State, Society and Memories of the Uprising of 17 June 1953 in the GDR

Richard Millington

Buchcover „State, Society and Memories of the Uprising of 17 June 1953 in the GDR“, Palgrave

Am 17. Juni 1953 erschütterte ein Aufstand die damalige DDR. Es kam zu einer Protestwelle, zahlreichen Streiks und Demonstrationen, die wirtschaftliche und politische Forderungen beinhalteten. Von den kommunistischen Diktaturen und der DDR-Führung wurde dieser Aufstand als faschistischer Putsch verurteilt und von der Sowjetarmee niedergeschlagen. In den westlichen Demokratien wurden die Unruhen als demokratischer „Volksaufstand“ gegen die Diktatur bewertet. Der Autor Richard Millington untersucht in seinem Buch State, Society and Memories of the Uprising of 17 June 1953 in the GDR die Erinnerungen der Bürger und Bürgerinnen an den Aufstand und analysiert die Konturen der Staatsmacht in der ehemaligen DDR. Die empirische Grundlage dieser Studie wird gebildet durch Interviews, die der Autor mit insgesamt 39 Personen zu diesem Thema geführt hat. Räumlich beschränkt sich die Studie auf die Stadt Magdeburg als einer der Hochburgen des Aufstandes vom 17. Juni 1953. Millington geht auch dezidiert auf die westdeutsche Berichterstattung über den Aufstand ein, da durch diese die Wahrnehmungen und Erinnerungen in der DDR-Bevölkerung stark geprägten wurden. Der Autor versucht vor allem die Frage zu beantworten, wie der "Volksaufstand" konkret in der DDR von unten erinnert und diskutiert wurde. In insgesamt acht Kapiteln zeichnet Richard Millington die Entstehung und Ereignisgeschichte des 17. Juni nach und zeigt, wie der Aufstand im Rahmen des Offizialdiskurses der SED-Diktatur dargestellt wurde. Analytisch legt der Autor in seiner Studie dar, dass der Aufstand vom 17. Juni kein Tabu-Thema in der DDR gewesen war, wie es vielfach von Zeitzeugen geäußert wurde.

Bibliografische Angabe

Richard Millington: State, Society an Memories of the Uprising of 17 June 1953 in the GDR, New York: Plagrave Macmillan 2014.