Eigensinn im Bruderland
"Eigensinn im Bruderland" ist eine Webdokumentation über Menschen, die aus sogenannten Sozialistischen Bruderstaaten in die DDR kamen – als Vertragsarbeiter oder als Studenten. Die Dokumentation lässt in kurzen Videoporträts jene Migranten von ihren Erfahrungen berichten. Diese unterscheiden sich erheblich, je nachdem unter welchem Status die Person in die DDR kam. So war die Lebensrealität von Menschen, die als Studenten in die DDR kamen eine andere als der Werkstätigen. Das Studium in der DDR galt als hochwertig; diejenigen die von ihren sowie den Partnerhochschulen für eines der begehrten Stipendien ausgewählt wurden, waren sich einer erfolgreichen Zukunft gewiss. Während Vertragsarbeiter in der technisch fortschrittlichen DDR für die Produktion in ihren Heimatländern wertvolle Fähigkeiten erwerben, sollte mit ihnen in der DDR dem Arbeitskräftemangel entgegen gewirkt werden. Sie wurden zu großen Teilen für wenig attraktive Arbeiten eingesetzt – konnten jedoch weder die Arbeitsplätze einfach wechseln, noch die Arbeitsverträge vorzeitig beenden. Gegen diese Arbeitsbedingungen organisierten sich mehrfach Arbeiter. Neben diesen beiden Gruppen gab es zudem Menschen, die als Kommunisten in ihren Heimatländern bedroht wurden und politisches Asyl in der DDR erhielten, wie zum Beispiel aus der Türkei und Chile. Die Webdokumentation kombiniert kurze Videointerviews, die von der Vielzahl der Erfahrungen von Migranten zeugen, mit Textblöcken, welche einen umfassenden Einblick in das Thema geben und trägt zur Erhellung eines im öffentlichen Diskurs nur wenig präsenten Themas bei.