Der Schauprozess im 20. Jahrhundert in Deutschland. Begriff, Funktion und Struktur anhand ausgewählter Beispiele

Katharina Werz

Buchcover

"Der Schauprozess im 20. Jahrhundert in Deutschland. Begriff, Funktion und Struktur anhand ausgewählter Beispiele" ist die Dissertationsschrift der Autorin Katharina Werz. Die wissenschaftliche Arbeit untersucht zunächst die Begrifflichkeit des Schauprozesses und seine Verwendung. Anschließend analysiert sie sieben Verfahren, die im 20. Jahrhundert Deutschland geführt wurden, auf ihre Eigenschaft als Schauprozess hin; dabei verfährt die Autorin nach einem Untersuchungsraster, welches auf den Kriterien Herrschaftsform, Rechtsgebiet, beabsichtigter Wirkung, gelenkter Judikative, Verfahrensablauf, Öffentlichkeit, Publikum, Strafmaß, Propaganda und Einhaltung des Rechtsstaatsprinzips. Untersucht werden Verfahren aus der Weimarer Republik (der Prozess gegen die Mörder Walther Rathenaus 1922), aus dem Dritten Reich (Reichstagsbrandprozess 1933 und die Verfahren gegen Mitglieder des 20. Juli 1944), aus der DDR (der Untersuchungsausschuss Freiheitlicher Juristen 1952 und das Devisenverfahren gegen Robert Havemann 1979) und aus der BRD (Stammheim 1975–1977 sowie das zweite Mauerschützen-Verfahren gegen Mitglieder des Nationalen Verteidigungsrats 1992–1993). Die Arbeit schließt mit der Aussicht, dass Schauprozesse angesichts zunehmend weniger kontrollierten Medienöffentlichkeit an Bedeutung verlieren.

Bibliografische Angabe

Katharina Werz: Der Schauprozess im 20. Jahrhundert in Deutschland. Begriff, Funktion und Struktur anhand ausgewählter Beispiele, Berliner Wissenschafts-Verlag: Berlin 2016.