Fachbuch

Die Dreispaltung des Marxismus. Ursprung und Entwicklung des Sowjetmarxismus, Maoismus und Reformkommunismus

Wolfgang Leonhard

Buchcover Wolfgang Leonhard: Die Dreispaltung des Marxismus. Ursprung und Entwicklung des Sowjetmarxismus, Maoismus und Reformkommunismus

Wolfgang Leonhard (1921–2014), einer der wichtigsten Kenner des sowjetischen Systems, kam als Mitglied der Gruppe Ulbricht am Ende des Zweiten Weltkriegs in die Sowjetische Besatzungszone, wo er am Aufbau der DDR mitarbeiten sollte. Nach seinem Bruch mit dem Stalinismus ging er 1950 in die Bundesrepublik. In seiner politikwissenschaftlichen Analyse des Marxismus kommt u. a. zu der Erkenntnis, dass es „Marxismus-Leninismus“ nicht gibt, sondern nur „Marxismus“ oder „Leninismus“. Leninismus sei lediglich die Anwendung des Marxismus unter den spezifischen Bedingungen in Russland. Den wissenschaftlichen Kommunismus – in der Form, wie er in den 1960er-Jahren von der Sowjetunion repräsentiert wurde – hält Leonhard für ein Mittel zur Aufrechterhaltung des Zentralismus innerhalb und die führende Rolle der Sowjetunion außerhalb des Landes. Seine Hoffnungen setzt der Autor auf den Reformkommunismus ungarischer, tschechoslowakischer und jugoslawischer Prägung, der im Kampf gegen den stalinistischen Terror entstanden sei und den Marxismus zurück zum Humanismus und zum humanen Sozialismus bringen möchte.

 

Bibliografische Angabe

Wolfgang Leonhard: Die Dreispaltung des Marxismus. Ursprung und Entwicklung des Sowjetmarxismus, Maoismus und Reformkommunismus, Düsseldorf/ Wien: Econ, 2. Aufl. 1975.