks gefährdeten. Anhand bislang unveröffentlichten Quellenmaterials aus deutschen und kubanischen Archiven veranschaulicht Antonia Bihlmayer die Bemühungen der Regierung Walter Ulbrichts, die widerspenstigen Sozialisten in der Karibik auf Moskau auszurichten. Sie analysiert die Charakteristika dieser sozialistischen Zivilisierungsmission und beschreibt zugleich, wie sich diese beiden sozialistischen Enklaven ab Mitte der 1970er Jahre schließlich zu gleichwertigen »Juniorpartnern« der Sowjetunion entwickelten.

Antonia Bihlmayer: DDR-Sozialismus in der Karibik? Die ostdeutsche Kuba-Politik zwischen 1959 und 1989, Berlin: BeBra Wissenschaft Verlag (2023), 396 Seiten