Monographie

„Wie kann denn der Sieger ein Verbrecher sein?“ Eine diskursanalytische Untersuchung der russlandweiten Debatte über Konzept und Verstaatlichungsprozess der Lagergedenkstätte „Perm’-36“ im Ural

Anke Giesen

Buchcover "Wie kann denn der Sieger ein Verbrecher sein?", ibidem Verlag.

Anke Giesen setzt sich in ihrer Monografie "Wie kann denn der Sieger ein Verbrecher sein?" Eine diskursanalytische Untersuchung der russlandweiten Debatte über Konzept und Verstaatlichungsprozess der Lagergedenkstätte „Perm’-36“ im Ural mit der Aufarbeitung der stalinistischen Vergangenheit auseinander. Perm´-36 ist die einzige Gedenkstätte in Russland, die sich auf dem Gelände eines ehemaligen Arbeitslagers befindet. Ziel des Museums ist es, das ehemalige Arbeitslager als ein historisches Zeitzeugnis und Dokument zu erhalten und über die politische Repression während der kommunistischen Diktatur unter Josef Stalin aufzuklären. Die Gedenkstätte erinnert an die Gewalt und den Terror des sowjetischen Systems und beeinflusst die Erinnerungskultur. 2014 ging die Leitung der Gedenkstätte von einer NGO über in staatliche Hand, wodurch tiefgreifende Veränderungen an der Ausstellung vorgenommen wurden. Mit dieser Thematik beschäftigt sich Anke Giesen in ihrer Studie. Die Autorin analysiert unter anderem die unterschiedlichen und divergierenden „Gedächtnisinteressen“ innerhalb der russischen Bevölkerung und bildet die verschiedenen Facetten der Debatte über die Gedenkstätte ab. Der Leser bekommt einen Einblick in die russische Erinnerungskultur und die machtpolitischen Gegebenheiten und wie diese die Erinnerungskultur und ihre Entwicklung beeinflussen.

Bibliografische Angabe

Anke Giesen: „Wie kann denn der Sieger ein Verbrecher sein?“ Eine diskursanalytische Untersuchung der russlandweiten Debatte über Konzept und Verstaatlichungsprozess der Lagergedenkstätte „Perm’-36“ im Ural, Hannover: ibidem-Verlag 2019.